Bukarester Gemeindeblatt, 1927 (Jahrgang 19, nr. 1-52)

1927-07-24 / nr. 30

Sonntag, den 24. Dűli 1927 Jahrgang XIX Buharester Gemeindeblatt Schriftleitung: R. Honigberger Geschäftsstelle: Gemeindekanzlei, Str. Lutherana 12 Aus Frageland führ! leis? Uns deine Hand hinaus, Freund Hein, durch Schlummerweise CDii CDärchenblumensfrauss. 0 komm mii Traumesschauen, CDit deiner flugenprachf, Trag fori aus Grdengrauen, Und schliess die Tore sacht. Für deine müden Kinder Bring Ruhe, teurer (Dann, Du reicher Pfadefinder, Zieh aufwärts unsre Bahn 1 Fr ag eland. Kein Kämpfen mehr, hein Grollen, Keln Sehnen, alles klar! Kein Stürmen mehr, kein Wollen, Still, still die Blumenbahr. Still, still das weiche Bettchen Im CDuttererdenschoss, Still, still das liebe Stättchen, Üorbei das Lebenslos. Freund Hein! nimm unsre Hände ln deine weiche Hand, Für uns in dein Gelände Hinweg aus Frageland! Carmen Sgtoa. -<o>­ Do. 30 KÖNIG FERDINAND I. f. Während diese Zeilen geschrieben werden' läuten alle Glocken der Stadt; sie geben mit ihrem feierlichen Klange Kunde von dem zwar nicht uner­warteten, aber darum nicht minder erschütternden Ableben König Ferdinands. Nach langem qualvollen Leiden hat ihn nun der Tod aus dem ErdenlandI hinweggeführt. Wir sind nicht berufen, sein Wirken als Herrscher zu würdigen; wir beugen uns vielmehr vor dem Ratschluss des Allmächtigen, der den Tod als Ende allen Menschen bestimmt hat, „sowohl dem, der in hohen Ehren sitzt, wie dem Geringsten auf Erden, sowohl dem, der Purpur und Krone trägt, wie dem, der einen groben Kittel anhat.“ Wir er­kennen die Hand des Allmächtigen, der alle Ge­schicke lenkt und uns durch Höhen und Tiefen führt. In die Tiefe des Leidens ist König Ferdinand geführt worden. Monate schmerzhafter Krankheit haben seine Kraft vernichtet, ln die Tiefe des Lei­dens ist das ganze Land mit seiner gesamten Be­wohnerschaft geführt worden: der Schöpfer des aus den Stürmen des Weltkrieges vielfach vergrössert hervorgegangenen Landes ist nicht mehr! Gott schenke ihm die ewige Ruhe und gebe denen, die nun die Geschicke des Landes leiten werden, Weis­heit und Kraft, das Erbe König Ferdinands zu be­wahren und zu erhalten ! Die Schrittleitung.

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