Landwirtschaftliche Blätter, 1923 (Jahrgang 51, nr. 1-52)

1923-10-14 / nr. 41

- 346 _ N­y 1 N­­ gestellt. Weit verschiedenen Belämpfungsmitteln für Schädlinge war das chemische Laboratorium in Hermannstadt die Ing. Dr. 4. Schäfer vertreten. Erwähnt sei auch noch der Berliner Jhaler 3. Pr ömm, der in äußerst geil jmadvoller Weise Schleuder- Honig und Wachs ausgestellt hatte. Aus der Reihe der Aus­­steller von Gemüse ist besonders die Marienburger Ader­­bauschule sowie Stabsfeuerwerfer G. Ratciu hervorzuheben. Nicht minder schön, wenn auch an Umfang kleiner, war die Ge­werbeausstellung. Es waren dabei in der Hauptsache die holzverarbeitenden Gewerbe, Tonwaren, Küchengeräte, Spiel­­waren usw. vertreten. Ein deutlicher Beweis Dafür,­­daß in Biden neben hochentwickelter Landwirtschaft auch­ ein­ gesunder,­­zielbew­ußt arbeitender Gewerbestand besteht. Der Nachrichttag wurde in der Hauptsache der Befr­tigung der Vieh und Maschinenaustellung gewidmet. Im Zusammen­­hange mit der Viehausstellung se nody erwähnt, daß in dankens­­werter Weise auch der „Siebenbürger Kleintierzuchte­verein" in Kronfabt mit einer schönen Kollektion mit allerlei Tab: und Sportgeflügel, verschiedenen Hunde und Kaninchen­­traffen vn­­n­den gekommen war. Da während des Krieges die Kleintierzucht auch stark gelitten hat, verdient Diese Büchter­­vereinigung e8, Daß sie in ihren Bestrebungen tatl­äftig untere früßt wich. — Die meiste Anziehungskraft übte zweifellos die Maschinenassftelung und des im Zusammenheng Damit leere anstaltete Schaupflügen mit verschiedenen Motorpflügen ane. Ausgestellt hatten die „Burgenländer Maschinenhalle“ de3 Sieb.-fähr. Landwirtschaftsvereing und U. Marko & Co. in Kronstadt eine volltändige Serie aller für einen modernen Land«­wirtsshaftäbetrieb notwendigen Maschinen, die Firma I. Baer, Kernstadt Bodenbearbeitungd Geräte, ebenso CH. Lang aus Eli­ jabetchstädt, X. Bartha aus Sipfißentgyörgy nebst einem Motor­­pflug, 9. Krafft aus Mühlbach ebenfalls einen Motorpflug, die „errongiicola“ normale „Schieb", Maschinenfahrit A.-@. Hermannstadt selbst geleaste Dreschmaschsen und Motore und säließlich F. Bartessch, Landwirt aus Weidenbach, lämtliche Mias­chinen, die er in seiner Wirtschaft benägt, in gebrauchtem Zustande. Was 003 Probepflügen anbelangt, so haben alle Maschinen eine gute Arbeit geleitet und den Bandwirten Gelegenheit geboten, sie zu überzeugen, daß der Motorpflug den­ Gespannpflug, was die Arbeiteleistung anbelangt, in wicht­­len schwierigen Terrain­­verhältnissen schon vollkommen zu erregen vermag. Allerdings werden für unsere bäuerlichen V­erhältnisse in der Hauptsache nur die Heineren Typen in Betracht kommen. Jür Burzenlande bestehen schon einige Motorpfluggesellschaften und es kann deren Gründung zur Anschaffung von Steinmotorpflügen auch für andere Gegenden bestens empfohlen werden. Denn eine richtige Tiefluftur, die wir zur Steigerung der Extrage unserer Feld­­früchte unbedingt anstreben müssen, ist nur mit Hilfe des Kraft­pfluges möglich. A­­bend versammelte man sich zur Begrüßung im großen Saale in der „Schwarzburg“, der fon eine Halbe Stunde vor Beginn des Slongettes, das der Zeidner Musikverein und Männerchor unter der tüchtigen Leitung seines Chormeisters 3. Mild zu Ehren der Gäste vorbereitet­ hatte, bi auf den legten Piaß gefüllt war. Eingeleitet wurde der Abend vom Streichoreffer mit den „Krönungsmarsch“. ALS erster Nebner nahmn Direk­or &. Uicht das Wort und begrüßte im Namen dB Beidner Landis. Dris vereine sd die aus allen Zeilen von­­ Siebenbürgen zur Tagung in Beiden erschienenen Vereinsmit­­glieder und Gäste. Insbesondere richtete er seinen Gruß an den Vereinspräsidenten Dr. 3. Schullerus und Direktor F. Connert, den er zugleich als Abgeordneter des Burzenländer Wahlkreises willkommen hieß. Dann gab er den Antretenden einen lehr reichen und interessanten Bericht über die wirtschaftliche und soziale Gliederung der Gemeinde Beiden und deren Entwickklung in den lethten Jahren. EIn besonders beachtenswert sei aus seinen Ausführungen hervorgehoben, daß er sagte: „Wenn in Beiden einmal jemandem ein Dental errichtet werden sollte, so verdient dieses Denkmal kein anderer mehr, als der, der fü­r die Gemeinde Beiden die Kommersation angefucht hat, die im Jahre 1890 zur Durchführung gelangt ist.“ Dieser Ausspruch ist wohl geeignet, Diejenigen Gemeinden, die ss mit aller Gewalt noch an die alte Dreifelderwirtschaft kommern, zum Nachdenken anzuregen. — El nächster Redner ergriff 5. Connert das Wort und bannte den Zeidnern sowohl als Direktor des Landwirtschaftsvereins wie auch in seiner Eigenschaft als politischer Vertreter dieser Ge­­meinde fü­r dem herzlichen Empfang, den sie den Gästen bereitet hatten; er sei auf Schritt und Zritt zu erkennen gei­esen, DAß die Zeidner nicht mer wit. Gastfreundschaft ihre Tore, sondern auch ihre Herzen geöffnet haben. In seinen Ausführungen lobte er nicht nur das andere Bild dieser stattlichen Gemeinde, sondern emmpfehl den Anmwesenber an­derem inn­eren Einm­ätangen und den Betrieb der Land­wirtschaft zum Vorbilde und schloß wit dem Wansche, auch Diese V­ersammlung möge derm beis tragen, daß der gesunde Stolz und Lebensmut des sächsischen Bauern gestärft werde. — Brofffor­d Rözler aus Kronstadt entbot dem Landwirtschaftsverein und Damit der täglichen V Bauernschaft zu ihrem Treffe im Namen der Lehrer fast herzlichen Gruß. Im begeisternder Rede kragte er zum Auzband, daß überall dort, wo der füchstiche Bauer sei, unbedingt auch der fächsiiche Lehrer Hingehöre. Ohne gewisse­­­hafte Arbeit der Schule gibt er keinen tüchtigen Bauernstand, ein al der Bauer muß, wenn er­ den in der Ausübung seines Berufes an ihn gestellten Anforderungen, die von Jahr zu Jahr größ­te werben, entsprechen soll von der Schule mit den not­­wendigen Len­iniffen ausgerüstet werden. Wndererfeizt Tann unsere Schule als jährliche Volfsschule nur dann mit Sicher­­­heit auf ihren Fortbestand rechnen und ihre Aufgabe erfüllen, wenn unsere Bauten bereit sind, der Schule und ihren Lehrern in wohlverstandenem Interesse unteresgenten Vollstons die Deittel zu gewähren, die sie zum Leben benötigen. Mit dem Hinweis darauf, daß der Grundstein zum Landwirtschaftsverein auf Anregung von Stefan Ludwig Roth vor 80 Jahren in Kronstadt gelegt worden sei, würdigte er des weiteren bie V­erdienste und Bedeutung des Vereines nicht nur für das fährliche Boll, sordern für das ganze Land und wünschte dem Verein auch fernerhin zielbe­­twußte treue Führer. — Mit dem legten Redner kam auch der Humor zu seinem Netz, indem G. Tü­rk in heiterer Weise zum besten gab, wie die „Altländer“, wenn sie ins Burgenland lämen, nicht genug flaunen könnten über das viele Schöne, das es dort zu sehen gebe. Alle Retner wurden von den­­: hörern wie reichen Beifall gelohnt. Die Bauten zwischen den einzelnen Reden füllen vom Orchester und Männergesangverein wohleinftadierte und gut gewählte mushlaliige Darbietungen aus. AS es in später Abendstunde zum Auseinandergehen­ kam, hat don den Unmwelenden gewiß jeder vom Verlauf des Abends das Gefühl innerer Befriedigung mitgenommen. ieh, Schlußfolsy . sGårung und gseim Von Hauptsettetär M.Roth. Galluz,der Freudentag des Weinbauers ist da und es­­ gilt nun,den Loh­n mühevoller Arbeit einzuheissem.In vielen Gemeinden ist die Weinlese schon in­ der vorigen Woche durchgeführt worden,in den meisten aber wird sie an Montag den 15.d.M.beginnn.Dank der anhaltende watsentrockenn Witterung sind die Traubenanschheuet so gut reif gewordem daß wir einen vorzüglichen Wein zu erwarten haben. Da die Güte des Weines aber nicht allein von­ der Traubens­­orte,dem Kti am Boden,der sage deg Weingurtensutzd dem Witterungsgang bedingt wird,sondern in hohem Grade von dem­ Verlauf der Gärung des Mostes arghängig ist,muß dieses Prozeß die größte Aufmerksamkeit geschenkt­ werden.Naweau die Gänen möglichst rasch und vollständig verkäufht als ein einwandfreer gesunder Wein erzielt werden.Es ist ein großer Irrtum,wenn viele unserer Weinbauern glauben, man brauche

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