Kassa-Eperjesi Értesitő, 1859 (Jahrgang 21, nr. 1-103)

1859-10-26 / nr. 85

KASSA - EPERJESI ERTESITO. Megjelenik minden SZERDAN és SZOMBATON. Évnegyedi előfizetés: Kassára nézve 64 kr., Eperjesre 1 f., posta­­bér mentes szállítás mel­­lett 1 for. 15 kr. a.p. Egy háromszor hasábos sorért beiktatási dij 6 kr. auszt. pénzben. Raschau-Eperieser Kundschaftsblakt. Erscheint jeden Mittwoch u.Samstag. Pränumeration viertel» jährig: für Kaschau 64 kr. für Eperies 1 fl., mt freier Postversendung 1 A. 15 kr. OW. Jnsertionsge­­bühr für eine 3mal gestal­­tene Petitzeile 6 fr. OW. Nr. 85. 26­0 SZE = <= << << = = = == <== Kaschau. xx Der Minister für Kultus und Unterricht hat den Statt­­haltereirath Wenzel Stuller zum Präses und die Professoren der Rechtsakademie Emerich Demke und Dr. Hermann Bide­r­­mann zu Mitgliedern der Prüfungskommission staatswissenschaftli­­cher Abtheilung in Kasc­hau ernannt. * * Der hiesige Eisenbahnbau nimmt so einen raschen Fort- Hang, daß nur vor Eintritt des Frostes der Bahnhof sammt Ne­­bengebäuden unter Dach kommen dürfte.­­ L xx Vor Kurzem wurde dem hiesigen Schneidermeister 5. G. eine Kiste mit Waaren auf dem Wege zwischen Hradowa und N.­­Mihaly erbrochen, um­ mehrere Kleidungsstücke hieraus von bisher noc nicht ermittelten Thätern gestohlen. tk Am 20. b. M. verlor ein Fabrikant aus Pest, Namens Hermann S<. auf der Stre>e zwischen Filkehaza und Komlos ein ledernes Portefeuille, worin sich der Betrag von 215 fl. OW. be­­fand. Der Verlustträger überläßt dem redlichen Finder, der ihm das Portefeuille überbringt , als Finderlohn den ganzen Geldbetrag. t­ In der Nacht vom 12. auf den 13. Oktober wurde in der griechisch - kathol. Kirche zu R. Bänyacsko eingebrochen ein silberner und ein padfangener Kelch, dann ein Kelchteller und eine Stella von bisher noch unbekannte Thäter entwendet. Vermischte Nachrichten von Nah und Fern. tot Weber das Erdbeben in Perjamos und Lovrin berichtet die „Tem. Ztg.“: Aus Perjamos vom 19. b.­ Bergestern, am 17. Oktober, um­­ 41 Uhr Vormittags, wurde auf dem ganzen hiesigen Gemeindegebiete eine nicht unbedeutende Erderschütterung wahrgenommen. Die Bewegung fand in einer ost-westlichen Richtung, mit einem starken unterir­dischen Donner begleitet, statt. Die Zim­­mergeräthe sc­haukelten sich und frachten in ihren Fugen, auf dem­­ Sparherde schüttelte es fast die Suppe aus dem Topfe , die Bilder fielen in einigen Häusern von Wänden , in der Eisenhandlung klirrte das Eisen durcheinander , in andern Verkaufslokalen fielen Liqueur­­flasMen und Querhüte herab , die ausgehängten Räder eines auf dem Felde stillstehenden Pfluges rollten einige Spannen vorwärts ab. Die Witterung war dabei eine etwas windige , jede< sonst heitere. — Aus Lovrin vom 18. b.: Gestern, als am 17. d. M., ereignete sich eine hier seltene Naturerscheinung. Es war Vormittags wag 11 Uhr, wo wir ein Erdbeben empfanden. Es glich einem ungleichen Rollen mehr, als einem Stoße, und war mit einem dumpfen Don­­ner begleitet ; die Erschütterung war jedoc so bedeutend, daß meh­­rere Rauchfänge im Orte eingestürzt sind, und daß es die hängenden und stehenden Hausgeräthe, mithin auch die betreffenden Wände und Mauern stark in Bewegung geseßt hat. Als Borzeichen haben wir bemerkt, daß die Vögel unruhig hin und her flogen und ängstliche Stimmen von sie gaben, namentlich die Enten haben, wie wenn ihnen Gefahr durc einen Raubvogel droht , sich mit großem Geschrei und Auffliegen eine flintende Stelle gesagt. Doch ist die Erschüt­­terung nicht im ganzen Orte wahrgenommen worden , sondern, da Lovrin in seiner Längenausdehnung ziemlich gerade von Osten nach Westen liegt, so scheinen bies diejenigen Häuser berührt worden zu sein, welche die Bewegung in ihrem Gange von Südwest nach Nordost traf. 7. Auf der Erlau-Gömörer Landesstraße wird demnächst der Bau von sieben neuen Brüden, und auf der Landesstraße von Erlau nach Parad die Herstellung einer Brüde in Angriff genom­­men werden, wozu ein Kostenanschlag von zusammen 6754 fl. prä­­liminirt ist. * Der Pester Hutfabrik­ant Fr. Bauer hat einen für die Kaiserin von Frankreich bestellten ungarischen Hut verfertigt. Dieses vaterländische Produkt ist ein schwarzer Amazonenhut (ein runder sogenannter Kanalhut), eingefaßt mit schwarzem Seidenband, ein breites Band von Seide mit Goldfransen flattert weit herab. Dem Ganzen ist als Schmus, eine s<warze Feder beigefügt. 84 Siebenbürger Blätter klagen über den non immer vor­­herrsHenden Aberglauben bei der Landbevölkerung , der selbst aus | | | | ; am­ Feuel Die Spanierin und der Page. Geschichte aus der Zeit Ludwigs XIV. (Fortsezung.) Meine Freunde rieb­en mir verschiedene Auskunftsmittel , um mich vor den üblen Folgen der Liebe einer Novize zu befreien , da dieselben jedoc sämmtlich mehr oder weniger gewaltsam waren, so ents<loß im­mig nicht dazu und wünschte sehnlichst, wieder den Feldzug beginnen zu können, um nur endlich einmal vor den Her­­zens­angelegenheiten, die mir so übel mitspielen , Ruhe zu haben. Aber ich wurde mit Gewalt in Madrid zurückgehalten, weil die Prinzessin von Ursins die Verantwortlichkeit vor dem König nicht auf sich zu nehmen wagte, ohne vorher die umständlichsten Instruk­­tionen von der Frau von Maintenon eingeholt zu haben. Die Ver­­sprechen, die man mir gemacht hatte, um mich zur Uebernahme des Kommandos zu bewegen, waren demnach falsch und nichtig gewesen; ich wußte, daß die Armee an Allem Mangel litt, und daß kein Maravedi mehr in den Koffern war, um die Soldaten zu kleiden und zu speisen. Ueberdies war ich selbst tief gedemüthigt, mic, einen Prinzen von Geblüt von Frankreich und Königslieutenant bei meinem Neffen Philipp V., den sehr gehorsamen Diener zweier alten Weiber spielen zu sehen. Wenig fehlte, und ich hätte vom Hofe von Spanien Abschied genommen und jede Einmischung in die Kriegs­­angelegenheit abgebrochen , die mir, im Fall des Mißlingens, nur Schande, und in wem des Gelingens nur Undankbarkeit einbrachte, leten denn ich wußte, daß die Damen Maintenon und Ursins sich die Ehre der von mir gewonnenen Schlachten, eroberten Städte , erlangten Bartheile allein zuschreiben würden . . da lohnte es sich schön, Armeegeneral zu heißen! Doch Herr von St. Simon, der mir Neuigkeiten aus Bersailles mittheilte , bat und beschwor mich, an der Spite dieser vor Hunger sterbenden Abenteurer zu bleiben , die man mich unter den Befehlen meiner beiden Generalissimen im Un­­terrade kommandiren ließ, denn das Kabinet von Versailles, das heißt das Schlafzimmer der Frau von Maintenon war zu großen Opfern zur Erhaltung des Königs von Spanien bereit. Es war am Tage vor meiner Abreise zur Eröffnung des Feld­­zugs, am Ende des Monats Mai, als ic­h zehn junge französische und spanische Offiziere zum Abendessen einlud. So werde Ihnen ihre Namen nicht nennen, wiewohl sie Alle nichts mehr zu fürchten haben, da sie sämmtlich einem dunklen Mißgeschi> seither zum Opfer gefallen sind. Es genüge Ihnen, daß sie Alle die heitersten und für die Freuden der Tafel eingenommensten jungen Leute waren. Leonora Pacheco, die beständig irgend­eine gegen meine Treue ge­­legte Schlinge witterte, und die den Berführungen ihres heimath­­lichen Weines mißtraute , hätte nie ein Mahl gelitten, wo ich, in ihrer Abwesenheit, die Zügel meiner Natur hätte schießen lassen können; sie bat mich also inständigst um die Gunst, dem Souper bei­­wohnen zu dürfen , und gab mir zu verstehen , daß eine Weigerung sie erst reit darauf bestehen lassen würde. I< versuchte alle Kraft­­ der Ueberredung , um Vorhaben abzubringen , ich stellte sie und uns Alle gewagten ihr vor, daß der spanisce Wein zuweilen sehr­­ einer Frau sie von einem für wenig dezente Dünste hervorbringe und der Anblic den Ausbruß der Wildheit nur auf einen Augenblick

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