Deutsche Tagespost, Oktober 1920 (Jahrgang 13, nr. 217-235)

1920-10-14 / nr. 228

Nr. 228 gerwordenen Pilanterien, sondern auch der litera­­rischen Qualitäten des Stüdes wegen. R— Eine neue Operette von Franz Zehar. Franz Lehar hat, wie aus Wien ges meldet wird, soeben eine neue Operette „Frags Mila“ beendet. Die Handlung spielt in Anda­­lusien, Frastita ist eine Gestalt aus „Carmen“ und aus der großen Oper in die Operette übernommen. Die Uraufführung findet noch in dieser Saison statt. Gerichtäbeiging über Goethes „Bojeph“. Aus Hamburg wird gemeldet: Während Goethekenner das von Professor Piper in Altona aufgefundene „Yoseph“ - Manuskript nit ala Goeth­e Jugendwart anerkennen wollen, haben sich Goethes Erben, Sanitätsrat Dr. Bulpins und Graf Hendel­ Donnersmard für die Echtheit de Macruskipts erklärt. Zugleich „haben beide Herren gegen Professor Fiper, dessen Hamburger Verleger und den ersten Verbreiter beim Landgericht in Hamburg Klage auf Zuerkennung des Urheberrechts an die Goetheischen Erben erhoben. Die Erben Goethes fügen sich hierbei auf Die Tatsache, da Goethe auf das Urh­eberrecht seiner Werke niemals verzichtet habe, vielmehr e& sich Durch gerichtlichen Entscheid ausdrücklich habe be­­stätigen lassen. Demnach falle ihres Erachtens das Urheberrecht auf jene­ Goetheschrift den Erben des Dichters zu. Ein Revolutionsrom­an von Bern­­hard Kellermans. Bernhard Kellermann hat einen neuen Roman vollendet, der unter dem Titel „Der neunte November* im Laufe des Oitobers im Verlage ©, Fischer, Berlin, erscheint. Das Werk behandelt den deutschen B Zusammenbruch und gibt ein Ge­mälde des Kriegsendes und der Revolutionszeit, 110 Stunden ununterbrochen beim Klavier. Enaltische Blätter berichten über den neuen Klavier-Welttitanen Albert Kemp, der 110 Stunden ununterbrochen Klavier spielte. Kemp regte sich in der Stadt Croydon Dienstag 9 Uhr vormittag zum Klavier und stand erst Sonn­­abend halb 12 Uhr nachts von seinem Gib­­ouf, war aber auch noch dann in solch einer guten Kondition, daß er zum Schlusse die eng­­lische Hymne mit eigener Gesangsbegleitung spielte. emp wurde riesiger Optationen teil­haftig, konnte aber seinen gratulierenden Frenaden nicht die Hand reichen, da diese Ichredlich angeschwollen war. Was Semp dieses tagelange S Klavierspiel einzrug, darüber schweigen die Blätter. mm ma en Stimmen aus dem Leserkreis. (Sür die in dieser Rubrik aufgenommenen Einsendungen übernimmt die Schriftleitung keine Verantwortung.) Die Päsle unserer Hochschäler. Löbliche Schriftleitung. Durch die unglaublichen Bestände, die bei der P­aßabteilung in Klausenburg bereichen, werden besonders die Hochschäler jeöwer getroffen, die doch wahrlich nicht viel Zeit mehr zu vers­tieren haben. Vielleicht könnte eine Notiz im ihrem werfen D Blatte veranlassen, daß die Bälle für die Hochschäler auf irgend eine Weise ausgestellt werden. Die fehlenden Blaz­­fette ließen ich ja eventuell handschriftlich aus­­stellen. Hermannstadt, 13. Oktober 1920, Ein Hochschäler, der sehnsüchtig auf feiren Paß wartet. Hermannstadt, Donnerstag „Dentie Tagespost” Aus Hermannstadt, Hermannstadt, 13. Oktober Eli­edetygast-Nasbarihaft. Donner!»­tag den 14. d. DM. Zusammenkunft der Frauen in der Mädchenschule, Salzgasse, von 5—7 Uhr. Zahlreiches Erscheinen erwünsct. Männerchor Hermania. Die ange­kündigte Mittwochprobe findet nicht im Mofit­­verein, fordern im Hermaniazimmer des Unitums um 7 Ur statt. Siebesbürgischer Verein für Na­­turwissenschaften. Dem Verein durch Stiftung bleibende D­itglieder sind als beigetreten (Betrag in Kronen): Walter Horwath,Forstmeister, Beiden 200; King Luschset, Outsbesiger, Gieß­­­ häbel 400; Dr. Fofef Schmidt, Stadifiskal, Mediofd­ 200; Dr. Karl Gust, Zahnarzt 200; Dr. August Fabritius, Direktor des staatlicen Augenspitals 200; Dr. Heinrich Hiemert, Che­­miler 200. Die drei Ichten in Krrnstadt. Gesangverein „Eintracht”. Heute Mittwoch Iette Probe vor dem MW einlesefest. Vollzähliges Exfchessen Pflicht. Der Ausschuß. Herzlichen Tank fügt dem Herrn Korpskommandanter, General Baron Boeh­n, für Die liebensw­ürdige Bereitstellung eines Kraftwagens zur Regelung der Heimfahrt der Wiener Eisenbahnerkinder, sodann den Herrn Direk­ve Bella, Chormeister Glücselig, Frau Grete Müller, Herrn Dr. Heierl Schuller für ihre Mitwirkung bei den Ver­­sammlungen der Wiener Kinder. Der Hilfe­leistungsausschus. Für Die Heimfahrt der Wiener­­ Kinder haben gespendet: Frau Dirikiord: witwwe Capr­ius 3 Ka. Mehl, 1'/, Re. Ep­ d; Friedrich Nußbächer 30 Striegel; Selchwaren­­handlung Nußbäcer 7, Rg. Sped, 3’/; Ka. Wrest, 100 Stüd Gebäd; Firma Uhl 1’, Biertel Hepfel; Nadesdy und Botschner je 1 Biertel Hepfel; Fran Obrunweiler 34 Hepfel, 3 Ka. Mehl; Fran Fabrikant Scherer 60 Hepfel, 58 Birnen; Firma Spengler 10 Kg. Brot, 6 Dig. Gewürz; Firma Fu: 1 Kg. Buderz Fran Popovici 3 Kg. Brot; Adele Copefins 1/, Rp. Cale3; Anna Drotliff 5 Eier, '/; Rp. Hat; Emmi Schnell 2%, Kg Mehl; Stadt­­manistrat 140 Kg. Mehl; Brandich (Neue Welt) 1 Biertel Yepfel; Frau Oberst Ivanovic 2 Büchsen Trocenmilch; Tel, Copefius 5 Sg. Mehl; Fran Fk­ Göbbel 45 Wepfel; rau Meile­­, Viertel Wepfel; Oberleutnant Sefel 5 Ra. Mehl; Yungenwaldm­­aße Nachbarschaft 25 Kg. Mehl, 12 KR. Bohnen, 2 Kg. Mais­­mehl, 1 Ka. Gries, °/, Kg. Exbien, 1 Sg Teig­­waren; Frau Bielz 1­/; Viertel Arpiel; die Damen Binder, Copefins, Seifer, Dito, Engber, Hienz, Schuster, Brennerberg, Gybrey, Schieb, Scherer, Ganther, Eiffel zusammen 8 Sg. Breker; beim Presbyterium abgegeben 2 Sg. Gries, 3 Kg. Mehl, Aus dem Zuder und 20 Kg. Diehl hat die Liebesgabensammelstele für den ersten Kindertransport 36 Sg. Kuchen ge­­­baden; für den zweiten Transport spendete auf Bitten derZeiterin Der Sammelftele Herr General Baitolanu 300 Semmel. Die Liebesgaben sind den Trans­­portbeu­ten mit Der Bitte üibergeben worden, was davon unterwegs nicht verbraucht würde, an solche Familien in Wien abzugeben, welche die Lebensmittel am dringendsten brauchen und selbst nicht in Del­age sind, sich solche zu kaufen. Wir glaubten damit im Sinne aller Spender zu handeln. Bielen Dank den freundlicen Spendern, Frau Banther für das Baden des Kuchens und Jan Bertha Piffel sowie Frau Oberstleutnant Konft für ihre werktätige Hilfe beim W Verladen der Gaben, dem Eirmwaggonieren und Speisen der Kinder. Die Leiterin der Liebesgabensammel­­fiele. Baron Brufensholiges Museum. Die Ge­­mäldegalerie und die Altertums­-Gammlung sind an jedem Donnerstag und Sonn- und Feiertagen von 11—1 Uhr geöffnet. Am Donnerstag unentgeltlich an Sonn- und Feiertagen gegen ein Eintrittsgeld von 1­2eu. An den übrigen Tagen sind die Sammlungen vormittags bis 11 Uhr und nachmittags von 1 Uhr weiter nur gegen eine an den führenden Diener zu leistende Gebühr zu besichtigen. (1 Person 4 Lei, die 2. und ff. Personen, die zu derselben Gesellschaft gehören, & 1 Leu mehr) Die Bibliothek ist merktäglich von 11 bis 1 Uhr geöffnet, M­aria. Mittwoch, Donnerstag und Freitag: IV. Serie von „Die neue Mission von Indır“, 6 Ute. Inhalt: 1. Cocantin bei der Wahrsagerin Sara. 2. Baronin Apremont in der Falle. 3. Cocartin Wächter des roten Kastells.. 4. Die Freundsshaft bricht. 5. Ein Freund ein Feind. In Vorbereitung der fünfte Teil. In­ einigen Tagen „Bocecio Delameron“ oder „10 Liebesnächte eines Don Juan“. Eheaufgebot. Reinhard Bred, Lederer, ev, aus Neppendorf, und Helene Hermine Binder, ed, aus Hermannstadt, — Karl Simeon Roth, Mufitant, und Antonia Parad­­hiva Triffan, beide gr.»faih, und aus Hermann­­stadt, — Stefan Radulein, Beamter, und Eva Starciu, beide gr.­or. und aus Hermannstadt. — Geburtsliste. 4 Oktober: Friederike Franziska, ev, Sofef Sclot und SSr­ederike, Neppendorferstraße 2. — 6.: Kurt Walter, eb, Michael Halaß und Maria, Reisperg. 11. — 7.: Baraschivo, gr-or., Johann Selegian und Simino, Being. 4. — 8: Harte, ev.: Andreas Beitler und Theresz, Rofplag 13a; Erna, ev, Leopold Hajek und Helene, Bahng. 11. Zotenliste. 8. Oktober; Anna N­otariu, ar.or., 2 Monate alt, Sagtor 9. — 9. Friederike Werner, ev., 17 Jahre alt, Herbertbg. 26; Michael Henri­­en, Taglöhner, 73 Jahre alt, Trupe. 5. — 10. Andreas Bonferth, ev., Tag­­löhner, 51 Jahre alt, Wachsmanng. 36. — 11.: Anna Schromm, ev, 70 Jahre alt, Schneidmühlgasse 2. Mitterungsbericht der M Wetterwarte Hermannstad­t (4151 m Meereshöhe) im Rahmen des G Siebenbürgischen Verein für Natur­wissenschaften. B­rieflasten der Schriftleitung. „Nicht orientiert: In Deutschland besteht eine ganze Anzahl Landwirtschaftlicher Hochschulen. Wir nennen: Leipzig,­Riehen, Kiel, Breslau, Heidelberg, Göttingen. Sächsische Hochschüler bevorzugten im allgemeinen Hobden­­heim und Halle. Auch die Hochscule für Bodenkultur in Wien wurde gerne besucht. Ueber die Lebensverhältnisse in den deutschn Hochschulstädten unterrichten Sie die in Nr. 214 und 215 unseres Blattes vom 28. und 29. Sep­­tember veröffentlichten Ausführungen über Die „Lebensbedingungen an den deutschen Hoc­­hschulen.* Eine Geldheirat. Roman von Hans Reis. 44 Fortjeguing. „Wenn das das einzige ist, was du in den legten Jahren profitiert hast, so scheint es mir um so vatjammer, dich nicht mehr auf Reifen u Ieich­ten. Du möchtest sonst zuviel Lebenskunst ernen. „Es hat ja keinen Zieh, sich jei schon darüber zu exeifeen“, meinte sie achlelzuchend. „Kommt Zeit, kommt Rat. Wenn der Arzt einen Aufenthalt im Süden für mich nötig bin wirst du dich wohl fügen müssen. Um o mehr, da dir ja weder persönliche noch pekuuläre Opfer zugemutet werden. Ueber all den Debatten aber hast du ja völlig den Zweck beimes Sommens vergessen. Weshalb suchtest du mich auf?“ „Ich wollte die noch mitteilen, daß unsere­r Präsidentin Frau von Wilberg zu ihrem Ball noch eine kleine Heberraichung plant, und zwar will sie lebende Wilder stellen. Der Präsident selbst suchte mich heute auf und sprach die Bitte aus, da auch du di daram beteiligen möchtest.“ „Run — und was erwiderst du?“ „Daß ich erst mit dir sprechen müsse.“ „But. So sage also eh von Willberg für seine Liebenswürdige Aufforderung meinen­­ besten Dank, und ich würde seiner Bitte Lehr­ern entsprechen. Wie du das bestellen? Oder do ich selbst schreiben 2* „Nein, das ist nicht nötig. Ich sehe dem Präsidenten heute abend noch — im Klub.“ „But. Also abgemacht. Und viel Ber­gungen!" Sie seßte sich wieder und schrieb Herrn von Falkentals Adresse auf das bereit­liegende Kuvert. Er fühlte recht gut, sie sah die Unterredung für beendet an und wollte ihn 108 sein. Troß­­dem blieb er immer noch. Mit großen, unruhigen Schritten ging er in dem kleinen Zimmer Ei und ab. Endlich blieb er hinter ihrem Stuhl eben. „On würdet mir einen großen Gefallen tun, Lotta“, begann er zögernd, „wenn du die Aufforderung des Präsidenten, respeftive seiner Gattin ablehntest.“ Sie hatte sich erstaunt umgewandt. „Weshalb denn ?* fragte sie Scharf. „Nimm­er mir nicht Übel, Rolf, aber du bist ein wunderlicher Heiliger Bor­zirta zwei Zahren — mir wären noch in Br....“ — trat eine Ähnliche Aufforderung an mich heran. Damals warst du Höchst ungehalten, als ich sie ablehnte, und heute ist Dir das Gegenteil auch nicht recht I* —­­s:»Ja,ja...ich fühle selbst,daß ich dir launisch und unlogisch erscheinen muß,sber ich habe natürlich meine Gründe.« »Willst du mir sie nicht nennen?« „Ich werde wohl müssen; denn ohne „swingende Gründe“ wirst du mir wohl schwer« ich einen Gefallen tun.“ Er sah sie einige Augenblicke fragend an. Da sie aber nicht antwortete, fuhr er fort: „Du sollst die Ink­a darstellen — Julia es­er und Faltental wird dein Partner ein “ro „Wenn es deine „zwingenden Gründe” sind, so bedaure ich, sie nicht anerkennen zu können,“ unterbrach sie ihn alt. „Salkextal­st mir aufrichtig ergeben. Er ist mein Freund ! Umumdzlich kann ich ihn fränsen, nur um Dir eine Laune zu befriedigen.“ „Ich glaube nicht an eine­reundschaft zwischen Mann und Weib. Und — wie dem auch sei — man spricht bereits über diese soge­­nannte Freundschaft. Der Überregierungsrat Grabow fragte au­ch neulich, ob Valkental etwa dem­ Bizemann sei. Man sähe euch so Häufig beisammen.* „Ueber so alberne Klatschereien bin ich erhaben.* Hochmütig warf sie den Kopf in den Naden, aber sie konnte nicht hindern, daß eine heiße ARöte in ihre Wangen trat. „Ich will aber nicht, daß man Über meine Frau spricht — besonders nicht im der Weise ! Die lebenden Bilder, mit dem vielen Proben werben sich es dem albernen Geihwäg — so haltlos «­ auch sein mag — nur neue Nehrung geben. Und ich bin auch der Ansicht, daß, die beste Frau diejenige ist, über die man am we­­nigsten spricht.* „Da muß ich ja früher, als ich noch das schüchterne, unbeholfene Gänschen war, deinem deal sehr nahe gekommen sein," konnte sie sich erthalten zu bemerken. „Allein, soviel ich mich erinnere, hattest du auch damals jtotd etwas an mir auszufegen.“ „Du wilst allso meinen Wunsch nicht erfüllen ?“ fragte er, ohne auf ihre rechte Be­merkung einzugehen. „Nein. Ich kann es einfach nicht. Auch nun deiner Stellung willen, nicht. Ein Wunsc des Präsidenten kommt bu einem Befehl ziemlich gleich. Willbergs­ würden mir eine Wei­­­­gerung nie verzeihen. Und was wolltest du auch alle Grund angeben ?* „Man könnte vielleicht sager, du fühltest dich nicht wohl.“ „Da mich jegt alle wegen meines blühen­­den Anssehens Denen, wäre es ent­­en jede glaubhaft. Zum mindesten müßte ich dann doch die nächsten drei Wocen, bis der Ball vorüber ist, im Zimmer bleiben und Quarantäne halten. Und das wirst du mir doch wohl nicht zumunten wollen ?* Er wagte nicht, noch einmal zu wider­­sprechen, denn innerlich mußte er ihr bei­­stimmen. Gewiß — sie Hatte recht mit allem, was sie vorbrachte. Deshalb aber bohrte sich die Gewißheit, daß sie nun in dem näcsten Wochen noch Häufiger und ungezwungener mit dem gefährlich sehönen Faltental zusammen­­kommen wirde. Doch wie ein Stachel in sein­erz­­e­it kurzem, tat unfreundlichem Gruß verließ er das Bimmter. Sie faltete sorgfältig das Briefblatt zu­­sammen und schob den nur mit ihrem Monog­erau­m geschmückten Bogen, dem ein zarter Veilchenduft entströmte, in das blaßgraue, läng­­liche Kuvert. Darauf ging sie zur Klingel, um den Diener herbeizurufen. Auf Halbem Wege aber blieb sie noch einmal stehen und­­ starrte nachden­lich auf die Tür, durch die die Hohe Gestalt ihres Mannes gegangen war. Unendlich zart und lieblich sah sie aus, wie sie da mitten im Zimmer stand, voll be­leuchtet von dem Lichte der elektrischen Krone, aber um den weichen, roten Mund lag ein alter Zug, der von einem nunbeugsamen illen sprach, und die dunklen Augen leuch­­teten triumphierend. Sie war mit sich zufrieden! ... Jeden­­falls war sie jei nicht mehr das unbedeutende Länschen für ihn, das man nach Gefallen bri­­seite schob, sondern eine Persönlichkeit, mit der man rechnen mußte, So mehr Tallental und die anderen Herren ihre Huldigten, Ddetto mehr würde sie in seinen Augen wachsen, und desto näher kam sie auch dem hohen Bier, das sie mit allen Fiebern ihrer Seele erstrebte und ersehnte, Weshalb wollte er sie nicht nach Italien fahren lassen?... Und, weshalb sollte Zalkertal nicht ihr Partner sen?... War es der Wunsch, sie an seiner Seite festzuhalten ? War 8­m Eifersuhr? Ein weiches, träumerisches Licht glomm auf­ in ihren Augen. Sortregung folgt.) 2 RE : | - 14 Oktober 1920 Seite 3 Bollewirtsgaft. Die Tagu­ng Des Böller­­bundes über Berichtsange­­­egenheiten, Der Böllerbund Hat, wie gemeldet, an Die Österreichiige und an die Deutsche Regierung Die Einladung gerichtet, ich bei einer am 15 Ok­­tober in Bari beginnenden Tagung zu be­teiligen. Die Den Angelegenheiten des Per­sonen­verkehres samt den zugehörigen Boll und Puhfragen gl. E ist weifere b­ald ein willkommener Lostschritt in en internationalen Beziehungen zu werten, wenn an bisher gegnerische Mächte seitens des Völkerbundes inihe Einladungen ergehen und es erscheint als eine Selbstverständlichkeit, daß die hiedurch vorgezeichnete Wiederanbafnung normaler Beziehungen ihren Ausgangspunkt von den finanziellen und verkehrspolitischen Pro­­blemen nimmt, also jenen, auf deren Gebiet das natürliche Bedürfnis zur Ueberbrücung der bisherigen Gegenfäße am unmittelbarsten ver­altet. Ueber die Einzelheiten der zur Verhandlung gelangenden Themen ist Näheres noch nicht bek­­annt und man ist daher auf Vermutungen in dieser Beziehung angewiesen. E83 dürfte aber nicht ohne Wichtigkeit sein, die Ansichten kennen zu lernen. Die in Wiener Inter­essentenfreifen angesichts der Einladung hervortreten. In Diesen Streifen wird darauf hingewiesen, daß das Bedürfnis nach Wieder­­herstellung direkter internationaler Züge und der direkten Abfertigung der reisenden Heute noch nicht so groß ist wie in den Vorkriegszeiten, da die Unterbrechung der persönlichen und geschäft­­lichen Beziehungen, die durch Zahlungs- und Handelsverbote, durch Ddevnser polizeiliche W­or-­schriften, durch den Zahlpark- und Stohlenmangel und sonstige Unregelmäßigkeiten hervorgerufen­­ wurde, noch nicht beseitigt ist. WUnderseits muß es aber als natürliches Bedürfnis aller Staaten und in Sonderheit auch der Österreichischen so­­wie aller Interessenten bezeichnet werden, je varci­r, je Lieder zum früheren Baustande zurück­zuführen, wozu die Anlage vorläufig in der Ein­­führung der internationalen Bugu aüge zu erkennen sind. Das Problem der Erstellung d­irekter Tarife ist aber einer­seits durch die unregelmäßige und sprunghafte tarifarische Entwiclung des Eisenbahnwesen im In- und Auslande und vor allem durch Die hineinspielenden wichtigen valutarischen Fragen kompliziert und die Geschäftswelt verhehlt sich auch nicht die Schwierigkeiten, die den Eisen­­bahnverwaltungen daraus erwachsen, daß die Tarife von der abfertigenden Ausgangsstation in einer bestimmten Währung eingehoben werden müssen und die den Fahrpreis empfangende Bahn ungeachtet der valutarischen Schwankungen das R­isiko der Abrechnung mit der mitbeteiligten Bah­nverwaltung auf sich zu nehmen bemüßigt u­. a. die Bol. und Baßfragen anbelangt, so ist «8 der ergreifliche Wunsch aller jener, welche auf Auslandreisen angewiesen sind, namentlich solcher Angehörigen Oesterreichs und der übrigen Länder der früheren Monarchie, deren Betriebsstätten und Gescäftssage sich in den verschiedenen Nationalstaaten befinden, daß die obwaltenden Schwierigkeiten nach Tunlich­­keit wand­estens behoben werden, da die Wieder­­entnüpfung kommerzieller Beziehungen hievon in hohem Maße bedingt ist. Inwieweit mit Nacsicht auf die Maßnahmen gegen die Ueber­tragung inländischen Geldes ins Ausland, im Hinblick auf die Notwendigkeit einer fraati- polizeilichen Kontrolle des Reiseverkehres und mit Nachsicht auf die Neuerungen, die in den Grenzzollstationen im Zusammenhang mit den territorialen Wanderungen eingetreten sind, eine entsprechende Abhilfe in absehbarer Zeit möglich sein wird, entzieht sich allerdings der Beurteilung der beteiligten Interessenten. Jedenfalls verdient das dringende Verlangen der Interessenten nach Herstellung geregelter Verhältnisse die vollste Würdigung seitens der offiziellen Faktoren. Schwere Klagen sind auch schon Hinsichtlich der im Laufe der Jahre immer höher angeschwollenen Pap- und Bifagebühren lautgeworden. Es erscheint aber fraglich, ob und inwieweit Die Pariser Konferenz in die Lage kommen wird, diese Speziellen R­ Eamationen zu beabesichtigen, da ihre Aufgabe sich wohl vornehmlich darin erschöpfen wird, allgemeine Grundzüge für eine künftige internationale Regelung zu treffen, und zwar med­licherweise in der Art, daß bieber eine Bedachtnahme, auf konkrete nachbar­­lie Beziehungen zwischen den Oesterreich ges­chäftlich und vom Standpunkt privater Interessen am meisten berührenden neuen Staaten kaum individualisierend wird erfolgen können. Soweit es der Außenstehrude zu beurteilen vermag, ist zu berminten, daß die Aufgabe der Berferbus d­­konferenz darin bestehen wird, allgemeine und auf sämtliche­n Teilneh­merstaaten an­wendbare Grundlinien freizustellen, ohne dabei individuelle Interessen und individuelle Bedürf­­nisse berücksichtigen zu können. rechterhaltung der Micherzeugung in dem ge­­wünschten Umfange direkt unmöglich und bes­­ingen Dadurch eine bedeutende Einschränkung der Milcherzeugung, was im Winter großen Milch­­mangel zur Sorge haben wird. 3. Von dem unter der Aufschen­t „Zur Beseitigung der Teuerung“ in der Deutschen Tagespost*) von dem Augsjchub des Verbandes der Öffentlichen Beamten veröffentlichten Aufiab wird mit Ents­eftung Kenntnis genommen Die gegen Die Bauern gerichteten Beschuldigungen werden zurück­gewiesen, &o wird bedauert, daß der Verband der Öffentlichen Beamten eine Höhe gegen die Bauern in Szene geht, die nur zum einer neuen Besichär­ung der Gegenzage zwischen Stadt und Zand führen kann und außerdem die Beamten um das Vertrauen der ländlichen Bevölkerung bringt. Eintreffen von Papiergeld aus Amerika. Bei dem von dem rumänischen Staat in Amerika bestellten Papiergeld ist ein neuer Transport von 3 Milliarden Lei in Bukarest eingetroffen. Er besteht aus Banknoten zu 10, 50, 200 und 2000 Lei. Der ganze Vor­­rat wurde bei der Nationalbank hinterlegt. Das neue Papiergeld wurde noch nicht in Beriiche gebracht. S Haferausfuhr. Die hauptstäbliichen Blätter melden, daß die Ausfuhr von 10.000 Waggon Hafer in seinen Mengen gestattet wurde. Neber die Elek­risierung der ru­­mänischen Stantebahmen werden, wie uns aus Bukarest gedrahtet wird, im Verlehre­­ministerium gegenwärtig Studien gemacht. Die ersten Bersuche sollen im Frühjahr in Sieben­­bürgen beginnen.­­ Unter dem Namen „Sudnitrielle Wiederherstellung‘‘, (Rejacerea Sedn­­striala) wurde bekamntlich eine Aktiengesellscheft gegründet. Der "Mor. Of." vom 7. Oktober veröffentlicht nun Die Statuten. Die Bildung der Gesellscheft erfolgt auf Grund eines Dek­et­­aejeb:3 vom 10. Juni zum Biv­cke der „Wieder­­harstellung der Industrie ganz Rumäniens durch ihre Beziehung mit Maschinen, Rohstoffen und durch Kreditgewährung*. Anfangskapital LOOMiU. sowie im Belie­f des Staates Erfindliche Maschinen und Materialien, die mit 50 Mrd. beranschlagt sind. mit der Gesellschaft Bukarest. Vertretungen und Filialen sollen im In- und Ausland errichtet werden,­­ endlich viele Familien gezwungen wurden, aus den Nachfolge­­Die Angmietung der Wiener.In Wien zählt man gegenwärtig 23.000,wohnungs­­suchende Parteien,von de­nen an die 10.000016 dringend wohnungsbedürftig bezeichnet werden« AL Gründe für Die wachsende Wohnungsnot werden angegeben, daß seit Anfang 1915, der Best, wo die Bautätigkeit ausgerebt hat, über 10.000 Eheschliehungen zu verzeichnen feier, daß viele Familien, die zur Zeit des Einrlickens des Ernährers ihre Wohnung aufgaben, nun noch Nachkehr des Mannes aus der Erfangenschaft ein Heim Haben und Staaten und den anderen Auslande nach Wien zu übersiedeln. Diese Ietere Feststellung ist mit einem gemilsen Urbehalte aufzunehmen. Es handelt es hier hauptächlich um Bezügler aus dem Osten. Während die Gesamtbevölkerungs­­zahl seit 1910 um mehr als 100.000 gefunden ist, ist der Anteil der Fremden enorm gewachsen.. Die Tatsache, daß heute und 25%, Juden in Wien leben gegenüber 119%, im Jahre 1910, was einen Zuwachs von über 160.000 bedeutet, zeigt am deutlichsten, daß die Wohnungsnot hauptsächlich auf die ört­­liche Zuwanderung zurückzuführen ist und die bodenständigen Wiener immer mehr durch die Osth­emden ausgemietet werden. Der Rubelumlauf in Sowjetrusland. Bis zum 1. Juli 1920 wurden in Sowjet­­rusland 475 Milliarden Rubel gedruct, vom 1. Juli bis 1. Oktober weitere 400 Milliarden Rubel Der Gesamtumlauf an Ankeln beträgt demnach 875 Milliarden. Eine internationale Konferenz der Arbeitgeber. Dem „Satranfigeant“ wird ge­­meldet, daß in Brüssel in der kom­menden Woche die internationale Konferenz der Arbeitgeber er­­öffnet werden wird. Luftdienst der Banken. In London hat sich eine Gesellschaft unter dem Namen „Luftdienst der Banken“ gebildet, die dem Wertpapiertransport zwischen England und dem Kontinent dienen, aber auch Passagiere be­­fördern sol. Flugpreis London— Paris pro Truggast nebst 15 Kilo Freigepäck einschließlich Sb 10 Pfund 10 Schilling. Der Be­­trieb mit Westland: Limousinen-Doppeldeck­s Hat bereits begonnen. Einschränkung des finanziellen Auslandsverb­irds in Der Schweiz. Einer Meldung der „Schweizerischen Depetcher » agentur“ zufolge wendet si die Schweizerische­ationalbank in einem Schreiben an alle Schweizerischen Finanzinstitute, worin Diese mit Nichsicht auf die gespannte Lage des Schweizerischen Kapitalmarktes ermahnt werden, Kapitalsanlagen im Auslande zu unterlassen, die Kreditgewährung an das Ausland einzu­­schränken, auf eine allmähliche Liquidation aus­­ländischer Guthaben hinzuarbeiten und die hereingebrachten Gelder in den günstigen ein­­heimischen Angelegenheiten zu ber­wenden. Telesraphiie Börsenbeligie des „Sentichen Tagespoh“. Bukarest, 11, Oktober Geldsurfe: Mat 88—89, Lewa 72—74, Romanoiv- Aubel —, SKeversig Aubel —, Türk. Lire 39— 42, Pfund Sterling 180—185, Franz. ans 870—880, Stal. Lire 275--260, Drame 450 470, Dinar 210-230, Dollar 49—515, Napoleon d’or 165—175. Leu in Parid 28. *) Wir verweisen auf die in unserer­legten Freitag- und in der Dienstag-Nummer veröffentlichten entschiedenen Burabweisungen der erwähnten Ausführungen. D. Sch­­ranck 380—39, Schw. . " wieder Aus der Litung Des Ansjchusses des S Hermannstädter Land iw. Bezirks­­bereined dem 8 Oktober. a dieser sehr start besuchten Sagung wurden unter anderem folgende Beischlässe gefaßt: 1. Gegen die Ber­­ordnung des Komitatspräsik­en Nr 1899/1920 PBeef. vom 16. September I, 3, mittels der die Ausfuhr von landw. Erzengnissen und von Aebendvieh aus dem Komitat Hrmannstadt ver­­boten wird, ist am zuständiger Stelle Vorstellung­­ erheben und die Außerkraftjegung dieser in den Folgen schädlichen unge jeglichen Ber­­fügung des Präfekten zu fordern. 2. Gegen die zu niedrige Sestlegung der Milchpreise für Ber­­stellung erhoben und um eine entsprechende Er­­höhung dieser Preise angejacht werden. Die frgigen Milchpreise schädigen nicht nur Die Landwirte, sondern sie machen ihm die Auf- I - _

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