Bukarester Gemeindeblatt, 1940 (Jahrgang 36, nr. 1-52)

1940-01-07 / nr. 1

Tr. 1 .«---s ;—-k-«l RT . Bukarester Gemeindeblatt 3 nachsíieder «begleitete am Klavier Frl. Alice Araufe, das Weihnachtsevangelium und die anschließenden Worte des Stadtpfarrers Herrmann erschlossen­ die Welt der Glaubens- und Heimatverbundenheit. Ges­chichtvorträge von vier Kindern verschönten das Fest. Die Weihnachtssonale, gespielt von Frl. Araufe, ließ diese Feierstunde ausklingen. Die Gabenverteilung des forgten Damen und Herren des Fürsorgeausschusses, die Gemeindeschwester Maria Zuß und Frauen des Evangelischen Frauenvereins bis spät in den Abend. Allen, die d­urch ihre Spenden und durch ihre Arbeit ‚Dies­ejt der Vermiten und Berlaff jenen der Gemeinde 10 schön ausgestalten halfen, sei hiermit warmer Dank gesagt, insbesondere dem Evangelischen Frauenverein für seine großzügige Spende. * o­m * Sonnabend, den 23. Dezember fand die Weihnachtss deicherung des Waisenhauses statt. Herr Sr­edri Mat­thias als Obmann des Waisenhausausschusses hatte da= 11 gesorgt, daß auch persönliche Wünsche der Kinder er­­füllt werden konnten, die unter Anleitung der Frau Binder und Frau Henning ein reichhaltiges Programm vorbereitet hatten. So vereinigte diese Feier, zu der auch Frau und Herr Kurator Dr. Bruckner erschienen waren, Groß und Klein zu einer Familie und brachte M­eihnachtsfrieden und -freude in aller Herzen. * * * " Von eigenem Reiz war­­ auch diesmal die Meih­­nachtsfeier im Altenheim, die am 23. Dezember nac­h mittags 5 Uhr stattfand. In der großen Halle waren Tu­che gedeckt, an denen die Sarassen Pla nahmen. Der Weihnachtsbaum verbreitete sein warmes mildes Licht und bei dem Gesang alter vertrauter Kinder wur­­de es jedem, weihnachtlich ums Herz. Eine die Bedeu­­tung des Weihnachtsfestes würdigende Ansprache fehlte nicht. Im Anschluß daran wurde gemeinsam Kaffee getrunken ; eine Anzahl von Mitgliedern des F­ürsor­­geausschusses beteiligte ich an der Feier und Austei­­lung der Gaben. * * * Im Hoelfhalyl hielt am 23. Dezember vormittags 11 Uhr Stadtpfarrer A. Herrmann im Beisein der Vertreter des Kuratoriums und einiger Freunde des Hoetichalyles die Weihnachtsfeier, wobei des Stitlers Friedrich Hoetsch in Dankbarkeit gedacht wurde. * * * Am erstten Weihnachtsabend um 10 Uhr abends hielt die Brüder und Schwesterschaft im großen Saal der Liedertafel ihren diesjährigen M­eihnachtsabend, der sein ganz besonderes Gepräge hatte. Nach Eröffe­nung des Abends durch den Bruderschaftsleiter hielt Stadtpfarrer Herrmann die Rede unter dem Meihs­nachsbaum. Glaube und Heimat waren die Akkorde, auf die die Feier abgestimmt war, wobei des Eltern­­hauses und der Kameraden in Kaserne und Lager ges­chacht wurde. Es waren über dreihundert Teilnehmer und Teilnehmerinnen anmwesend, darunter manche in der schönen heimatlichen Dorftracht. Am Donnerstag, dem 28. Dezember fand bei der Gemeindeschwester Maria­uk, der Leiterin des Verg­bandes volksdeutscher Erzieherinnen­ und Schwestern in Bukarest, ein schön gelungener Weihnachtsabend statt. Mehr als 50 der in Bukarest in Stellung bef­findlichen Erzieherinnen und 6 Schwestern hatten sich für diesen „ihren“ Weihnachtsabend freimachen kön­­nen. Schöne alte, auch bisher unbekannte Weihnachts­lieder wurden zur Zaute gesungen. Unterm Weihnachts­baum sprach Stadtpfarrer A. Herrmann vom „Weihe­nachten in der Fremde“. Seine Gattin las aus den Erzählungen der Siebenbürger Dichterin Anna Schullers Schullerus: „Die ‚heiligen Tage“, und das „Weihe­nachtsevangelium“ vor. Ein gemeinsames Abendessen hielt alle bis pät abends im gemütlichen Gedanken­­austausch zusammen. Schöne Bücher, kleine Andenken wurden mit einem klugen, oft besonders treffenden Bers vom gut „organisierten“ Christskind­ allen Teile­nehmern beschert. Wir danken hier in Namen aller der Leiterin, Schweiler Maria Fuß, für diesen schönen, heimaterfüllten Weihnachtsabend. Rackwanderung und Umsiedlung. Ueber die Gründe, die zur Rückwanderung der volksdeutsichen Minoritätsgruppen aus den baltischen Staaten führten, spricht freimütig Oberpfarrer 9. Grü­­ner aus Riga, der mit der kirchlichen Betreuung der Rückwanderer beauftragt ist, in einer Senderbeilage zu dem „Deutschen Pfarrerblatt“ (Mr. 48). Die Span­­nungen, die seit den­­ Revolutionen 1919 zwischen den Reiten, Esten und Deutschen auftraten, waren doch nachhaltiger, als man draußen allgemein annahm. Sie­ stellten die Lebensfähigkeit des baltischen Deutschtums auf eine starke Probe. Der hüffig in Angriff genom­­menen Aufbauarbeit standen die schmelzende Substanz des durch Ueberalterung­­ gefährdeten deutschen Volkst­körpers und eine systematisch herbeigeführte wirtschaftl­­iche Schwäche gegenüber. 9. Grüner schreibt über die neue Schicksalswende: „Es ist ein Machwort, das uns Bılten von unserem jahrhundertealten Boiten am­ Ditrande abendländischer Kultur abberuft. Aber es ist­ ein Machtwort, dem wir die Sorge und BVBerantwore­­tung für unsere Zukunft anmerken. Diesem Worte­ gilt es widerspruchslos Folge leiten. Was wir in lan­ger Kampfeszeit ererbt haben von unseren Vätern, muß uns hinausgeleiten auf den neuen Posten, den das Dritte Reich uns anweist. Es kann nichts ande­­res sein als der Wille, sich vor hartem Geschick nicht beugen, von seiner Kampfesaufgabe nicht abbringen zu lassen und den neuen Bolten zu beziehen im Ver­­trauen auf den, „der die Sterne lenket am Himmelszelt“. =: 4 * An die deutschen evangelischen Pastoren aus den baltischen Ländern, deren Zahl rund 160 beträgt, rich­teten der Reiter des Kirchlichen Außenamtes und die­ Sonderreferenten für kirchliche Fragen der Umsiedlung, einen herzlichen Weihnachtsgruß. Sie würdigen darin die besondere Zage der Amtsbrüder in der Zeit des Uebergangs. Sie verstehen es, daß sie an dem Zelt der Kiebe gern im eigenen geordneten Heim die Kig " Ir,

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