Landwirtschaftliche Blätter, 1909 (Jahrgang 37, nr. 1-52)

1909-09-26 / nr. 39

Deeewiinceek lichtes-Blätter Siebenbürgen, Organ des Siebenbürgisch-fächsischen Landwirtschaftsvereines und des Verbandes der Raiffeisenschen Genossenschaften v.a. = Pfarrer Oskar Wittitor in Birthälm zu richten. Manuskripte werden nicht zurückgestellt. Präm­merationsgelder sind an Nr. 39, Hermannstadt, 26. September 1909. XXXVI. Jahlgang. Diese Blätter erscheinen jeden Sonntag 1­/, Bogen stark. Op­erationspreis für Nichtmitglieder gamajänri AK,­­ Insertionspreiß:1/,S. (480[]-cm.)48K, 1/,6. (240 []-cm.) er Für den fachlichen Teil dieser Blätter bestimmte Auflage und weite­re Mitteilungen sind an den Redakteur Otto Orendi, für­­ organ unentgeltlich, und wird den unterhaltenden Zeil bestimmte Busendungen sind an­­ Ortsvereine gesendet, die die Verteilung zu besorgen haben. alljährig 2 K, vierteljährig 1 K. Mitglie­dzierungd- | 24 K, 1 ©. (120 [J-em.) 12 K, 1/5 ©. (60 L-cm.) 6 K,­wei Teilnehmer des Vereines erhalten das Vereins 118 ©. (30 Orem.) 3 K, 1a ©. (15 O-cm.) 1 K 50h. ® ” 2 Besetze Dimiatie an die Bei größeren Aufträgen entsprechender Nachlaf, die Oberverwaltung | Imperate und Infertionsgebühren übernimmt der Verleger des Siebenb.-fährischen Landwirts­aftsvereines zu senden. | Fol. Drotleff in Hermannstadt und ale Annonzen-Bureaus. Inhalt: Der Grundverlauf in Mühlbach. — Aufruf zur Beteiligung an der in Mühlbach stattfindenden Weinausstellung und Weinkost. — Ernte­nflügel­ und 1 in Hermannstadt. — Windviehausstellung in Bistris. — Was gehört ausschließlich in einen neuangelegten Weingarten? — Vermehrung des ächslichen Grund und Bodens, Vermehrung unserer Bauernkraft. —— Die Bedeutung des Kumstdüngers für den Weinbau. (Schluß.) — Mitteilungen. — Notizen. — Literatur. — U­nterhaltendes und BVBelehrendes. Aus einem alten stehenb.-sächsischen Amtsprotokoll 1805—1816. — Aus Heimat und Fremde. — Der lateinische Bärkermeister. — Aus sächstichen Städten und Gemeinden. — Mannig­­faltiges. — Hum­oristische Ehe. — Zum Zeitvertreib. — Inserate. Der Grundverkauf in Mühlbach. Zur Beachtung­ für Beinder der Hauptversammlung des Siebenbürgisch- jächrlichen Landwirtschaftsvereines. . Das freundliche Mühlbach ist heuer die Gastgeberin für die Hauptversammlung unseres Land­wirtschaftsvereins und die damit verbundene Ausstellung. Der herzlichen Einladung der Oberverwaltung und der Mühlbacher Bezirksverwaltung werden gewiß zahlreiche Mitglieder aus dem ganzen Vereinsbezirk Folge leisten, da wohl jeder weiß, daß die rührigen Männer, die an der Seite des Bezirksvereins stehen, ihre ganze Kraft für das Gelingen der Ausstellung einfegen werden — da wohl jeder weiß, daß die Mühlbächer die ihre Stadt besuchenden Bolfegenisjen allemal freundlich aufnehmen und ihnen mit herzlicher Freundschaft entgegenkommen. Ich will mit diesen Zeilen nicht allein darauf aufmerk­­sam machen, daß es sich gewiß lohnt, an den Mühlbächer Vereinstagen teilzunehmen, sondern junge Bauern, welche in der eigenen Gemeinde seinen Grundbefig erwerben können, aneifern, sich den von der dortigen ev. Kirchengemeinde zum Berlauf oder zur Verpachtung angebotenen „„Teutschländerischen Grund“ anzusehen. Herr Rudolf Lederhilger, der Borfstand des dortigen land­­wirtschaftlichen Ortsvereins, teilt auf eine Anfrage folgendes über das fragliche Gut mit: „Das Teutschländerische Gut ist rund 193 Katastraljoch groß. Diese sind 12 Joch, Luzernfeld viereinhalb hoch. Der Grund befindet sich in sehr gutem Kulturzustand und ist äußerst ertragreich. Weiters sind 300—400 Fuhren Dünger vorrätig zur Düngung des Bodens. Auf dem Gute wurde Wechselwirtschaft betrieben und kommen in diesem Herbste zirka 60 Joch zum Weizenanbau. Die Pachtdauer könnte js auf 6, 10 oder auch mehr Jahre erstreben, je nach Webereinkunft und beginnt mit Herbst 1909. Der Pachtzins beträgt 50 Kronen per Joch, 193X50—9650 Kronen per Jahr, inklusive Bewüigung der Wohnung, der Wirtschaftsgebäude, Magazine, sowie von Obstgarten und Weingarten, welcher sie in sehr seltönem ertragreichen Zu­­stande befindet (im vergangenen Jahre lieferte er 125 Hek­­­oliter Most). Weiters gehört noch zur Wirtschaft eine separat gelegene Meierei- oder Hofrichter-Wohnung mit Neben­­räumlichkeiten. Der Pachtzins ist in vierteljährlichen Noten im vorhinein an die hiesige ev. Kirchenfasse abzuführen. Als Kaution ist der einjährige Bachtschilling zu erlegen. Die Bewirtschaftung des Gutes müßte rationell so be­­­­trieben werden, daß der Grund in feiner Güte und Er­­tragfähigkeit erhalten bleibt. Die offizielle Uebergabe erfolgt am 1. November 1909. Natürlich steht einer Aderung zu dem Weizenanbau­ schon jet nicht ® in Wege. Der Grund wäre auch für Zuderrübenbau sehr zu em­pfehlen (10 Minuten von der Alvincezer Bahnstation). Auch fan aus beigeschlossenem Brief ersehen werden, daß sich Herr Zillich, Bureauleiter der Brenndorfer Zuderfabrik, für die Angelegenheit interessiert. "Am besten mwäre­ es, wenn sich, sagen wir A Bächter­­familien finden ließen, die sich den Grund in 4 Teile teilen; die könnten alle auf dem Gute unterbracht werden und könnten sich Garten und Weingarten aufteilen. Dadurch würde ver­­mieden, daß mir Wohnungen nebst Wirtschaftsgebäuden, Garten und Weingarten separat vermieten.“ Ueber das I­nteresse, welches die Brenndorfer Burker­­fabrik der Sache entgegenbringt, gibt nachfolgender Brief des Bureauleiters der Fabrik an Bürgermeister Schöpp Aufschluß: ‚Mit Bezug auf das njerat in der Toten Nummer der „„Landwirtschaftl. Blätter“ betreffend die Verpachtung des früher Teutschländer’schen Besites beehre ich mich Höflichst mitzuteilen, daß meiner Ansicht nach sich bei D dieser Ver­­pachtung für einen strebsamen jungen sächsischen Landwirten Gelegenheit bieten wird, durch Einführung des so einträg­­lichen Zucerrübenbaues eine gute Existenz zu verschaffen. Die hiesige­ Zucerfabrik hilft ihren Produzenten bekannt­­sich auch in der Weise, daß sie denselben, gegen Sicherstel­­lung natürlich, V­orschüffe zu einem sehr geringen Zinsfuße oder eventuell auch ganz zinsenfrei gewährt, deren Rind­­zahlung nach­ und nach durch den Wert der abgelieferten Rübe erfolgt. 2 Mir Liegt speziell sehr daran, einen unserer Leute, wenn er sonst tüchtig und ehrlich ist, auch wenn er nicht über große Kapitalien verfügt, zu helfen, und falls Euer Wohlg. eventuell einen solchen Mann im Auge haben, so künnte aus der Sache etwas werden. Ich bin sehr gerne bereit, Ddiese Angelegenheit näher mündlich zu besprechen und bitte mir gütigst mitteilen zu wollen, wann ich mir erlauben darf, Sie zu besuchen. Er liegt im Interess­e unserer L­andleute, daß dem Zucerrübenbau immer weiter Eingang verschafft werde­n und hierdurch auch­ unseren Bauern, durch Bekanntmachung mit einer rationellen Wirtschaftsweise, geholfen wind.“ Diesem muß ich nun meinerseits noch Hinzufügen, daß '

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