Der Spiegel, 1840. július-december (13. évfolyam, 53-105. szám)

1840-10-14 / 83. szám

doch in der höheren Gesellschaft so Manches, woraus hcrvorgehen mochte, daß ein Theil deS englischen Adels mit jedem Jahre liberaler wird, und jezt nicht nur alS Polenfreund, sondern auch als Griechenfreund sich zeigt. Indessen muß man auch der Großmuth der Engländer Gerechtigkeit widerfahren lassen, da sie es immer unter ihrer Würde halten, den ihnen unter die Hände kommenden Tauben mehr als die Flügel und Schwanzfeder» auszureißen. Das Rupfen deS Bauches und anderer minder edlen Theile aber überlassen sie weniger hochgestellten Personen. Selten gewinnt ein Viscount, Marquis oder Graf mehr als die Hälfte vom Vermögen eines jungen Edelmanns, besonders wenn derselbe von einem al« ten Freund auf dem Lande oder wohl gar von seinem Vater an den Discount, Marquis oder Grafen persönlich empfohlen ist; — mit der übrigen Hälfte cr> tauben sie ihm zu schalten und zu walten, wie es ihm beliebt. Gewöhnlich ge­ben sie ihm dabei noch gute Lehren, versichern ihn, er sei noch zu jung, um zu spielen, besäße ein viel zu hiziges Temperament und dergleichen, er solle jezt vor der Hand auSsezen, er sehe, daß das Glük gegen ihn sei, und daß es Wahn­sinn wäre, das Verlorne wieder zurük gewinnen zu wollen. Beharrt dann, wie leicht vorauszusehen, der junge Mann dennoch auf seinem Vorsaze, so wenden sie sich mit Abscheu von ihm und verweisen ihn auf den griechischen Mittelstand. Schießt sich der junge Mann zulezt eine Kugel vor den Kopf, so sagen sie und zwar mit buchstäblichem Rechte, d. h. mit gutem englischen Gewissen: das kommt daher, weil der junge Taugenichts unfern väterlichen Rathe nicht folgen wollte; wir haben ihm sein Ende prophezeiht, es thut uns nur leid um seine respekta­bel« Verwandten. Ist der unglükliche Spieler ein Bankier, so wird die Sache noch ganz anders ausgelegt. Das also, heißt es dann, ist das Ende vom Liede? Dahin verirrte sich sein unglüklicher Ehrgeiz? Der Mann hätte unter seines Gleichen bleiben, nicht aber mit uns um Summen spielen sollen, die seine Kräfte übersteigen und daS Vermögen seiner Gläubiger in Gefahr bringen muß­ten. Möge dies ein belehrendes Beispiel für Andere sein! Und mit dieser Lo­gik, an welcher gewiß kein englischer Advokat etwas auSzusezen hat, besuchen die edlen Griechen wie vorher die fashionableste Gesellschaft. Der zu Grunde gerich­tete Bankier aber wandert ins Schuldengcfängniß. Die „Griechen" spielen vorzugsweise Spiele, bei denen man, wie sie sa­gen, denken muß, sogenannte Games of Science, als da sind: Whist, Piquet und Ecarté. Diese eignen sich vortrefflich zu ihrem Zweke, erstens weil sie wirklich Uebung und Geschiklichkeit erfordern und zweitens weil man durch Einverständ­­niß entweder mit den Zuschauern ( beim Ecarté) oder den Mitspielenden (beim Whist) einen Vortheil bei dem unbefangenen Flat voraus hat, den auch die be­sten Karten der leztern nicht aufwiegen können. Graf de Roos besaß noch überdies die besondere Fertigkeit im Ecarté, so oft ec wollte, den König aufzuschlagen und es ist auch das Talent, welches einige Spieler besizen, beim Abheben sowohl die unterste Karte des ganzen Spieles, als die der abgehobenen Karten anzuse­hen, nicht ganz ohne Wirkung, besonders wenn diese beiden Karten Figuren sind, und man sich die Stelle merkt, auf welcher sie sich nach dem Abheben be­­sinden müssen. — Ein „Grieche", der das Spiel zu seinem Hauptmetiec macht, bereitet sich auf dasselbe vor. wie ein Jókéi auf das Wettrennen. Das Mittags­esse» eines solcher» modernen Griechen besteht aus einem gekochten oder gebratenen,

Next