Landwirtschaftliche Blätter, 1923 (Jahrgang 51, nr. 1-52)

1923-06-10 / nr. 23

--,-»-7-».-.----.s.,-,­­ 199 wunetme: , Bergleich zu denen des Weinbaues. Heute steht die Sachlage so, daß nicht nur kein Meinertrag aus dem Weinbau erzielt wird, sondern auch dem Erlös der Fe­hlung nicht einmal der größte Teil der Produktionskosten herausgeschlagen werden kann. Dieses ist eine Tatsache, welche nut nr zum Stilstand, fordern und zu einem rapiden Rückgang unseres Weinbaues führt, zum Zeil auch schon geführt Hat. && mehren sie von Tag zu Tag die alle, wo die Weinproduzenten ihren Weingarten entweder ganz unbearbeitet Laffen oder Dielen sogar ausbauen und mit hg bebauen, sei es weil sie einfach nicht mehr imstande sind, die hohen Anbaukosten weiter zu tragen, sei eö, weil sie jede Hoffnung auf eine Besserung der heutigen unhaltbaren Baustände aufgegeben haben. Und wenn man bedenkt, daß die Reianlage zund D Bearbeitung eines Joch Weingertens bis zum ersten Ertragsjahre, eine­ Summe von 50—60.000 Zei Eoh­er, und daß die Produzenten dieses Vermögen sogar zu vernichten gezwungen sind, so sprechen Diese Tatsachen wohl mehr wie alle statistischen Daten. Meine Herren! Die tiefste Ursache dieser alarmierenden Zustände ist jedenfalls in der vorkommenen Umwälzung aller durch den Weltkrieg herbeigerufenen, gegenseitigen wirtschafte­lichen Beziehungen der verschiedenen Länder zu suchen. Ich will die Schwierigkeit nicht übersehen, welche in beim jenigen Übergangs­­zustande sich einer Normalisierung des wirtschaftlichen Rebens und der Herstellung einer gesunden­ Gleichgewichtslage zwischen den einzelnen Produktionszweigen des Landes entgegenstellen. Um­ die Dauer ist es aber ein ganz und gar unhaltbarer Zustand, daß einerseits der wichtigste Produktionsz­weig des Landes, — ich meine hier unsere Landwirtschaft im allgemeinen. — Durch fünstliche Aaßnahmen dauernd gezwungen ist, ihre Erzeugnisse tief unter dem Weltmarkspreise zu verkaufen, andererseits. Die zu ihrer Existenz notwendigen industriellen Erzeugnisse zum Welt­­marktpreise zu erstehen. Das muss mit der Zeit zur Verelendung dieses bedeutendsten Wirtschaftszweiges unseres Landes führen. Es ist unzweifelhaft, daß Rumänien viel mehr Wein erzeugt, wie es verzehren kan. Reparabien Hat das ungeheure Abfah­­gebiet von Kaupland verloren. Siebenbürgen die Abjabgebiete der ehemaligen österr­­ung. Monarchie. Eine Ausfuhr in diese Bänder ist aber heute unmöglich. So wird der Preis des Weines auch das Mitverhältnis von Angebot und Nachfrage auf das Ziefste heruntergedrückt, die Produzenten sind gezwungen, ihren Wein zu dem denkbar niedrigsten Preis zu verlaufen und haben dabei nu — unter den jenigen Verhältnissen die größte Und­er — 75 Bani für das Liter Produzentensteuer zu ezahlen. s­. Eine­ wirkliche A­bhilfe kann also heute nur durch eine Ermöglichung der Exportes in fremde Länder erreicht werden. Soweit ich informiert bim hat unsere Regierung diesbezülich nt Rußland und Polen schon gewisse Abmachungen getreen. Augen«-und aß diesesbsachungen auch in die Tat angesetzt werden,so wäre dieses nur eine halbe Maßregel und dadurch dein­ siebenbürgischen und altromänischen Weinmarkte noch sehr wenig geholfen.Denn die hochwertigen siebenbürgischen Weine hätten auch für die annnft kein Absatzgebiet bleiben im Lande zund drücken dadurch auch den Pfeid der altromanischen Produktion immer tiefer hernaten Man kann aber gegen die Durchführung des Werksabkommens mit Sowjetrußland mit Recht die größten Zweifel hegen.Es sind nicht nur die größten Schwierigkeiten und Verwicklungen politischer Natur angesichts der angeklärten Nye unseres Landes mit Rußland zu erwarten sonderweg werden auch deshalb nur rein papieren esbmchingen bleiben, weil die­ dortigen,ganz darniederliegenden Transportverhältnisse eine Durchführung von vollem Umfang an als höchst fragwürdig erscheinen lassen.Einesbuaching mit Polen,an welche unsere Regierung gedacht,hat,ist auch nicht sehr verheißungsvol.Der Stand der polnischen Mark ist so tief,daß hiebei wohl schwerlich an dieses Jahr von größeren Mengen Wein gedacht werden kann-So wähe es denn unbedingt notwendig,auch m­it anderen westwärts gelegenen Ländern in Verhandlungen zutreten Nach­­­weineinformationen sind derartige Abmachungen—ich den­ke hier in erster Reihe in die Tschechoslowakei—möglich,und ich will hier erwähnen daß es dem jugoslawischen stantikn vorigen Jahr gelungen ist,seine Weinproduktion durch die Abschließung einess kontingentvertrages aus der größten Gefahr zu erretten,trotzdem die natürlichen Exportverhältnisse dieses Staates bedeutend ungünstigere sind,wie­ niere. Meine Herren!Es ist nicht ausgeschlossen daß einzelne industrielle Wirtschaftsgruppen unseres Landes derartigen Ab­­machungen aus eigensüchtigen Gründen Hindernisse in den Weg legen werden,wie ed ja nicht ausgeschlossen ist,—ich weiß es nicht—daß sie diese Hindernisse auch bisher schon bekeitet« haben.Diesen Bestrebungen gegenüber ist es aber notwendig,ist es sogar höchste Zeit,daß wir allein sausen uns zu einer klaren wirtschaftspolitischen TR zu dem obersten wirtschafts­­polittschen Glaubenstag unseres Landes bekennen. · Rom­nien war in der Vergangenheit und ist heute mehr denn je ein Agrarstaat, es ist von der Beziehung dazu ausersehen, durch Hebung und Verwertung seiner überreichen Agrarproduktion unser Land einer blühenden, wirtschaft­­lichen Zukunft entgegenzuführen. Und wenn auf der einen Seite Die Lebensinteressen von vielen Millionen auf dem Spiel stehen, die Lebensinteressen von R­euten, auf welchen die wirtschaftliche Zukunft des Landes ruht, auf der anderen Seite aber die Interessen von einer Hei­eren Industriegruppe, so sind die wirtschaftlichen Wege Rumäniens gar vorgezeichnet und jede kurzsichtige Anßerachte­lassung dieser Verhältnisse rächt si­­chwer am ganzen Lande, in fester Reihe an der angeblich gerchtigten Industrie selbst. . Unseren Regierungen kann man den Vorwurf nicht ersparen, daß sie diese Wahrheiten zum Schaden des ganzen Bandes oft und oft außer acht gelassen haben. Mit unserer bisherigen Wirtschaftspolitik in der Weinbauproduktion sind wir soweit genommen, daß nur durch rasches Eingreifen der schwersten Gefahr vorgebeugt werden kann. > · Jcherlande mir daher,an unsere Regierung,und ins­­besondere an den Herrn Handels- und Industrieminister und an den Herren Aderbauminister folgende Anfragen zu stellen: Hat die Regierung von der schweren Lage der Weinproduktion unseren Landes Kenntnis und was gedenkt sie zu tun, um den heutigen unhaltbaren Verhältnissen ein rasches Ende zu machen? Das Blühen des Getreides. Der Weizen blüht zwischen 41/, und 6­/, Uhr morgens auf und zwar bei 16 ° C. Minimaltemperatur: bei niedrigerer Temperatur erfolgt das Aufblühen später am Tage; zuerst öffnen sich die Blüten im mittleren Drittel der Adren. Die Weizenblüte ist imstande, sich selbst zu befruchten (Selbstbe­­feuchtung). Die Blüten der Nogaemähre öffnen sich bei ca. 14 ° C, und zwar am Vormittag je nach der Temperatur früh zwischen 6 und 7 Uhr oder später; die sich rasch verlängernden Staubfäden stoßen die reifen Staubbeutel and den Spelzen hervor. Die Staubbeutel­ öffnen sich sofort und lassen den Pollen fallen, den der Wind „auf die Narben der Blüten dere­selben oder benachbarter Äpren bringt. (Fremdbestäubung). Bei Gerste müssen wir zwischen den Erectum» und Nutand Formen unterscheiden. Exstere beißen dichtährige Gerstenarten, die auch im Reifezustand die Hören ziemlich aufrecht tragen, Ietere nennt man hängende, nid­ende Gersten, weil sie die Ähren bei der Reife nicht aufrecht, sondern hängend tragen. Bei den aufrecht stehenden, dichtährigen­ Gersten erfolgt in der Regel Selbstbefruchtung. Bei den nidenden Gerstenarten kann auch die Fremdbestäubung eintreten. Die Hauptblütezeit ist sowohl frühmorgens, als auch nachmittags nach 3 Uhr, jedoch unab­­hängig vom der Temperatur. Hafer hat seine­ Hauptblütezeit am Nachmittag. I. V,

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