Kassa-Eperjesi Értesitő, Juli-Dezember 1858 (Jahrgang 20, nr. 51-100)

1858-12-08 / nr. 95

8­rt In Alsó-Nemes­-Apathi im Zalaer Komitate wurde kürzlich eine goldene Hochzeit gehalten, wobei auch ein weißer irdener Krug eine Rolle spielte, indem derselbe auch vor 50 Jahren bei der ersten Hochzeit des Jubelpaares als Weinkrug figurirte. Ein solcher Krug verdiente wahrlich einen Industrie-Ausstellungspreis. * * Aus Ossegg wird berichtet: Das Telegrafenamt ist bereits dem Borfehr geöffnet worden und es ist zu hoffen, daß die Linie von Brood bis Sissek doch noch im Verlaufe des nächsten Monats vollendet sein dürfte. Da bei der durc die unfahrbaren Straßen einzutreten pflegen, den Postenstörung der Telegraf für diese Gegend eine der größten Wohl­­thaten ist, so wurde die vollendete Herstellung mit dem größten Jubel begrüßt. Ir Einem Leipziger Kaufmanne kam neulich ein preuß. Fünftha­­lersc­hein zu Händen, auf dessen Rückseite ein früherer Inhaber Folgen­­des geschrieben hatte : Adieu !. Leb wohl und sehr bald wieder — Mit fünfzigtausend deiner Brüder! — Breslau. * * In Florenz hat eine Art Spukgeschichte , die noch immer nicht ge­­nügend aufgeklärt ist, in letzter Zeit Aufsehen gemacht. In einem in der Straße Oquissanti gelegenen Hause haben nämlich alle Glocken zu läuten ; 499) 257) Heumann, Geschäfts­mann von C .—­6 F . angefangen, ohne daß die Hand, die sie in Bewegung setzte, entwedt werden konnte. Die erschre>ten Inwohner stellten die abergläubigsten Bermuthungen auf und das Haus wurde nunmehr mit dem Namen des „„Geisterhauses““ bezeichnet. Dabei dauerte das Läuten trotz polizeili­­ser Untersuchungen fort und hörte­­ erst mit dem Abschneiden der Klin­­geldrähte auf. . | Angekommene Fremde. Schifbeck's Gasthof. OH. Daniel Stenzel , Advokat von Ujhely. — Daniel Olah, Advokat von Ujhely. — Jakob Weißberg, herrschaftlicher Beamter von Homonna. — Graf Carl Vetter von der Lilie, Gutsbesizer von Homonna. — Josef Raidl, Dr. Medizin von Wien. — Adolf Semsey, Gutsbesizer von Eperies. == Lud. Jeiteles, k. k. Gymnasial-Professor von Troppau. Lederer's Gasthof. HH. Josef Szepe8y, Müllermeister von Vizsoly. — Moriz. Weinmann, Kaufmann von Unghvar. — Joh. Komjathy , Lehrer von Szanto. — Michael Keller, Advokat von Torna. = Aram Kravynit , Gutsbesizer von Göncz. — Ladislaus Kraynik, Gutsbesizer von Rußka. — August Pecsy, Gutsbesiger von Tusag. — Johann Glatz, Advokat von Szepsy. — Sigmund Mosz­kovitz, Handlungsreisender von Pest. — Gabr. Pecs8y , Gutsbesitzer von Moldau. — Alois Miloner, Fabrik­sinhaber von Misfolcz. —­­­— Viktor Barany, Gutsbesizer von Gorgyö. — Julius Weinberger, Kaufmann von Ujihely. — Jakob Löwenberg, Spediteur von Tokay. — Alexander BPB­Y 4 § M1 a | EEE NOI 4 ERETORER ETTOL SENER: M ESI De WE 49? 200% Ln in Stef "Gm besiger von Eperies. — Ladislaus Broncs, Gutsbesizer von Mis­­folcz. — Ludwig Reedl, Geometer von Eperies. IKassai piacz ár auszt. b.­penzben Dec. 4. Kaschauer Marktpreise 4. Dez. in öft.-W. R IEEE 4 | EIR IETI GE AENEON WEEN e EHE ANGE MEANT ——— — MD == =e.==ee=e=e=eeeeen eee meme E HNYTZKAYAOY VITT „Meine Aufgabe nun, die mir als Instruktion mit auf den Weg gegeben war, bestand hauptsächlich darin, den kaum gereiften Jüngling in jene sittenverderbte Weltstadt einzuführen und dafür zu sorgen , daß er allen nur möglichen Ausschweifungen sich hingebe, um auf diese Weise seinen frühen Tod zu finden. „Die nöthigen Geldmittel wurden uns auf eine Reihe von Jahren voraus auf ein großes Handlungshaus angewiesen, außer­­dem standen uns nor verschiedene Quellen offen, so­ daß es an Mit­­teln nie fehlen konnte. „Der Plan war wohl und klug durchdacht, und hatte er auch ganz richtig vorausgefegt, daß der junge Mann bei seinem lebhaf­­­ten Temperamente bald eine Beute der Sittenlosigkeit und Verderbt­­heit werden würde. „Wir hatten uns jedo< gewaltig in demselben verrechnet. Jenes Leben und Treiben in Paris ekelte ihn in den ersten vier Wochen unseres Aufenthaltes daselbst vollständig an, und an­­statt sich tiefer hinein zu stürzen, um neue spannende Genüsse auf­­zusugen, legte sich Arthur auf das Studium der Wissenschaften und machte hinter meinem Rüden Bekanntschaften , die ihn mir täglich mehr entfremdeten.­­ „Er hatte , wie ich erst später erfuhr , Mitglieder einer gehei­­men Gesellschaft kennen gelernt, welche, wie es hieß, der neuen Lehre zugethan waren , und war bei seiner Empfänglichkeit für alles Neue no< ehe ein Jahr vergangen war, wenn auch kein Lutheraner, doch bereits ein ganz anderer Mensch geworden. „Drei Jahre brachten wir auf diese Weise zu , und mit jedem Tage , das spürte ich sehr wohl, empfand der Junker gegen mir­­einen größern Widerwillen, der sich dann endlich auch in Worten aussprach. „Jept ward es mir zur Gewißheit, daß Arthur der neuen­­­­ Glaubenslehre sich vollständig zugewandt hatte denn einige im Ge­­spräße mit mir hingeworfene Reden bestätigten mir meine Betz­muthung. “ „I< sah auf diese Weise im Geiste unsern Plan schon völlig gescheitert, und erbat mir daher vom Edlen von Hammerstein auf besonderem Wege neue Instruktionen. „Seine Antwort war eine sehr einfache. Er überließ mir freie Disposition zu schalten und zu walten nach­ meinem Belieben, und gab mir wohl zu bedenken , daß die zehn Tausend Gulden , die mir zugesichert waren, verloren wären, wenn der Plan nicht gelinge. „Das in Aussicht gestellte Geld logte mich gewaltig an und ich entwarf daher einen eigenen Plan wie der Junior zu verder­­ben sei. — „„Die Gelegenheit bot sich mir zur Ausführung des Vorha­­bens sehr bald. “ „Ich lernte einen Cavalier kennen, der für ein großes Grad Geld schon einen Kampf mit Arthur einzugeben geneigt sich zeigte. Es kam nur noc darauf an, eine Gelegenheit zum Streit zwischen ihm und Arthur zu finden. Auch diese fand sich. „Id suchte anscheinend den Junker zwar von diesem gefährli­­chen Vorhaben abzureden, allein er wies mir geradezu die Thür mit den Worten, daß er einen Harlunken nicht ferner zum Diener haben wolle, und daß ich mir daher einen neuen Dienst suchen möge. Ergrimmt verließ ich ihn, jezt erst recht Entschlossen, Alles zu seinem sicheren Verderben aufzubieten , allein auch mein neuer Plan scheiterte. Denn obgleich in den Junker einem tüchtigen Haudegen gegenüber gestellt hatte, es half Alles nicht." Fortsetzung folgt.)

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