Der Spiegel, 1840. január-június (13. évfolyam, 1-52. szám)

1840-03-21 / 24. szám

IS 6 Mocker zog seinen Freund mit in die Taverne, bas eingerauchte Zimmer war leer von Gästen, die Veiden fejten sich an einen Tisch und Master Trough­­ton brachte schäumenden Porter und Pfeifen." — Lass' uns erst trinken," sagte Mocker, „auf deine Gesundheit." — „Auf die Aufklärung deines geheimniß­­vollen Wesens," that ihm Davidson Bescheid.—„Die Aufklärung soll dir wer­den, höre mich an: Wir kommen aus dem Hause Burkhard'S, unfers ehemali­gen Lehrherrn, des reichsten Goldschmieds in London . , . Einer von uns muß dieses Haus heute zum lezten Male betreten haben . . ." — „Und warum?" — „Du erräthst es wohl, Davidson."—„Sage es immerhin, Freund Mocker." — „Nun denn, weil zwei Nebenbuhler nicht lange friedlich in einem Hanse sein können, und sich im Zimmer der Geliebten sehen mögen." — „Das ist wahr, und obgleich du mein sehr lieber Freund bist, Hab' ich dich diesen Abend mehr als zwanzig Mal zum Teufel gewünscht." — „Mir ging's nicht anders." — „Ze­der deiner Blike fachte wie eine glühende Fakel meine Eifersucht an." — „Ich hätte dich für dein verliebtes Seufzen vergiften mögen." — „Und doch habe ich Anhänglichkeit an dich." — „Mir geht's auch so."—„Aber deinen Tod hätte ich doch nicht gern beweint." — „Mir geht's auch so . . . Auf deine Gesund» heit, Davidson!" — „Auf dein Wohl, Mocker!" Die beiden Freunde leerten ihre Gläser und reichten sich über den Tisch hinüber die Hände, Mocker füllte die Gläser wieder und sprach dann: „Wir lie­ben Beide die Tochter unseres ehemaligen Lehrherrn, Miß Susanna Burkhard?" — „Ja." —• „Beide können wir sie indessen nicht heirathen." — „Rein." — „Einer von unS muß also ihrem Besiz entsagen." — „Das ist auch meine Mei­nung." — „Willst du ihr entsagen?" — „Nein, bei Gott nicht!" — „Und auch ich nicht, so wahr Christus lebt." — „Was sollen wir also thun?" — „Uns verständigen . . . Welches Recht nimmst du für dich auf den Besiz von Miß Susanna in Anspruch?" —• „Meine Liebe." — „Die meinige kommt der deinen gleich." — „Mein Vermögen." — „Du hast zehntausend Pfund Ster­ling ... ich hin nicht ärmer als du." — „Der Vater will mir wohl." — „Meine Bewerbung begünstigt die Mutter. — „Und Susanna?" ... hier sahen sich Davidson und Mocker eine Weile schweigend an, und ein Ausdruk zögernder Furcht lag in den Bliken Beider. — „Seien wir offen mit einander," unter­brach endlich Mocker das Schweigen. „Es handelt sich ja um die wichtigste An, gclegenheit unseres Lebens . . ." — „Es handelt sich um das Glük des Einen und um das Unglük des Andern." — „Um etwas Höheres noch, um Susannens Glük oder um Susannens Unglük. —• Davidson," sprach er weiter, und seine Stimme versagte ihm fast den Dienst, „liebt sie dich?" — „Ich . . . ich weiß es noch nicht. Und du, glaubst du dich von ihr geliebt?" — „Auch ich weiß es noch nicht." — „Dann ist auch hier unserer Beider Lage ganz die gleiche . . . Miß Burkhard ist von ihrer Kindheit an gewohnt, ihr Wohlwollen Jedem von uns in gleichem Maaße zu Theil werden zu lassen. Zu gleicher Zeit thatén un6 unsere Väter bei dem ihrigen in die Lehr«... Beide blieben genau dieselbe Zeit in ihrem älterlichen Hause. Dem Einen war dieselbe Zeit vergönnt wie dem Andern, in Susannens jungem Herzen Liebe zu erweken, Liebe zu ihr wurzelt in unserer Beider Seele mit gleicher Kraft . . . Seit wir unsere eigenen Her­ren geworden sind, besuchen wir Beide gleich angelegentlich unseres braven Lehr­meisters Haus und bewerben unS heimlich um feinrr schönen Tochter Gunst. Ei-

Next