Magyar Sakkvilág, 1932 (17. évfolyam, 1-12. szám)

1932-03-01 / 3. szám

Bilder vom Wettkampf Bogoljubow—Spielmann Aufgenommen von Hans Kmoch Erstes Bild: Café Central in Wien. Die Nachricht über den bevor­stehenden Wettkampf ist eben bekannt geworden. Bewegung. Spielmann kommt wie gewöhnlich. Fragen von allen Seiten, neugierige und hämische. Wass zahlen Sie, wenn Sie gewinnen? Spielmann bewilligt alles: eine Flasche Sekt, ein Kilogramm Ananas, zehn Rundflüge usw. Scheinbar ist er nicht ganz fest auf seinen Sieg. Aber schliesslich kratzt er sich ver­legen: „Wenn ich jetzt den Wettkampf doch gewinne, bin ich ruiniert!“ Zweites Bild: Semmering, Hotel Panhans, Vorabend des Kampf­beginnes, 21 Uhr. Hoteldirektor, Spielmann, Kampfleiter, Berichterstatter. Höchste Ungeduld. Wo bleibt Bogoljubow? Vor zwei Wochen hatte er die Einladung mittels eines lakonischen Telegramms angenommen und dann kein Sterbenswörtchen mehr. Als ob ihn die Erde verschlungen hätte, Immer wenn ein Zug fällig ist, begeben sich alle Wartenden gemeinsam zur Empfangsloge, kehren aber jedesmal entmutigter zurück. Was wer­den wir beginnen, wenn Bogoljubow überhaupt nicht kommt? Nervös warten wir noch die zwei Stunden, bis der letzte Zug eintrifft, unsere letzte Hoffnung. Hoffnung . .? Wir empfinden es leider nur noch als Formsache. Zur gegebenen Zeit schleichen wir nochmals schweigend zum Portier hinunter, werden aber angenehm überrascht: da lacht er schon, der dicke runde Vollmond, und streckt uns seine Arme entgegen. Ja das ist er, ja so ist er: im Leben wie im Schach, immer auf des Messers Schneide! Drittes Bild: 8. Februar, herrlicher Wintertag, Sonne über Sonne, Spaziergang nach dem Mittagessen. Bogoljubow ohne Mantel, ohne Hut. Heute wurde die zweite Partie gespielt. Morgens ist Bogoljubow um 30 Minuten zu spät gekommen, mittags hat Spielmann aufgegeben. Auch in der gestrigen Hängepartie steht er auf Verlust. Traurige Aussichten! Da wendet Bogoljubow seinen Blick von der besonnten Rax und erklärt mir seinen Standpunkt: „Ich verstehe ja njicht, wozu spült es Spillmann noch Wehtkampf? Soll er gestrige Partjie aufgebben, so gebbe ich andere acht Partjien remis und fertjig! Schöner Seemering ist es doch da dass man spazieren geht und nicht Schach spült!“ Viertes Bild: Spielsaal. Die vierte Partie steigt. Nachdem Bogoljubow gestern mit 40 Minuten den Höhepunkt an Unpünktlichkeit überschritten hatte, erschien er heute zur rechten Zeit. Freilich ohne Frühstück im Leib, und er holt also nach. Kaut aus vollen Backen und erledigt zwischen­durch ein Damengambit. Aber plötzlich steht diese ganze Dampfmaschine Bogoljubow wie durch Zauberschlag still. Die Backen, die Linke mit dem infolge Erdbeerjam rötlich strahlenden Kipfel, die Rechte mit der duften­den Teetasse, der Blick auf seiner Wanderung vom Frühstück zum Schach­brett — alles wie erstarrt. Ich will nähertreten, da zieht Spielmann und

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