Der Spiegel, 1844. január-december (17. évfolyam, 1-104. szám)

1844-12-11 / 99. szám

De» -pit-rl 1144. beendigte«, treten fie morgen, Donnerstag, zume r­­strn Male auf hiesiger Bühne auf. Lokalnotizen. (Reisinger« Matinéé.) Am 8. d. M. arrangirtr Hr. Reisinger im kl. städt. Redouten­­saale eine musikalisch-deklamatorische Akademie, de­ren halber Ertrag dem hiesigen Arbeitshause be­stimmt wurde. Da« Programm bestaub au« 8 Num­mern, die beinahe durchaus als interessant bezeichnet zu werde« verdiene« u. die den Zwek ein zweistündiges Amüsement zn bereiten, redlich erfüllen. — Zwei Lieder von Schubert wurden von Hin. Gehrer mit Begleitung des Pianos sehr wirksam vorgetragen. Mad. Grill sprach in gewohnter trefflicher Weise ttn gut verfaßtes Gedicht vom Akademiegeber. Eine Arie von Mozart wurde von Dem. Kaiser exquisit ausgefühlt. Mad. Beckmann sang englische, fran­zösische und deutsche Lieder mit bekannter Virtuo­sität. »Astronomische Betrachtungen eines Bliudge­­bornen im Reich der Finsterniß« hieß eine von Hrn. Reisinger verfaßte und vorgetragene, mit wi­­zigr» Pointen und zeitgemäßen Ansprelnngen aus­­qestattete Humoreske. Aus einem Lied, welches Hr. Rott eminent vertrug, wurden zwei, denn er muß­te dem allgemeine» Wunsche entsprechen und das Lied »vom Herzen« fingen, und Hr. Beckmann hat­te zwei DeklamationSpircen so meisterhaft gespro­chen, daß er, mehrere Male hervorgerusen, den ein­stimmige« Zuruf erfüllte und noch einen anekdoti­schen Scherz zum Besten gab, der verdienter Weise sehr feurig beklatscht wurde. Sammtliche Gesange­­plecru wurden von Hrn. Kapellmeister Witt auf dem Piano sehr geschikt begleitet, und die Frequenz war eine nicht unbedeutende. —st. — (Konzert der Dem. Lewig.) Diese hoch taleotirte Pianistin gab lezten Sonnabend im Saale »zum Tiger« rin Konzert, das sehr besucht war. Die Künstlerin führte mehrere schwierige Pie­cen mit einer solchen Fertigkeit und solch einem ge­­schmakvollen Vortrag ans, daß sie fich des einstim­migste» Beifalls erfreuete. — Bei dieser Gklegenheit las wieder Hr. Baron Kleöheim einige Gedichte in uiederösterreichischer Mundart, die enthusiastischen Applaus fanden. Noch hörten wir Gesaugsstüke von Dem. Rosa Heß und Hrn. Wieselmann »ertragen. — (Für Damen). Zn den »kleinen Leiden deS menschlichen Lebens« werden die geehrten Lese­rinen wohl auch jene« unausstehliche Geschik rech­nen , das daraus entsteht, wenn der Schneider sein Wort nicht hält und die bestellten Roben, Mäntel, Ueberröke u. s. w., so nothweudig man sie auch braucht, nicht nnt zu der versprochenen Zeit nicht liefert, sondern die trostlos Harrenden von einem Tag auf den andern vertröstet, so daß oft Wochen, ja nicht selten Monde« vergehen, bis man das sehnsuchtsvoll Erwartete erhält. — Aber ach, auch da gibt e« »och Manches daran zu ändern, und die Saison ist wenn nicht ganz, doch größtentheils schon vorüber und man kann da« neüe KletdungS- siak nur wenig oder gar nicht mehr benüzen! Wir hrtßen daher ein Etablissement höchst willkommen, wo man die eleganteste» Anzüge auf der Stelle fir u. fertig von den besten Stoffen erhält. Ein solches Etablissement errichtete der schon längst rühmlich bekannte bürg. Damenkleidermacher Hr. Anton Ar­­gauer, und zwar in demselben BerkaufSgrwölbe, wo Hr. F. X. H i r s ch ( Waiznergassr, im Hotel »zum Palatin«) sein Seideuwaareolager hat. Na­mentlich finden wir jezt daselbst die neueste« Win­teranzüge nach dem lezten Pariser Geschmake, als: Espagnols, Salup - Camails , Mantillen , Kaftans und KrispinS, Alles von den besten, ächtesteo Stof­fen und auf's Eleganteste und Zierlichste adjustirt. Man bekommt daher hier Alle«, was man gerade braucht, auf der Stelle und die Auswahl ist so groß, daß gewiß jede Dame etwas ganz Passendes, ihrem Geschmake und ihrem Körper Entsprechendes, finden wird. Die Preise sind auch nicht überspannt. — Pesth von Ofen ist jezt wieder meilenweit entfernt. Die Donau treibt viel Eis und die Pas­sage ist seit gestern bei der Margarethentnsel. Man hat berechnet, daß, ist einmal die Eisenbahn fer­tig, man schneller von Pesth nach Preßburg wird kommen können, als jezt von Pesth nach Ofen! Uebrigens find die Anstalten bei der Ueberfuhr Heuer schlechter denn je. Es ist dabei keine Sicherheit für das Leben, geschweige für die Bequemlichkeit de« Publikums. M. Beilage: Zllustrirter Rebus Wir liefern heute den Liebhabern dieser modernen Spie­lereien eine Aufgabe in größerem Formate, als beson­dere Beilage zum Spiegel. Sollte sie beifällig ausge nommen werden, so werden wir im künftigen Jahre meh­rere folgen lassen. Bemerken müssen wir, daß Zeichnung und Ausführung von einem vierzehnjährigen Knaben, Vinzenz Weirlgärtner in Ofen (Neue Gasse, Nro. 75») iss, der nicht nur ein schönes Talent zum Zeichnen be-> sizt, sondern mit Erfolg darin Unterricht ertheilt, unv wozu wir ihn auch bestens empfehlen können. Wenn übri­gens in diesem Rebus einige Härten Und Sprach-Un­­richtigkeiten verkommen, so find dies Lizenzen, mit denen man er bei dergleichen Spielereien nicht genau nehmen darf. Auflösung deö Rebus in Nro. 88. Vieh Reh Lehm Ente in I Gesell T bilden D As L « b 51 Bau N die Welt. Vier Elemente, innig gesellt, Bilden das Leben, bauen die Welt. Richtig aufgelöst: Von den Damen Katharina von Graßly geh. v. Kőhegyi, Pauline Fischer, Irma 8rv dinandy in Pesth; Gräfin Amalie von Nemes-Esiszar in Siebenbürgen, Baronin Zeno in Wien, Leopoldiue Steinwaller geb. von Wohlfahrt in Preßburg. Karoline Schmidt in Komorn, Marie Haudinger in Gran, Lud mjlla von Vietoris in Horoz, Antonia Vrkal, grbornr Fest! in Greilenstein nächst Horn in Niederösterreich, Sophie Huber in Karlsbad. Margaretha von Söllern ln Dresden. Beilage: »Der Schmetterling.« Nro. 23. Halbjähriger Prei« 4 fl., postfrci 3 fl. — Prachtausgabe 5 fi. und postfrei 6 fl. 6. M. — Man pränumcrirt im Rc daktionsbüreau zu Ofen (Fischrrstadt, Nro. 77 , nächst der Schiffbrüke), in den Kunsthandlungen der H. H. 6. Miller, 3. Wagner tt. Treichlinger, und i» 3. #>. Wellenbergs Papierhandl. tSrrvittenplaz) in Pesth, n. bei allen f, f. Postämtern Ofen, gedrukt in der königk. Ungar. Univerfitätfl• Buchdrukerei.

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