Kaschauer Zeitung, Juli-September 1880 (Jahrgang 42, nr. 76-113)

1880-09-16 / nr. 107

-­E (Gamma z WEISE? Te­gen FE EEE, ER, 38 DT Lokal - Nachrichten. — Personal- Nachrichten. Ministerialrath Julius Miklo3, au< Landtags-Abgeordneter des­­ Edelenger — Wahlbezirkes, wurde seitens der kön. ung. Regierung zu der heute zu eröffnenden oberungarischen Weinausstellung als kön. Commissär entsendet und ist gestern mit dem Früh­­zuge aus Budapest hier angelangt.­­­­ Am Bahnhofe wurde der Herr Commissär von un­­serem Bürgermeister Herrn Theodor Münster empfangen und isn das Grand Hotel Schalkhäz geleitet, wo der Herr kön. Commissär sein Absteigquartier nahm. . Auch der Vicegespan unseres Comitates, Hr. Ladis­­laus von Comáromy, welcher einige Tage in Budapest wegen Familien-Angelegenheiten verweilte, ist ebenfalls mit dem gestrigen Frühzuge aus der Hauptstadt zurückgekehrt z­ur heutigen­ Ausstellungs-Eröffnung. Bevor die Pforte der Ausstellung­shalle geöffnet wird, tritt der Bür­­germeister unserer Stadt, Herr Theodor Münster, dem Herrn Feldmarschall-Lieutenant v. Gräff, deligirter Stell­­vertreter Sr. k.k. Hoheit Erzherzog Josef, dem Regierungs- Stellvertreter Herrn Ministerialrath Julius Miklós, den versammelten Ausstellern, Jury­ und Enquet-Mitgliedern, wie auch den hierortigen Anwesenden entgegen und begrüßt in einer der Feier angemessenen Ansprache als Hausherr die vorbesagten Autoritäten. Hiernach folgt eine Ansprache des Kammerpräsidenten Herrn Alexander Novelly sen., welcher als Arrangeur der Au­sstellung die Versammlung begrüßt, und die Bedeutung und den Zwel der Ausstellung erörtert. Diese Begrüßungen werden von den delegirten Ver­­­­tretern, Hrn. Feldmars<all-Lieutenant Ministerialrath Julius Miklós erwidert. v. Gräff und Herrn Dex £­­xk. Kämmerer Herr Nikolaus von Ketzer stellt sodann die Mitglieder vor und bittet die anwesenden Au­toritäten die Versammlung zu eröffnen und zu besichtigen. Abends um 8 Uhr findet bekanntlich ein gemeinsames Festdiner im Grand Hotel Schalkhäz statt, an welchem auch viele geladene Gäste theilnehmen. — Als Ergänzung des in unserer vorigen Nummer gebrachten Programmes der Kaschauer Weinausstellung bringen wir nachfolgend noch das Verzeichniß der in die Jury berufenen Mitglieder, und zwar: : Weinausstellung3-Jury: Präse3: Julius Miklós, Ehrenpräses: Maxmilian Greger, Vice­­präse3: Josef Dokos, Obergespan des Zempliner Comi­­tat3 und Emerich v. Darvas, Obergespan des Abaujer Comitats. Aus dem Abauter Comitat: Egidius v. Berzeviczy, Franz v. Jakabfalvay, Andreas Téglásy, Mathias Schifbeck, Ludwig Sand, Stefan Kukovszky, Johann Maurer, Vincenz Schwarez, Vicegespan Ladislaus v. Comáromy, Julius Stollár und Josef Wagner. Aus dem Templiner Comitat: Br. Nikolaus Vay, Br. Alexander Vay, Edmund Szirmay, Andreas Ewwa, Karl Billy, Pfarrer Pramer aus Ujhely, Ambrus Hajduk, Eugen Hammersberg, Pfarrer Somogyi aus Mad und Dr. Julius Szabó aus Miskolcz. Aus dem Tornaer Comitat: Vicegespan Josef Koos­­ Und Karl Fachleitner, Aus dem Bereger Gomitat: Ferdinand Edmund Teynel, Franz Guthy und Julius Jobzty. Szeiner, Aus dem Ungher Gomitat: Stefan Plathy, Desi­­derius Bernáth und­ Andreas Buggis. : Majhinen-Sectiond-AJury: Josef Szakkay, Ladislaus Tetmayer, Johann Schadl und Josef Lakner, Jury für chemische Apparate: Josef Vadász und Dr. Stefan Szehenek. Auswärtige: Ritter Flandorfer, Koloman Galigo, Josef Palugyai aus Pressburg und Ritter A. W. Babo. — Theater-Nachricht. Wie wir aus verläßlicher Duelle vernehmen, hat der Director unseres Theaters, Herr Krecsänyi, nachstehende Namensliste der Mitglieder dem löbl. Theater-Comits überreicht u. zw. : Frau Sarolta Krecsänyi, Operetten-Brimadonna; Frau Veron Krecsänyi- Kiss,­ Soubrette; Frau Elisabeth Molnár, Coloratur-Sän­­gerin; Frl. Marie Denyen, für Boltastüde und Operette, das Schauspiel? Die Frauen Marie Du­roy- Eibenschütz, Adele Latabor-Buday, Emilie Lenard-Ketszery, Wilhelmine Dälnoky-Väczy, Du­roy, Marie Kiss-Hegyessy, Held-Character und Frl. Vilma Kükemezey. Die Herren: Julius Benedek, für Liebhaber-Rollen ; K. Dälnoky, Character-Komiker, Väter-Rollen und Operette; Moritz Intrignant ; Franz Erezy, Operetten-Tenor ; Michael Kiss, für Volksstücke und Operetten-Bariton; Coleman Latabár, Operette = Buffo, Bonvivant und Naturbursche ; Joseph Nemeth, Operette Baß-Buffo und Väter-Rollen ; Peter Prielle, Helden-Väter­­und Character-Rollen ; Georg Müller, Capellmeister. Außerdem bestehen Chor und Hilfspersonale aus 18 Personen. Das uns vorliegende Verzeichniß ist wieder ein neuer Beweis, daß Herr Krecsányi seine Kosten scheut, hiesige Bühne zu derjenigen Rangclasse zu erheben, um die welche derselben unter den Provinzbühnen in erster Reihe gebührt, und sind wir vollkommen überzeugt, daß unser kunstsinniges Publikum diesem strebsamen Jünger der vaterländischen Kunst ihre Unterstüßung in vollem Verdienstausmaße ent­­gegenbringen wird. Den Beginn der Theatersaison werden wir unseren p. t. Lesern demnächst mittheilen.­­=­ Der Bau einer Vicinalbahn, wird — wie uns mitgetheilt wurde — von Sajó-Szt.-Péter über Torna, Szepsi, Jászó, Metzenseifen und Szoösz projectirt. Gestern wurde in Szepsi von den Repräsentanten der vorbenannten Gemeinden eine Sitzung abgehalten, und bei dieser Geles genheit ein Comite zu diesbezüglichen Erhebungen erwählt. Die Initiative in dieser Angelegenheit ging von dem Ede­­lenger Ablegaten, Herrn Ministerialrath Julius Miklós aus. Wie geplant wird, sollen jedoch die bezüglichen Ge­­meinden Garantie bieten und in diesem Falle erlauben wir und die Bemerkung, daß es für dieselben zweckmäßiger wäre, sich an Kaschau, was diesen Territorien doch näher liegt, als an Missolez anzuschließen. — Laut Verordnung des Kaschauer Stadthaupt­­mannamtes wurden die Fahrtaxen während der­ Dauer der Weinausstellung wie folgt normirt: Für Miethwagen aus allen Theilen der Stadt zum AuZ­­use u SENAT a ae­ftelungeplag oder retour, per Person 10 kr. — Einen empörenden Act von Grausamkeit, eine alle menschlichen Gefühle verleugnende Missethat, verübten in der Nacht vom 10. auf den 11. d. M. vier Honvéd aus dem Baradenlager, an dem Feldhüter Josef Olyhovits,­­ unter dessen Obhut die Felder oberhalb Bunks, vis-à-vis dem Barackenlager, bis gegen Neudorf stehen. Derselbe über­­­­raschte vier Honved auf einem Felde nächst Bunks, als sie eben Erdäpfel aus­gruben und stellte dieselben hierüber zur Rede. Die­­ mit Knütteln bewaffneten Honveds gingen hiernach zu T­ätlich­­keiten über; als der Feldhüter einsah, sich diesen gegenüber nicht erwehren zu können, ergriff er die Flucht und eilte die sich verständigten und dürften demnach den Honved-Ba­­­taillonen 37, 38 oder 39 angehören. Am 14. d., Vormit­­tags, erlag der Unglück­cte seinen Verlegungen nach furcht­­baren Leiden. Die gerichtsärztliche Obduction wurde gestern. an dem Verunglückten vorgenommen. Wie wir vernehmen, wurden auch seitens des kön. ungar. Honvid-Commandos bereits Maßnahmen angeord­­net, um die Uebelthäter zu erub­en. Für dann können auch die vor dem InSiebentreten des neuem Strafgesetes Verurtheilten um dieselbe einkommen. Auf diese Art können wir für die nächste Zukunft massenhaften Freilassungen entgegensehen. Die Stempelung von Rechnungen. Das kön. ung. Finanzministerium publicirte ferner im jüngsten Amter­blatte nachstehende vom 24. August datirte Kundmachung . Die von Kaufleuten und Gewerbetreibenden nach den aus­­ ihrem eigenen Geschäftsbetrieb stammenden Forderungen Anhöhe gegen Winkler hinan; die Honved's folgten ihm aber auf dem Fuße; da strauchelte plötzlich der Verfolgte und stürzte zur Erde; nun fielen nach dessen eigenen Aus­­sage, und wie auch die körperlichen Verlegungen nachweisen, die vier Honved's über ihn her und drehten ihm Arme und Füsse aus, stießen ihm außerdem noch mit aller Wuth auf das Brustblatt und Rücgraty­­lichen Zustand zerrten sie ihn bis zu dem Wäldchen, und entfernten sich nach Wegnahme seines Hadenstodes, seiner Pistole und eines Brodfades. Bis 12. d. um 1 Uhr Mittags lag der Unglücliche in diesem fürchterlichen Zu­­stande unter gräßlichsten Schmerzen an der bezeichneten Stelle, bis ihn der Kuhhirt des Hrn. Fiedler zufällig auf­­fand und das Weib des Feldhüters — welces bereits über Aufforderung des Feldcommissärs­ Adolf Web­er auf die Suche gegangen war — begegnete und von dem Unfall­ ihres Mannes in Kenntniß feßte. Die Stadthauptmannschaft entsandte über Anzeige der Letzteren einen Wagen in den Wald und ließ den tödtlich mißhandelten Feldhüter in das allgemeine Krankenhaus transferiren. Bei der Protocoll­­­aufnahme dort, sagte er aus, daß die Honved's aus sla­­vischen Ortschaften stammen, indem sie nur in dieser Sprache In diesem fürchters­­ , unter­einander oder für andere Personen ausgestelltem Rechnungen, Auszüge, Preisverzeichnisse (Facturen) u. s. w..­­unterliegen im Sinne der Gebührenbemessung, ohne Rüde­sicht darauf, ob dieselben mit der Begleichung 3-Bestätigung und­­ der Unterschrift des Aus­stellers versehen sind oder nicht, einer Stempelgebühr von 5 kr. per Bogen, beziehungs­­weise wenn die Summe der Forderung geringer als 10 fl... einer Gebühr von 1 kr. per Bogen, welche Gebühr in auf­ der Vorderseite der Urkunde angebrachten und vorschrifts­­mäßig überschriebenen Stempelmarken zu entrichten ist.. —­­ Die Verabsäumung dieser Stempelleistung zieht die­ Bezahlung des zehnfachen Betrages der Stempelverkürzung­ nach sich. Nachdem die bei Stempelung der erwähnten Urkunden zum Schaden des Stempelgefälls massenhaft be­­obachteten Versäumnisse die strengsten Verfügungen erheischen, wird kundgemacht, daß die nach den in den Verkehr ge­­langten oder bei Gebrauch vor den Gerichten vorkommender ungestempelten Rechnungen und ähnlichen Urkunden straf= weise festgefest erhöhte Gebühr von nun ab unter gar feiner Bedingung erlassen oder ermäßigt werden wird. — Ueberdies wird erklärt, daß die erwähnte volle Strafe, insofern deren Abtragung nach der klaren Bestimm­ung . | | | Eingesendet *). Die Antwort auf den mit einem Fragezeichen ge­­endigten Artikel in Nr. 106 der „Kaschauer Zeitung“, „das hiesige Krankenhaus betreffend“, lautet: „Wenn eine Gesellschaft zur Leitung ihres Vermögens einen Director wählt und dieser Director Jahre hindurch eifrig bestrebt ist das Dispositiond- fa das Gigenthumerecht sogar zu hintertreiben, dann ist er nur Achtung vor sich selbst, wenn diese Gesellscaft einen solchen Beamten nur einfach entfernt. Dieß that­­ einstimmig die lezte General­­versammlung des hiesigen Allgemeinen Krankenhauses“. Dr. Friedrich Weitzenbreyer. Artikel *) Für Form und Inhalt der unter dieser Rubrik erscheinenden, ist die Nedaction nicht verantwortlich. Tagesneuigkeiten. — Am 10. 5. ist die Genehmigung des Kaisers und Königs an das Kriegsministerium gelangt, daß D dasselbe die Aufstellung der neuen Läger-Bataillone sofort in's Werf fege und die ndthige Stan­desregulirung in der Jäger-Truppe, sowie die Dar Dieselbe bedingten V­ersonak Veränderungen unverzüglich übernehme. Diese wichtige Neuerung in­ der Organisation unseres Heeres soll, wie abermals versichert wird, mit keinerlei Kosten verbunden sein, weshalb die Durchführung der Maßregel auch nur im Verordnungswege erfolgt. Die­­ Delegationen werden also nicht in­­ die Lage kommen, sich mit der Sache zu beschäftigen. Der Justizminister hat an sämmtliche Staatsanwälte einen Erlaß gerichtet, Durch welchen die Institution der bedingten Freilassung der Sträflinge sofort­­ effectuirt werden kann. Es wird darin nämlich den Staats­­anwälten aufgetragen, die Bedingnisse der bedingten Frei­­lassung den in ihrem Gewahrsam befindlichen Sträflingen bekannt zu machen. Sind die Vorbedingungen vorhanden, —— mm wie schon lächelnde Sonne, | "heit 4­­ ändert Seuilleton. = Beim Csorbaer See. Der Juli dieses Jahres wird den Touristen lange­­ unvergeßlich bleiben, war er doch zu Ausflügen lange vorher ein anderer Monat es nicht ge­­wesen ist. Die reine milde Luft, die vom blauen Himmel die unumwölkten und klaren Tatra feigen, übten eine Anziehungskraft, wer man nur schwer widerstehen konnte. wir uns denn auch Die Gesellscaft, aus etwa so geeignet, am 29. Juli ein Reiseziel zum Besuche des vielgepriesenen Czorbaer Sees. 20 Mitgliedern des Morpheus, um per Wagen von B 6la aus auf gut gebahnter Straße CS­orba, das erste Dorf in Liptau nach einer 4stündigen Fahrt der Mitte des Dorfes unweit der Kirche eine Signal­­die mit der Aufschrift „A esorbai tóhor", der Landstraße heißt. Auf einem ziemlichen Feldweg erreichen wir bald die Bahnstation C5orba, früher Hochwald, um in der Kühhe in einem frischen Tannenwäldchen duftenden Waldiwiesengrund, schein zu freundlich im goldenen Moihentonnek zu, so daß wir, ohne längerem Aufenthalt, bald unseren Weg und zwar zu Fuß weiter fortlegen. Den geebneten, weiteren Fahrweg bei Seite lassend, wählen wir uns den etwas steileren, aber kürzeren Fußsteg. Je steiler wir emporklimmen, desto mehr vor­­der Vegetation blums­en, von grünen Bäumen, eingenommen­­ haben, winkt uns die von den Gebäuden de Sees wehende Fahne gar um uns. Um die immer gewaltiger hervorragenden Granitblöke erscheinen die Fichten verkümmerter, die Wiesengräser verlieren sich, die Heidel- und Preißelbeere tritt in ihre Rechte und wird hie und da von Spinnen unterbrochen. Schon befinden wir und auf dem Bergrücken unseres See­s, schon leuchten durch die Tannenzweige aus ihrem Verstecke die in lichten Farben übertünchten Gebäude durch, nur noch einige Mi­­nuten zur Stunde unserer Fußtour hinzugegeben, und der See mit seiner Herrlichkeit liegt vor unseren Augen. ALS wir den Granitwall von etwa 15 Metern, der den See vor dem Abfluß schabt, erklommen, da lag er zu unseren Füßen Der erste Eindrug in seiner ganzen Ausdehnung und Pracht­ ist der des Erstaunens und der Ver­­wunderung und nur schwer findet die Sprache endlich Bilder und Vergleiche, die sich bemühen, wenn auch nur annäherungsweise dieses Kleinod der Natur und Hochge­­birgswelt in Werte zu fassen. In seiner Ausdehnung von über 16 Hektaren, die ihn zum größten See im Süden der Tatra machen, erscheint er wie ein Nierenspiegel, in welchem die Häupter des ihn umschließenden Hochgebirges sich widerspiegeln. Er ist wie ein weit geöffnetes, klares Auge, welches himmelwärts gerichtet, den ganzen blauen Himmel mit seiner Sonne, respective Sternen in sich schließt. Er ist wie ein großes Spiegelbad, das die Wassernixen fi in diesem „Verste“ errichtet, um in den kristallklaren Wellen ihr Götterbad zu nehmen. Und wie die höchsten Riesen der Tátra dieses ihr Kleinod liegen und schoßen! Ueber dem Spiegel des See­s 1376 Meter hoch, erheben sich in seinem Hintergrunde ,noch immer 1000 Meter himmelwärts als östlicher Endpunkt Spibe, als westlicher Grenzpfahl der die Gerssdorfer­ Kriv än. Zwischen beiden Grenzwächtern­­ thürmen fi riesig empor außer vielen ungenannten Spigen, Kuppen, Thürmen, der Sol­ 31880, die Bastei, die Kopa, Tátra oder Visoka- Spige, die Osterva und Koncsista Wahlenberg, bei seiner Karpathenreise 1813, zählt schon mit Recht diese „Chorbaer und Vaschezer Spite zu den höchsten und wildesten der ganzen Tátra". Zu diesen mächtigen Hütern des Sees aufblidend, können wir mit Grohmann in seinen Wanderungen durch die Dolomiten S. 80 ausrufen, als er am Toblacher See stand: „Ueber die blaue Fläche des See’3 baut sich jenseits in ruhigen aber mächtigen Formen die Bergwelt auf und aus der Höhe blicken die Gipfel des Hochgebirges auf und nieder“, beim Von diesem Gesammteindru> und erholend, den wir ersten Anblick des See’3 empfangen, treten wir legterem näher. Zu dem genannten kahlen Schneefelser contrastirt wohlthuend, das grüne Seeufer, dem wir un­­seren Besuch abstatten. Wir schlendern durch schwache­ Fichtenbestände und entwickelte Krummholzstauden, unter welchen die Preißelbeere ihre rothe Frucht trägt. Ueber den saftigen, weichen Mooagrund begegnen wir zeitweise: den Blüthen des Melampyrum und der seltenen Andro­­­meda. Ein Wind beginnt die Seewellen zu kreiseln, wir befinden uns gerade am westlichen Ufer, wo die größte Tiefe, nach den Messungen des Professors Dez30 von 20,7 Metern angetroffen wird. Hier schlagen die Wogen in wilder Brandung an die kahlen Granitblöcke und klagen laut, um beim Nachlassen des Windes in sanftem Plätschern und Murmeln auszutönen. Ein sichtbarer Zu- und Abfluß des See­s ist nicht bemerkbar, verrichtet aber unterirdisch: in den vielen Rinnsalen der­­ übereinander gethürmten Granitblö>e seines Bodens sicherlich diese Arbeit, da sein Wasser nicht verdirbt und gut trinkbar ist. Auch zum Kahnen kann es ganz gut bewußt werden, wozu Drei Kähne bereit stehen für Alle, die nicht lieber einstimmen in Schiller's Demetrius: „An den Ufern mögen wir Den Brand der Wellen mit Verwundlung Schauen”. Der südliche Ufertheil ist aber jedenfalls der in­­teressanteste.­­Er ist ein Riesendamm, aus Granitblöchen zusammengebaut und bildet „die Gletschersalde oder Mo­­räne, die einst der Gletscher der Eiszeit zwischen dem Solzisko und der Bastei sich erstredend, vor sich hob und hinter ihr gefhügt unseren See bildete“. Er bildet auch in geographischer Beziehung merkwürdig genug die Grenzsc­heide zwischen der Donau und Weichsel, in dem nach Osten von demselben alle Bäche der Popper, nach Westen der Wag zuströmen. Im Süden von unserem Damme erschließt sich und auch noch ein reizendes Land= schaftsidyl. Von den niedrigen Wandeshügeln sind wie Und so wählten WSL GEÜRS ag einigen und umgeben schiedenen Alters frühzeitig aus den Armen zu erreichen, ließ der ungarische Karpathenverein­tafel errichten, „Zum Chorbaer See“, einbiegen In und fid und Geschlechtes er Erfrischungen, nadh rechte bestehend, von sich den Karpathen der Character trennte zuwenden die wir auf ver­­sich unsere Gelegen­­| ' .

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