Kassa-Eperjesi Értesitő, 1861 (Jahrgang 23, nr. 1-101)

1861-07-24 / nr. 58

Megyelenik minden Évnegyedi előfizetés : Kássára nézve 70 vidékre bérmentes szállítás mellett 1 ft. 25 kr. 0. é. Egy háromszor hasábos sorért beiktatási dij 6 kr. ausztr. pénzben. KASCHAU- EPERIESER Erscheint jeden Mittwoch und Samstag. Pränumeration viertel­­ jährig für Kasc­hau 70 kr. mit freier Postversendung 1 fl. 25 kr. OW. Inserationsgebühr für eine „mal gespaltene Petit­­zeile 6 kr. ÖW. KUNDSCHAFTSBLATT. KASSA -EPERJESI ERTESITO. AN „Sahrgang. Samstag pe 20. Zub: 1861. Nr. 58. SZERDÁN és SZOMBATON. kr., TE ZA GGG II GP Allerlei aus der Heimat. * * Wien, 17. Juli. Die Zeitungs­­nachrichten über Baron Bay's Machtrítt und die Ernennung des Grafen Forgád zum Kanz­­ler seien eventuell begründet. Im Augenblie jedoch ist keinerlei Entscheidung getroffen. Die Stimmung der Ungarn ist gedirilt, doch nicht hoffnungslo­s. Graf Forgach besuchte gestern Baron Vay in der Hofkanzlei. Eventuell wird Priviper als Vizekanzler genannt. 4 (Tel. Dep. b. P. Ul.) * „* Dem „Pester Uoyd“ wird aus Wien mitgetheilt, daß eine vorläufige Siste­­rung der Steuerexekution, zum Min­­desten auf die Dauer­­ der Erntezeit, bevorste­­hend ist. * *In Ungvar erscheint seit diesem Monat ein­ neues ungarisches­ Wochenblatt. „Karpáti Hirnök." Derselbe sc­hlägt im Interesse der auf 300.000 sich belaufenden gr. Fath. Gläu­­biger ungarischer Zunge die Errichtung eines gr. kath. ungar. Bisthums vor und beruft sich hiebei auf die bedauerlichen Erscheinungen von Entnationalisirung der Ungvarer Gegend, die am ruthenischen Gottesdienste Theil nehmen. xx Dem Gutsbesizer Herrn Titus Ber­­sevsby in Groß-Lomnitz (Zipser Komitat) sind in den ersten Tagen dieses Monats aus ver­­sperrtem Wandschranke durch unbekannte Thäter­papiere im Werthe­ von 5200 fl. gestohlen worden, und zwar :­ 6 französische Eisenbahn= Aktien, 3 franz. Prioritätsobligationen, 1 Esterházylos , endlich 7 Dampfschifffahrts-Ak­­tien. * 4 Der Bau des Nationaltheaters in Debrezin soll mit nächstem in Angriff genom­­men werden. * „“ Das Temes<er Komitat hat in An­­gelegenheit des vom Steuerereinnehmer Weber an dem Baron Stojanovics verübten Attenta­­tes , sowohl an den Landtag, als an die Hof­­kanzlei eine Beschwerde gerichtet, und gleich­­zeitig beschlossen, falls dem allein kompetenten Komitatsgerichte die Verhandlung dieses Straf­­falles entzogen werden sollte, das Urtheil des Militärgerichtes nicht anzuerkennen; das Komi­­tat hält sich, für diesen Fall vor sobald es eine Autonomie­ wieder­­erlangt haben wird, die Untersuchung dieses­ Straffalles nochmals auf­­zunehmen.“ *„* Das in mehreren in- und ausländi­­schen Blättern erwähnte Gerücht über die Festung Komorn von einer sogenannten Ver­­schwörung der dort befindlichen Disziplinar­­kompagnie zur Ueberrumpfung der­ Garnison, um sich der­ Festung zu bemächtigen, wird von der „Köln. Ztg." in der Weise wiederlegt, „daß die Disziplinarkompagnie, welche aus einigen hundert Mann­ besteht, nur aus der Ursache nach­ Theresienstadt verlegt wurde , um mehr Raum für eine größere Besaßung zu gewinnen. Gi In Körössladäny starb vergangene­ Woche eine 405 Jahre alte Freu, die ihr lebe­­lang nicht“tranf­ war.“ *„* Aus der Strafanstalt in Illawa ist der wegen Raubes zu 15jährigen schweren Kerker verurtheilte B. I. Bardutz mittelst Durchz­bruch entwichen. * * (Ein Pudel als Postmeister.) In Dalota, einer Station vor Pest, erscheint ein Pudel als Postmeister. Ein schöner großer Pudel steht nämlich , wenn der Zug anlangt unweit vom Bahngleise auf den beiden Hinter­­füßen , während er mit den Borderfüßen die gewöhnlich bittende Stellung der Hunde ein­­nimmt. Plößlich wird ihm vom Postwagen herab ein Packet mit Briefen zugeworfen, welches der Pudel­geschäft auffängt und sich damit zu seinem Chef in die Kanzlei begibt. Dieser Pudel kommt jedesmal pünktlich zum Postzuge , um in der geschilderten Weise die Briefe in Empfang zu nehmen. | | | *„* Baden-Baden, 14. Juli. Heute Mor­­gens fand auf Se. Majestät den König von Preußen während eines Spazierganges ein Attentat mittelst eines Pistolenschusses statt. Der König ist -- bis auf eine leichte Kontusion am Halse -- unverletzt und kehrte zu Fuß in seine Wohnung zurüc. “Der Thäter, ein Leip­­ziger Student aus Odessa, wurde sofort ver­­haftet.­­ Welt-Panorama. *- * Einem Briefe in der „Neuen Preu­­ßischen Zeitung" aus Baden-Baden , 14 Juli, welcher von einer, wie es scheint , dem Hofe sehr nahestehenden Person herrührt, entnehmen wir folgende interessante Details : Als ich sah, daß Se. Majestät der König nicht so wer verwundet waren­­ und in ruhiger Fassung Allerhöchst sich beeilten , Ihrer Maje­­stät der Königin nachzukommen, damit nicht übertriebene Gerüchte die Allerdurchlauchtigste Königin erschreien möchten, half im dem Herrn Grafen Flemming und zwei anderen Herren, den Verbrecher in einen Wagen zu bringen. Wir führten ihn nach dem Amtshause. So konnte mich nicht enthalten, den Menschen zu fragen: „Warum wollten­­ Si­e unseren König ermorden? Darauf antwortete er mir trohen: „Das werz den Sie in meiner­­ Brieftasche aufgezeichnet finden !“ Der Mörder ist ein junger Mensch von etwa zwanzig Jahren, etwas darüber ; er war schwarz und anständig gekleidet. Die poli­­tische Verwirrung , die ihn bis zu dem sc­heuß­­lichen Attentate getrieben , geht­ ziemlich klar aus den Aufzeichnungen­ hervor, die sich in der Brieftasche fanden. Man las darin (ziem­­lich wörtlich) : „Baden , 13. Juli 1861, Das Motiv, weßhalb íg. Seine Majestät den König von Preußen erschießen werde, ist, daß derselbe die Einigkeit Deutschlands nicht herbeiführen kann, und die Umstände überwältigen, daß die Einigkeit stattfindet ; „dieserhalb muß er sterben daß ein Anderer es vollbringt, Man wird mich um der That­ willen lächerlich I­ oder für Überspannt- halten----“ich­ aber muß­ die­ vollziehen, um das deutsche Vaterland glü>­­­­­­lich zu machen. Osfar Becker aus Leipzig.“ Be Fürst Adam Czartorys fi ist in Paris am 15. d. M. gestorben. 84 Der frühere ungar. General. Kmety, der später bekanntlich in türkische Dienste über­­getreten war, hat sich in London bleibend nie­­, Stud. jur. vorgelassen. *„* Der „Pr.“ wird aus Triest unterm 12. d. M. geschrieben : Der Haush­ofmeister des Erzherzogs Ferdinand Mar, Herr E..., hat sich mittelst eines Pistolenschusses selbst entleibt. Ueber die Ursachen dieses Selbstmor­­des verlautet noch nichts Positives. Rein per­­sönliche Motive scheinen zu diesem Schritte veranlaßt haben. tr Die Turiner Volkszeitung hat vor, geschlagen den neuen Kometen Cavour zu nen­­nen, und der etwas wunderliche Vorschlag „fand bei dem Publikum allgemeinen Anklang­ a­n“ Eine höchst interessante Ordre vom Jahre 1624 datirt, enthält die Verhal­­tungsmaßregeln für die zu einer erzherzogli­­chen Tafel geladenen Junker (Fähnrriche, die jüngsten Offiziere). Wie müssen die damaligen Sitten beschaffen gewesen sein , wenn es noth­­wendig war, nachfolgende Ordre zu erlassen: „Sintemalen Ihre k. k. Hoheit geruhten, meh­­rere Offiziere an Höchst dero Tafel zu invitiren, item ich all dieweilen in Offkcasion bin gewesen, mit männiglicher Kenntniß und Persuasion, wie sie allemalen die der meisten Offiziere als Cavalieers ritterlich und­ manierlich unterein­ ander und männiglich traftiren thun und fonz tentiren, alsdann muß ich dem vonwegen den Sunfern, so no< nicht ordentlich geho­­belt sind, aufmerksam machen auf die men­­sure regulaire, als: 4. Item mit blanken Zeuge , saubern Rad und Stiefeln, um­ nicht antruffen Ihre k. k. Hoheit zu infomplimentie­­­ren. 2. Item bei der Tafel ven Stuhl nicht wackeln und die Füß nicht lang ausspreizen. 3. Item nicht nach jeden Bissen trinken , also dann man zu frühe voll wird“, den Humpen aber nach jeder Speis nur­ einmal halbert aus­­leeren , vornhinein aber den Schnauzbart und das Maul­ sauber abwischen. «Mit der Hand nicht in die Vorlegschüssel langen over die atz gefiefelten Beine zurüc over hinter den Tisch werfen; 5. Item nicht an den Fingern mit der Zunge schle>en , auf das Teller speien oder in das Tischtuch sc­hneugen. 6. Item zum letzterem nicht zu viehisc­h humpiren, vag man­ vom Stuhl fällt! oder item nicht mehren­ gradweg gehen kann," s In vem Künstleratelier: Im Wiener Münzamte sind“ die: Zeichner: aind -Graveure gegenwärtig mit der Ausführung­ neuer­ Arbei­­ten beschäftigt, welche allem­ Anscheine nach mit den Vorbereitungen zu Krönungsfeierlich­­keiten im Zusammenhange sein dürften. * „* Bedeutende Schlägereien haben­ in Kowno zwischen­ den beim Tunnelbau beschäf­­tigten deutschen Bergleuten und den russischen Maurern stattgefunden; etwa­ 700 Menschen sollen aus Anlaß­ eines Liebeshandels) ins, 6 m, (|

Next