Deutsche Tagespost, Juli 1920 (Jahrgang 13, nr. 140-165)
1920-07-15 / nr. 151
Heicm — — « Hermannstadt; Donnerstag konnte aus eigener Verantwortung die Flotte aus der schwierign und aufgezwungenen Defensive mit sich surtreten,die einengenden Befehle mit weitem Blick erfassen und Zeit und Ort erkennen,um die gewaltigen,in der Flotte gesbundenen Kräfte zum Einsatz zu bringen.Die Entscheidungsschlacht unter aussichtsvollen Besdingungen zu erzwingen,wenn sich der Gegner nicht stellte, war allerdings auch einem solchen Führer kaum möglich." Ist 88 einem tapferen, gehorsamen Führer wie dem Admiral verdenken, daß er auf die „enge Blodade" vorausgehenden wenn ihm der Operationsbefehl die Schlachten nur unter günstigen Umständen erlaubt, wenn ihn Die politische Zeitung beständig mit der Idee Drangsaliert, daß die Flotte für das baldige Kriegswerden müsse, wenn sein ganzer Ideengang von oben her früher bleiben, und den der Schlacht und „Kräfteausgleich“ eingestellt war, wenn selbst der Geefrieggleiter, der Admiral v. Pohl, sich den Ausichhten des „von seinem Gewissen gequälten“ Reichskanzlers nicht völlig zu entziehen vermochte. „England halte mit seinen Unternehmungen gegen uns offensichtlich zurüd, um sich Die Möglichkeit eines baldigen Friedensschluftes offen zu halten?“ Dieser gefährliche Irrwahn hat die Lage und die Köpfe beherrscht. England wüßte inzwischen gründlich die Zeit, um alle, was wir an Seegeltung in der Welt besaßen, auszurotten. Auch wichtige militärische Maßnahmen — ımie z. B. die rechtzeitige Entsendung von Hilfskreuzgern aus der Heimat — wurden Durch diese politischen Ansichten sabotiert. : 3 mar ein Unglück für das Reich und insbesondere für die Flotte, Die Heute nur noch eine historische Erinnerung ist und die in der Tat 1914 mit dem Gefühl „Sieg oder Tod“ in den Sieg ging, daß an der Spike des Reiches ein Kanzler stand, dem der englische Vernichtungswille einfach unfaßbar blieb, dem, ebenso wie seinen Untergebenen aus der Diplomatie, die historischen Kenntnisse Über die oft bemäßrte engltische Progis beim Niederringen eines Festlandskonkurrenten offenbar fehlten. Der immer „glaubte und Hoffte“ und sie in Gewissensfragen zeemürbte”. 3 war ferner ein Unglück für die Flotte, daß in ihrer Britischen Stunde ein zweifelsohne tapferer Seeoffizier und guter Seemann als Seekriegsleiter fungierte, der zwar sein Geschwader taktisch immer gut zu placieren verstanden hatte. Dem aber jeder geniale Zug und alle S Feldherrneigenschaften fehlten, und der dank einer verfehlten Kabinettspolitik — der Wurzel alles Uebels — zu Unrecht und ohne seine Schuld‘ an die herborragende Stelle geickt war, wo ihn der Krieg vorfand. Grofadmiral dr. Tirpig hat diesen Seekriegsleiter in seinen Erinnerungen mit einigen sehr wenig fehlenen Worten gekennzeichnet. Sadhli aber hatte er vollkommen Recht. Die schon vor einiger Zeit erschienenen „Aufzeichnungen des Admirals v. Pohl“, die eine Rechtfertigung sein solten, bestätigen dies nur, ebenso wie das vornehm und vorsichtig urteilende Nomiralstabsiatt. * Die Frontmarine hat unter diesen Verhältnissen schwer zu Leiden gehabt. Ich begrüße es daher, wenn das Admiralstabswerk an der Hand unanfechtbarer Dokumente rein wissenschaftlich- historisch zu erläutern versucht, wie das Ungeen zu erklären ist. Daß eine unbesiegte, in schwerem Kampfe herrlich bewährte Yylotte einem irog aller seiner Vorteile buch sie bis um den Rand der Niederlage gedrängten Feinde [chließlich schmählich ausgeliefert werden mußte. Die kommende Generation wird im Nahebliek auf das, was wir besaßen und verloren haben, von der‘ vorausgegangenen Rechenschaft verlangen, ‘wie es "geschehen konnte, daß ein „großer Aufwand so scymäglich vertan ward.“ Das Admiralstabswert wird ihr Hinsichtlic der Lieblingsschöpfung des deutschen Volkes, der Flotte, darüber die Auskunft mich. schuldig olte Brauch mur Einzelandiengen ge» fillen eingelm ife in Audienz erscheinen. Als elfter wurde Julius Maniu, dann $%, Mibalacje empfangen. Die anderen Mitglieder der Abordnung werden in dieser Woche empfangen werden. Die Zusammenarbeit der Regierung mit der Nationalpartei. Bilareft, 14 Juli Nachdem die erste Nachricht einer Zusammenarbeit der Regierung mit der Nationalpartei durch die „Renafteren Nomana“ widerrufen wurde, dementiert der Bor« figende der Nationalpartei Julius Maniu neuerlich aufgetauchte Gerüchte in der „Dacia“: „Die Regierung Hat in dieser Hinsicht gar keine Aussprache veranlaßt. Weder ich, noch ein anderes Mitglied der Nationalpartei haben mit irgendeinem Mitglied der Regierung einen Meinungsaustausch gepflogen.* Der Boftstreil in der Hauptstadt. Bukarest,14. Juli. Der vollständige Verkehr wurde noch nicht aufgenommen. Der einschreibverkehr mit Bloeiti, Braila, Binlatina, Pitetti, Siliften, Giurgin, Targopiste, Calarafi, Frerefti, Bazaric, Kronstadt und Olteniga ist im Gange, jedoch nur für amtliche Mitteilungen. Im Fernsprechverlege werden an 60 dv. H. B Privatanschlüsse gegeben. Streitende Beamte, die Geld zu verwalten hatten, wurden verpflichtet, sofort Rechenschaft darüber abzulegen, anderenfalls sie als Unterschlager betraget werden. Eine sensationelle Entdeckung. Bukarest, 14. Juli. Der Polizeipräfest machte im Sozialistenfluch eine überraschende Entdeckung : In einer Eisenwaffe wurden ganze Bogen unzerschnittenen Banknotenpapieres von zwei Lei aufgefunden. E83 heißt, daß das Jan aus dem Moskauer Staate hab flamme. 3 wurde bisher der Sozialist Paratescu verhaftet, weitere Verhaftungen stehen bevor. Der neue Bolttarif. Bukarest, 14 Juli. Der rechte Ministerrat befaßte sich mit dem neuen Bost-, ein« Schreib- und Tyernsprechtarif, der vom Ministerrat angenommen wurde und dem Parlament beigelegt werden sollende „aufgespart““ v. Ingenohl schließlich sich zurückhält, „Kleinfrieg" zu nur Der Berferbund Hat seine Soldaten, ‚Nieuwe ‘Rotterdamsche Gourant meldet aus London : In seiner Antwort an die Liga zur Abschaffung des Krieges sagte Lloyd George nach einem ausführlichen Bericht: „Die drei Großmächte haben alle möglichen Vorstellungen an Polen gerichtet. Nach dem Uebereinkommen über den Bölferbund kann ein wirtschaftlicher Druck nur angewendet werden, wenn ermieten wird, daß Polen im Unrecht . Frankreich könne seine Truppen für den Völkerbund stellen. E 3 räume schon Ziligien, weil es nicht genügend Truppen habe, um sich dort und in Syrie zugleich zu behaupten. England selbst habe die Hände vor in Konstantinopel, Mesopotamien und Balästina. Italien hat seine eigenen Schwiesen und Amerika habe abgelehnt. Die Alliierten können daher nicht ein Bataillon für den Völkerbund bereitstellen. Dieselben Schwierigkeiten gelten für die Dardanellen. Die Verpflichtung, Die Geestraße zu überwachen, ruhe hauptsächh auf England." B Zusammenfassend sagte Lloyd George, daß der Gedanke einer internationalen Truppenmacht als Ideal nicht verkleinert werden solle, er sei aber ihrzeugt, daß er vorläufig unduchführbar sei. 3 gäbe zwei Hauptschwierigkeiten, welche verhinderten, den Völkerbund unwirksam zu machen. Erstens können die Großmächte sehhr seine Truppen zur Verfügung des Bundes stellen, um Gehorsam und Nespert zu erzwingen, weil sie in andere Schwierigkeiten verwidelt seien. Zweitens hat die einzige Großmacht, die die Hände frei hat, fi zurücgezogen. · Rumänien, Die Audienz der Opposition beim Könige. = Klaussenburg, 14. Juli. Es ist bekannt, daß die Opposition beschlossen hat, eine Abordnung zum Könige zu senden. Da aber der I- |. „Bentime Bancdask” x Radsicht auf den von einer der beteiligten Bar- Srage erhobenen Widerspruch man auf die Durchführung eines Plebiszits zurückgekommen sei. Die Abstimmung im Oberschlesfen im September. Walihan, 14. Sul. Bon seiten des hiesigen Zentralrates verlautet, daß nach einges laufenen maßgebenden Informationen die Abstimmung in Oberschlesien nunmühe als sicher für die erste Hälfte September gelten darf. 15. Juli 1926 „ Der polnischerwijiige Krieg. . Die Lage Bolend. “von, 14. Juli. Ueber Paris wird aus Warschau gemeldet, dab infolge der Britischen Lage Bolens Freiwillige aller Lebensstelungen sich zum Militärdienst melden: Professoren, Studenten, Ministerialbeamten usw. Der Bolungsausschuß der sozialistischen Partei erlieh ApenbeR Anfens: „Al die polntigen Truppen vorrückten, verlangten wir Frieden; jebt müfsen Soldaten auf, ihre Pflicht dem Waterlande gegenüber zu erfüllen, die Regierung aber aller Welt zu erklären, daß sie einen Gereten Grieden kolnfekt und der Näteregierung Vorschläge zu Beginn von Friedensverhandlungen zu machen. 1920 Förderer: 5. Czellund Söhne, Hermannstadt, 1000 K. Mitgieder: Drei Eihden-Brauerei,Hermannstadt,300 K;Karl Albrecht, Hermannstad, 200 K; M. Brudner Hermannstadt, 100 K; Berenczi und Hienle, Hermannstadt, 100 K; Gustav Willesh, Direktor der Hermanstädter Gewerbe und Hand Isbant, 100. K; Dr. Henric Erns, Zahnarzt, Imannstadt, 100 K. Spender: Rudolf Ibrecht,Hermannstadt, 20 K; Rudolf Albrecht Hermannstadt, 10 K; Maria Ara, Hermannstadt, 20 K; Eduard Baumann, Hermannstadt, 25 K; Johann Billes, Hermannstadt, 25 K; Friedrich Binder, Hermannstadt, 50 K; Wilhelm Bonfert, Hermannstadt, 50 K; Rudolf Brandic, Hermannstadt, 40 K; Irene Brennerberg, Hermannstadt, 4 K; Ernst Buchholzer, Hermannstadt, 10 K; Leontine und Anna Capefing, Hermannstadt, 40 K; Gustav Connerth, Hermannstadt, 50 K; Egon Goulin, Hermannstadt, 20 K; ©.X. Cjallner, Hermannstadt, 20 K; Sr. Czell, Hermannstadt, 20 K; Viktor Ezilek, Hermannstadt, 20 K; Julius Dengel, Hermannstadt, 10 K; Johann Dieder, Hermannstadt, 10 K; 3. Duldner, Hermannstadt, 20 K; Guido Sabritiug, Hermannstadt, 40 K; Ludwig Ferenz, Hermannstadt, 25 K; Eduard Friedrich, Hersmannstadt, 50 K; Hofefine Stoning, Hermannstadt, 80 K. Sn bis heute 190 Mitglieder und 23 Spender mit zusammen 34.200 ° 81 K. Es wird gebeten, die Quittungen für die gewidmeten Beträge sowie Neuausfertigungen für etwa in Berlust gegangen Quittungen no vor der gesebgebenden Versammlung des Hochschulbundes vom 15. August I. Z. im Archiv abholen zu wollen. Hochschulbund der Südostdeutschen. „nicht zu Haben war — auf Sonnabend den stitte, werden Die Führer der Dpporteien gegen einen Schiedsspruch in der Teschener Ausweis Nr. 36 (abgeschlossen am 10. Juli 24. d. M. verschoben werden. Die Liedertafel wird am 24. d. M auf jeden Fall abgehalten werden. Be Das „Siebenbürgische Sommerkabarett‘‘, Direktion Heinrich TH. Scheiner spielt vom 17. d. M. an im Stadttheater. Hartenborverlauf bei „Hermes“, Sporergaffe 9, Nägerss ist den Plakaten zu entnehmen. Der originelle Plan einiger Herren und Damen unserer besten Gesellschaft, hier ein Kabarett mit allem Drum und Dran erstehen zu Laffen, errent allgemeines Interesse und für Die Hundetage eine fast großstädtische Unterhaltung, die durch die von der neun eingerichteten Theaterbar gebotenen Genlifse noch erhöht werden dürfte. Berufung Des Maler Hermann Konnerthb nach München. Schon lange war es ein Lieblingswunsch Brof. Heinrich Wölfflins, des bedeutendsten deutischen Kunstkenners, seinen Hörern an der Münchner Universität eine Gelegenheit zu schaffen, sich auch in zeichnerischen Studien zu üben, so das sie in Zukunft auch mit dem Stift in der Hand ihre Kunstwissenschaft treiben und so einerseits in das Handwerk des Künstlers selbst Einblick gewinnen, andererseits bei ihren Wanderungen durch die Galerien aller Kinder und die Ateliers der Maler und Bildhauer ihr Gedächtnis durch alle Skizzen nach wichtigen Bildwerten fügen können. Im nächsten Winter nunol sich Dieter Wunsch erfüllen und zwar Hat Prof. Wölfflin unfern Landsmann Male Hermann Ronnerth einen, Die von ihm neugeschaffene für praktische Kunstübung an der Universität München einzunehmen. Zugleich will damit Prof. Wölfflin dem Maler Dr. Ronnerth selbst „die Grundlage zu einer freien künstleriichen Wirksamkeit“ bieten. WÖlFfEn gibt in seinem legten Briefe seiner besonderen freude darüber Ausband, daß Dr. Konnerth die Berufung annehme und meint zum Schluß: „An Schülern wird es ihnen nicht fehlen !“ Obgleich wir auf das tiefste bedauern, daß und Dr. Konnerth, nach so kurzem Aufenthalt in seiner Heimat, wieder berlasfen muß, begrüßen wir doch die ehrende Berufung eines Landsmannes nach der Metropole der bildenden Kunst mit rende und wünschen ihm das Beste in seinem neuen Wirkungäfkeife. ". Uns süihrung eines wertes der Konigkiejwra anversariserdper. chlesenzne»Figaro«:seannli fand in der Oper eine große Galavorstellung statt. Die Aufführung war außergewöhnlich ginn, den Rumänien, die selbst der Vorstellung beiwohnte. Das Werk ist ein phantastisches Teenital „Die Lilie des Lebens“, das die Königin einmal ihrer er Fransten Toter Helena zur Berstreuung erzählte: Es war einmal ein junger Being, Der in Dem "wir uns selbst verzeichnen. Wir “fordern Die in na nen .. Georg Müller, Oberarchivar, Leiter des Archivs der sächsischen Nation und der Stadt Hermannstadt (Rathaus, Archiv). Die Boten räumen Minsk. Minsk, 14. Juli. Die polnische Armee erhält Befehl, sich an der ganzen Front zurückzuziehen. Während dieses strategischen Rückzuges wird Minsk geräumt werden. (Die Räumung von Minsk bedeutet die Aufgabe der Beresinalinie, wo die Bolen bisher alle Angriffe der Roten Armee zurückwiesen, so daß nicht nur die Front im Süden oder Rositnosümpfe ins Nollen gekommen ist, sondern auch nörklich davon. Minsk ist ein wichtiger Eisenbahnkntenpunkt zwischen Wilna, Bolozt, Smolensk, Homel, Romno und Brest-Litowal. D. Schr.) Flut der Regierung Betliura nach Ramene Bodolät, _ Barihau, 14 Juli. Die bisher in Prosturom gewesene er Regierung V Betliuras ist nunmehr nach Kamench- Wodolst übersiedelt. Mean spricht bereits von ihrer Absicht, unter Umständen sich noch weiter südwärts zurüczuziehen, Eckrichtedeuthchristliw Die Kabinettsbildung in mian- Vereinbarung einer neuen Falitionss vkpgrmiMQ ·Ofenpest,14.Juli.Die Konferenzen zwischen deren Vereinigung d er Partei der Kleinen Landwirte und der Dissidentengruppe endete damit, daß der Plan der Schaffung einer einheitlichen Mehrheitspartei abgelehnt wurde. Doch sollen sich die Parteien auf Grund eines einheitlichen Negierungsprogrammes auf eine möglichst enge Koalition geeinigt haben. Das Programm besteht aus folgenden act Punkten: Beanebeiige Verfügungen zur Sicherung der Rechtsordnung; Resisreform; Lösung der finanziellen Probleme ; Regelung der Judenfrage; soziale Gesebgebung Lösung der Beamtenfrage; Wahlreform; staats« rechtliche Regelung des Nechtötreises des Dermejerd" bezüglich Auflösung der Nationalversammlung. Die Konferenzen werdensortgesetzt werden, um die Vereinbarungen zu ratifizieren. Man glaubt in politischen Weisen,daß Graf Stefan Bethlen ans Grund dieses Programms die Unterstützung der drei Gruppen und die Designierungsaministerpräsidenten ents balten wird. Der Reichsverweser hat sich mit seiner Familie zum Sommeraufenthalt nach GHDdHLd begeben. Er kehrt aber nach der Hauptstadt zurück, um hier Politiker in Audienz zu empfangen. Suräführung der Bollsabstimmung im Teichener Gebiet. Baris, 14. Juli. Die Agence Havas meldet: Der Präsident der Botschafterkonferenz sandte an die Präsidenten der tschecho-Nowakischen und der polnischen Abordnung ein Schreiben, in dem er mitteilt, daß mit . « ; Hermannkecht, 14. Juli Ein Ioyll. Wir seien in der „Patria“; Bei der Klausenburger Polizei Hat seit einiger Zeit ein friedlichen Streik eingefegt. Viele Wachmänner verlassen ihre Bosten, weil sie den Gehalt nicht ordentlich ausbezahlt bekommen und von dem kleinen Gehalt, den sie erhalten, nicht leben können. Die dotden Gestangestellten.Unter den Festgesoldeten des Mittel standes Fest-den sich egenwärtig die Angestellten der Postämter in beendet-drückender Notlage.Wärentnehmen einend mchgeordneten Brandschlagers Schreiben einige Anregungen zur Vereiferung der Lage dieser Beamten, die ihren jegneren und verantwortungsvollen Dienst Doch nur dann in befriedigender Weise leisten können, wenn nicht fortwährend das Gespenst der Sorge hinter ihnen steht. Vor allem benötigen die Beamten eine namhafte Erhöhung ihres Gehaltes und der Quartiergebühren, der heutigen geschlossen worden, weil er mehrere allgemeinen Beeislage entsprechend, ferner die Bereinentlichung sämtlicher Gebühren im Verhältnis 1:1. Die Forderung, wonach die Kriegsjahre in die Dienstzeit eingerechnet werden sollen, ist gewiß durchaus berechtigt. Auch müßte dafür gesorgt werden, das den Beamten die notwendigsten Lebensmittel, wie Badefett, Mess usw. dann Brennmaterial, Bekleidung und Beschuhung von Seite des Staates zu möglichst billigen Breiten und im ndtigen Ausmaß geliefert werden. Wir sind überzeugt, daß alle biese Forderungen mehr als begründet sind. Nicht nur die Bostbeamten, fordern auch zahlreiche andere Kategorien von Festbesoldeten leben unter ganz Ähnlichen Verhältnissen und ihr 208 bedarf dringend einer Besserung. Die Reierung hat die Pflicht, soweit es im ihrer acht steht, rasch und gründlich zu Helfen. Der frühere deutsche Riesendampfer „Imperator“ ist wieder für Passagierdienst ein DEN und macht in viesen Tagen seine erste eife von England nach Newyard. Weeber ist die Euward-Linie.Ebert und die Sattler. Der deutsche Reichspräsident Ebert war von der Verwaltungsstelle Berlin des Verbandes der Sattler und Vartefeuiller aus dem Verband, dem er seit vielen Jahren al Mitglied angehörte, aus« Todesurteile aus Anlaß der Ruhrrevolte bestätigt hatte. Ebert protestierte beim Ausschuß des Verbandes gegen den Ausschluß und wurde rebt, wie der „Vorwärts" meldet, wieder in seine alten Mitgliedsrechte eingesett. Brand des Leipziger Straßenbahndepots. Das Straßenbahndepot Leipzig. Baunsdorf ist vollständig niedergebrannt. Dem Stoßfeuer fielen die 120 Meter lange Halle und 62 Straßenbahniwagen zum Opfer, darunter mehrere Motoriwagen neuester Konstruktion. Der Brand ist anscheinend durch Kurzschluß entstanden. Der Schaden beläuft sich auf über 50 Millionen Mark. S6iolitti für die Konfistation der Sriegagewinne. Wie die rdmischen Blätter melden, gehört zu den finanzpolitischen Maßnahmen der neuen 2 unter anderem auch die Konfisfation der Kriegsgewinne Die Maßnahme soll dem Staat etwa zwanzig Milliarden einbringen. Ausländische Studenten an reiha- Bentischen Universitäten zahlen in Gold. Wie wir in den „Hochschulblättern der Vofkschen Zeitung“ vom 22. Juni leien, hat der Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung angeordnet, daß ausländische Studierende an deutschen Hochschulen vom Sommersemester dieses Jahres an Kollegiengelder und andere Gebühren in Gold zu eehabten. Das Aufgeld wird nach den Bestimmungen der Bekanntmachung ded Neichkfinangministers über die Zahlung von Böllen in Gold berechnet. Andländer, deren Staaten eine ungünstigere Baluta als das Deutsche Reich befigen, zahlen doppelte Gebühren. Der Mehrertrag kommt nicht den Dozenten zu, sondern lieht in die Stantzkasie. Wir wollen sehr Hoffen, daß sich diese Berordnung auf ausländische Studenten Deutscher Bollszugehörigkeit nicht bezieht. Einer, der si ermorden lassen will. Eine verrückte Geschichte von einem Mann, der sie zwei Leute gemietet hat, um sich von ihnen tötten zu lassen, wird den „Times“ gemeldet: Der Mann, von Geburt ein Engländer, befand si in Nizza, wo er plöglich beschlug, sein Leben zu beendigen. Seine religiösen Anschauungen gestatteten ihm aber nicht, an sich selbst Hand zu legen; deshalb begab er sich auf die Suche nach einem geeigneten Mörder. zuerst ohne Erfolg, aber zufällig begegneten ihm zwei Leute, Die seinem Überbieten Folge leisten wollten. Der eine von beiden bekräftigte seine Bestimmung, indem er ein gefährliches Messer aus der Zajche zog und damit spielte. Sie bereinbarten einen „angemessenen“ Betrag und Fehlung pränumerando. Der Engländer händigte beiden ein Bündel Papiergeld aus, und daun — berichtwanden die beiden „Mörder“ bligichnell. Verzweifelt ging der Mann zur Polizei und meldete diese „Defrandation“. Der Beamte hielt ihn scheinbar für betradt oder naben ihn sonst nur ernst. Um aber den Polizisten zu überzeugen, ging der hartnäßige Lebensfeind vor Die Zür und Schopfi mit einem Revolver in dem Kopf. In sterbendem Bustand wurde er ins Krankenhaus transportiert. « _ Meber die Milchpreise. (H. M.) Unter diesem Titel erschien in Der legten Nummer der „Landwirtschaftlichen Blätter“ ein Antrag, der so recht genommen eine Aufminterung für die Bauern ist, auch weiterhin die Preise ihrer Artikel, also auch den ber Mil, zu erhöhen. Ich schtele voraus, daß ich es begrüße, daß unsere Bauern sich aus der drückenden Lage vor dem Kriege im Wohlstand durchgearbeitet haben, denn ein schuldenfreier Bauernstand ist die festeste Stäbe unseres Volles. Wie auch der Artikelschreiber K— I zugibt, sind die Bauern trog des Krieges reich geworden, oder jagen wir besser, gerade wegen der Kriegsverhältnisse, bei denen sie, infolge der Verperrung jeder _. Bufuhr, ihre Erzeugnisse zu Pfeisen ab»iegen konnten, die ihnen dem schnellen Reichtum brachten. Deshalb wäre es angebracht, daß der Bauer mit einem verhältnismäßigen Abbau der En beginne, deshalb erwarten die übrigen esellschaftsklassen. Hauptsächlich Die Testbesoldeten, die Witwen und Pensionisten, daß nicht nur die Schieber und alle anderen Preistreiber, an auch der Bauer seine Gier nach weiterem schnellen Gewinn mäßige. Nur der kleinste Zeil der oftbesoldeten bekommt billigen Bucer, Stoff sc. und auch dies in einer lächerlich geringen Menge. Die Antwort auf die Frage, wer denn dem Bauern zu diesen billigen Artikeln verhelfe, ist leicht gegeben. Ex möge nur Den Preis seiner Erzeugnisse herablegen und die anderen Artikel werden gleich billiger. Dean Der Kreie, in dem sich die Verteuerung der Lebensartikel bewegt, beginnt mit der Berteuerung der Lebensmittel, also beim Bauern. Der Schlubfa des Artikels weist auf den Beamten vor dem Stiege Hin, der sich „das Bäuchlein Hiel vor Vergnügen“, daß der Bauer seine Erzeugnisse so billig hergeben mußte; er gingt stark nach Schadenssende. 8 zeugt von wenig Verständnis für die jenigen Verhältnisse, wenn verlangt wird, daß der Beamte bei „seiner Regierung eine Beslerung der herrischenden Baluta- und Berfehräfrife önechieben möge. Wenn an die „Landm. Blätter“ das Wohl der Vhuern zu vertreten haben, ist es wohl nicht ihre Aufgabe, durch Tolde Heßartitel das Verhältnis zwischen Städtern und Bauern zu verschärfen, denn es gereicht zum Schaden uunseres völkischen Bestandes, . Die Sommerliedertafel der Männer gelang vereint, welche Sonnabend den 17. d.M. im Garten — oder bei ungünstiger Witterung — im Saale des Gesellschaftshanfee stattfinden sollte, mußte, weil der Saal für diesen Abend Rahschrift der Schriftleitung. Der erwähnte Auftag fordert tatsächlich bießen zurückweisung heraus. Der landwirtschaftliche Verein hat es nicht nötig, aus dem Milcstreit in demonogischer Weise für sich Kapital zu schlagen. Das Wertproblem der Teuerung in zwei Rettungsspalten zu lösen, ist ein etwas fahnes Unterfangen. Durchaus unangebracht ist der Hinweis auf Die „gute Lage“ der Beamten und zweitbesoldeten vor dem Kriege, deren heutiges Elend jede Maß übersteigt. „ Es müßte von allen Seiten endlich verstanden werden, daß die Trage, um die es sich handelt, tieferliegende soziale, politische und wirtschaftliche Gründe hat, als eine einseitige Darstellung das rien kann. Die Hauptsache ist, daß durch geneinseitige Beiliegung nicht ein Keil in die Bollsorganisation getrieben werde. Wir müssen zur Einigung kommen, sonst stellen sich Folgen ein, die weit über Die Bedeutung des Anlasses hinausragen. zhenier, Kun une Literatur. Kr. 151 die Autorin ist die Königin von der Lehrstelle Augenblich als er feine Ya mit der geliebten Brinzeflin feiern sollte, sterbenskrank wurde. Die mie in oder wußte, daß es irgendwo im Welt eine Wunderlilie gebe, die ihrem Brand der ‚die Gesundheit wiedergeben Tdabe. Die Lilie wird natürlich gefunden, der Bring geheilt und die Hochzeit kann stattfinden. Die Aufführung hatte ungewöhnlichen Erfolg und jede Szene wurde mit nicht endenwollendem Beifall Bi an sommen, der ebensowohl der Dichterin wie den Darstellern galt. Die Königin war in Begleitung der Prinzessinnen Elisabeth, Helena und Maria, sowie der Hofnamen Lahovary und RARK erschienen. Sie empfing während des Abends in ihrer Loge die Besuche von an Vertretern der frangölischen und ysmänischen Beseilschaft. Stimmen aus dem Leserkreis. Wie die in dieser Rubrik aufgenommenen Einsendungen übernimmt die Schriftleitung seine Verantwortung. Die Leitung des Deutschen Fußballclubs gibt bekannt, daßs die auf Seite 3 des „Sportblattes“ Nr. 3 enthaltene herabwürtigende Erklärungen über das Klubmitglied Dit Schmieds jeder Grundlage entbehren. Gegen den verantwortlichen Redakteur sind die notwendigen Schritte eingeleitet worden, um ihm ein für allemal die Freude an folgen UBER URN: zu zerstören. Hermannstadt, 13. Juli 1920. Die Kinbleitung des D. 5. €. - „u - . Zur Erhöhung der elektrischen Stromgebühren. Bei einiger Zeit wurden wir in Den Tagesblättern durch Die Notiz überrascht, der Magistrat habe die Erhöhung der elektrischen Licht- und Kraftgebühren um 100, beziehungsweise 300 Einzent genehmigt und gestattet. Die Jeanuar 1920 erhöhten Gebühren schon ab 1. einzugeben. Wer Über unsere Verhältnisse nicht genau pratter ist, mußte meinen, der Magistrat tet Die Verwaltungsbehörde des Elektrizitätgutwerfes; denn daß eine städtische Verwaltungsbehörde, bei welcher Die eigentliche Stadtvertretung durch eigentümliche Zustände schon seit längerer Zeit ausgeschaltet ist, einen solchen Beschluß. faslen und verlautbaren konnte, hält man für. ausgeschlossen. Ohne die maßgebenden Fakoren, die Konsumierenden Bürger zu fragen, ohne das Urteil spezialistisch gebildeter Tablente einzu. ulm, ohne genügende Gründe anzugeben, werden Erhöhungen von Hunderten von Prozenten defektiert und gegen alle Nechtegrundlage mit rücwirkender Kraft auf ein ganzes halbes Jahre beziehen. — Uno doc; wurde dieser Beschlag in leichtfertiger Art von der von uns gewählten und bestellten Beriretung gefaßt, die die Interessen des Gieftrngitäigwerfes, aber nicht Die der Bürger, die sie berufen und bezahlen, vertritt. Aber noch gibt es, 10 hoffe ich, Nichter, die nicht zulasfen 4 werden, daß willkürliche Schnitte in die Beutel 5 vieler, notleidender Bürger ‚ getwilfenio8 ausgeführt werden dürfen. leichtfertig und Zum Bereich, daß der Weichfuß des Magistrates leichtfertig war, eine Rüdewirkung der Erhöhung der Stromgebühren nicht undig If, möre die nachfolgenden auf Grund a Z |