Deutsche Tagespost, Oktober 1919 (Jahrgang 12, nr. 223-245)

1919-10-15 / nr. 235

Tal · . ·sch--ksi«·.2 gjHermaninstadt in Siebenbürgen ewaltukegGeoßee­­­s-ji«.s.. RingNr.3. is:e­ g-«gtpt·-is.eiFürstmmus tschtshoszustellans:Einsi.THE-«-baldi-Zses«—»eiseters»aus«-.seyn«-sx.zies--s—-nieZuaeuueespdaposi--ks«ud:omzj.18t»Es-,Mosca-—-siekieksi.t38s-«-,wm«u.az-,ss«--;.Eioze­ nawexeoszxwxsnniksk-i-see-»Most-Essen -Nr.235. dermannstadt,Mittwoch des 15.Oktober-«2.9119. XIIL.Jahrg­ang.» Der­ Anschluß Deutschö­sterreichs an Deutschland. Das Mitglied der deutsch-österreichischen Friedensabordnung Professor Dr.Gürtler hielt in Graz einen Vortrag über den Aufyuts Halt in St. Germain. und machte bei “Dieser Gelegenheit, wie das „Grazer Volksblatt“ be­­richtet, folgende bemerkenswerte Mitteilungen über die Frage des Anschlusses Deutsch-Oester­­reich8 an Deutschland : In der Anschlußfrage»gab es nur zwei Üblichkeiten Entweder im November 1918 denn Schluß an Deutschland komplett zu machen so daß in die Friedensverhandlungen nur ein großer Staat eingetreten wäre (großer Beifall), oder aber, wenn Died nicht mög­­lich war, dann hatte es gar seinen Sinn, ohne den Anschluß durchzuführen, die Entente durch das Reden vom Anschluß fortwährend zu reizen. Ir die Entente gab es nur ein poli­­tisches Ariom: Das Deutsche Reich darf nach dem Kriege nicht größer sein als es vor dem­ Kriege war. (Bewegung). Wenn nun Deutsch- Österreich zum Deutschen Reiche dazu kam, so entstand die Gefahr einer Vernrößerung, und ‚ infolgedessen mußten Deutschland und Deutsch­­österreich so zusammen­gefragt werden, daß sie auch bei einer Vereinigung nicht größer sind, als das Deutsche Neid­ vor dem Striege ge­­wesen­ ist. Das ist eine unerfreuliche Erscheinung, aber man muß auch mit unerfreulichen Dingen rechnen. Für uns gab es nur einen Preis, ün den wir den Anschluß zurückteilen durften,­­ den wir aber auch den Anschluß zurück­­stellen mußten, das war die Rettung deutscher Volksgenossen vor der Fremdherrschaft. Konnte man diese Voll­genossen vor der südslamischen, tipechischen oder italienischen Herrschaft retten, so war das Zurücktellen des Anschlusses nicht zu temner bezahlt. Auf den Anschluk können wir nicht verzichten, weil er kommen wird auch wenn wir ihm nicht wollen. (Stürmischer Beifall.) „Unser Anflug an Deutschland ist eine jener politischen Selbstverständlichkeiten, die sich einfach vollzieen. Und die Herren der Entente werden uns noch bitten müssen, ihn zu machen ; denn dadurch, daß sie und mit dem Anschluß die einzige wirkliche Lebensmöglichkeit abge­­schnitten haben, Haben sie die moralische Ver­­pflichtung übernommen, uns am­ Leben zu er­halten. Wenn wir noch so fleißig sind, alle Kohlen fördern und alles an Arbeit leisten, was menschenmöglich ist, so werden wir Doch eine passive Bost bleiben. Die Am­erifaner und Eng­­länder sind aber viel zu gute Kaufleute, um sich mit einer solchen Bafkiepost auf die Dauer zu belasten. Dann wird die Zeit kommen, wo Die Engländer und Amerikaner selbst — und wenn er sein muß, gegen die übrigen Bundesgenossen — auf den Anschluß dringen werden. Und auch der Völkerbund wird uns bei dieser Vereinigung sicher Feine Schwierigkeiten bereiten. (Beifall) * „Der gewesene Staatssek­etär Dr. Bauer hat in der Anschlußfrage eine ungeschickte Volität gemacht. Ihm war es nicht so sehr um die Ver­­einigung der Deutschen mit jenen des Reiches zu tun, sondern er glaubte von Deutschland aus in dem weniger sozialistischen Oesterreich seine sozialistischen Ideen leichter durchzuführen. Dabei hat er sich viefig verrechnet, insbesondere im Hinblick auf die kolossale Ueberschägung der Internationale. In dieser Beziehung war Saint- Germain eine hervorragende Schule. Da hat man gesehen, wie vollkommen einflußlos in politischer Hinsicht der Sozialismus heute in Frankreich noch. ft.“ (Lebhafter Beifall.) » nn nn nn N Die baltische Trage. Die Räumung der baltischen Provinzen. Lyon, 14. Oktober. Die Ententenote be­­züglich der Räumung der baltischen Provinzen wird Sonnabend nach Berlin entsendet. In dieser Note wird festgestellt, daß den Bes­iche­­rungen der deutschen Regierung von den Tat­­sachen, für die die deutsche Negierung Direkt verantwortlich ist, widersprochen wird. ALs solche werden, erwähnt Die Weigerung des Generals vdn Golg, Kurland zu verlassen, der Angriff der deutschen Truppen auf Riga und die Kon­stim­ierung einer­­­eutsch-baltischen Negierung unter dem Borsig des Grafen Pahlen. (P.-®.) Berlin, 14. Oktober. Die deutsche Regierung hat den General Eberhard in die baltischen Provinzen entsendet, um deren Räu­­mung unbedingt durchzujegen. Riga von General Golf eingenommen. Lyon, 14. Oktober. Die Truppen des Generals v.d. Golg sind in Riga einmarsciert. a (B.­8.) Einlegung einer deutighrui­i­gen Re­­gierung. 2yon, 14. Oktober. Nachrichten aus Hels­­ingfors. zufolge haben die Truppen des Generals v. in Sol die Stadt Riga angegriffen. Es wurde eine deutsch-russische Regierung zu Mitau eingesebt, die die Berliner Regierung nicht aus erkennen will. (B.83.) B. d. Golk Brit mit Der Deutschen Regierung. Paris, 14. Oktober, Die Lage in den baltischen Provinzen ist kompliziert. B. d. Golg hat die Nevelle gegen die Berliner Regierung proklamiert und erklärt, daß seine Soldaten nicht mehr Deutsche, sondern Nuffen­feier, die für die Wiederherstellung des einheitlichen Rußlandes kämpfen werden. Er h­af mit den deutschen monarchistischen Generälen ein Uebereinkommen, laut welchem sie die Autorität des Reichsrates nicht anerkennen. (P.8.) Lyon, 14 Oktober. Der bulgarischen Delegation wurde noch eine Frist von zehn von der Friedenskonferenz. Der­­­berste Rat. Lyon, 14.Oktober. Der Oberste Rat hat sie mit der militärischen Aktion des Generals vo­ d. &olg in den baltischen Provinzen beschäftigt. Nachher beschloß er eine interalliierte Kontroll» Kommission für Oesterreich einzulegen, um die Durchführung der militärischen Maßnahmen des Vertrages von Saint Germain zu beaufsichtigen. Dann ging er auf die Forderung Koltichats und Denifins, die da von den Deutschen wäh­­rend des K­rieges erbeutete rujstische Seriegsm­aterial verlangen, im Prinzip­ ein. (B.­8.) Suiftverlängernung für Bulgarien. Tagen für die Antwort — und zwar bis zum 24. Oktober — gewährt. (P.:3.) Glert gegen die Räumung Dfenpeits Durch die rumänischen Truppen. Lyon, 14. Oktober. Sir Clerk hat dem Obersten Rat über die Lage in Rumänien und Ungarn und hie­te der Räumung Dienperts durch die rumänischen Truppen Bericht erstattet. Die Räumung, sagte Clerk, wäre wünschens­­wert und sogar notwendig, zur Zeit würde die Räumung jedoch im Hinblick auf die öffentliche Ordnung in der Hauptstadt Ungarns gefähr­­liche Folgen nach ich ziehen. (P.­3.) Die Räumung erfolgt erst nach Frie­­densschluf. Wien, 14. Oktober. Die „Arbeiterzeltung“ erklärt, daß die Numänen Dfenpest erst nach Friedensunterzeichnung mit Ungarn­ und Oester­­reich verlassen werden. (T.X. D.) Die Ratifizierung des Friedensvers­trages d­urch Den­önig von England. Lyon, 13. Oktober. Die Natifizierung des Friedensvertrages seitens des Königs Georg von England steht bevor. Aus sämiligen Dontinien ist die Antwort eingelaufen. »B.) Der französische Senat Hat ratifiziert­ Lyon, 14 Oktober. Der franzölsische Senat hat den Friedensvertrag ohne irgendeinen Widerstand ratifiziert. (B.­B.) Merztlige Untersagung des Erxlaijers. Dfenpest, 14. Oktober. „Az. Est“ meldet aus dem Haag: Die Alliierten haben der hol­­ländischen Regierung mitgeteilt, daß am 24. Ok­­tober eine interalliierte Merztelommission für die Prüfung des Gesundheitszustandes des Erbaisers Wilhelm, der angeblich an Apopterie und Nei­­zasthenie leidet, in Wieringen eintreffen werde, TA. D.) Ungarn. Die Kriie wird beendet. Dienpest, 14 DOktober. Friedrich hatte mit Lovapy und Varsonyi die erste Besprechung. Sie beschlossen die Bildung eines neuen S Koalitionskabinettes unter Borfit Epterhazys. Friedrig wird das Mini­­sterium des Innern innehaben. (T.­X. D.) Dfenpeft, 14. Oktober. „U. Ujlag“ be­­schäftigt sich mit der gegenwärtigen Lage und erklärt, daß jeder Ungar wisse, wieviel Ungarn verliere, und daß die Zeit der Unterzeichnung des Friedensvertrages sich nähere, Daß ferner Die gegenwärtige Rage­ des Landes traurig sei, und endlich müsse auch Friedrich wissen, daß die Zeit da sei, sie zurückzuziehen, umso mehr, als sich die Note der Alliierten, durch die seine Ne­­gierung nicht anerkannt wird, in seiner Hand befinde. (TU. D.) 5 4- ! name une verschiedene Nachrichten. Ein neuer OREMRL VAN für Ir­­and,­­London,14.Oktober.Lloyd George bei­richtete dem König und dann dem Minis­ter­­rat über den neuen Verwaltungsplan für Jrland. Nach diesem Plan erhälthlat­d ein eigenes Generalsekretär beides­ Verwaltung.(T.­A.D.) Die nationalistische Bewegung in Kleinasi im Rom,14.Oktober.Die aus der Tü­rkei eingelangten Nachrichten stellen fest,daß die ottomanische nationalistische Bewegun immer mehr Wochen gewinnt.In Kleinasien geht diese Bewegungseegensatz zu dedene eineS euros­päischen Mandats.Sie ist für eine freundschaft­­liche Annäherung an eine Großmacht.(P.­B) Saloniki,14.Oktober.Aus Konstans­tinopel wird gemeldet,daß die Ab­dankung Damad Ferid Paschas nicht den erhofften Ums schwang gebracht habe.Die alte Regierung leitet auch weiterhin die Staatsangelegenheiten.Bis jetzt konnte keine andere Regierung gebildet werden. (T.­A.D. Die italienische Regierung verhandelt mit D’Annunzio. Wieg,14.Oktober.Der Fürst von Aosto ist in Abazzia angekommen,wo er mit den Ver­­tretern D’Annunzios im Namen der italienischen Regierung Verhandlungen beginnen wird. Die Verhandlungen bezwecken die Verzichtleistung der italienischen Freiwilligen auf Die Bewegung der dalmatinischen Hüfte Der Fürst hat volle Ermächtigung von der italienischen Regierung. (ZA. D.) Befreiung der Lage in Wien. Wien, 14. Oktober. Die Verpflegslage bessert sich, seit 5 Tagen kommen Lebensmittel aus der Tschechoslowakei, Italien und der Schweiz im Zausche gegen Noheisen und Sta­tus der. Steiermark... ... Mae pansen Bi A. . Der Streit in Amerika beendet. Paris, 14. Oktober.. Der Streit der Metallarbeiter in Chifaga wurde beendet. Die Yabrissbefiger haben sämtliche Bedingungen er­­füllt. Die Arbeitszeit beträgt 7 Stunden, im Falle eines Unfalles erhalten die Arbeiter den ganzen Lohn, im Falle eines tödlichen Unfalles wird den Sansilien die ganze Benfton RE­na (TAN. D,­ N­DB). Auszug aus der V­erord«­­uung Nr. 21 ma 25 (derbeilerte). 1. IS Webertreter werden bes­traftet: a) Diejenigen, weile ohne böse Absicht im öffentlichen Lokalen, Bahn­höfen, Eilenbahnen, auf der Straße 20, wahre oder erfundene Nachrichten oder Meinungen betreils Nim­egsope­­rationen, Situation und Dislotation der Truppen, militärische Veifügungen oder Sachen betreffs, der rumänischen Armee, verbreiten, kolportieren oder bestätigen. ..b) Siese Medertretungen werden von den Militär Anwaltschaften ges­­ichtet und abgeurteilt, in der ersten und rechten Initanz mit N­erker bis zu einem Jahr und einer Seldstrafe Wenn eine der oben angeführten Nebertretungen zum Zi­ede der Spio­­nage der Ei Berraied angeführt worden sind, werden sie im Sinne Der bestehenden Arieitsgelege angeurteilt. bis zu 2000 bei, Tageswenigkeiten, Hermannstadt, 14. Oktober. W­ahlkandidatur in Hermannstadt. I­­n der gestern nachmittag 5 Uhr im städtischen Rathaussaale abgehaltenen Situng der beiden stimmmig beschlossen, Hermannstädter Kreißausschäffe wurde ein­ Rudolf Brandich als‘ Abgeordnetenkandidaten des Wahlkreises Her­­mannstadt aufzustellen. Trauung. Wie und aus Bittung berichtet wird, wurde Mäschenseminarprofesos Errest IHT am 4.0. WM. mit Frl. Frieda Grof, Tocher des­ Bisteiger Stadtarztes Dr. Oswald Groß, getraut. Lehreranstellungen. 3 wurden ge­­wählt und bestätigt: Walter Hutter, Schul­­amtskandidat, als zweiter Lehrer in Scharosch (Schenter Bid); Michael Waadt, Schul­­amtskandidat, als vierter Lehrer in Marpod; Andreas Zrietrich, zweiter Lehrer in Scharo­ch, als Nektor-Lehrer in Scharoich (Schenter Bez.); Heinrich Gottlieb Schneider, vierter Lehrer in Marpod, als zweiter Lehrer in Warpod. — |­­ | I m Abgang von 380 Millionen in der Schadenjenner in Lechnik. Aus Bittung wird ung geschrieben: In der Rat vom 5. auf den 6. d. M. wurde dem Lechniger Landmann Martin Mandt von seinem Knecht aus Wache Teuer gelegt, das rasch um sig griff und in furger Zeit Die vollen Wirtschaftsgebäude dreier Wirte und die Spigettersche Tischlerei mit drei Möbelvorräten ab, Er fojtete große An­­strengungen, ein weiteres Umsichgreifen des Feuers zu berhüten, und erst recht wäre es kaum ge­­lungen, wenn nicht auch eine Abteilung Der Bittrnger Tyreiwilligen Feuerwehr, von ihrem Hauptmann Carl Chalm­er geführt, mit ihrer Dampfspaige zu Hilfe gekommen wäre. Der Schaden ist groß. Der Brandleger wird durch Gendarm­erie gesucht, von den Deutsch-jähischen Kriegs­­gefangenen in Italien.. Durch­ die Ab­­ordnung des deut -jchliichen Nationalrates für Siebenbürgen in Italien wurde uns fol­­endes Schreiben übermittelt: Fucino, am 12. Agust 1919. Gruß aus Italien; 1. Schufter Friedrich aus Belleichdorf 157. 2. Schiller Martin, Wagner, aus Kleinscheuern 158. 3. Gierlich Stefan aus Großscheuern 103. 4. Sufleitner Josef aus Großau 6. 5. Götel Johann aus Bogerschdorf 70. 6. Duldner Martin aus Hundertbücheln 128. 7. Binder Mathiad aus P­eterdorf bei Mühlbach. 8. Dietrich Georg aus Großpold 40. 9. Stefani Adolf aus Großpold 204. 10. Nitih Michael aus Großpold 349. 11. Roth Johann aus Kurz 217. 12. Huber Johann aus Neppen­­dorf 104. 13. K­tsch Georg aus Arkeden 160. 14. Schuller Samuel aus Martinsdorf 41. 15. eng Martin aus Martinsdorf 11. 16. Gdobert Michael aus Stolzenburg 49. 17. Hien Thomas aus Neußen 35. 18. Lederer Michael aus Burgberg 5. 19. Sattler Johann aus Nieder-Eidisch 91. 20. Weidner (Beidner ?) Michael aus Bogeichdorf 89. 21. Kellner Georg aus Schönberg 66. Die besten Grüße senden alle oben genannten Kriegsgefangenen in ihre Heimat, sowie an­ alle ihre sieben Angehörigen. B­udapester Ung. Bant. Die nach dem Sturze der Kom­ Eee von jeiten der­­ Budapester Staatsanwaltschaft eingeleitete Untersuchung stellte fest, daß der a la Sulius Wengyel und bdessen Sekretär Eugen Bermes mehr als 380 Millionen von der Hauptanstalt der Drfterr.-Ung. Bank gestohlen, oder erprobt haben. Außerdem haben­­ und Bermes fabritsmäßig und in großem Maße jene Marten geht t,. Die in der Zschechoslowakei zur Abs­tempelung der Banknoten benügt wurden. Len­­gyel hat schon im April den Beam­ten der auf die Drdite gegeben, 220 Millionen in blanken Zehntausendern und Tausender-Noten zu verpacen, die dann im Zimmer Lengyal unterbracht wurden. Augenzeugen geben an, daß Zergyel von diesem Gelde drei Millionen einem unbekannten Mann übergeben habe. Am selben Tage erschienen beim Volkskommissär zwei De­­tektive und mehrere rote Cardisten, die 20 Millionen nach Wien führten und von da angefangen wurden täglich neue Geldlieferungen an die Wiener Gesandtschaft abgeshi­t. Das nach Wien gelügete Geld macht 197 Millioner. Bon bietent etwage ,ist es den ungarischen Offizieren ge­­lungen, 70 Millionen zu reiten. Kurz darauf erpreßten die Vollstammissäre von der Unga­­ren Bant 32 Millionen. Am 2. Mai als die Nachricht vom Falle Szulnoff eintraf, trafen die Bollstonmiffäre dle nötigen Vorbe­­reitungen zur Flut. Sie scharten in der De­­bitenzentrale 8%, Millionen zusammen, die zwei­felhaft aussehende junge Leute fortschleppten. Die Angestellten der Bank beobachteten, daß der größte Teil des Geldes zum Bollstommisjariat für Unterricht geführt wurde. Die Untersuchung erstreckt sich auch auf Die Eruierung dessen, um wie viel die Bollstommissäre die einzelnen Geld­­institute geschädigt und wer ihre Komplizen sind. Expreszug Wien Rom. Aus Lyon wird gedrahtet: in Direkter E­rpreßzug wird dreimal wöchentlich zwischen Wien und Nom ‚berichten. Ein anderer Erpreßzug Wien —Rout wird eine Abzweigung nach Klagenfurt und Teiert haben. (B-B.) Große Epidemie in Argentinien. Aus Buenos Aires wird über Paris ge­­meldet: In ganz Argentinien Herrscht eine fürchterliche Epidemie. „ ist eine Art Grippe, die den Menschen in einigen Stunden lettet. Der Kanton der Entthronten„ watin“ meldet: In seinem Kanton Der Schweiz halten sich derzeit so viel entthronte Herrscher der Zentralmächte auf, wie im Kanton Waadt. Dort leben Erlasser Karl, die Groß­­herzogin von Lngemburg, die Königin von Sriegenland und deren Söhne. Man versichert, daß die legteren im Begriffe, sind, jeder reiche Ehen einzugehen, und zwar mit Amerikanerinnen, die ebenfalls im Kanton Waadt ansässig sind. Der Dek­atämarzt blüht gegenwärtig in Frankreich besonders rasch und treibt dabei seltsame Blüten. Eine roh­e RER: Er­­scheinung ist die Heiratszeitung „Der Traum“. Der Herausgeber dieses Blattes vermeidet nach SAP IanHal der Deltert­­­Möglichkeit die nüchternen Geschäftsformen, sondern entwickelt eine Philosophie der Uhr, in der er durch Anführung von­ zur Heirat ein­­ladenden Stellen aus berühmten Schriftstellern harte Herzen für die Liebe zu erweichen sucht. „Diese Ehekandidaten und­­ Kandidatinnen“,­­ erk­lärte er, „haben nicht annonciert, aber man kann jede gewünschte Auskunft über sie in unserer Geschäftsstelle erhalten. Wer sich Hier meldet, braucht selbst nur Alter und wirtschaftliche Lage anzugeben. Der Direktor wird mit Der großen Erfahrung, Die er besagt, um auf dem Grund der Seele Die vertecten Geheimnisse zu seien, das Übrige ergründen.“ , Eine Spielergeschichte aus Monte Carlo. Die Heldin, dieser Geschichte trat in den Spielsaal von Monte Carlo,­­gerade al einer ihrer alten Freunde von einen 10 schwindelnden Grad begünstigt wurde, daß er alle Aussicht hatte, die Bank zu sprengen. „Ach, wie freue ich mich, Sie wiederzusehen, Fürst, und Sie gerade in den Armen Sortunas zu treffen­­“ rief sie. „Sagen Sie mir eine gute Nummeter, und ich werde sicher gewinnen, denn jet ist das Glück mit Ihnen.“ Der Fürst legte edelmütig einen Haufen Lonisdorf vor Die lebhafte Dame, deren Schönheit 44 Winter glücklich überdauert hatte, und sagte: „Sehen Sie alles auf die Zahl Ihres Alters, und Sie werden sehen, daß Sie eine goldene Ernte einheimsen!" Die Dame zögerte einen Augenblick und sehte dann den Geldhaufen auf Nr.27. Einen Augenblick später rief der Croupier:­­ „44, Rot hat gewonnen !“ „Bott im Himmel] 44 ist gerade mein Alter |* tief die Dame und fiel in Ohnmacht. Zu Der Frage Der Bes­ichtigung Des altsprachi­ l­en Unterrichts in Der Mittelschule, und "von Prof. Dr. Afred Roth. Außer S Kulturwelt (Fortlegung­) alten Sprachen m. E. zwar der Theorie besteht Sprachunterricht den der für aber „formalen Bil­­dung“ und außer­dem nach Verlebendigung der alten die noch ein PIE Pflege der Dritter, wirklich erstklassiger Grund, und der it (und nam, bitte, lachen Sie, meine Herren !): die Beschäftigung mit alten Sprachen als Sprachen! Ich bin so naiv zu verlangen, daß ein Sprachunter­­­richt sein sol Es ist doc etwas Köst­­liches, wenn der Gebildete eine Sprache so be­herrscht, daß er ide im Herz und Nieren sieht. 3a, die gründliche grammatische Beherrschun einer Sprache ist kein leerer Wahn, der Mens taun sie verwerten im Leben! Und die ist nicht anders zu erreichen als durch die Bes­ch­äftigung mit der Grammatik, worunter­­­ aber nicht nur eine ontologisch-konstatierende, sondern auch: eine­ historisch-genetische und nach Möglichkeit vergleichende Behandlung der Gram­­matik möchte verstanden wiss en, dabei also auch eine­­ mö­glichst weitgehende Berückichtigung der Etymologie. Weicher Sprache? Natürlich in erster Reihe der Muttersprache, aber doc au mindestens einer solchen Sprache, die mit der Muttersprache nahe verwandt ist und mit ihm in Berührung gestanden hat. Ich meine also, daß die Drittelschule die deutsche Sprache an in jeder grammatisc­hen Beziehung so gründlich wie möglich kennen Iehre, daß dann der Gebildete in möglichst großer (wichtig verstandener) Freiheit über sie Herrschen könne. Die Diuttersprache kann “aber, was ja schon so viele unserer Beiten nachdrücklich aus­­gesprochen haben, aus sich und im sich selbst niemals so lebendig angeeignet werden, als wenn man eine zweite Sprache zum OBergleich hat. Schillers Wort: „Willst du dich selber erkennen, so sich, wie Die anderen es treiben“ gilt bekanntlich, auch hier, und zwar ganz aus­­gesprochen. Die modernen Sprachen sind bei ihren versüm­merten grammatischen Formen und relativ einfachen syntastischen Beziehungen und bei ihrem verhältnismäßig geringen Alter dazu wenig geeignet; sie würden für tieferes Ver­tändnis der Muttersprache nicht weithin führen, ihre Pflege gebieten vorwiegend praktische Rücksichten. Um von der Muttersprache eine möglichst gediegene Kenntnis zu erhalten, ist, meine ich, die Pflege einer antiken Sprache in den Mittel- Schulen geradezu geboten. Von den alten Spraen aber it da Lateinische dem Unledrigen vorzuziehen, denn: 1. e8 hat zwar immerhin einen reich entwickelten Wort- und Vormeinung und eine reich entwickelte Syntag, ist aber doch frei von der Uebertriebenheit der griechischen Sprache namentlich in erster Be­­ziehung; es ist also leichter zu lernen; seine Grammatik möchte ich geradezu eine Idealgram­­­matik heißen ; , 2.er hat in der Weltgeschichte die größte Rolle gespielt,lebt in den romantischen Sprachen fort,hat auch derdeutlichen Sprache mehxge­« ein

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