Bukarester Gemeindeblatt, 1912 (Jahrgang 8, nr. 1-52)

1912-11-25 / nr. 48

Sonntag,25.!8.Dezember 1912. JahrganngIL Schriftleitung: Pfarrer R. Honigberger. lvT­ rester Organ des Synodalverbandes der deutschen evangelischen Gemeinden an der unteren Donau­ ­­­­­­feindeblatt 3. 1) Geschäftsstelle: Gemeindekanzlei, Strada Luterana 10. 2 kad E] Einweihung der Kirche. Mit Nachsicht darauf daß nunmehr die Fertigstellung der Orgel gesichert ist, soll die Neueinweihung unserer Kirche am 2./15. Dezember stattfinden. Die Weiherede wird vermutlich von Keren Geh. Con­­sistorialrat "Hof und Domprediger Krisinger aus Berlin gehalten werden, welcher gleichzeitig die preußische Landes­­kirche bei der Feier vertritt. Die siebenbürgisch-sächsiiche Landeskirche entsendet als­­­ertreter Herrn Pfarrer­so­­hannes Neihart aus Heldsdorf. Auch der Zentralvorstand des Gustav Adolf-Vereins war gebeten worden sich bei der Einweihung vertreten zu Lassen. Zu unserem großen Bedauern war derselbe dazu nicht in der Lage, drückte jedoch der Gemeinde eine herzlichsten Glüh- und Segenswünsche zu der Feier aus. Eingeladen wurden ferner die Vertreter der Schuhmäc­hte und der vers­chiedenen Behörden, Freunde unserer Gemeinde, der Sy­­nodalverband der evangelischen Gemeinden an der unteren Donau, die evangelischen Gemeinden des Landes, die re­­formierte Gemeinde zu Bukarest, der Vorstand des Diako­­nistenhauses und andere mehr. Die Einweihung wird vermutlich in Gegenwart 3. M. der Königin stattfinden. Mit Nadjidgt auf den vermutlichen großen Andrang und um den Mitgliedern der Gemeinde die Teilnahme an der eier zu sichern wird die Kirche nur gegen Karten zus­gänglic sein, welche entsprechend den am Ende dieses Blattes befindlichen Bestimmungen verteilt werden. Im übrigen ist noch ein eitbankett und ein sich daran schliegender Familienabend in Aussicht genommen. Aus der evang. Gemeinde Campina. Im folgenden wollen wir einen kurzen Weberblic über das firchliche Leben im unserer Gemeinde und über die Arbeit unseres Kirchenvorstandes bieten. Wir beginnen unsern Bericht mit der Hauptversammlung unserer Gemeinde am 4./17. März dieses Jahres. _ Sie war auf 1­, 11 anberaumt aber leider nicht beschluß­­fähig, da nur 2 stimmberechtigte Mitglieder anwesend waren. Statutengemäß wurde sie um eine Stunde ver­­schoben. Zu dieser 2. Hauptversammlung stellten sich auch­ nur 10 Herren ein. Von 77 Stimmberechtigten waren nur 10 erschienen. Das spricht doch für ein geringes kirchliches Interesse, besonders wenn man bedenkt, daß nur einmal jährlich die ordent­­liche Hauptversammlung stattfindet und jeder Evangelische dazu schriftlich eingeladen wird. Auch Frauen, die einen Beitrag an unserer Gemeinde bezahlt haben (mindestens 6­rei jährlich), haben das Stimm- und Wahlrecht. Aus den Verhandlungen der Hauptversammlung er­­­wähnen wir folgendes: Der Kirchhastenetat zeigt in Einnahme und Ausgabe 4220 Lei. Diese 4220 Lei dienen zur Besoldung des Pfar­­rer­s­, Organisten, Kirchendieners, zur Bezahlung des Brennmaterials für Betsaal und Pfarrwohnung, der Mas­­tersteuer und Teuerversicherung, zu Reparaturen an den Gebäuden und zu verschiedenen kleinen Ausgaben. Wie beschafft nun die Gemeinde diese 4220 Lei? Den größten Teil davon bezahlen die Petroleumgesellschaften: „Steaua Romänä“, „Astra Romänä“, „Concordia und „Alianta“ — zusammen 3000 Lei. Durch den Opfer­­stock sollen laut Voranschlag 130 Lei, und durch die Stolz­gebühren 90 Lei im Jahre einkommen. Dann müssen die gegen 700 Gemeindeglieder noch 1100 Lei aufbringen, soll unsere Kasse ihren Verpflichtungen nachkommen können. Da­ wir weit über 200 Familienoberhäupter oder selb­­ständige Grangelische in unserer Gemeinde haben, so wür­­den über 1200 Lei einkommen, wenn jede nur den Mindestbeitrag von Lei 6 jährlich zahlte. Leider ist dem nicht so. Et der Wahl des Voistandes, die jedes Jahr zu er­ folgen hat, wurden folgende 8 Herrn gewählt"): Nörster (fest Administrator) Adolph Xoila, Kassierer Danielis (Astra Romana), Administrator Heinze (Boila), Schul­­­ e) Der Pfarrer erhält noch­ einen Zuschuß zu seinem Gehalt vom evangelischen Oberkirchenrat in Berlin. "er­­baut Statuten i­ der Pfarrer stets Mitglied des Vorstandes. : _ . ZN

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