Der Spiegel, 1844. január-december (17. évfolyam, 1-104. szám)

1844-04-17 / 31. szám

DER SPIEGEL für KU0st, Eleganz und Mode. siebzehnter Jahrgang. ---­Redakteur: Sam. Nosenthal Verleger: Fr. Wiesen § Wittwe und S. Nosenthal 1844. Pesth und Ofen, Mittwoch, 17. April. 31. ?utuiiiiiHii<(iiiiifiiiiiiiiit<ii<i«»»;;i<i!it;ii<on)n:;ii>i:itiiiiiiii);if*Hi!>)»<ii(iíHtÍ!ÍTri7?Tn7m!ÍÍ!Í^ Das G o i - st ü K. (Sortomig.) er war die Gräfin Chamilly? Im Ministerium des Innern, wo man sonst ziemlich Alles von einiger Bedeutung kennt, wußte Nie­­, mand etwas von dieser Gräfin, über die unser Freund, wie zufäl­lig, seine Kollegen auszuforschen suchte. Da winkte ihn der Du­­reauchef bei Seite und flüsterte: »Lieber Herr Bernard, kennen Sie die Gräfin, deren Namen Sie nannten?" — »DaS nicht; aber ich war gestern zufällig in Saint-Maur bei ihr zu Tische."—»Sie, daS wä­re!" — »Kennen Sie die Dame näher?" — »So so . . . fie ist Wittwe." — »Wenn ich nicht irre." — »Ja, ganz recht, ich habe einen Grafen Chamilly gekannt, sehr reich, sehr alt, sehr respek­tabel; er starb vor ungefähr fünf Jahren, nachdem er fich kurz vorher mit einer jungen Dame verheirathet hatte. Der Fall machte zu seiner Zeit Aufsehen. Wenn Sie gestern bei dieser Gräfin eingcladen waren, so haben Sie eine der besten Partien gesehen, die eS jezt gibt." — »Wirklich?" — »Der alte Chamilly vermachte ihr Alles, will sagen Landgüter in drei, vier Departements, Häuser in Paris, Obligationen und was weiß ich. Eine höchst liebenswürdige Frau das!" — »Sehr, sehr ..." — »Ich bin mit den Verhältnissen bekannt," sezte der Bureauchef hinzu, »denn, unter uns, ich hoffe, daß sie sich bald wieder verheirathet." — »DaS hoffen Sie? Sie wissen also mit wem? Wohl gar mit Ihnen?" — »Habe nicht die Ehre, sie persönlich zu kennen, aber Herr von (5**, 3hr Chef und der meinige, macht ihr den Hof. Wenn die Sache zu Stande kommt, quittirt er und ich rüke in seine Stelle." — »Also schon so gut wie richtig?" — »Wollte Gott; doch läßt sich mit Gewißheit nur so viel sagen, daß Herr von 6 * * sterblich in sie verliebt ist, und die Liebe stekt an." Unferm Freunde verging die Lust nach weiteren Nachfragen: er kannte Herrn von C**, er sah ihn täglich. ES war ein stattlicher Mann, kaum dreißig Jahre alt, geistreich, wohl­habend und mit Allem auSgestattet, waS eine schöne Frau blenden kann. — »Wenn ich," dachte Bernard, »zwischen ihm und mir die Wahl hätte, ich nähme ihn! Aber du, waS fällt dir ein? Ja, so ist'S, die kluge Frau will reinen Wein über Herrn von C** einge­­schenkt haben, fie hörte, daß ich eine ehrliche Seele bin, und nun soll ich ihr Auskunft über meinen Vorgesezten geben. Darum so freundlich, so zutraulich? Darum werde ich schon heute wieder abgeholt?" — Von dieser Vertrautenrolle wenig erbaut, stand unser Freund auf dem Punkte, die Mufikalien bei Launer ruhig liegen zu lassen und der Gräfin zu schreiben, Gp,

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