Der Spiegel, 1843. január-június (16. évfolyam, 1-51. szám)

1843-03-29 / 25. szám

für Kunst, Eleganz und Mode. ------cO®-----­SfócÁdzcÁnfar Redakteur: Sam. Rofenthal. Verleger: Fr. Wiesen'- Wittwe und S. Rosenthal. 23. Pesth und Ofen, Mittwoch, 29. März. 1S43, Die schönste Fran der Well. (Beschluß.) ährend Lord Ellis so sprach, hörte ich ihn mit Aufmerksamkeit an. An der Majestät seiner Züge bemerkte ich die größte Aufregung. Seine Hände gesti­kulirten lebhabt und seine Augen schienen sich zu entzünden ... Ich fragte ihn Mehreres, worauf er nur verwirrt antwortete: ich erkannte also bald, daß er von einer fixen Idee besessen sei. Endlich sprach er von dem Ringe der Athenienserin. — „Nach dem, was ich Ihnen anvertraut," fuhr er verlegen fort, „errathen Sie gewiß leicht meine Bitte." — Er seufzte und fuhr dann mit sicherer Stimme fort: „Sie ha­ben darauf verzichtet, diese geheimnißvolle Frau kennen zu lernen, es liegt Ihnen wenig daran, sie Anderen zu bezeichnen, da Sie vor aller Welt von ihr gesprochen." — „In der That, Mylord," erwiderte ich, „Sie können dieses Abenteuer wagen, wenn Sie nicht fürchten, einer Chimäre zu folgen." — „Sie haben hier am Finger das Mit­tel, diese Chimäre wiederzufinden. Vertrauen Sie mir den Ring der Unbekannten an, mein Herr." — Das war also Lord Ellis Absicht; er war dazu geschaffen, die halbe Welt zu durchstreifen, um sich von der Wahrheit einer Erzählung zu überzeugen. Der Ton, mit welchem er seine Bitte wiederholte, machte es mir unmöglich, sie ihm abzu­schlagen. — „So reisen Sie denn, Mylord," sagte ich ihm, indem ich ihm den Ring reichte, „mögen Sie nicht vergeblich die Meere durchkreuzen! . . . „Er ergriff den Ring, wie der Tiger seine Beute. — „Unter einer Bedingung überlasse ich Ihnen den Ring . .." »Welche, mein Herr?" fragte er, „ich bin bereit, keine Opfer zu scheuen." —„Sie müssen mich von Ihrem Schiksale in Kenntniß fegen, um sich so des Vertrauens würdig zu zeigen, welches ich zu Ihnen hege." — Er drükte mir mit Entzüken die Hand und rief: „Adieu!" —Am folgenden Morgen jenes bizarren Abenteuers, nach Tagesan­bruch, sah ich von meinem Fenster aus ein Fahrzeug aus dem Meerbusen absegeln. Ich erfuhr, daß Lord Ellis dasselbe für eine große Summe Geldes gemiethet, und daß eS direkt nach Griechenland absegle.

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