Kaschauer Zeitung, Oktober-Dezember 1873 (Jahrgang 35, nr. 79-105)

1873-12-03 / nr. 97

Lokal-Nachrichten. Bien Kaschau, 2. December.­­ Mit dem gestrigen Tage begannen die Jubiläums­­feierlichkeiten. Schon während des Vormittag war aus ver­­schiedenen Anzeichen zu entnehmen, daß man sich zu dem herannahenden Feste rüste, namentlich machten sich die An­­stalten zu der Abends stattfinden sollenden freiwilligen Be­­leuchtung bemerkbar, welche auch kurz nach 6 Uhr begann, und frogdem sie eine blos improvisirte war, einen sehr schönen Anblic gewährte. Später hielt die Garnison die Retraite mit Musik und Begleitung von 500 Lampions und Lampen ab, bei welcher Gelegenheit dem Zuge eine außer­­gewöhnlich große Menschenmenge folgte. Für heute ist das Programm das folgende: Früh Tagreveille mit Musik. Hiebei werden am Ausgange der Stadt 101 Kanonenschüsse abgefeuert. Um 9 Uhr Festmesse in der Domkirche, wobei sich die Soigen der politischen Behörden, wie auch das löbl. Offiziercorps der gemeinsamen Armee und der kön. ung. Landwehr betheiligen werden. Ferner wird ebenfalls um 9 Uhr in der Garnisonskirse eine Festmesse für die Mannschaft gelesen werden, welche laut Reichskriegsministerial - Erlaß an diesem Tage vom Offiziers - Stellvertreter abwärts eine dreitägige Löhnung erhält, auch wird der Mannschaft an diesem Tage die Menage durc das Offiziercorps verbessert werden, zu welchem Zwe­ierr Distrikts - Commandant General Maryafiy einen Betrag von 300 fl. für die unter seinem Com­­­­mando stehenden Truppen als Aufbesserung der Mannschafts- Menage aus Eigenem gespendet hat ; ferner ist laut Militär- Commando - Erlaß die Mannschaft an diesem Tage jeder anderwärtigen Beschäftigung enthoben und hat die dienstfreie Mannschaft mit blanker­ Kopfbede>ung auszugehen. Um 3 Uhr Festbankett im Casinosaale, welches ge­­meinschaftlich von der hiesigen Bürgerschaft und den Offizieren der Garnison veranstaltet wird , während desselben wird die Musikkapelle des 34. Infanterie - Regiments die Tafel­­musik besorgen. Abends Festvorstellung im Theater bei Beleuchtung des äußeren Schauplanes und Absingung des Kölc8ey'schen Hymnus. Zur Vervollständigung unserer Daten müssen wir noch erwähnen, daß aus Anlaß der Jubiläumsfeier Se. Excellenz der Herr Militär - Commandant FML. Baron Philippovich mit sämmtlichen Herren Generälen zur Be­grüßung Sr. Majestät am 30. v. M. nach Wien abgereist ist. Zur Vertretung bei der hierortigen Festlichkeit blieb Herr Generalmajor Karl Morit zurück. — Herr General,Major Josef Koppi von Albertfalva, hat für die durch die Cholera Verwaisten 10 fl. o. W. zugesandt, welche Gabe doppelt dankbare Ans­erkennung verdient, da sie ein Beweis, daß der edle Spender auch in der Ferne die Armen seiner Vaterstadt nicht ver­­gißt, für welche schon dessen Großvater und Bruder in humanster Weise einst gesorgt, mögen ihre Nachfolger auch in Zukunft von gleich edlem Gefühle beseelt der hiesigen Armen und Waisenanstalten gedenken. — Militärisches. Den Berichten aus „Wiener Blättern“ entnehmen wir, daß jedes Infanterie - Regiment eine­­ Fuß - Batterie und jedes Kavallerie - Regiment eine Kavallerie-Batterie zugetheilt erhalten soll. Scalkhär­esserung des Gesundheitszustandes unseres Mitbürgers leider einen Rückschritt nahm, wornach derselbe am 30. v. M., Nachts 11 Uhr, im 53. Jahre in ein besseres Jenseits hinüberging. Als treuer und emsiger Bürger, guter Patriot, redlich sorgender Familienvater in weitesten Kreisen bekannt, verliert unsere Stadt in ihm, einen der hervorragendsten Männer, welcher seiner Bürgerpflichten bewußt, stets bestrebt war mit aufopfernder Hingebung nicht nur als Bürger, Gemeinderath und Mitglied vieler gemeinnügigen Vereine wirkend und unterstoßend mit allen Kräften zur Hebung und Vervollkommnung dem Zeitgeiste entsprechend zu handeln und mitzuwirken, sondern auch im Stillen so manche Thräne der Armen und Leidenden zu trocien. Noch in letterer Zeit duch den Bau seines Hotels ein Denkmal seiner un­­ermüdlichen Thätigkeit und Verschönerung unserer Stadt errichtend, ereilte ihn der unerbittliche Tod zu einer Zeit, wo er für die vielen Sorgen einen Ruheplatz finden sollte, wo er im Kreise seiner Familie die Früchte zu ernten hoffte, welche nach vieljähriger Anstrengung seiner geistigen und körperlichen Kräfte zum Ausgangspunkte eines ruhigeren Alters werden sollten. Von Allen, die ihn kannten und mit ihm in Berührung kamen, ob seiner Leutseligkeit beliebt, von seiner Familie und den zahlreichen Freunden tief betrauert, findet morgen­s ein Leichenbegängniß statt, wozu gewiß eine zahlreiche Begleitung unserer Bürgerschaft dem Dahingeschiedenen das Ehrengeleite geben wird. — Polizeiliches. Im Laufe des vorigen Monats sind durch die Polizeiorgane 282 Individuen aufgegriffen worden, und zwar 186 Männer, 87 Weibspersonen und 9 Kinder. — Jugendliche Gauner. Ein hiesiger Maurer­­gehilfe 3. R. hat sich im berauschten Zustande auf der Szecsényi-Wiese niedergelegt und schlief ein. Die Zischmen­­macher Lehrjungen K. B. und 3. L., im Alter von 15 bis 16 Jahren, näherten sich ihm und indem sie seine Taschen durchsuchten, raubten sie ihm seine silberne Taschenuhr sammt Silberkette, ein Gebetbuch und ein weißes Taschen­­tuch; die in der innern Westentasche befindlich gewesenen 29 fl. jedoch wurden sie nicht gewahr. Das Merkwürdige bei diesen Burschen ist dies, daß dieselben schon seit ge­­raumer Zeit in Kassaujfalu bei dem dortigen­­­nsassen Andreas Nagy als Miethparteien wohnten und dort ihr Gewerbe selbstständig in Ausübung brachten. Der Unter­­kunftsgeber und die Ortsrichter sind jedenfalls strafbar, daß sie solchem Gesindel den Aufenthalt im Dorfe gestatten. — Eine Rabenmutter. Die in der Csermelyer Papiermühle als Arbeiterin bedienstet gewesene Witwe Wawrek hat in betrunkenen Zustande, ihren 3*/2jährigen Knaben so lange geprügelt, bis die duch den Papiermüller Karl­er seinen Geist aufgab. Auf Mihalik gemachte Ans­teige wurde die Mörderin durch die Stadthauptmannschaft gefänglich eingezogen und dem k. Staatsanwalte übergeben. — Der Landmann Johann Straka, dessen Pferde am 15. November von dem Locomotive „Nagy-Appony“ überfahren wurden, hat, wie wir vernehmen, gegen die Eisenbahn-Direction wegen Ersatz des erlittenen und durch ihn auf 65 fl. angegebenen Schadens und Arbeitsversäum­­nisses einen Prozeß anhängig gemacht. 24 Der 42. Jahrgang des so beliebten Kaschauer vaterländischen illustrirten Hauskalenders pro 1874 ist in allen Buchhandlungen, sowie auch im Verlags- Comptoir der akadem. Buchdrucerei von Karl Werfer, Hauptgasse Nr. 60 zu haben. “ Derselbe ist seinem ganzen Inhalte nach so praktisch gehalten, daß er kaum in einer Haushaltung entbehrt werden kann. Dieser (mit Schreibpapier dur<schossene) Kalender bietet wie alljährlich außer dem Kalendarium für Katholiken, Protestanten, Griechen, Juden und dem astro­­nomischen Theile, der Genealogie der königlichen Familie, den Post- und Telegraphen-Amts-Bestimmungen, eine Ziehungsliste und den Werth der Coupons sämmtlicher österr. -ungar. Staatsschuldverschreibungen und Lose, einer Stempelgebühren- und Tuner­ezés 1­ 4 interessante Episoden aus der „vaterländischen Geschichte“, und zwar: Jgls (Nova villa) mit Titelbild; Bad Lucsiana u. s. w. unter „Allerlei“ das Interessanteste und die hervorragendsten Momente aus der „Wiener Welt­­ausstellung" (mit 3 Abbildungen), und Tableau sämmt­­­­licher Preis-Medaillen , Wallachische Bauern (mit Abbil­­dung), nebst andern erheiternden und interessanten Stkizzen aus dem Volksleben. — Der „Haus- und Landwirtss­­haft und den erprobtesten „Hausmitteln“ ist ein eigener Abschnitt gewidmet und ein „vollständiges Jahrmarkts- Verzeichniß­“ unseres Landes alphabetisch­ geordnet darin enthalten. — Ein Anhang von Annoncen berücsichtigt schließlich auch die geschäftlichen Anzeigen unserer Indu­­striellen. — Der Preis dieses reichhaltigen Kalenders ist auf das Billigste gestellt und kostet in farbigem Umschlag broschirt nur 30 kr. ö. W. Spenden für das Museum. Hr. Gejza Petrik Buchhändler zu Pest : 1 zum Andenken Franz Kazinczys geprägte Denkmünze der ungar. Academie (1859); — Hr. Karl Zsigmondy, Director des Bukócz-Hilgöer Eisenwerkes : 8 St. Silbermünzen ;­­— Hr Pfarrer Alexander Dessewffy: mehrere Bücher und alte Documente ; =­ Jakob S­warz, Realschüler : 1 kleinen Löwen von Kupfer; — Hr. Stephan Simk6, Polytechniker : 1 St. 100 Guldennote aus dem Jahre 1848, 1­39­ Kreuzerstü>, und 1 sogenannte s<warze Banknote aus dem­ Jahre 1806, 10 St. kleine polnische Silbermünzen, 23 St. Kupfermünzen, 1 Tantus, und 1 St. Of­er Tunnel- Marke ; — Hr. Johann Svirbély, Kürschnermeister zu Kaschau , 16 St. Silber- und 18 St. Kupfermünzen ; — die löbliche Direction des allgemeinen Krankenhauses: 8 St. Silber-, 48 St. Kupfermünzen, 1 Kleine Kupferplatte mit der Originalzeichnung des hierorts erbauten Krankenhauses, und einer Inschrift, ferner mehrere alte Dokumente und Theaterzettel; — Hr. Lesner, Förster zu Hilys: 5 St. Silbermünzen ; — Hr. Ober­­lieutenant Gabriel Klimkovics: 2 St. Silbermünzen ; = Hr. Custos und Oberrealschulprofessor Mich. Kaplarcsik: 8 St. Silber- und 14 St. Kupfermünzen aus verschiedenen Zeitaltern; — Fr. Julie v. Földváry geb. Dszsi: 2 St. Flaschen, in welchen der ganze Verlauf der Gruben­­arbeiten durch kleine Gestalten dargestellt wird, ferner ein altes kleines Bild mit seidenen Verzierungen ; — Hr. Franz Neff, Friseur zu Kaschau: 1 schönen Becher von venes­tianiscem Glas und 1 Theebüchse von Porzellan; — Hr. Anton Fayt, Förster zu Garadna: 1 ausgestopfte Wildkatze ; — Hr. Ernst Gloß, Advokat: mit Larven des Hirschkäfers ; — Frl. Breger, 2 Fläschchen und Fr. G. Aranyossy: 1 Schüssel und 1 Körbchen aus der ehemaligen Kaschauer Porzellanfabrik, mehrere ungarische Banknoten, 4 St. Silber-, 3 St. Kupfermünzen und 4 St. Aquarellbilder, den Vesuv darstellend ; — Hr. Ignaz Sc­holz, Theatermeister zu Kaschau, 1 alten Holzkrug mit erhabenem Schitzwerk, 1 mit farbigem Stroh ausgelegte Büchse, 1 St. Silber- und 12 St. Kupfermünzen aus verschiedenen Zeit­­altern, ferner einen aus einer Kokusnuß angefertigten ge­ Ienigten Trinkbecher ; — Hr. Advocat Josef Solteß: 1 ausgestopften Adler; — Hr. Mathias Zoller aus Pest : 1 mit einem Wappen versehenen ungarischen Helm ; — Hr. Oberrealschulprofessor Karl Antolik: 3 St. Denk­­münzen ; — Hr. Gymnasialprofessor .D. Burger: 1 alten Stiletsto> ; — Hr. Josef Novelly: 3 St. sehr werthvolle Bücher: 1)A Szerb Zsupänok, Királyok, és Czärok Pénzei ; 2) Erdélyben talált viaszos lapok (Tabulae ceratae), 3) Csokonai Vitéz Mihály emlékszobra, lak- és halálozási Fortsetzung in der Beilage, manak es von ihr zurücgenommen und für das Kind seiner ver­storbenen Gemalin ausgegeben hatte, auf das er später sein sämmtliches Vermögen vererbte. Sir Thomas starb, als Anna nur jung, ungefähr achtzehn Jahre alt war, worauf Die­ kleine Pension, welche Jane Gilbert bis zu seinem Tode bezogen, aufhörte. In Folge dessen versank diese durch langjährige Trägheit verwöhnte Person in tiefe Armuth und mußte endlich zur Mildthätigkeit ihre Zuflucht nehmen. Die Wärterin Brown, welche sich von dem Ge­heimniß schwer gebracht fühlte, schrieb an Anna und ent­­decte ihr Alles; aber sie unterzeichnete den Brief nur mit ihrem Geburtsnamen Brown und erwähnte nicht, daß sie ion seit­ vielen Jahren verheiratet sei und einen Sohn habe. Wäre sie auf ihre eigene Geschichte näher eingegan­­gen, und hätte sie namentlich angeführt, daß ihr jetiger Name Jones sei, so würde Anna ihre Segel spannen gewußt haben als die Zeit der Gefahr kam, besser zu Allein ein Brief von der Wärterin Brown zu Gunsten einer Ortsarmen, welche angeblich ihre Mutter sein sollte, bes rührte Anna nicht. Sie empfand durchaus keine Luft, Jane aufzusuchen­ und die Welt über ihre eigentliche Her­­kunft aufzuklären, und warf also den Brief in das Feuer, ohne ihn einer Antwort zu würdigen. Als Mrs. Jones zwölf Jahre später starb, war er noc immer unbeant­­wortet, denn Anna hatte im Alter von dreißig Jahren sein weicheres Gefühl, als sie im achtzehnten besessen und Lorenz Grantleys Gemahin war nicht mitleidiger, als die unvermalte Erbin Sir Thomas Sibson­ gewesen war. Wie erwähnt, entdeckte Mrs. Jones kurz vor ihrem Tode das Geheimniß ihrem Sohne, und Letterer glaubte großen­­ Nutzen für sich daraus ziehen zu können, wenn er Lorenz zum Mitwisser machte. In dieser Absicht brachte er die Nachricht nach Grantley-Hall, wie wir gesehen haben, und legte damit, seiner Meinung nach, den Grundstein zu seinem fünftigen Grückk. Jetzt war er durc hinzugetretene neue Ereignisse noch enger mit Lorenz verbunden und hatte eine solche Sh erlangt, daß er seine Hand nach Allem ausstreben durfte. So kam es, daß Lorenz ihm als eine Art vorläufiger Vergünstigung die Sorge für die Verpflegung Jane Gilberts übertrug, und Jones bewahrte tiefes Schweigen über das zu Grunde liegende Sachverhältniß. Er spielte um einen höhe­­ren Preis, als um das bloße Vergnügen, schlagen zu dürfen. VIII. Lorenz fand sich recht gut in seine Stellung. Wenn Jones nicht der Mann war, einen gewonnenen Halt wieder fahren zu lassen, so war auch Lorenz nicht der Mann, die Welt merken zu lassen, daß er sich unter einem Drude bes finde. Nie verrieth er, daß er Zwang irgend einer Art dulde ; er würde Handschellen so getragen haben, als wären es Zierrathen, und stets­­ ein Verdienst daraus gemacht haben, da nachzugeben, wo Widerstand nicht möglich war, nur um sich den Schein des freien Willens zu bewahren. Selbst Jones durfte nie sehen, daß er den Dru seiner Macht empfinde, so daß Letzterer nie volle Gewißheit darüber erlangte, denn dar nichts verrieth er sich. Jones mochte ihn auf die Probe stellen, wie er wollte, keine Mus­­kel zudte­im, seinem Gesichte, nicht der leiseste Blick ließ innere Unbehaglichkeit erkennen, oder daß er sich der Macht des Advokaten bewußt sei. Gewandt, freundlich, herzlich schien er eher des Letzteren Gesellschaft zu suchen, als sich unter dem Zwange der Verhältnisse darin zu fügen. Alles, was er that, geschah so offen und frei, mit so vielem An­­stande ‚und so herablassender Vertraulichkeit, daß Jones irre wurde und nicht zu unterscheiden vermochte, was in Lorenz Grantley's Verkehr mit ihm wahr, und was er­­heuchelt sei. So gern er dies gewußt hätte, so lagen ihm andere Vortheile doch näher am Herzen, diejenigen nämlich welche er aus seiner Kenntniß der zwei Geheimnisse zu ziehen gedachte. Mit diesem Ziele vor Augen ging Jones an das Werk und legte seine Minen an,­ bis er Lorenz Grantley's Existenz völlig untergraben und seine eigenen Taschen gefüllt hatte. Er erlangte Alles, was er wünschte, indem Lorenz stets seinen Anträgen zuvorkam und scheinbar aus eigenem Antriebe das gewährte, was sonst von ihm ver­­langt worden wäre. Jones trug z. B. Gelüste nach Grantley' schen Güter, und Lorenz hätte der Verwaltung ver nichts Eiligeres zu thun, als Dredham, einen alten und treuen Diener, der ihm den ersten Unterricht im Angeln und Schießen ertheilt hatte, und ihn wie einen Sohn liebte, zu einer anscheinend höheren Stellung mit einem verbesserten Gehalte zu erheben, was dem alten Mann schmeichelte, und dann an Jones die Aufforderung ergehen zu lassen, die Verwaltung der Güter zu übernehmen.­­ Eine Sache nach der andern ging in Mr. Jones Hände über, welcher sie trefflich zu nutzen wußte, und Alles so natürlich, daß ihm nie der Vorwurf gemacht wer­­den konnte, indirecten Zwang zur Erreichung seiner Absicht angewendet zu haben. Lorenz verstand es, sich mit dem­ Scheine äußeren Anstandes in aber nichtsdestoweniger empfand die Verhältnisse zu schien, er den furstbaren Druck derselben. Ein fortwährendes Gefühl der Erniedrigung erfüllte ihn und übermahnte ihn in einsamen Augenlei>en zuweilen gänzlich, obgleich er vor der Welt seine Stellen mit seidenen Binden zu umwickeln wußte, damit ihr Rasseln nicht hörbar werde. Die vornehmeren Familien in der Nachbarschaft sprachen viel von dieser auffallenden Vertraulichkeit zwischen dem höchsten und dem niedrigsten, dem gebildetsten und­ dem gemeinsten Manne der ganzen Gegend. (Fortlegung folgt.) : - 7

Next