Kirchliche Blätter, 1909. Mai -1909. Dezember (Jahrgang 1, nr. 1-34)

1909-05-08 / nr. 1

befkisnmend- eifiget­iekk ":Unsere Blätter scheiden­ »aus sder«Afistalt,­in der sie zum Leben erwachten und die ihnen in­ den schweren Jahren des Werdens und Wachsens eine sorgsame,auch vor"Opfern,nicht"­­zurückscheuend Pflege angeseihen ließ,bloß aus den in der zitierten Nr. 51, 1908/9 angeführten administrativen Gründen. Sie künnen es aber nicht unterlassen, beim Scheiden aus der Verlagsanstalt W. Hrafft dieser den gebührenden Dank für das von ihr 12 lange Jahre hindurch befundete werktätige Interesse für die Aufgaben, denen sie dienen wollen, auszusprechen. Wenn die Blätter in diesen Jahren der Kirche einen Dienst Leisten konnten, so war dies mit ein Berdienst der Berlagsanstalt. ES kann dabei ein Doppelte zur Beruhigung dienen, daß die „Kirchl. BL.” den Bestrebungen der bisherigen Berlagsanstalt oft und oft auf ihren Wegen begegnen und gleichen Zielen zusteuern werden, und dann, daß sie in den Verlag einer Anstalt übergehen, die nicht minder eifrig und opferwillig den Interessen von Bolt und Kirche alle Zeit gedient hat und dienen wird. Auch die Uebernahme des Verlags seitens der Firma Kof. Drotleff it ein sprechender Beweis dafür. Scheiden müssen die „Blätter“ leider auch von dem arbeitsfrohhen, von jungfrischer Begeisterung ge­­tragenen Leiter ihrer legten Jahreswanderung, V­olts- Sc­huldirektor Aud. Brandish. Auch hierbei wirkten äußere Gründe — ein Uebermaß von anderweitigen Arbeitsaufgaben — mit­ wir dürfen hoffen, daß mit seiner Leitung nicht auch seine willkommene Mit­­arbeit den Blättern entzogen werde. Für seine selbstlose Hingabe an die Aufgabe der Leitung, die er gerade im legten Jahre unter besonders schwie­­rigen Umständen erfüllen mußte, sei ihm auch an dieser Stelle herzlicher Dank gesagt. So ziehen unsere Blätter denn aus, beseelt von dem Wunsche, ihrer Aufgabe so zu dienen, daß sie sich die alten Freunde erhalten und neue gewinnen konnten. Unsere evang. Krankenpflege. Vor kurzer Zeit­ brachten die Zeitungen die Nachricht, daß die Brooser evang. Gemeindevertre­­tung beschlossen habe, eine SKrantenpflegerin für Broos ausbilden zu lassen und die Krankenpflege in den Organismus der Gemeinde aufzunehmen. An ich betrachtet, haben wir alle Ursache, uns darüber zu freuen, wenn die wang. Gemeinde­arbeit auch die Krankenpflege in ihren Bereich zieht und damit einen s chriftlichen Gedanken aufnimmt, der überall zur Vertiefung des s christlichen Lebens geführt hat. Die Ausbreitung gerade die­ser Arbeit ist für d­ie Voltskirche ein Zeichen ihrer Kraft und des Lebens. Die Art aber, in der die Krankenpflege in Brook aufgenommen werden soll, scheint uns nicht Die richtige zu sein. Sie schließt an einen Vorgang in Biftrip an, den wir ebenfalls seinerzeit bedauert haben und noch bedauern. Wenn wir recht unter­­­richtet sind, so wünscht Broos sich in Hermannstadt eine Landkrankenpflegerin zu erziehen und sie in den Gemeindedienst einzustellen. Wir halten den Weg nicht für den richtigen und glauben, daß es im Interesse sowohl von Broos wie der Hermannstädter Krankenpflegeanstalt Liege, die Sache anders zu machen. Bei der Organisation und dem­ allgemeinen Wachsen der Krankenpflegeanstalt hielt man zwei Gedanken fest: es sjoll die evang. Krankenpflege allmählich die evang. Landeskirche umspannen. Für die Städte sollen die Krankenpflegerinnen erzogen werden, die „Schwestern“; für das Land, da an eine Ausbreitung der Schwestern über alle Gemeinden in absehbarer Zeit kaum gedacht werden kann, soll die Möglichkeit geschaffen werden, Landfranken­­wärterinnen zu­ erziehen. Die Scheidung hat auch außerdem ihre guten Gründe. Und darum meinen wir, empfiehlt es sie nicht, wenn Städte sich mit Landfrankenwärterinnen begnügen. Die „Schwestern“ gewähren­­ doch nicht nur eine andere Pflege, sie sind auch sonst al­s eine ganz andere Stüße des evangelischen Lebens über­haupt anzusehen und zu empfehlen. Wir verstehen, warum hie und da der Versuch gemacht wird, durch Landkrankenwärterinnen Erja zu schaffen — man fürchtet die Kosten, besonders da die Hermannstädter Anstalt eine Pflegerin allein nicht an auswärtige Orte gibt, sondern bloß (mindestens) zwei. Also die Kosten sind zweifellos viel bedeutender. Troßdem meinen wir, sollten unsere Städte sich durch sie nicht abschreien Lassen und den V­ersuch, den unter andern Sähfiih-Neen gemacht hat, nicht scheuen, richtige Pflege schwestern sich, zu Sichern.­­ Bei Broos könnte folgender Gedanke erwogen werden.Da es vielleicht in Broos,­und Umgebung­­ wir denken dabei besonders auch an die ungarischen Familien auf den Adelsgütern­ nicht genügend Arbeit für die Schwestern gäbe,könnte es nicht schwerfallen,Mü­hlbach und Karlsburg heranzu­­ziehen und in Broos eine Schwesternfiliale für den Unterwald zu Schaffen. Die Bahnverbindungen sind so gut, daß man täglich fünfmal von Broos, nach Mühlbach und Karlsburg und umgekehrt fahren kann — 3 wäre also gar seine Schwierigkeit, auch in dringenden Fällen die Schwester kommen zu lassen. Wir zweifeln nicht daran, daß die drei Orte­­ nicht ein Webereinkommen finden würden, das ihnen zusagt, und sind gewiß, daß, wenn der Versuch gemacht wird, er alle Beteiligten befriedigen werde. Langen die zwei Schwestern nicht zu, dann könnte zu ihrer Unterjtügung, falls eine Vermehrung nicht möglich ist, die Landfrankenwärterin erst recht auch in Kombination gezogen werden. Aber es muß der Grundjach stehen, für die Städte die Krankenpflege schweitern! Die Krankenpflegeanstalt in Hermannstadt selbst ist in ihrem Interesse darauf angewiesen, nicht Bersuche zu befördern, die ihre Ausdehnung unter

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