Der Spiegel, 1829. január-június (1. évfolyam, 1-51. szám)

1829-04-08 / 28. szám

Die Grast» fejte sich nieder und ging nun allmälig von leisen zu deutlichem Hindeutungen, von gleichgiltigen zu eindringlichern Fra­gen über, doch Adelens Einsilbigkeit verhinderte die Entwiklung eines Gesprächs, in dessen Hintergründe, umstrahlt vom vollen Glanze küh­ner Hoffnungen, der F-ürst Emil stand. Da endlich warf, mit sichtbarer Unruhe kämpfend, Adele eine Frage hin, welche der ganzen Unterhaltung eine andere Wendung gab. Sie beschrieb ihrer Tante das Bild, welches der Gegenstand des Schre­­kens ihrer Kinderjahre gewesen war, und erkundigte sich, wohin das­selbe wohl gekommen sein möge. Ich entsinne mich! — antwortete die Gräfin, und fejte schnell verdüstert hinzu — Wo es aber geblieben sein mag, weiß ich nicht, und habe auch nie danach gefragt. Aber — siel sie, wie von einem belebenden Gedanken schnell ergriffen, sich selbst in die Rebe — deine Trage erinnert mich an ein anderes Bild, welches ich gestern in den Zimmern der Prinzessin vermißt habe. Du mußt dich ja darauf erin­nern ! Es war das Portrait einer Dame, welcher du zum Sprechen ähnlich sähest. Adele entsann sich desselben nicht und kam von Neuem auf die Frage zurük: Wessen das Bild, ehemals der Gegenstand ihres kindi­schen EntsezenS, eigentlich fei? Laß das, mein Kind! — unterbrach sie die Gräfin. — Die Be­antwortung deiner Frage würde mich zur Erzählung einer traurigen Ge­schichte führen, welche weder deiner noch meiner Stimmung ange­messen ist. Nein, eben jezt, liebe Tante! — bat Adele lebhaft — jezt, wenn Sie mich ruhig sehen wollen, erzählen Sie mir von dem Origi­nal jenes Bildes, das aus eine seltsame Art mich in dieser Nacht beschäftigt hat. Sonderbares Mädchen! — rief die Gräfin aus — Was hat dieses Bild mit deinen Träumen zu schaffen? Anderes Bilder glaubte ich umschwebten dein Lager. Sin schwerer Seufzer antwortete, aber kein leserlicher Blik begleitete ihn. Nun, so höre! — fuhr sie nach einer Pause fort. — Jener Unglükliche, dessen so treu getroffene Züge dich von jeher mit Schre­ker, erfüllten, jener Unglükliche vergiftete, ohne es zu wollen, Ruhe. Gluk und Leben deiner Mutter. Er war ein Verwandter ihres Hau­ses, ein Graf Glemm, welchen sie in ihrem sechszehnten Jahre kennen lernte und mit unbeschreiblicher, aber auch unbegreiflicher Stärke liebte; sie war nämlich so elend, nicht wieder geliebt zu werden.

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