Der Spiegel, 1842. július-december (15. évfolyam, 55-105. szám)

1842-12-07 / 98. szám

778 DER SPIEGEL nt*. Das kann der Redaktion nur sehr schmeichelhaft sein; wenn auch andererseits ein Institut eine sehr beklagenswerthe und sich erniedrigende Rolle spielt, wenn eS, an eigenen Ideen und Erfindungsgeiste armselig bedacht, um sein ephemeres Dasein zu fristen, nur von den Inventionen Anderer Vortheil ziehen möchte. Die Redaktion des Spiegels schreitet aber unbekümmert vorwärts und, den kleinen Nachzüglern die Freu­de gönnend, unser Geleise zu benüzen, werden wir doch immer zuerst Fronte machen und unsere geehrten Abonnenten mit allerlei überraschenden Novitäten freundlichst be­grüßen. Im Jahr 1843 wird der Spiegel mit ganz neuen Rubriken und Kunstbei­lagen ausgestattet werden, und wir werden trachten, daß diese nicht so leicht nach­geahmt werden können, wie etwa eine Pränumerationsankündigung. — — Die Veränderungen, welche die Redaktion für das Jahr 1843 in petto hat, besagt zum Th eil der Prospektus; der Spiegel aber wird noch Dinge zeigen, die der Prospektus jezt anzudeuten nicht für gerathen hält. Nur machen wir in Kürze darauf aufmerksam, daß der Spiegel u. der Schmetterling in viel elegan­terer Form, mit neuen Pariser Vignetten verziert, und die Pesther Handlungszeitung insbesondere in Gros;-Dnart-Formate erscheinen werden, wodurch leztere eine ungemein reichhaltigere und ihrem Zweke entsprechen­dere Gestalt annehmen wird. Eine Sammlung der anziehendsten Aufsäze, worun­ter viele Original-Artikel, haben wir bereits in unserem Pulte und sie werden der Reihe nach unfern geehrten Leserinen und Lesern vorgeführt werden Alles Ernst- Melancholische , alles Düstere und Unfreundliche, alles Unnatürliche und Unwahr­scheinliche werden wir in der Regel, wie bis jezt, fern zu halten suchen; der Spiegel soll meist nur Heiterkeit und Wahrheit zeigen und um Alles in der Welt keinen Angenblik említetten! Strenge wird die Redaktion auch darauf wachen, daß nie der Anstand verlezt werde, so daß auch die junge Leserin nicht fürchten darf, ihr Zartgefühl auf irgend eine Weise getrübt zu sehen. — Das For­mat unserer Blätter ist übrigens so groß, daß es mehr als doppelt so viel Tert wie andere Journale aufnimmt und unsere drei Blätter zusammen liefern jährlich mehr Materiale als vierundzwanzig Bände im gewöhnlichem Oktavformate. Die Kunstbeilagen betreffend, so werden denselben im künftigen Jahre eine besondere Sorgfalt gewidmet werden, die neugewonnenen akademischen Künstler/^ bürgen dafür. Die Mnskkalren jvon den beliebtesten Tonsezern, vorzüglich in Paris), die Slikmuster (das Allerneueste in diesem Fache), die Genrebil­der, Möbelbilder, Portraits u. s. tu. werden alle ganz anderst behan­delt werden und weit größeren Nuzen und erhöhetes Vergnügen als bisher gewäh­ren. Als neu werden die Patronen (ZuschneLdeinuster) erscheinen, welche bis jezt kein deutsches Journal lieferte, und nach welchen die verehelichen Abonnen­tinen ihre Toilettengegenftände selbst zuschneiden oder dieselben den Schneidern und Puz­­macherinen als Muster vorlegen können. — Mit der ersten Nummer 1843 erscheinen vier Knnskbeilagen auf ein Mal, die wir versiegelt und mit der Post rekommandrrt versenden werden, damit diese werthvollen Beilagen, die für immer aufbewahrt werden können, um so siche­rer und ungeschmälerter in die Hände unserer geehrten Abonnenten gelangen. Es wird auch immer mehr Sorge getragen werden, daß die p. t. auswärti­gen Abonnenten ihre Eremplare richtiger und verläßlicher erhalten. Sollte aber den­noch manchmal eine Nummer oder ein Bild abgehen, so werden wir stets bereit sein, das Fehlende zu ersezen. Der Preis wird auch jezt nicht erhöht u. man wird es kaum glaublich finden, daß für so geringes Geld so Vieles und Werthvolles geliefert werden könne; aber nur die reiche Theilnahme, deren sich unser Unternehmen stets erfreuete, macht es uns möglich, das Besagte zu leisten. Halbjähriger Preis für alle drei Blätter und alle Kuilftbcilagen 4 fl. C. M, der Prachtausgabe 5 fl., mit der Post l fl. C. M. mehr. — Man abonnirt bei allen k. k. Postämtern, im Redaktionsbureau zu Ofen (Fischerstadt, Nr. 81, nächst der Schiffbrücke) und in Pesth in den Kunsthandlungen der H. H. C. Miller, Jos. Wagner und Ehrenreich u. Neumann.' Redaktion und Verlag.

Next