Kassa-Eperjesi Értesitő, 1862 (Jahrgang 24, nr. 1-101)

1862-01-15 / nr. 5

Megjelenik minden SZERDÁN és SZOMBATON. Évnegyedi előfizetés Kassára nézve 70 kr., vidékre bérmentes Szi 13285 mellett 1 ft. 25 kr. o. €, Eg Erscheint jeden Mittwoch und Samstag. Pränumeration viertel­­ jährig für Kaschau 70 kr mit freier Postversendung 1 fl. 25 kr. ÖW. Inserationsgebühr tert­ég für eine „mal gespaltene Petit­­ háromszor ibos köré rt beiktatási dij 6 kr. ausztr. pénzben. . KASCHAU- = | EPERIESER zeile 6 tr. OW, KUNDS­CHAFTSBLATT. KASSA-EPERJESI ÉRTESITŐ. Nr. 5. Mittwoch den 15. Jänner 1862. XXIV. every. Stadtpost. *,„* (Eine Neujahrsbesserung.) Seit ersten Jänner wird in Kassau das Pfund Rindfleisch mit 20 Nir. ausgeschrottet. Was wohl die Ursache dieser abnormen Preiserhöhung sein mag ? =­ Die Riechpreise sind's nicht, die Rinderseuche ? no weniger. — Unseres Erachtens scheint die Ursache einfach in dem Mangel einer wirksamen Konkurrenz, zu liegen. j ve Wie wir vernehmen, wird der seit Kurzem in unserer Mitte“ weilende Landsmann, der Concertsänger Eugen v. Soupper am 24. Januar im Casinosaale ein Concert veranstalten. Eugen v. Soupper hat sie als Liedersänger seit Jahren in den­ größten Städten, wie Paris, London, Berlin, Wien, Pest­ec., einen bedeu­­tenden Ruf erworben ; wir machen daher unser kunstliebendes Publi­­kum auf diesen bevorstehenden Kunstgenuß um so mehr aufmerksam, als der Concertist unter anderen gediegenen Liedern auch Scubert's größte Gesangscomposition der „Erlkönig“ von Göthe vortragen wird. Ein besonderes Interesse dürfte diesem Concert die Mitwirkung mehrerer Damen und Herren der hiesigen Aristokratie verleihen. zugehen, entschieden sei,­­­ weshalb sie der Herr Stuhlrichter auch nicht zwang, zu ihrem Vater zurückzukehren. Dieser Tage wird nun das Mädchen in den heiligen­­ Ehestand treten, VE Aus Misfolcz, vom 31. v. M., wird dem. „P. L.“ geschrieben : Großes Aufsehen erregt hier die Untersuchung , die zur EntdeFung und Verhaftung einer in den Komitaten Borsod und Szabolcs berüchtigten Näuber- und Gaunerbande durch den Szabol­­cser Pandurenkommissär Barcza geführt wird. Es dürfte bekannt sein, daß Kommissär Barcza die Thäter des im Monate November v. I. an einem Samsoner Fuhrmanne nächst Debreczín begangenen Naubmordes in der Person des gewesenen Advokaten Stußfy , dann des vormaligen Studenten Györfy entdekt und verhaftet hat. Bald hierauf gelang es dem energischen Kommissär , einer gefährlichen Räuber- und Gaunerbande auf die Spur zu kommen, von welcher bisher 17—20 Mitglieder, darunter mehrere Grundbesitzer eingeliefert sind. Der Bruder Stupty's Gutsdesiger in Stangacs, hat sich vor seiner Verhaftung erschossen. Das Gerücht bezeichnet auch eine in weiteren Kreisen gekannte Persönlichkeit als in dieser Angelegenheit stark kompromittirt , und soll demnächst zur Verhaftung derselben geschritten werden. Allerlei aus der Heimat. Jos Aus Ipoly-Tur im Honter Komitat wird dem „Sürgöny“ folgende etwas unklare Geschichte berichtet : Ein schönes und gebil­­detes 18jähriges Mädchen jüdischen Glaubens wandte­ sich, nachdem sie ihr elterliches Haus verlassen, an den katholischen Pfarrer zu Felsö-Tur mit der Erklärung, daß sie zur katholischen Religion über­­treten wolle. Ihr Vater, der, zweimal verheirathet, vierzehn Kinder hat, belagerte mit seiner ganzen Familie und vielen anderen Juden das Pfarrhaus und verlangte laut die Herausgabe­ des Mädchens. Doch der Geistliche, der über nur mehr Leute zu verfügen hatte, gab das Mädchen nicht heraus. Nachdem hierauf der Vater und die übrigen Juden ohne Erfolg abzogen, intervenirte der Stuhlrich­­ter. Derselbe nahm das Mädchen ins Verhör und ersah aus ihren intelligenten Aeußerungen, die von einer nicht gewöhnlichen Bildung zeigen, daß die Absicht des Mädc­hens, zum cristlichen Glauben über­­­ statistische Welt - Panorama, 7 k. Da. das Kirchenvermögen Österreichs neuerdings zum Gegenstande finanzieller Erörterungen geworden ist, dürfte folgende Darstellung, die als genau bezeichnet werden kann, von Interesse sein. Das gesammte Kirchenvermögen beträgt 485.672,967 fl. mit 19.639,713 fl. jährlichen Einkünften. Am höchsten bot Ort sind die Erzbisthümer : Olmütz mit 300,800 fl., Prag mit 71,680 fl., Bisthum Linz mit 54,24­­ fl. , das Prager Kapitel mit 80,000 fl, die regulirten Chorherrn in Klosterneuburg mit 158,000 fl. , Herzo­­genburg 51,000 fl. , St. Florian 95,000 fl. , Kreuzherren in Prag 54,000 fl., Prämonstratenser in Schlögl 53,450 fl., in Tögl 223,000 fl., Barnabiten in Wien 54,450 fl., Benediktiner in­ Mölk 190,000 fl., bei den Schotten in Wien 197,000 fl., in Seitenstätten 92,600 fl., in Göttweih 71,600 fl., bei St. Peter in Salzburg Feuil Die verhängnißvolle Karte. Bunt wogten die Massen in dem * * * Gesandtschaftshotel zu Wien durcheinander, als Graf W . . ., ein junger Mann von fünfundzwanzig Jahren, die glänzend beleuchteten Säle betrat. Mit dem für sein Alter sehr natürlichen Entschlusse, so sich der Freude ganz hinzugeben, hatte er erst wenige Schritte in dem Gewühle zurück­­gelegt, als ein männlicher grüner und ein weiblicher rosa Domino so nahe an ihm vorüberstreiften, daß der Letztere, ohne von dem Grünen gehört zu werden, ihm hastig zuflüstern konnte : „Verlieren Sie mich nicht aus den Augen!" Der Graf wird verwundert, beinahe erschro>en, einige Schritte zurük. Waren die auffallenden, ihm wie eine Kugel zugeschleuderten Worte wirklich an ihn gerichtet 2? Er konnte daran kaum zweifeln, zumal da der rosa Domino ganz offenbar ein reizendes weibliches Wesen umhüllte.­­ Er folgte daher dem Paare so nahe, als es geschehen konnte, ohne Aufmerksamkeit zu erregen oder zu beleidigen, und sah mit gespannter Erwartung dem­ Abenteuer entgegen, zu dem die bittend ängstlichen Worte: „Verlieren Sie mich nicht aus den Augen !" die Einleitung zu sein schienen. Magnetisch wirkte die Kraft des Geheimnisses, und Graf W . .­. hatte für nichts mehr Augen und Ohren, als für seinen rosa Domino. Indeß, als­ die stumme Promenade ohne irgend ein auffallendes Ereigniß schon beinahe eine volle Stunde gedauert hatte, kam er auf den sehr verzeihlichen Verdacht, irgend­eine schelmische Bekannte habe es auf seine Mystifikation abgesehen, und er b­at, als wolle er den Ball verlassen, obgleich dies nicht wirklich sein Wille war. Kaum bemerkte indes der rosa Domino seine Absicht, als leton­ sich mit auffallender Hast an ihn herandrängte und dabei mit unver­­kennbarer Angst flüsterte: „A<, gehen sie nicht fort!" Hatte der grüne Domino von dieser doppelten Aufforderung etwas bemerkt ? Es schien so, denn seine Bewegungen wurden von diesem Augenblik an, so unstet, so heftig mitunter, daß sie eine bedeutende innere Aufregung verriethen. Graf W . .. wurde dadurch in seinem Entschlusse, der Champion einer unbekannten Schönen zu 25 wankend gemacht, und als der Ruf ertönte : „Es ist servirt !“ ging er in der That auf die Ausgangsthür zu. Da streifte der rosa Domino abermals in seiner unmittelbaren Nähe vorüber und flüsterte mit dem Tone der höchsten Angst: „Ach bleiben Sie ! Bleiben Sie! Io beschwöre Sie !" Da gewann seine Ritterlichkeit den Sieg über alle ängstlichen Rücksichten, und war entschlossen, die dreimal wiederholte Bitte zu erfüllen, moßte auch daraus entstehen, was da wollte. Der­ geheimnißvolle Domino nahm neben seinem grünen Begleiter Platz an der gewedten Tafel, erhob ein wenig den schwarzen Spitzenbart der Maske und hielt dann das Glas hin, um sich einz scheinen zu lassen. Das einfachste Gebot der Klugheit wäre gewesen, auf diese Bewegung nicht zu achten; allein die Artigkeit war größer als die Klugheit; der Graf nahm von der Tafel eine Flasche mit Bordeaux und schenkte das Glas voll. Kaum war diese unüberlegte Handlung vollbracht, als der grüne Domino den zitternden Händen seiner Nachbarin das gefüllte Glas entriß und den ganzen Inhalt desselben dem Grafen in das Gesicht goß. Dieser ganz unerhörten Beleidigung antwortete unmittelbar eine ungeheure Ohrfeige , die ohne das allgemeine Gewirre eine gewaltige Aufregung hervorge­­bracht haben würde. So aber wurde der ganze Auftritt nur von er izt

Next