Deutsche Tageszeitung, Oktober 1936 (Jahrgang 3, nr. 598-624)

1936-10-27 / nr. 620

Hi Ben % ch An. a 48. Onor. Asociatiunea pe „Astra­ntru Cultura Sibiu Glöln-Hermannstadt Rosmaringafie No. I Gernsprecher 299 — Postfach 97 Gottschjedt. : Rumänien 62 181, Deutschland: Berlin 175029 Dienstag 27. Oktober 1936 © Ausgabe (Cibinium) Berlag Schriftleitung und Bermwaltung 3. Jahrgang Folge 620 ei atlid): u 800 WEUHOINFANE BUranEal: Wann EEE EEE a fe: Die 65 mm breite Millimeterzeile im EN Anzeigenteil bei 3 °— Nom­it zufrieden Das Ergebnis der Verhandlungen des italienischen Ankenministers — Belgische Nationalisten demonstrieren gegen SFranfreich — Madrid zur Niedergabe auffgefordert ! König Karl­fahrt nach Brag Bukarest, 26. Oktober (fernmünd­.). Anfang dieser Woche wird­ der König in Begleitung des Außenministers­ U­ne Ionescu seine Reise nach Prag an­­treten. Der König, in dessen Begleitung sich auch Kronprinz­ Michael befindet, wird für den 28. Oktober in Prag Großwoiwode Mi­­chael, 15 Jahre alt Bukarest, 26. Oktober (fernmind­.). Am heutigen Tage erfüllt der Thron­­folger, Großsifz Michael, sein 15. Lebensjahr. Der Geburtstag des Thron­­folgers wird in Bukarest feierlich began­­gen werden. Große Ueber­­raschung in Paris Paris, 26. Oktober. In Paris hat die Anerkennung des italienischen Im­­periums durch Deutschland­ große Ueberraschung hervorgerufen. Deutschland, so heißt es in Pariser polit Hsschen Streifen, habe als Nichtmit­­glied des Völkerbundes die Mög­lichkeit, das" Italienische Imperium anzuerkennen. Anders siehe dies je­doch mit der Stellungnahme der Mit­­gliedstaaten des Völkerbundrates. Standal im M­adrider Kommunisten. Kriegsrat Madrid, 26. Oktober. In Madrid kam es innerhalb des Kriegsrates der Komintern zu heftigen Zus­­ammenstößen. Der kommunistische Kriegsminister Alvarez del Bajo las in der Sißung des Kriegsrates einen ange­führlichen Bericht­­ des Somwjelbot­­schafters Moses Rosenberg vor. In diesem Bericht hat der Somwjelbotschafter die Uebersiedlung der Madrider kommunistischen Negierung in eine oft spanische Hafenstadt vorgeschlagen. De Spanischen Kommunisten lehnten nicht nur diese Maßnahme ab, sondern verlangten auch die Er­wirkung der Rückkehr des Präsiden­­ten der spanischen Republik, Azana nach Madrid, wobei es zu Schießereien kam. ] a. « Rom an der Seite Deutschlands: Italien unterstüßt Deutsch­­lands Kolonialansprüche Genugtuung in Rom über die Anerkennung des äthiopischen Kaiserreicherreiches Durch Deutschland Rom, 26. Oktober, Die Rahicht von­­ Mide5·äthiopischen KIi-sl « sei-reiche-durch das Deutsche Reich wurde in Rom ü­berall mit lebhafter Ges­augtuung aufgenommen,anolitis­­chen Kreisen Roms,wird den Alschluß der deutschen Reichsregierung in­­ beson­­dere gleichender Freundschaft gewürdigt.Dieser Schritt des Fü­hrers wird von der gesamten italienischen Presse als politisches und moralisches Ereignis gewürdigt. Das h­albamtliche „Storiale d’Italia‘‘ erklärt, daß mit der gleichen Einstellung, mit der Deutschland das ialienische Imperium anerkannt habe, Italien auch die berechtigten Por­montalansprüche Deutschlands anerkenne. Eine amtliche Verlautbar­ung Berlin, 26. Oktober. Ueber die polis­tischen Besprechungen während des Be­­­­suches des italienischen Außenminis­ters in Deutschland, wurden folgende abschließende Verlautba­­rung herausgegeben: Im Verlauf des Besuches des ita­­lienischen Außenministers Graf Ciano in Deutschland, sind in seiner Besprec­hung mit dem Führer und Reichs­­kanzler, sowie in den verschiedenen Unterhaltungen zwischen ihm und den leitenden P­ersönlichkeiten des Reiches, schwebende politische, wirts­­­chaftliche und soziale Fragen von großer Bedeutung erörtert wor­­den, namentlich diejenigen, welche beide Länder unmittelbar betreffen. Die Besprechungen haben in einer Atmosphäre freundlicher Genugtuung stattgefunden. Es ist die Absicht der beiden Regierungen, eine gemein­­same Tätigkeit zur Förderung des allgemeinen Friedens zu entfalten und zur Durchführung dieser ihrer Bestrebungen in Fühlung zu bleiben. 160 nationale Flugzeuge über Madrid­ Munitionslager der Marzisten in die Luft geflogen — Esz­corial von den Nationalisten erobert Burgos, 26. Oktober. Im Kampf um Madrid haben die nationalistischen Truppen am Sonnabend die Stadt Escorial erobert. Die strategische Lage vor Madrid stellt sich gegenwärtig so dar, daß Ge­­neral Mola seine Truppen nördlich, weilich und südlich der Stadt zu einer großen Angriffsfront zusammen­­gezogen hat. Die einzelnen Frontab­­schnitte stehen untereinander und mit dem Sinterland in fester Verbindung. Die gegenwärtig von den nationalen Truppen erfolgte Taktik, bezweckt die Fühlung mit dem zurückweichenden Feind nicht zu verlieren. Madrid, 26. Oktober. Nationalistische Flieger veranstalteten über­­ Madrid regelrechte Schauflüge. 48 Bomber und 32 L­agdflugzeuge erschienen über Ma­­drid und führten Sturzflüge und afro­­batische Uebungen aus. Die Flieger warfen Flugblätter ab, die zur Uebergabe der Stadt auffordern. Am Freitag erschienen 160­6 natio­­nalistische Flugzeuge von neuem über Haupts­tadt der Marzisten und warfen über dem Kriegsmini­­sterium Flugblätter ab, mit der Aufforderung an die Scheinregie­­rung, sie zu ergeben. Acht natio­­nalistische Flieger bombardierten ein Madrider Munitionslager, das in die Luft flog. ‚der - ag Die deutsche ita­­lienische Linie (BP) Der Besuch des italienischen Außent­ministers Graf Ciano in Berlin muß als eines der wichtigsten politischen Ereignisse­­ von internationaler Bedeu­­tung gewertet werden. Schon die ersten Fühlungnahmen bestätigen diese Auf­fassung. Der italienische Staatsmann hat in Berlin Gelegenheit, mit allen in Deutschland­­ maßgebenden Faktoren, insbesondere mit dem Führer sowie dem Reichsaußenminister von Neu»­rath, die schwebenden politischen Fra­­gen zu erörtern. Eine weitgreifende Festigung der Atmosphäre zwischen Berlin und Rom ist als Ergebnis die­­ses Besuches ebenso zu erwarten wie die Weitstellung erheblicher Ueber­­­einstimmung an den­­«« «se­is »s­op«""en««-" Je deutsch-ialienische An­sprache ge­­winnt ihre positive Befrachtung aus« zwei Tatsachen Die eine sind die persönlich-menschlichen Beziehungen die zwischen Ciano und den deutschen Staatsmännern lebendig sind-die ans dere ist eine weitreichende Paralleli­­tät der Ansichten und Absichten beider Länder.Ideologisch hat diese Paral­­­elität ihre U­rsache in der inneren Verwandtschaft der beiden autori­­tären Regierungsformen,sachlich stim­­men Italien und Deutschland eb­ens falls in vielen Punkten überein. Zunächst kann anhand des deutsch- italienischen Gespräches festgestellt wer­­den,daß Rom und Berlin die gleichen Elemente als erforderlich bezeichnen, um einen wirklichen europäischen Frieden zu organisieren : nämlich wirkliche Gleich­­berechtigung, unbedingte Freiheit und ausreichenden Lebensraum für die ein­­zelnen Nationen, denn allein auf diesen Grundlagen künne das Gefühl der Ge­­rechtigkeit als friedenssichern­­des Moment erwachhen und den V Völkern­ die Kräfte zuführen, die zur Garantie des europäischen Gleichgewich­­tes erforderlich sind. Aus dieser Grund­­einstellung heraus folgert sich beide Staaten eine gemeinsame Abwehr aller bolschewistischen Bestre­bungen und die grundtägliche Vers­teigerung jeder Mitarbeit an einer Volitit, die der Weltrevolutionären Dynamit Mostans Evila in die Bes­ziehungen der europäischen Staaten bis fest oder indirekt gewährt. Dies wiede­­rum führt zur deutsche italienischen Heber­­einstimmung in der Kritik am Völ­­kerbund, der seine Unfähigkeit, Kon­flikten vorzubeugen, Kriege zu beenden und eine gerechte Ordnung aufzubauen, erwiesen hat. E38 ist zwischen Deutsch­­land und Italien als Grundlage der Beziehungen beider Länder also eine gemeinsame Abwehrlinie erkennbar, die bei den Verhandlungen, insbesondere über den Wertpast, ihren sichtbaren Ausdruck findet. Aber nicht nur im Negativen, auch im Positiven lassen sich anhand des

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