Die Woche, 1974. Januar-Juni (7. évfolyam, 315-340. szám)
1974-04-19 / 330. szám
Genosse Nicolae Ceauşescu in Warschau Beratung des Politischen Konsultativausschusses der Warschauer Vertragsstaaten Der Generalsekretär der Rumänischen Kommunistischen Partei und Präsident der Sozialistischen Republik Rumänien, Genosse Nicolae Ceauşescu, nimmt in Warschau an der Beratung des Politischen Konsultativausschusses der Warschauer Vertragsstaaten teil. Er wird begleitet von den Genossen Manea Mănescu, Mitglied des Exekutivkomitees des ZK der RKP, Premierminister der Regierung, Ştefan Andrei, Sekretär des ZK der RKP, und Aussenminister George Macovescu. Die anderen Warschauer Vertragsstaaten — VR Bulgarien, CSSR, DDP, VR Polen, Ungarische VR und UdSSR — sind ebenfalls durch den Ersten Sekretär bzw. Generalsekretär der Partei und den Ministerpräsidenten bei der Beratung vertreten. Auf der Tagung wird das Thema „Die gegenwärtige Etappe des V Kampfes für die europäische Sicherheit und die internationale Entspannung“ erörtert. Leistung und Anerkennung • Betriebsbelegschaften melden zu Ehren des 1. Mai bedeutende Produktionserfolge • Die „Rote Fahne“ und das Diplom „Ausgezeichneter Betrieb im sozialistischen Wettbewerb“ für die besten Industrieeinheiten des Kreises Im landesweiten Aufgebot zu Ehren des XXX. Jahrestags der Befreiung und dés XI. Parteitags erzielen die Belegschaften der Industriebetriebe beachtliche Produktionserfolge. Die Tagespresse bringt täglich Meldungen über dem Plan zusätzlich erstellte Erzeugnisse, über grosse Einsparungen, über die Bemühungen der ^ Werktätigen, den 1, Mai mit neuen Arbeitstaten zu begehen. Die Independenţa-Kesselschmiede meldeten die Rekordproduktionen bei der Fertigung des Druckrohrs für das Someş-Kraftwerk Mărişelul und der Kristallisierapparate aus rostfreiem Stahl; die Wirker von „Drapelul^ roşu“ haben im ersten Trimester^ dieses Jahres 35 000 Stück verschiedene Erzeugnisse zusätzlich geliefert und sich verpflichtet, zu Ehren des XXX. Jahrestags der Befreiung und des XI. Parteitags zwei Millionen Lei Bruttoproduktion und eine Million Lei Warenproduktion dem Plan zusätzlich zu erstellen; die Beleg- V schaft des Textilbetriebs „Progresul“ Orlat meldete eine Planüberschreitung von 7,8 Tonnen Streichgarn und 9500 Quadratmetern Wollgewebe. Wie in jedem Jahr wurde auch diesmal den besten Betrieben im sozialistischen Wettbewerb 1973 volle Anerkennung gezollt: Die Belegschaft von „Automecanica“ Mediasch wurde zum spartenbesten Betrieb erklärt und mit der „Roten Fahne“ und einem v Diplom ausgezeichnet. Dieser Betrieb hat in den 14 Jahren, seit hier Fahrzeugaufbauten hergestellt werden, seinen Ausstoss aufs 28fache erhöht; während dessen ist die Anzahl der Belegschaftsmitglieder nur um das Vierfache angestiegen. Eine andere Belegschaft, die mit der „Roten Fahne“ ausgezeichnet wurde, ist die von „Sticla“ Avrig. Im sozialistischen Wettbewerb 1973 hat sich dieser Betrieb als erfolgreichste Hohlglasfabrik des Landes erwiesen. Das Unternehmen „Textila“ Cisnädie erhielt für seine Leistungen im Jahre 1973 das Diplom „Ausgezeichneter Betrieb der Sparte“. Im vergangenen Jahr wurde hier dem Plan zusätzlich eine Bruttoproduktion von 9,7 Millionen Lei und eine Warenproduktion von 6,4 Millionen Lei erstellt. Über den Plan wurden 63,5 Tonnen Garn erzeugt. Im ersten Trimester dieses Jahres erzielte die Belegschaft dem Plan zusätzlich 3,6 Millionen Lei an Bruttoproduktion, 30,8 Tonnen Wollgarn und 10 200 Quadratmeter Wollgewebe. Auch die Belegschaft des Betriebes für Süsswaren und Patisserien „Victoria“ Sibiu erhielt das Diplom „Ausgezeichneter Betrieb der Sparte“. Hier wurden (Fortsetzung auf Seite 2) Deutschsprachige Lyzealklassen Laut Mitteilung des Schulinspektorats wird es im Schuljahr 1974/75 im Kreis Sibiu voraussichtlich 23 Lyzealklassen des I. Jahrgangs mit deutscher Unterrichtssprache geben. Die untenstehende Liste ist orientativ. Es besteht nämlich die Möglichkeit, dass vor und nach den Einschreibungen — abhängig von der konkreten Lage — noch Änderungen vorgenommen werden. Real-humanistische Lyzeen: 7 Klassen (Lyzeum Nr. 2 Sibiu — 3 Klassen, Lyzeum „Axente Sever“ Mediasch — 2, Lyzeum Agnetheln — 1, Lyzeum Cisnädie — 1) und 1 Filiale-Klasse (Lyzeum Dumbrăveni); Pädagogisches Lyzeum (Sibiu): 2 Klassen (1 Klasse Lehrer, 1 Klasse Kindergärtnerinnen); Landwirtschaftslyzeen: 3 Klassen (Landwirtschaftslyzeum Sibiu: Abteilung Landwirtschaft — 1 Klasse, Abteilung Landwirtschaftsmechanik — 1 Klasse; Landwirtschaftslyzeum Dumbrăveni — 1 Klasse); Industrielyzeen: 6 Klassen (Mechanik-Lyzeum Nr. 1 Sibiu: Abteilung Mechanik — 1 Klasse, Abteilung Elektrotechnik — 1 Klasse; Mechanik-Lyzeum Mediasch, Abteilung Mechanik — 2 Klassen; Lyzeum für Elektrotechnik Sibiu: Abteilung Elektrotechnik — 1 Klasse. Abteilung Mechanik — 1 Klasse) und 4 Filiale-Klassen (Lyzeum Agnetheln, zugehörend zum Mechanik-Lyzeum Nr. 1 Sibiu — 1 Klasse; Berufsschule des Unternehmens für Autobestandteile Sibiu, zugehörend zum Mechanik-Lyzeum Nr. 1 Sibiu — 2 Klassen; Allgemeinschule Nr. 5 Mediasch, zugehörend zum Mechanik-Lyzeum Mediasch — 1 Klasse). I BIBLIOTECA „ASTRA" i SIBIU Spielplätze sind kein Luxus / Eine Untersuchung im Mediascher Neubauviertel (Seite 4) Tradition ist wichtig, doch die Leistung ist alles Politische Massenarbeit bei „Balanţa“ Seite 3 Muss es den Leseschreck geben? Unterricht Seite 6 Ausgangspunkt ist das Figurative Werkstattbesuch bei Horst Zay Seite 7 Nr. 330/ 7. Jahrgang Freitag, 19. April 1974 Einzelpreis 50 Bani In dieser Ausgabe Aus der Geschichte der Siebenbürger Sachsen Seite 9 Seit 29 Jahren arbeitet der Weber Andreas Engster (links) im grössten Textilbetrieb von Cisnädie. Der Jungarbeiter Dieter Fekete tritt in die Spuren des erfahrenen Facharbeiters. In der Abteilung für Axminsterteppiche wird die Fertigung revolutioniert: Die neuen Webstühle ermöglichen die Steigerung der Arbeitsproduktivität und der Qualität der Erzeugnisse, ausserdem können die Teppiche in acht Farben hergestellt werden. Der Textila-Betrieb erhielt vor kurzem das Diplom „Ausgezeichneter Betrieb der Sparte“ und wird am 6. Juli 1974 sein hundertjähriges Jubiläum feiern. • Foto: Fred NUSS Kulturen vor Frosteinwirkung schätzen! Regenwetter brachte beträchtlichen Temperaturrückgang . Laut Lagebericht der Landwirtschaftsdirektion vom 15. April steht die Kartoffelaussaat kurz vor dem Abschluss. Nur noch 570 Hektar sind im Kreis Sibiu mit Knollen zu bestellen. Die Kulturen der zweiten Dringlichkeit sind alle angebaut. So gut verliefen die Bestellarbeiten seit Jahren nicht mehr. Grundlegend für diesen Erfolg ist der stetig wachsende Landmaschinenpark; aber auch das gute Wetter hat den Anbau wesentlich beeinflusst. Wenn nämlich der übliche Temperaturdurchschnitt für März im Kreis Sibiu 4,3 Grad Celsius beträgt, so wurden zwischen dem 19. und 24. März Höchstwerte gemessen, die alle über 20 Grad lagen. Dieser März war auch die niederschlagärmste Zeit seit Jahrzehnten. Es fielen nur 4,8 Liter Regen je Quadratmeter. 5,7 Liter im Jahre 1943 waren das bisherige Minimum. Das Regenwetter, das am 13. April einsetzte, beseitigte die Dürregefahr. In der Zeitspanne vom 13. bis zum 16. April erreichte die Niederschlagsmenge im Durchschnitt 14,2 Liter je Quadratmeter. Der Normalwert für diese Jahreszeit, von 54,2 Litern, wird aber selbst dann nicht erreicht, wenn die Niederschläge vom 7. und 8. April hinzugezählt werden. Es ist also gar nicht verwunderlich, wenn die Fachleute des Ministeriums für Landwirtschaft, Lebensmittelindustrie und Wasserwirtschaft trotz Regenwetter darauf drängen, die Bewässerungsanlagen in Betrieb zu setzen. Das Regenwetter führte allerdings auch zu einem beträchtlichen Temperaturrückgang. Die Tiefstwerte von 2 Grad registrierte man am 15. April. Vom Meteorologen Bruno Sift erfuhren wir, dass in den nächsten Tagen mit wärmerem Wetter zu rechnen ist, dort aber, wo es in den Nachmittagsstunden aufklart, besteht Frostgefahr. Dem ist vorzubeugen: In den Obst- und Gemüsegärten sowie in den Weinbergen sind raucherzeugende Stoffe bereit zu halten. Droht Frostgefahr, soll, wo dies möglich, zwischen vier Uhr morgens bis neun Uhr beregnet werden. Auch in der Tierzucht sind Schutzmassnahmen zu treffen: Die Lämmer und Kälber sind in warmen Stallungen unterzubringen. Kraftfutter ist zuzufüttern. Auch in den Abferkelställen ist darauf zu achten, dass der Temperaturrückgang sich nicht ungünstig auswirkt. Theaterspieler im Wettbewerb Lassein. — Die rumänischen und deutschen Theaterspieler aus Ketzeldorf, Lässeln, Dumbrăveni, Pretai, Scharosch und anderen Ortschaften aus dieser Gegend des Kreises stellen sich am Sonntag in Lassein zu einem Wettbewerb. Rund um die Welt Mona Lisa auf Reisen Leonardo da Vincis Meisterwerk an Tokio ausgeliehen Frankreichs „teuerstes Frauenzimmer“, die Mona Lisa von Leonardo da Vinci, ist in diesen Tagen auf Reisen gegangen. Das vierhundert Jahre alte Gemälde wird vom 19. April bis zUm 10. Juni in Tokio ausgestellt. Versichert für rund 200 Millionen Franc, wurde das Werk in einem 1,30 Meter hohen Spezialbehälter im Düsenjet nach Tokio transportiert. Dort wartete ein spezieller Ausstellungsraum, dessen atmosphärische Bedingungen genau denen des Louvre entsprechen. Damit es ja keine Panne gibt, wurden für die Klimaanlage alle elektrischen Leitungen doppelt verlegt. Nicht immer war die Mona Lisa von solcher Aufmerksamkeit umgeben worden. Frankreichs König Franz I. kaufte sie einst für 4000 Goldtaler; jahrzehntelang hing sie unbeachtet in Fontainebleau und in Versailles. Erst Napoleon fand Gefallen an der schönen Italienerin und hängte sie sich über sein Bett in den Tuilerien. Später wies er ihr den Platz an, den sie heute noch hat: den Louvre. Der 22. August 1911 war für Frankreich ein Tag des Entsetzens. Die Mona Lisa war verschwunden — gestohlen. Zum Zeichen der Trauer hielt der Louvre acht Tage lang die Tore geschlossen. Pablo Picasso zusammen mit seinem Freund Appolinaire wurden wegen Verdachts des Diebstahls vorübergehend ins Kittchen geworfen. Erst zweieinhalb Jahre später tauchte Mona Lisa wieder auf — in ihrem Heimatland Italien. Ein Italiener hatte sie gestohlen, um so sein Land wegen der „napoleonischen Raubzüge“ zu rächen. Sie kehrte zurück an die Seine. (Fortsetzung auf Seite 10) Aktuell Buchausstellung Sibiu. — Noch heute ist im zweiten Stockwerk des Kulturhauses der Gewerkschaften eine Buchausstellung mit Verkauf geöffnet. Es werden wissenschaftliche und technische Bücher gezeigt. Besuchszeit zwischen 9—13 und 17—20 Uhr. Sächsisches Lustspiel Agnetheln. — Die deutsche Theatergruppe des Kulturhauses führt am Sonntag um 16 und um 20 Uhr das sächsische Lustspiel „Sherlock Honnes“ Von Walther Seydner auf. Morgen um 18 Uhr findet eine Vorstellung für Schüler statt. Oper „Faust“ Sibiu. — Die Staatsoper von Cluj tritt am 22. April, 19.00 Uhr im Gewerkschaftskulturhaus mit „Faust“ von Charles Gounod auf. Literaturkreis Sibiu. — Auf der nächsten Sitzung des Literaturkreises, die am 22. April, 19 Uhr im Gewerkschaftskulturhaus stattfindet, liest Emil Bruckner eigene Verse. Farbdias aus der Dobrud8cha Sibiu. — Am Montag, um 18 Uhr hält Museographin Hedwiga Ruşdea im ASTRASaal einen Vortrag in deutscher Sprache über die Dobrudscha als ethnographische Zone. Es werden Farbdias vorgeführt. Jiddisches Theater Sibiu. — Das jiddische Theater von Bukarest gibt am 25. April um 20.00 Uhr im Theatersaal Schalom Alechems Komödie' mit Musikeinlagen „Dus groise ghevins“ („Das grosse Los“).