Hermannstädter Zeitung, 2005 (38. évfolyam, 1910-1960. szám)

2005-01-28 / 1913. szám

I BihUoteca» A ST K /•*! 0/3t!. /£?/?:<? 7 75/724 - StB Der Musiker Nicolas Simion über die rumänische Jazz-Szene (Seite 5) Hermannstädter m mm m m Zeitung Nr. 1913 / 38. Jahrgang Wohin gehen, was sehen? Alle Kulturveranstaltungen auf Seite 8 Deutsches Wochenblatt Erscheint jeden Freitag in Sibiu/Hermannstadt, Rumänien 28. Januar 2005 8 Seiten, Preis 7.000 Lei Ballern in Bale Unternehmer Ion Ţiriac eröffnete privates Jagdrevier 185 Wildschweine auf einen Schlag erlegt haben am letzten Wochenende die 32 in- und ausländischen Gäste des Unterneh­mers Ion Ţiriac bei der ersten Jagdpartie auf dessen jüngst er­worbenem Jagdrevier bei Bale im Kreis Bihor. Tierschützer spre­chen von einer Schießorgie, ja von einem regelrechten Gemetzel, Ţiriac hingegen erklärte, er sei mit dem Ergebnis zufrieden. Unter den ausländischen Teil­nehmern befanden sich Promi­nente wie Klaus Mangold, Vor­standsvorsitzender bei Daim­lerChrysler, Wolfgang Porsche, Teilhaber an dem gleichnami­gen Autohersteller, Julius Meinl, Eigentümer des gleich­namigen österreichischen Han­delsunternehmens, Burchard Bergmann, Vorstandvorsitzen­der bei Ruhrgas, Prinz Emanuel von Thurn und Taxis, Siegfried Wolf, Vorstandsvorsitzender des weltweit agierenden Auto­zulieferers Magna Europa, meh­rere spanische- Banquiers und andere Vertreter des europäi­schen Geldadels. Prominente Gäste aus dem Inland waren der ehemalige Premierminister und derzeitige Vorsitzende der Abgeordneten­kammer Adrian Nästase (gleichzeitig auch Ehrenpräsi­dent des Jäger- und Anglerver­bands) und der ehemalige Landwirtschaftsminister Ilie Särbu, der zum vergangenen Jahreswechsel bei einem Jagd­unfall an seiner empfindlich­sten Körperstelle verletzt wor­den war (siehe Hermannstädter Zeitung Nr. 1859/9. Januar 2004). László Seleky-Szabó, der Vor­sitzende der Stiftung Aves, die sich für den Schutz der Braun­bären in den Karpaten einsetzt, warnte mit Bezug auf diese Jagdpartie vor dem Schindlu­der, das mit dem Wild in den rumänischen Wäldern getrie­ben werde. Der Wildschützer bekam daraufhin Drohanrufe. Nästase war Ţiriacs erfolg­reichster Jäger: Er erlegte an ei­nem Tag 23 Wildschweine, was seine im Wahlkampf abgegebe­ne Erklärung Lügen straft, er werde wahrscheinlich auf das Jagen verzichten. B. U. 3,7 Mrd. Investitionen im Jahr 2004 Bukarest. - Die direkten Aus­landsinvestitionen in Rumänien werden im laufenden Jahr et­was über drei Milliarden Euro erreichen, die zunehmende Tendenz ist aber zu Ende: Im Rekordjahr 2004 wurden 3,7 Milliarden Euro verzeichnet. Diese Prognose stammt von Ruxandra Bădilă, Geschäftsfüh­rerin des Rates der ausländi­schen Investoren (CIS). Die für 2005 zu erwartende Summe von 3 Milliarden Euro ausländi­schen Investkapitals werde vor allem aus der Privatisierung der CEC-Sparkasse und der übriggebliebenen staatlichen Energieunternehmen kommen. Danach sei nur noch mit aus­ländischen Greenfield-Investi­tionen zu rechnen. Endlich wieder geöffnet ist der Hermannstädter Eislaufplatz. Der Be­such ist mäßig: Entweder hat sich die Eröffnung noch nicht herumgespro­chen oder die Eintrittspreise sind zu hoch: 90.000 Lei! Geöffnet ist der Platz täglich von 9-11,15-17, 17.30-19.30 und 20-22 Uhr. Der erste richtige Schnee in diesem Winter! Während in der Vorwoche der Norden des Landes be­reits unter Schneemassen versank, schien in Her­mannstadt noch die Sonne, schien sich der Frühling anzukündigen. Doch dann begann es auch hier zu schneien: Von Dienstag abend bis Donnerstag morgen sind in der Stadt 24 Zentimeter Schnee gefallen. Das Ergebnis: Die Autos fahren im Schrittempo, die Schneeräumung kommt nicht nach, das Krankenhaus meldet erhöhten Gipsbedarf. Und es wird weiter schneien! - Unser Bild: Die untere Promenade am Mittwoch vormittag. Fotos: Fred NUSS Karrierefrau, Mutter oder was? Beruf und Familie, für Frauen immer noch eine Kompromißlösung „Wenn eine Frau auf dem Karriereweg schei­tert, sucht sie immer die Schuld darin, daß sie ei­ne Frau ist", kritisiert Anamaria Gîndilă, Mana­gerin des erfolgreichen Textilbetriebes Phoenix Star. Sie ist eine Frau in Führungsposition, sie hat Kolleginnen im Bank- und Finanzwesen, in öffentlichen Ämtern, in Privatuntemehmen. In alle Branchen dringen rumänische Frauen heut­zutage bei entsprechender Qualifikation vor, häufig auch auf führende Posten. Berufliche Gleichberechtigung ist in Rumänien auf institu­tioneller Ebene kein Thema, in jüngeren Jahren wurde ihr auch legislativ nachgeholfen, wie mit dem Gesetz Nr. 202/2002 zur Förderung der Chan­cengleichheit zwischen Männern und Frauen. Und doch hat sich eines (noch?) nicht verän­dert: Eine im Beruf erfolgreiche Mutter muß selbst Sorge dafür tragen, wie sie mit Kind und Karriere zugleich fertig wird. Ihre Doppelbela­stung nimmt ihr keiner ab, auch nicht der Mann. Im Kreis Hermannstadt ist ei­ne Zahl von 60.527 in der Wirt­schaft tätigen Frauen registriert, gegenüber 77.747 Männern. 44 Prozent der Arbeitskräfte sind somit weiblich. Berufstätigkeit ist nicht nur ein Wunsch rumä­nischer Frauen, sondern auch schiere Notwendigkeit, ohne zwei Gehälter kommt eine Familie kaum aus. Das Etikett „Zur Hausfrau bestimmt" bleibt an den Frauen aber auch dann kleben, wenn sie ebenso­­viele Stunden schuften wie der Ehemann. „Für uns Rumänin­nen gilt es: Die Frau und Mutter muß kochen, putzen und für die Kinder sorgen, sie muß aber auch Geld ins Haus bringen. Meine Generation hat damit kein großes Problem, weil wir damit aufgewachsen sind", sagt die 36jährige Anamaria Gîndilă, die erfolgreiche Managerin. Da­bei erinnert sie sich an ihre Mutter, die nach zwölf Stunden Schicht zum Staubsauger griff und nachts die Suppe für den nächsten Tag auf den Herd stellte. So war es, so ist es - eine Men­talitätssache? „Es ist nun mal Frauensache, die Kinder zu er­ziehen. Dafür, daß wir Frauen darauf bestehen, auch außer­halb des Haushalts eine Be­schäftigung zu haben, müssen wir einen Preis zahlen, bis sich die Gesellschaft ändert", sagt auch Corina Cärcu, Chefbuch­­(Fortsetzung auf Seite 3) Fußball-WM Berlin. - Die Bundesregie­rung wird prüfen, ob zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland die frei­zügigen Grenzregelungen nach dem Schengener Ab­kommen zeitweise außer Kraft gesetzt werden. Bun­desinnenminister Otto Schily sagte laut dpa, es sei noch of- und Reisen fen, „ob wir zur WM 2006 an den Schengener Binnengren­zen vorübergehend wieder reguläre Grenzkontrollen ein­führen". Dies werde auf­grund der Sicherheitslage entschieden. Schily: „Wir werden sehr genau darauf achten, wer zur WM in unser Land kommt."

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