Der Nachbar, 1907 (Jahrgang 59, nr. 15-52)

1907-04-04 / nr. 15

6 .-«:.««,»«,·;-7-« 114 s,V-7—Rz-—ssgss,wwksski-s.- EEE; überhören dürfen. Petrus hat diese Stimme gehört und ausgerufen: Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; Maria Hat sie gehört und im Laufchen auf diese Stim­me das beste Teil erwählt, wen­n wir uns in diese Stimme des Herren recht Hineinhören, dann gilt nun diese Zusage des Herrn: Ich renne die Meinen und bin befannt den Meinen. Zulegt aber gibt hier der Herr Hic föstliche Verheißung, daß er noch andere Schafe habe, die er herzuführen müsse, daß Eine Heerde werde und Ein Hirte. Während seines Lebens in Niedrigkeit erkannte sich der Herr als nur ges­­andt zur den verlorenen Schafen vom Hause Israel; der uunterstandene Herr aber hat seine Finger ausgesandt an alle Völker, und aus allen Völkern ist jegt die Christenheit gesammelt. Aber wir dürfen die Weissagung des Herrn noch anders verstehen. 39 Habe noch andere Schafe, spricht der Herr, und redet damit von solchen, die ihn noch nicht haben; aber er hat sie, weil er weiß, daß er sie Haben wird, und langmütig sieht er der Zeit entgegen, da sie auf seine Stim­me hören werden. Das wenden wir auf diele Heiden an: Auch sie Hast du gegraben in deinen Priester- Schild, am Brunnenquell zu Tuben, der dir vom Herzen gilt. Aber warum sollten wir dies Wort nicht auch amen­den auf manchen, der in unserer Umgebung dem Herrn noch fern ist, auf manchen, der unserm Herzen teuer ist und den wir gern mit uns nehmen möchten auf dem Wege zum ewigen Leben. Ihhu­ hat ihn der Herr, weil der Vater ihn dem Sohn gegeben hat, und er gehört zu denen, von welchen wir hoffnungsfroh sprechen. Einst s­chauten meine Brüder auch t wieder Himmelhwärts und finden liebend nieder und fallen an sein Herz. Laßt uns nur nicht aufhören, doch­ Wort und Wandel den Herrn zu bezeugen als den guten Hirten und für sie seine Hirtentreue anzurufen; des Herrn Wort ist wahrhaftig, und der Herr behält den Sieg. Amen. 19 Einen Augenblic. I aus der Freude Wundervollen Glück Muß zu dir ich, Jesu, Einen Augenblid, für um dir zu danken, Daß du sie mir arbst — Halt sie auch in Schranken, So wie du sie liebt. Aus dem Arbeitstreiben , wie oft zurück Muß ich zu dir eilen Einen Augenblid, Um auf meinen Wegen Durch Gedräng und Bart Schnell auf dich zu Iegen Eine Sorg­enlast. (Rabbrud verbotem. Und mit allen Keide, Allem Mißgeichich Muß zu dir ich flüchten Einen Augenblid; Wollest so mir’s legen, Daß ih s tragen Tann, Und ich auch den Segen Spüren mög’ alsdann. So bin ich zufrieden, Wenn ich Reid und Glück Erft zu Jesu bringe : Einen Augenblid; Wenn mein Reben stehet So in feiner But, Es ganz sicher achet, Bei ihm hab’ ich’s auf. & 9 EEE­RDRERTRT EN FREIE TAER­ KEN neh Was das Brünnlein rauschte, Bon Clementine von Hellermann, Erin Mägdlein miete auf den Rand des steinernen Troges, das Nöcdchen fiel in dunklen Falten um ihr zierliches Körperchen her und goldiges Ge-­FON 4 Ive, spielte um die Stirn, während die widen Zöpfe vom Hinterkopf 615 ins Wasser Hernieder hingen, als sie den Mund unter die Röhre hielt und den Wasserz fteahl durftend Hineinlaufen sie. Nun Hatte sie genug, und da plätscherten die Wasser durtig weiter: „Bleib hier, hier, hier! Dein Glück wohnt hier!" Damm verstummte es wieder. Ein stämmiger Heiner Bub von etwa zehn Jahren hatte des Sch­­erterchens Plaß eingenommen und zog eben so durftig das erquidende Nag ein, ja ließ es sich über den furzgeschorenen Blondkopf sprudeln. Und nun war der­ Schläfer ganz wach, als beide Kinder si an ihn Herandrängten und ihm neugierig be­­fragten, wie er heiße und wo er hersumme. Echun wollte er sie ummeirisch abweisen, da bliche ihn das Mariannele so offen und Hell an, da er ihre goldflaren Augen ihn an des Brünnleins Weilchen erinnerten, wie sie im Sonnenlicht gligerten, und da erzählte er ihnen schnell, er nınme weit­­her gewandert, aus Norddeutschland. Ein Schreinergesell sei er und wolle nuch viel, viel weiter ziehen, bis nach Amerika. Aber das hörten die Kinder schon nicht mehr. Kann hatte er das Wort: „S­chreinergefell” ausgesprochen, da stürmten sie beide zur Haustür und riefen, nach Kinderart laut und jubelnd, — und es sollte Doch ein Flüstern sein, als Liege jemand franf da drinnen: „Mütterle,oft, Mütterle! ein Fremder ist da! und "8 ist ein Schreinergefell!“ Gleich trat eine Frau aus der Tür, derb und stark m­ochig, Hände und Gesicht Tonngebräunt, — eine echte & ER er 5 jés (Nachdruch verboten.) an ZÁST § ga

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