Hermannstädter Zeitung, 1970. július-december (3. évfolyam, 131-157. szám)
1970-08-07 / 136. szám
Organ des Kreiskomitees der RKP und des Kreisvolksrates Hermannstadt naw 1 1 In dieser Ausgabe Wer nicht hören will, muss zahlen Noch immer mit goldenem Boden? HZ-Umfrage über Dienstleistungen Seite 5 Die Henndörfer Stollentruhen Seite 6 Bänkelsänger US auf dem Fingerlingsplatz Vorschau auf Cibinium 70 Seite 7 Wie verbringen wir den Urlaub? Hygiene der Erholung im Sommer Seite 9 aasoM Seite 4 Auf dem vom Parteifag gewiesenen Weg Seit dem X. Parteitag der Rumänischen Kommunistischen Partei ist ein Jahr vergangen. Der Parteitag hat ein wirtschaftliches und sozial-kulturelles Entwicklungsprogramm Umrissen, ein Programm zur Vervollkommnung unserer Gesellschafts- und Staatsordnung, das den weiteren Fortschritt des sozialistischen Rumäniens gewährleistet. Die Begeisterung und das Interesse, mit denen die Bevölkerung unseres Landes die Vorbereitung und den Verlauf der Arbeiten des Parteitags verfolgte, die . Einmütigkeit, mit der die Wiederwahl des Genossen Nicolae Ceauşescu in das höchste Amt der Partei vorgeschlagen und unterstützt wurde, die Tatkraft, mit der das ganze Volk die Durchführung der Beschlüsse des X. Parteitags in Angriff genommen hat, waren eindeutige Beweise für die unerschütterliche Einheit und Geschlossenheit, in der das ganze Volk zur Partei und ihrer Führung steht. Genosse Nicolae Ceauşescu sagte in seiner Rede zum Abschluss des Parteitags: »Der wichtigste Wesenszug des Parteitags besteht darin, dass an die Grundprobleme unserer Gesellschaft mit hohem Verantwortungsgefühl und tiefer Sorgfalt für die Interessen der Partei und des Volkes, für die Sache des Sozialismus herangegangen wurde." Den besten Beweis erbringt die Partei selbst mit ihrer bewährten Führung, die in ihren Reihen einen erneuernden Geist, eine hohe Verantwortlichkeit fördert. Es ist der revolutionäre Geist, den die zwei Millionen Kommunisten den zwanzig Millionen Einwohnern des Landes übermitteln. Die Rumänische Kommunistische Partei ist mit den Massen eng verbunden und bildet, wie Genosse Nicolae Ceauşescu betonte, „den Kern, um den die ganze Gesellschalt gravitiert und von dem die Energie und das Licht ausstrahlen, die die Funktion des ganzen Getriebes der sozialistischen Gesellschaftsordnung in Bewegung setzen". Und tatsächlich machen sich die Vorteile, die aus einer entsprechenden Förderung der Tatkraft und ^ der schöpferischen Initiative der V'olksmassen, aus einer besseren Nutzung der Ressourcen des Landes, aus einer vielseitigen Entwicklung der sozialistischen Demokratie und aus der Befolgung der Prinzipien der sozialen Gerechtigkeit erwachsen, in immer höherem Masse geltend. Die Geschlossenheit unserer gesamten Gesellschaft gründet sich auf die Gemeinsamkeit der Lebensinteressen der Arbeiterklasse, der Bauernschaft und der Intellektuellen und ist eine mächtige Triebkraft des sozialen Fortschritts. Diese Gemeinsamkeit gründet sich auch auf eine unserer grössten revolutionären Errungenschaften, die völlige Gleichberechtigung der rumänischen, ungarischen, deutschen Werktätigen und der Werktätigen anderer Nationalitäten, die brüderliche Eintracht des rumänischen Volkes mit den mitwohnenden Nationalitäten. Die Richtigkeit der vom X. Parteitag festgelegten Leitlinien der Aussenpolitik Rumäniens, die von Realismus und konstruktivem Geist gekennzeichnet ist, wurde vom Verlauf der internationalen Ereignisse bestätigt. Die brüderliche Verbundenheit, die vielseitige Zusammenarbeit und Solidarität mit allen sozialistischen Staaten ist die dauerhafte Grundlage unserer Aussenpolitik. Rumänien entwickelt getreu dem Prinzip der friedlichen Koexistenz die Zusammenarbeit mit allen Ländern der Welt, ungeachtet ihrer Gesellschaftsordnung, in der Überzeugung, so seinen Beitrag zur Sache der Völkerfreundschaft und des Weltfriedens zu leisten. In diesen Tagen ist in allen Bereichen der Volkswirtschaft alles darauf ausgerichtet, die letzten Zielsetzungen des laufenden Fünfjahrplans zu erfüllen und zu überbieten. So auch im Kreis Hermannstadt, wo einige Betriebe diesem Planziel schon sehr nahe stehen und z: B. die Bruttoproduktion für Juli 1970 im Kreismassstab zu 101,9 Prozent erfüllt wurde, bei einem Überschuss von nahezu 17 Millionen Lei. Von unerschütterlichem Vertrauen in die Politik der Rumänischen Kommunistischen Partei beseelt, werden die selben Menschen, die auch allen Schwierigkeiten nach der Hochwasserkatastrophe dieses Frühjahrs gewachsen waren, die neuen Aufgaben des kommenden Fünfjahrplans mit neuer Tatkraft in Angriff nehmen. 23. August 1944—23. August 1970 Zu Ehren des grossen Feiertags Übergabetermine wurden vorverlegt Hermannstadt (HZ). — Das Bauund Montageunternehmen des Kreises hat zu Ehren des 23. August die Übergabetermine vorverlegt. Bis zum £0. August werden dementsprechend 60 Familien ins neue Heim einziehen können. Der Block C mit 40 Appartements wird schon am 15. des Monats und der Block O (20 Wohnungen) am 20. und nicht am 30. August, wie ursprünglich vorgesehen war, übergeben werden. In Mediasch ist für den 15. August die Übergabe eines Wohnblocks mit 90 Appartements vorgesehen. Nächste Woche sollen auch die Arbeiten am neuen Schulgebäude in der 1-Mai-Strasse abgeschlossen werden, so dass für das bevorstehende Schuljahr zeitgerecht Vorbereitungen getroffen werden können. Bis Ende dieses Jahres wird das Bau- und Montageunternehmen im Hippodrom-Viertel noch 540 und im Ţiglarilor-Viertel 200 Wohnungen fertigstellen. • Von den Halmfrüchten ist die Gerste bereits seit Dienstag im Trockenen. Vom Weizen und Roggen wird im Kreismassstab bis heute wahrscheinlich erst die Hälfte geerntet sein. Die Genossenschaften Reussmarkt, Grossau, Grossscheuern, Eibesdorf, Kirchberg u. a. haben von der Brotfrucht bereits grosse Mengen geliefert, während beispielsweise die LPGs Alzen, Rosch, Stolzenburg und Hetzeldorf am Mittwoch mit den vorgesehenen Lieferungen noch gar nicht begonnen hatten. 9 Nur knapp die Hälfte der vorgesehenen Stoppelfrüchte konnten nach Angaben der Landwirtschaftsdirektion bis heute bestellt werden. Es lohnt sich jetzt nicht mehr, Grünmais anzubauen, denn bis zum ersten Frost sind nicht mehr genügend Wachstumstage. Da man aber auch im Frühjahr Grünfutter benötigt, soll man schon jetzt beginnen, die restliche Fläche mit Roggen als Winterzwischenfrucht zu bestellen. 0 Die meisten Staatsfarmen und einige LPGs, darunter die in Malmkrog und Kleinscheuern, haben dem Laboratorium für Samenkontrolle die ersten Getreideproben eingeschickt. Da heuer schon am 25. August der Termin für die Einsendung der Proben abläuft, muss die Saatgutreinigung in allen Einheiten pausenlos erfolgen. 0 Der regnerische Sommer erfordert im Weinbau sorgfältige Schädlingsbekämpfung. Die fleissigen LPG-Winzer in Kleinschelken spritzten bis Ende Juni im Weingarten sechsmal, in der Rebschule sogar 18mal und rechnen daher mit einem guten Wein und vielen erstklassigen Edelreben. In Marktschelken, Frauendorf, Schorsten und in anderen Genossenschaften, wo auf grossen Flächen die Pflegearbeiten nicht vorschriftsmässig durchgeführt wurden, hat man Schaden zu verzeichnen. Der Traubenertrag hängt aber auch von der im Weinberg noch fälligen Hacke und dem Entgipfeln ab. Strassenbild. Hier, wo vor 85 Tagen, am 13. Mai, das Wasser der Grossen Kokel für Stunden einen zweieinhalb Meter tiefen See bildete und hunderte Häuser zerstörte, ist der flotte Rhythmus des Wiederaufbaus deutlich erkennbar. Bisher wurden an flutgeschädigte Mediascher über 14 Millionen Lei ausgezahlt. Rechnet man die Summe in Baumaterialien zu ermässigten Preisen um, so liegt der Wert bedeutend höher. Bisher wurden unter anderem nahezu drei Millionen Bauziegel, fast 900 Tonnen Kalk und rund 2000 Türen und Fenster ausgefolgt. Und täglich trifft neues Baumaterial im Lager ein. Überall sind die von Staat und Partei unternommenen Hilfsaktionen für den raschen Wiederaufbau sichtbar. Die fast ganz zerstörte Aurel- Vlaicu-Strasse ist bereits wieder instand gesetzt. Der Munizipalvolksrat konzentrierte hier sämtliche verfügbaren Kräfte, um diese für den Transitverkehr so wichtige Ader schnellstens verkehrstüchtig zu bekommen. Auch die übrigen beschädigten Strassen werden zur Zeit instand gesetzt. Die Mediascher Betriebe leisten dabei wertvolle Hilfe. Seit dem 1. Juli laufen in der Textilfabrik „Tirnava" sämtliche Maschinen in drei Schichten. Zwar nicht mit der vollen Kapazität, denn das noch immer hohe Grundwasser führt immer wieder zu Kurzschlüssen und anderen Schäden im Stromnetz des Betriebs. Trotzdem wird die Betriebsbelegschaft bis Jahresende 5 Millionen Lei des Flutschadens (Fortsetzung aut Seite 2) Neubauten wachsen aus den Trümmern Aurel-Vlaicu-Strasse wird schöner als zuvor Fährt man heute in Mediasch die Aurel-Vlaicu-Strasse entlang, so hat man den Eindruck, eine Baustelle zu besuchen: Schotterhaufen, Ziegelsteine und emsig arbeitende Menschen prägen das Keine Stunde verschenken Grosse Weizenflächen warten auf den Schnitt Im Laufe dieser Woche konnte das Erntetempo infolge des Schönwetters beschleunigt werden. Für die Werktätigen der Landwirtschaft unseres Kreises gibt es aber noch heisse Tage, denn viel Weizen und Gras stehen noch auf dem Halm. Auch besteht ein noch viel zu grosser Unterschied zwischen den abgeernteten und gepflügten bzw. mit Zwischenfrüchten bestellte« Flächen. Keine Stunde sei daher ungenutzt! Sehenswert in Hermannstadt Ein kostbares Unikat: Die letzte Segel-Windmühle Freilichtmuseum der bäuerlichen Technik beherbergt 44 Exponate von seltenem Wert Im Museum der bäuerlichen Technik im Jungen Wald bei Hermannstadt wurde vor kurzem eine prachtvolle Segelwindmühle aufgestellt. Es Jst die einzige und letzte Mühle dieser Art in unserem Land. Sie wurde aus der Dobrudscha, aus dem Dorf Curcani, Kreis Konstanza, gebracht, wo diese Mühle vor kurzem noch im Gebrauch war. Für den Transport in Einzelteile zerlegt, wurde sie im Hermannstädter Museum von Alexandru Dobre, dem letzten Mühlenbaumeister des Landes, wieder aufgebaut. Die Arbeiten leitete Frau Hedviga Ruşdea, Verantwortliche des Mühlensektors im Museum. Mit diesem Exponat steigt die Anzahl der ausgestellten Gebäude im Museum bäuerlicher Technik auf 44 und die der Windmühlen auf vier Stück an. Die Windmühlen stammen alle aus der Dobrudscha und sind Ständermühlen — die Mühlen sitzen auf einem Ständer und werden rund um diese Achse in die Windrichtung gedreht. In der Dobrudscha gab es noch eine andere Mühlenart, die Haubenmühle. Bei dieser Type wurde wie bei den holländischen Mühlen nur das Dach mit den Windflügeln gedreht. Bei der Segelwindmühle werden anstatt der bekannten Flügel aus Holz, zwölf mit Tuch bespannte Flügel, also Segel, als Antrieb benützt. Die Segel-Windmühlen sind auch heute noch in Griechenland, Portugal und auf den Azoren anzutreffen. In unserem Land gab es sie nur in der südlichen Dobrudscha. Wie uns Frau Hedviga Ruşdea mitteilt, befassen sich Wissenschaftler mehrerer Länder mit der Erforschung der Windmühlen. So fand im vergangenen Jahr in Kopenhagen ein internationales Treffen der Molinologen statt. Die nächsten Ausstellungsobjekte, die im Jungen Wald aufgestellt werden sollen, sind: ein Komplex bäuerlicher Industrieanlagen aus Polovraci, Kreis Gorj, bestehend aus einer Turbinenmühle, einem Sägegatter mit zwei senkrechten Sägeblättern und einer Kreissäge und zwei Tuchwalken mit Stampfen; dann soll aus dem Süden der Dobrudscha ein Brunnen mit Göpelwerk, das von Pferden und Eseln betätigt wurde, gebracht werden. Alfred HATZACK Ara nächsten Freitag: Berliner Revue Hermannstadt (HZ). — Das Ensemble der Konzert- und Gastspieldirektion der DDR wird am nächsten Freitag, dem 14. August (20 Uhr), im hiesigen Independenta-Saal auftreten. Mit dem Revueprogramm „Unsere Welt ist voll Musik" gastierte das Ensemble bisher in Bukarest, an der Schwarzmeerküste, in Tg. Mureş und Kronstadt. Die nächste Station wird — am 13. August — Mediasch sein. Im Programm stehen bekannte DDR-Schlager, gesungen von Ingrid Barthels, Ingeborg und Jo Irmscher, Volkmar Böhm und Jörg Martin in Begleitung des Curt- Werner-Quintetts. Eintrittskarten sind bei der Theateragentur zu 15 und 20 Lei erhältlich. Erfolgreiche Spielzeit Hermannstadt (HZ). — Am 31. Juli fand mit „Adam und Eva im Schlagerparadies" die letzte Vorstellung der Deutschen Abteilung des Hermannstädter Staatstheaters in dieser Spielzeit statt. Von September 1969 bis Juli 1970 ist man 277mal aufgetreten, davon auf Ausfahrten 219mal (Siebenbürgen 159, Banat 60). Mit 20 Vorstellungen war die Frühjahrs- Tournee ins Banat die längste. Zu den meistbespielten Ortschaften gehören Mediasch (9 Aufführungen), wo eine ständige Spielzeit besteht, und Temesvár (13 Vorstellungen). Eine der bestbesuchten Aufführungen war die des Stückes „Gaan von Salzburg" in der Birthälmer Kirchenburg mit 500 Zuschauern. Als neubespielte Ortschaft kam Reussdorf bei Elisabethstadt hinzu. Annähernd 95 000 betrug die Gesamtzuschauerzahl in der vergangenen Spielzeit. Nach Redaktionsschluss Bobîlneanu Sieger Vor über 7000 Zuschauern gewann der Voinţa-Fahrer loan Bobîlneanu mit 14 Punkten das Rennen um den Pokal der Handwerkergenossenschaften vor Perényí Pál und Radácsy Ferencz (beide Ungarische VR); Vierter wurde Al. Datcu mit 12 Punkten. (Lesen Sie auf Seite 12: Dirt-Track)