A magyar nyelv és kultúra a Duna völgyében I. Nemzetközi Magyar Filológiai Társaság Budapest – Wien (1989)

Művelődési pluralitás a Duna-völgyi népek kultúrájában, különös tekintettel Bécs és a magyar főváros szerepére - Kulturelle Pluralität: die Rolle Wiens und Budapests für die ungarische Kultur und die Kulturen der Donauvölker - Böhm, Orsolya: Die Literatur und Kultur Ungarns im Spiegel der Wiener Zeitschriften 1800-1820

Ferenc 3. kötet; 2. Berzsenyi Dániel Versei. Kiadta egy Kalauz Értekezéssel megtoldva barátja, Helmeczi Mihály; 3. Csokonai Mihály nevezetesebb poétái munkái, wobei ver­merkt wird, daß Csokonai bereits im Tudományos Gyűjtemény gute Rezensenten gefunden hatte. Es wäre also überflüssig, sich hier mit ihm länger zu beschäftigen. Eines seiner Werke wurde aber schon 1807 in den Annalen gewürdigt: Dorottya, vagy is a dámák diadalma a farsangon. Der Rezensent äußerte den Wunsch, dieses „Meister­stück" bald in deutscher Übersetzung lesen zu können. Die zweite zentrale Figur ist Kazinczy. Bei der Ankündigung seiner Tövisek és virágok (Annalen 1811) nimmt der Rezensent die Gelegenheit wahr, den allgemeinen Zustand des Literaturlebens in Ungarn zu kritisieren: Es sei bei ungarischen Schrift­steilem nicht gewöhnlich, zu „lesen und sich durch Lesen belehren lassen... Durch diese unverzeihliche Sorglosigkeit und durch den noch unverzeihlicheren Eigendünkel der damit verknüpft ist, lief der Ungarische Parnaß seit einiger Zeit Gefahr in einen Augias­stall verwandelt zu werden". Es wurden Rügen als Ansporn also genauso ausgeteilt wie Lob. Qualitäten einzel­ner Schriftsteller wurden im Laufe der Zeit unterschiedlich beurteilt. Das heute be­rühmte Werk von Fazekas, Ladas Matyi, wurde in den Vaterländischen Blättern 1818 als dilettantische Arbeit abgetan. Umso hochgeschätzter waren dafür die Übersetzungen. Diese sollten eine „auf­strebende Sprache" wie die ungarische bereichem (Torquato Tasso, Tanács János for­dítása in den Annalen 1807). Diese o. g. „aufstrebende Sprache" erhielt auch Aner­kenntung in einer Rezension über Himfy szerelmei, A kesergő szerelem (Annalen 1802): „In wenigen teutschen Köpfen werden diese beyden Ideen sich paaren können: in der Seele unseres Himfy haben indes Petrarcas zarte gefühle mit dem Genius der un­garischen Sprache sich auf die glücklichste vermählt." ZUSAMMENFASSUNG Die Liste der in den vorherigen Kapiteln ausgeführten Artikel könnte noch lange fortgesetzt werden, wurden doch in den drei untersuchten Zeitschriften über 1000 Beiträge, Ungarn betreffend, publiziert. Es wurde tatsächlich der Versuch unternom­men, ein möglichst vielfältiges Bild über Ungarn — und andere Länder des Habsburger Reiches — zu bieten gemäß dem Motto und der „gesamtmonarchischen Auffassung" der Herausgeber. Da aber dieses Konzept die Einheit der Länder betonen wollte, igno­rierten die Redakteure Umstände, die eine solche Einheit gefährden wollten oder konnten. Dies ist die Erklärung dafür, daß, obwohl in Ungarn massive Unabhägigkeits­bestrebungen und die Vorbereitungen zum Reformlandtag stattfanden, von all diesen Faktoren in den drei behandelten Zeitschriften — außer den literarischen Aspekten der Spracherneuerung — nichts zu lesen war. Franz Sartori Franz Sartori hat als Redakteur in allen drei von mir untersuchten Zeitschriften mitgearbeitet. Sein Name ist vielleicht nicht so bekannt wie die Namen seiner Heraus­geberkollegen. Da er jedoch offensichtlich einen bedeutenden Anteil der Redaktions­arbeit geleistet hat, möchte ich einige Worte zu seiner Persönlichkeit sagen.

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