Kirchliche Blätter, 1947 (Jahrgang 38, nr. 1-53)

1947-06-11 / nr. 24

Cenzurat Cenzura Presei: Kir aus der Gi Nummer 24 u »-»-­­.WI.194».1-.;J-ss-« Was-« geh Sandestirdhe · a axa pogtalä plätitä, in numerar, conform aprobärii Nr. 117.246/946” | « v TH­­» L- : v.’ J . . . »He »d- A. B. in Rumänien EVANGELISCHE WOCHENSCHRIFT FÜR DIE GLAUBENSGENOSSEN ALLER STÄNDE XXXVI. Jahrg. Friedrich Kaysler: Wanderers Staunen. Gebete eines siebenbürgischen Glödners. Rachrichten aus Heimat und Welt. . Mitteilungen der Schriftleitung. / Amtliches.­­ Anzeigen. Rudolf Alexander Schröder: Morgenlied. Martin Luther: Kraft des Gebetes, Dr. Hans Lilie: Bon der Ordnung unseres Betens. ©. Hanni: Keine Zeit. / Helmut Graef: Die erste Liebe, Al. Joseph Bronin: Der Tod in China. Sibiu-Hermannstadt, 11. Juni 1947. Inhalt d­ieses Heftes: . Pfarrgebet vor dem Begräbnis, yw‘ ®@­­ a Rudolf Alexander Schröder:: Morgenlied. Mein Gott, ich danke dir, Bist nicht von mir gewichen, Du warest über mir. Da mich die Nacht beschlichen, Noch hat an mir verloren Die Nacht mit ihren Sorgen; Ich trat in deinen Morgen, Als wär ich neu geboren, All was ich mag und kann, Dankt dir für deine Güte, Nimm heut dich meiner an, Bewahre mein Gemüte Vor dem, der jederzeit Mich sucht mit seinen Ränken; Sehr mich das Rechte denken Und halt das Unrecht weit, Ein Tag hat seine Pflicht­­ Auch in dem kleinsten Leben, Hilf, so versäum ich nicht, Was du mir aufgegeben, Bleib bei mir diesen Tag, Dass ich an seinem Ende Mein Herz und meine Hände Dir fröhlich zeigen mag. Nun tret ich an den Streit: Ein, jeder Tag auf Erden Hat Widerwärtigkeit, Gefährden und Beschwerden. Wohl dem, der ihn besteht Durch dich und deine Milde: Er hat dein Wort zum Schilde, Zur Waise dein Gebet. Das bitte ich, lieber Herr: Sehr durch dein Wort mich bitten, Sei’s nicht von ungefähr Gestritten und Gelitten, Mein Stündlein kommt geschwind, Entzieh’ dann dem Getümmel Mich von der Erd zum Himmel, Wo deine Frommen sind, in Kraft des Gebetes. Niemand glaubet, wie kräftig und starr das Gebet sei und wie viel es vermag, als der, den es die Erfah­­rungen gelehret und der’s versucht hat. Aber es ist ein groß” Ding, wenn einer fühlt die große Not, die ihn bringet, dah­er alsdann fan das Gebet ergreifen. Das weih ich, so oft ich mit Ernst gebetet Habe, da mir’s recht ernst gewesen ist, so bin ich ja reichlich erhöret wor­­den und mehr erlanget, denn ich gebeten habe. Martin Luther. Von der Ordnung unseres Betens. „Gott ist ein Gott der Ordnung“ (1. Kor. 14, 33) — mit diesem Maß hat Paulus einen Trennungsstrich ge­­genüber dem religiösen Naturalismus gezogen. Wo der­­ Heilige Geist Herrscht, Hört die menschliche Willkür auf. Das gilt auf vom Gebet. Es ist ein großer Unter­­schied, ob unser Beten nur das Widerspiel unserer eige­­nen, natürlichen N Religiosität oder ob es ein Ausdruch jenes Lebens ist, das Gottes Geist in uns angefangen hat und das in einem immerwährenden Dienste Gottes besteht, seiner Zucht und Ordnung unterworfen. Der deutlichste praktische Ausdruck dafür ist die Regel­­mäßigkeit des­ Betens. Wer nicht regelmäßig betet, der betet bald auch nicht mehr unregelmäßig. Darum sei vorweg etwas über die Ordnung unseres Betens gesagt. Zuerst von der Ordnung in der Zeit. Es gibt Gebets­­zeiten, die uns unser Tageslauf nahelegt: morgens, mits­tags, abends. Das Morgen- und Abendgebet ist uns fur eine lange kirchliche Übung bekannt. Was es für meinen Tageslauf bedeutet, ob ich ihn früh betend in Gottes Hände lege oder ob schon der Tagesbeginn unter der frostigen Gottesferne der Gebetslosigkeit steht, das ist leicht zu ermessen. Jesu stille, lange Gebetszeiten vor. Tagesbeginn (vgl. Mis. I, 35) weisen uns den Weg. Mit dem Gebet am Schluß des Tages ist es nicht anders. An der Übung des Abend- und Nachtgebetes kommt der ganze Unterschied zum Ausdruch zwischen einer säkularis­­ierten, gedankenlosen Lebensführung, die in den Tag hineinlebt, ohne viel von Gott zu wissen, und der täg­­lichen­­ Selbstprüfung, die alles, was uns Gott dur uns­­ere Lebensführung sagt, unter seinen Augen betend überdenkt. Aber endlich auch das mittägliche kurze Ges­bet kann eine Quelle der Kraft werden. Es ist etwas M Wundervolles, wenn man auf der Höhe des Tages aus der Zerstreuung und Biergeschäftigkeit des Tages in die Stille vor Gott tritt. Es ist nicht zufällig, daß si die Sitte des mittäglichen Gebets bei den christlichen Ge­­schäftsleuten Londons einer außerordentlich hohen Schäßung erfreut. Das Zweite ist die Ordnung in der Sache. Ein rehe­tes Christenleben übt immer beides, das gebundene wie­ das freie Gebet. Das ist biblisch, denn die Heilige Schrift enthält den Psalter, das Gebetbuch der alttestament­­= \ SE /

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