Hermannstädter Zeitung, 2004 (37. évfolyam, 1859-1909. szám)
2004-11-26 / 1905. szám
Chip ermöglicht Querschnittgelähmten, PCs zu steuern (Seite 6) Hermannstädter Deutsches Wochenblatt Erscheint jeden Freitag in Sibiu/Hermannstadt, Rumänien winrw.hermaransCaeclCer.ro Nr. 1905 / 37. Jahrgang 26. November 2004 8 Seiten, Preis 6.000 Lei Die HZ im interne«: mm wmmm nMm ■■■■ mmw\ Zeitung Der Winter hat Einzug gehalten auch in Hermannstadt: Eine Schneeschicht bedeckt den Hermannsplatz (Piafa Unirii), nachdem es zum ersten Mal in diesem Winter am Abend des letzten Freitag, dann in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch und Mittwoch auf Donnerstag geschneit hatte. Schneebedingte Verkehrsbehinderungen und andere unliebsame Zioischenfdlle waren die Folge. Foto: Fred NUSS Es fehlt der Draht zu Rumänien Eine Berichterstattung außerhalb der Klischees fällt in Deutschland schwer Ausstellungen, Bücher, Artikel, Dia-Vorträge. Armin Pongs, der 36jährige Journalist, Publizist und Verleger aus München, wählt mehrere Medienwege, um sich mit den Ländern auseinander zu setzen, die er bereist. Seit zwölf Jahren hat es ihm Rumänien angetan. Seine Ausstellung zu diesem Land, die den Titel „Industriemoloch und Ritterromantik" trägt, reist seit 1996 durch Deutschland und gastiert derzeit bis Ende November in München. Kürzlich war er wieder in Rumänien, diesmal um Klausenburger Journalistikstudenten an der „Babeş-Bolyai"-Universität in den Grundlagen des Berufs zu schulen, den er selbst leidenschaftlich gerne ausübt. Die HZ-Mitarbeiterin Anna Galon sprach mit ihm über Rumänienbilder und den leidigen journalistischen Kampf, das „positive Rumänien" in deutschen Medien populär zu machen. Sie haben ein fünftägiges Seminar an der Journalistik- Fakultät geleitet. Was haben Sie den Studenten über den Beruf des Journalisten vermittelt? Ich habe jetzt über zwölf Jahre Erfahrung in der journalistischen Arbeit. Zunächst war ich als Musikjournalist tätig, später in den Bereichen Politik und Feuilleton. Was ich den Studenten in Klausenburg zunächst vermittelt habe, war die Einstellung zum Beruf. Journalistische Arbeit bedeutet, Einsatz zu zeigen und manchmal auch schwierige Wege zu gehen. Um das Seminar rechtzeitig beginnen zu lassen, habe ich eine Nacht im Zug verbracht. Dabei hatte ich einen Flug von München nach Klausenburg gebucht, der kurzerhand gestrichen wurde. So bin ich mit einer Ersatzmaschine von München nach Temeswar geflogen und dort in die Bahn gestiegen. Ich habe es den Studenten so (Fortsetzung auf Seite 5) Der Wahlkampf wird immer schmutziger Bukarest. - Erst dümpelte er still vor sich hin, der Wahlkampf in Rumänien, doch seit der Vorwoche ist er spannender und gleichzeitig schmutziger geworden. Ion Iliescu, der gemäß Verfassung als Staatschef politisch neutral sein müßte, leistet auf Plakaten seinem Nachfolge- Kandidaten Adrian Nästase (PSD) optisch Wahlhilfe, was eindeutig verfassungswidrig ist. Corneliu Vadim. Tudor (PRM), der ebenfalls Staatschef werden will, wirbt für sich mit einem Gruppenfoto: er, der Patriarch und der Papst, wobei er keines der beiden Kirchenoberhäupter gefragt hat, ob sie seine Wahlhelfer sein möchten. Im Land zirkulieren Flugblätter, die angeblich für die Allianz DA werben, in Wirklichkeit aber Gegenpropaganda für das PNL/PD-Bündnis machen. Seit Dienstag drucken die Bukarester Zeitungen seitenweise geheime Sitzungsprotokolle der PSD-Spitze nach - im Internet sollen rund 1.300 Stenogrammseiten deponiert sein -, die die Mitglieder der Regierungspartei als machtgeil, rücksichtslos und korrupt entlarven. (Fortsetzung auf Seite 2) Implikation statt Lethargie Klaus Johannis auf der jüngsten DFDRVertreterversammlung: „Jeder Einzelne ist gefordert" Die Vertreterversammlung des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien tagte am vergangenen Samstag in Hermannstadt. Auf der Tagesordnung standen Berichte des Vorsitzenden, des Abgeordneten, des Unterstaatssekretärs im Departement für interethnische Beziehungen, des Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Jugendorganisationen in Rumänien, Kurzberichte der Fachausschüsse und der DFDR-Vertreter im Rat der nationalen Minderheiten und nicht zuletzt die diesjährigen Parlamentswahlen. Der Landesvorsitzende Klaus Johannis stellte seinen Bericht, den wir ungekürzt abdrucken, unter den Titel „Implikation statt Lethargie". Das letzte Halbjahr stand ganz im Zeichen der Wahlen. Nach dem überragenden Erfolg unseres Forums bei den Kommunalwahlen im Juni des Jahres in Hermannstadt, wo außer dem Bürgermeister auch zwei Drittel des Stadtrates, ein Drittel des Kreisrates und der Kreisratsvorsitzende vom Forum gestellt werden, gelang es auch Mediasch und Heltau, an diesen Erfolg anzuknüpfen und jeweils den Bürgermeister und eine ansehnliche Fraktion im Lokalrat zu stellen. Doch auch die zahlenmäßig niedrigeren Erfolge sind nicht weniger wichtig. Bürgermeister des Forums in kleinen Ortschaften wie Wolfsberg/Gărâna (Banat) oder Lokalräte in Kleinschelken/Şeica Mică und Lasseln/Laslea (Siebenbürgen) sind ein wichtiges Signal für uns und unser Umfeld. Für uns, daß es gelingen kann, auch in kleiner Zahl über unser Schicksal mitzubestimmen, und für unser Umfeld uns als politische Kraft darzustellen, die pragmatisch und offen genug ist, sich überpolitisch in den Dienst der Gemeinschaft zu stellen. An dieser Stelle möchte ich all jenen meinen Dank aussprechen, die an den Erfolg des Fo-rums geglaubt und ihn zu verwirklichen geholfen haben. Doch ein besonderer Dank gebührt all jenen, deren Einsatz nicht von diesem Erfolg gekrönt war. Die Arbeit, die Sie, meine Damen und Herren, geleistet haben, wird sich sicher mittelfristig mit Erfolg auszahlen. Nun stehen wir wieder kurz vor den Wahlen, diesmal vor den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen. Für die Abgeordnetenkammer haben wir erstmals eine Einheitsliste mit sieben Kandidaten in 17 Kreisen abgegeben. Es ist von größter Wichtigkeit, diese Liste mit größtmöglichem Einsatz zu unterstützen. Nur durch die Stimmen, die die Liste oder der Spitzenkandidat sammelt, ist unsere politische Legitimität gegeben. Deshalb, sehr geehrte Vertreter, fordern Sie die Forumsmitglieder und Ihr Umfeld auf, zur Wahl zu gehen. Jede Stimme, für das Forum abgegeben, zählt! Erstmals haben wir auch einen Forumskandidaten für den Senat im Kreis Hermannstadt. Aus praktischen Gründen kandidiert dieser als unabhängiger Kandidat, unterstützt vom (Fortsetzung auf Seite 3) Reihenfolge auf Wahlzetteln ausgelost Hermannstadt. - Die Reihenfolge der politischen Parteien auf den Wahlzetteln wurde im Kreiswahlbüro Hermannstadt ausgelost. Die Einheitsliste der DFDR-Kandidaten für die Abgeordnetenkammer findet sich auf Position 24, der vom Forum unterstützte Senatskandidat, Wolfgang Wittstock, befindet sich auf Position 20.