Acta Veterinaria 20. (1970)

2. szám - B. KOVÁCS ANDRÁS - SOMOGYVÁRI KÁLMÁN - GERENDÁS MIHÁLY - GRAF ZOLTÁN: Experimentelle Untersuchung eines fibrinhaltigen Wundstreupulvers

Acta Veterinaria Academiae Scientiarum Hungaricae, Tomus 20 (2)r pp. 195 206 (1970) EXPERIMENTELLE UNTERSUCHUNG EINES FIBRINHALTIGEN WUNDSTREUPULVERS Von A. B. Kovács, К. Somogyvári, M. Gerendás und Z. Gráf Lehrstuhl und Klinik für Chirurgie und Ophthalmologie (Leiter: Prof. A. B. Kovács) der Vete­rinärmedizinischen Universität Budapest und Biochemisches Laboratorium (Leiter: M. Ge­rendás) des Zentralforschungsinstituts im Staatl. Bluttransfusionsdienst, Budapest (Eingegangen am 6. Juni 1969) Seit der etwa hundertjährigen Anwendung des Prinzips der Asepsis und Antisepsis in der medizinischen Praxis sind Wundstreupulver von verschiede­ner Zusammensetzung im Gebrauch gewesen. Jahrzehntelang, als in der Wund­behandlung noch ausschließlich die bakteriologische Betrachtungsweise vor­herrschte, erwartete man von den Wundstreupulvern, daß sie die in die Wun­de gelangten Mikroorganismen restlos vernichten. Oft aber wurde festgestellt, daß die einzelnen Wundstreupulver nicht nur die Bakterien, sondern auch die Zellen des Organismus schädigten und dadurch die Wundheilung verzögerten. Nach den Grundsätzen der modernen Wundbehandlung soll ein gutes Wundstreupulver nicht nur die Schorfentwicklung beschleunigen und in gege­benen Fällen die Wunde vor schädigenden Einwirkungen schützen, sondern auch die Bildung des Granulationsgewebes begünstigen, weiterhin im Hin­blick auf seine bakteriostatische bzw. bakterizide Eigenschaft die Entwick­lung der in die Wunde gelangten pathogenen Bakterien hemmen oder diese vernichten, ohne die Zellen des Organismus zu schädigen. Diese Eigenschaften der Wundstreupulver werden nicht nur vom Wirkstoff (dem Antibiotikum­oder Sulfonamidgehalt), sondern auch vom Ballaststoff in hohem Grade beein­flußt. Die gegenwärtig im Verkehr befindlichen Wundstreupulver (Chlorocid, Tetran, Super­­boryl, Reseptyl usw.) enthalten ein Breitband-Antibiotikuin oder ein Sulfonamid, doch wissen wir nichts Genaues über die Wirkung des Ballaststoffs auf die Wundheilung. Aus früheren Un­tersuchungsergebnissen ist bekannt, daß das vielfach angewendete Ultraseptyl-Urea-Wund­­streupulver, in erster Linie aber dessen Ballaststoff die Regeneration der Wunden ausgespro­chen hemmt (B. Kovács, 1956). Diese Tatsache brachte uns auf den Gedanken, als Ballaststoff des Wund­streupulvers zum Teil oder ganz ein Fibrinpulver zu benutzen. Das Fibrinpulver ist ein schwach gelblichweißer, leichter, fein verteilter Stoff, der gut streubar ist, einwandfrei an der Fläche haftet und mit einem einfachen Hilfsmittel in schwer zugängliche Höhlen eingeblasen werden kann. Es fördert die Blutgerinnung, und diese Wir­kung läßt sich durch Kombination mit Thrombin noch steigern (Bagdy, Gerendás, Winter, 1963). Acta Veterinaria Academiae Scientiarum Hungaricae 20, 1970

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