Der Spiegel, 1839. január-június (12. évfolyam, 1-52. szám)

1839-06-08 / 46. szám

Zwölfter Jahrgaag« Halbjähriger Preis 4 fl., mit Postvcrscndung 5 fl., Auf Velinpapier mit ersten Kupfcral^ruken 5 ft. u. postfcei 6 fl. C.M. — Man pränumerirt im Kominisiionsaml zu Öfen (Festung, außerhalb des WasscrlhvrS), in L. Millers u. F. Lomalas Kunsthandl. in Pefth u. bei allen l.t. Postämtern. 40» Sonnabend, 8. Juni. ^5 Die Anklage. (Aus dem Französischen.) Voriges Jahr» in der Ferienzeit, war M. Arthur Monneret, ein junger Advokat, dessen erstes Auftreten glänzende Erfolge zu erringen begann, auf dem Lande bei der Frau Gräfin von £ * * *, einer Freundin seiner Mutter. Will­kommen bei der Herrin deS Hauses, in Verbindung mit allen Tischgcnossen, verbrachte er ohne Arbeit und Sorge die Zeit, wo eS einem Advokaten vergönnt ist, weder an Richter, noch Klienten und Aktenstöße zu denken, er jagte mit dem jungen von L * * * und andern jungen Leuten, unermüdlichen Meleagers, die am Abend mit furchtbarem Appetit und endlosen Erzählungen über ihre Helden­­thaten, nach Hause kehrten. Die Damen fügten sich schwer in diese für sie un­interessanten Gespräche; das umgebrachte Rephuhn, der aufgescheuchte Eber und das erschossene Reh, das sind Alles Dinge, die ein Weib minder beachtet» als eine neue Mode oder das geringste Vallabentheuer. '„Ernst," sagte Frau von ß***, „könnten Sie die Jagd nicht für eine Weile lassen und einiges Mitleid mit den armen Frauen haben, die den ganzen Tag allein sind und Euere Heldenthaten nur im Braten zu ehren wissen? Erzählen Sie uns einmal eine Geschichte."—Eine Geschichte?" erwiderte Ernst, „das geht den Ad­vokaten an; diese Herren wissen Alles, in ihren Aktenstößen haben sie die pikantesten Anekdoten, die sonderbarsten Ereignisse von der Welt. Was bei der öffentlichen Sizung vorgeht, ist nichlS: benil was sie im Interesse ihrer Klienten verschwei­gen, ist saftiger und eigenthümlicher; fragen Sie einmal Arthur , die Gazette des Tribunaux konnte von ihren Abfällen leben, wenn sie ihr überlassen würden."

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