Der Spiegel, 1840. január-június (13. évfolyam, 1-52. szám)

1840-04-08 / 29. szám

c$ weit bringen mein Junge, wenn du dich unter meiner Leitung auf den Ncgsz verlegen wirst," sagte er, schnupfte eine tüchtige Prise und kicherte so recht ver­­siolen ich sich hinein; als aber der gute Herr Schneller sah, daß sein Mündel statt Handlungsbücher und Kommerzgcschäfte de» Codex und daß Jus román um im Kopfe habe, kümmerte er sich weiter nicht, zahlte mir zu den bestimmten Terminen meine Interessen und wußte wohl, wie hoch die Fünfprozentigen im Kourse standen, was aber sein Mündel tentire, das lag ihm wenig am Duka, tenherzen. Ich hatte beschlossen nach P * * jtt reisen und mich daselbst den juridischen Studien zu widmen. Gesagt, gethan! Ich ging zu meinem Herrn Vormund und traf ihn eben, als er mit einem Kollegen Geschäfte abschloß, die gerade das Gleichgewicht von Europa noch nicht zum Schwanken brachten. „Reisen Sie mit Gott — 3 propos, haben Sie schon gehört, der Elias hat heute mit 7% verkauft —" fuhr er zu seinem Kollegen gewendet fort—„also Sie gehen nach P * *? 's ist eine schöne Stadt, lassen sich dort gute Geschäfte machen — muß ihm schlecht gehe» dem Elias, jezt in d e r Zeit zu verkaufen! —wollen die Rechte studiren in P * * , 's sind ansehnliche Märkte dort — dummes Zeug , Advokat werden, 's gibt mehr Advokaten als Klienten — Kaufmann werden, 's ist ge­­scheidter — also leben Sie wohl und schreiben Sie bald." Dies war die rüh­rende Abschiedsszene und bald darauf saß ich im Wagen. Die schöne Leserin, die schon in P * * war, wird wissen, daß von dem kleinen Städtchen Dasdorf bis P * * mehr als 40 Meilen sind und man sich glüklich schäzen kann, wenn man diese Streke, wo man noch nichts von Eisein bahnen, Dampfwagen und Luftschiffen weiß, in einer monatzimmerartigen Land­­chaise in 6 Tagen zurüklegt. Aus dieser großen Reise von Stolpe nach Danzig, die ick gewiß nicht ausführlich erzählen werde, machte ich die Bekanntschaft eines jungen Mannes, dcr mir nach seiner Bivacität, seinem schief sizenden Käppchen » seinem bewaffneten Augenpaare, seinem kurz zugestuztcn Lippen - und Knebelbart und nach seiner große, Porzellain-Pfeise zu schließen, gleich als ein Herr Stu­­viosus erschienen war. Da es gerade bergan ging, so hatte uns unser Fuhrmann ersucht, auszustcigen, damit seine Klepper doch noch öfter im Stande wären, die Reise von Dasdorf nach P * * zu machen. Mit Freuden erfüllten wir sein Verlangen; ich ging schweigend neben dem Herrn mit der Brille und der gro­ßen Porzellainpfeife und als er mit heiserer Stimme anhub: Gaudeamus igitur Juvenes dum sumus — ergänzte ich ohne alle weitere Absicht, d. h. es rutschte mir so aus meinem Rede­ werke heraus:# Post jucundam jurentutem Post sequenfem senectutem Venit mors atrociter. Da sah mich der Vrillenmann an: „Also auch ein Studiosus?" sprach er, ,,Servus Domine Collega!“ und er reichte mir freundlich die Rechte, während er mit der Linken die Tabakasche in seinem Meißnerkopfe niederstupfte und dann wieder gewaltige Wolken durch Mund, Nasen und Ohren blies. „Reisen wohl nach P * *, um zu studiren, vielleicht philosopliica oder medica ?" fragte er nach einer Pause. — „Keines von beiden," erwiderte ich, „ich, will's mit dem Jus

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