Landwirtschaftliche Blätter, 1915 (Jahrgang 43, nr. 1-49)

1915-01-24 / nr. 4

.xlandmirts­chaftliche Bätter Siebenbürgen. Organ des Siebenbürgisch-Fächsischen Land­wirtschaftsvereines und des Verbandes der Haiffeisenschen Genossenschaften a. d. Az. 4. Hermannstadt, 24. Januar 1915. XLVI. A Jahrgang. Biese glätter erscheinen jeden Sonntag 1%­, Kogen Naxk. Bar den fachlichen Teil dieser Blätter bestimmte Aufläge auch Mitteilungen sind an die Obewnewwe­rtung, für den anterhaltenden Zeil bestimmte Rufendungen sind an Augnun Sunfer in Hermannstadt zu richten. werden nicht zurückgestellt. 9 zu besorgen LU für Richtmitglieder ganzj 5K, Er wird dasselbe Tumulativ an bie bie haben, elder an die Oberverwaltung bed­eichend.­­. Ma­ese steigert übereuee ® zu senden. An unentgeltlich, und sendet, bie — Bräm­mernation d­­­­­u Yahdruh nur nach vorßer eingepolter Genehmigung und mit voller Quellenangas­e geflashelt. m Inhalt: Wie steht’s mit unserer Schweinezucht? — Über die fünftliche Vermehrung der Bienenwölfer und über die Honigentnahme. — Nochmals die Entschädigung der Wuhrwerfebefiger. — Drei wichtige Regierungsverordnungen. — Spenden für unsere Soldaten. — Mitteilungen. — Literatur. — Marktbericht. — Unterhaltendes und Belehrendes. Etwas für Herz und Gemüt: Sei getreu bis in den Tod! (Betrachtung) — Aus dem Leben für das Leben: Aus der Schriftleitungsstube. — Am Familientisch: Wie wir den Auffenring sprengten. — Wochenschan. — Suferate. Sufertionspreid: */, ©. (480 O-cm) 65 K, !/, ©. (240 Ki-cm) S@K, !/, ©. (120 D-cm) 18K, /, ©. (60 H-cm) ® K 50h 3/4 ©. (80 Ki-cm) 5 K, Ya ©. (15 H-cm) SK Bei größeren Aufträgen entsprecender Mai­ek. Inferate und Insertionsgebühren übernimmt der Verleger B. Kraft in Hermannsadt und alle Innoncen-Bureams Wie steht’s mit unserer Schweinezucht? Bon Pit Herbert-Mediajch. Der Krieg übt auf die Zucht aller unserer Haustiere einen Einfluß aus, nicht zulegt auf die Zucht und Haltung der Schweine Obwohl Schweinefleisch nur in geringem Maße zur Verköstigung des Militär benügt wird, ist die Zahl der Schweine seit Beginn des Krieges sehr bedeutend zurückgegangen und ist auch gegen­­wärtig noch in stetigem Sinten begriffen. Welches sind die Ursachen des Rücganges in unsferem Schweinebestand ? Die Furcht vor dem Kriege hat viele Wirte topflos gemacht; man trachtete darnach, was nur möglich war, loszuschlagen. Die merkwür­digsten Laden in dieser Beziehung sind im Nösnerland vorgenommen. Schweine, ob fett oder mager, Ferkel oder Zuchtjau sind um Spottpreise verschleudert worden. Die großen Schweine­­märkte in Budapest und Wien waren stets überfüllt. Wo der Mann zum Kriegsdienst einberufen wurde, hat die Frau häufig, um die Sorgen kleiner zu machen, den Schweine­­bestand verringert, oder gar ganz verkauft. Das Militär braucht viel­ Sped und Fett, deshalb t werden fette Schweine in großer Zahl und zu guten Preisen aufgekauft. Mattichweine erzielen jegt auf dem Mediatcher Markt 130—1­36 K per Kilo Lebendgewicht ohne Abzug. Solche Preise freuen ung, leider sind aber an die Preise des Körnerfutters sehr hoch und dürfte der, der solches kaufen muß, trug dem schönen Lebendge­­wichtpreise kaum seine Rechnung finden. Zatjahe ist, daß die große Nachfrage nach Mastschweinen unseren Schweinebestand auch noch mehr verringern wird. Aus den­­ überseeischen Ländern, insbesondere aus Amerika, hat der Fettimport aufgehört, auch das Pflanzenfett wird immer rarer, da ist es nur natürlich, daß unser einheimisches Schwein als Fettlieferant in erhöhtem Maße herhalten muß. Ein Hauptkonkurrent unserer siebenbürgischen Schweine auf dem Wiener Markt war das galizische Schwein, heute spielt es kaum noch eine Rolle, denn österreichisch-ungarisches und russisches Militär haben ihm einen gründlichen Garaus bereitet, denn selbst Schweine werden im Kriege nicht geschont. Für Jahre hinaus dürfte der Auftrieb von Schweinen aus Galizien lahmgelegt sein, diese günstige Abfaggelegenheit müssen wir jedenfalls für unsere Schweinezuc­ht ausnüßen. So sehen wir, daß eine ganze Reihe von Ursachen, welche aus dem Kriegszustand entspringen, einen tiefgehenden Einfluß auf unsere Sch­weinezucht nehmen werden, wir müssten daher darnach trachten, der Schweinezucht auch in der nächsten Zukunft volle Aufmerksamkeit zu widmen. Ein großes Glüd in der Schweinezucht ist die große Frucht­­barkeit der Buchttiere, welche uns in den Stand fegt, große Abgänge möglichst bald wieder zu erregen. Wie rasch sich das Schwein vermehrt, bemessen tmohl deutlich folgende Daten aus der Statistik Ungarns. In den Jahren 1905—1912 ist die Zahl der Schweine von 4­/, auf 71/, Millionen gestiegen, das ist also in 7 Jahren um 73 °­, im Jahre 1910 stieg die Zahl der Schweine um 37 °/,, 1912 um 20%),. Diese Zahlen sollen uns aber nun nicht dafür verleiten, Die Zucht vorläufig aufzulaffen, weil man ja nach dem Kriege alles wieder leicht erregen könne. Im Gegenteil sollen die Daheim­­gebliebenen alles daran regen, die Schmweinezucht mindestens in dem Maße wie früher weiterzubetreiben, wenn nicht noch zu vergrößern, denn die Schmweinepreise werden nicht fallen, sondern noch bedeutend steigen. Die königl. ungarischen Wirtschaftsinspektoren geben während der Kriegsdauer seine Unterfrügungen zur Beschaffung von Vater­­tieren, unsere Gemeindeämter werden aber troßdem beizeiten für die Beschaffung guter Zuchteber zur Frühjahrsdedperiode folgen müssen. Sie haben jechr noch mehr als in Friedenszeiten die Pflicht, alles zu tun, um die Tierzucht ihrer Gemeinden zu fügen und zu fördern. Die Zeit der Vatertierbeschaffung steht vor der Tür, da heißt es zugreifen und helfen. Wo der Mann im Hause fehlt, wird die tüchtige Hausfrau an die Sorgen um die Schweinezucht sich zu eigen machen. In­ vielen Gegenden ist ja übrigens von Alters her die Zucht des Schweines mehr die Sache der Frau als des Mannes, um so leichter kann daher die jet so Schwierige Beit überwunden werden. Die Schweinezucht ist ein einfaches Geschäft, das mit der nötigen Sorgfalt betrieben einen schönen Nagen abwirft. Am leichtesten bringen wir die Aprilferfel Ho. Sie ent­­stammen der Januarderperiode und fallen in eine Zeit, wo junges Grün, uns bei der Aufzucht zu statten kommt. Wir müssen heuer darnach trachten, die Aufzucht möglichst billig zu Wege zu bringen, was mit Rücksicht auf die hohen Körnerpreise nicht so einfach ist. Alle Abfälle der Hausunwirtschaft sollen sorgfältig gesammelt und als Schweinefutter ausgenüßt werden. · Bei Bezug der Weiden sollen die Schweine gegen Stäbchen­­rotlaus geim­pftt werden.Es ist schon sehr häufig auch an dieser Stelle gesagt worden,daß der Rotlauf mehr Opfer fordert als die Sch­weineseuche und daß wir in der Schutzim­pfung einausgei 1 «

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