Tüllök, tollak Női viseletek és kiegészítők a 19. és 20. századból (Nádasdy Ferenc Múzeum, Sárvár, 1986)

weiterte es sich, vergrösserte es sich, dann ist der trichterförmige Rock — aus dem oberen Teil wurden einige Reife herausgenommen - modisch geworden. Dit grösste Fabrik von Sachsen verkaufte fast 10 Millionen Krinolinen zwischen 1854—66. Der Rock war um 1869 am weitesten, dann verschob sich die Weite nach hinten, es wurde verlängert und entstand das Schleppkleid. In den 1870-er Jahren verändert sich die Sil houtte wieder, es wurde schlanker. Die enge Taille bleibt aber statt den grossen trichterförmigen Ärm ein findet man enge, ellbogenfreie Ärmel. Man erhob den hinteren Teil der Taille durch Pferdehaarkissen, auf einander aus Pferdehaar gefestigte Krause heraus. Die Turnüre ist mit Bändern, zum Unterrock gefestigt gemacht aber wir (kennen auch Unterröcke mit Turnüre; man hat nur auf den hinteren Teil die gestrickten, gestärkten Krausen genäht. Auch das Kleid bestand aus mehreren Teilen; aus der Taille mit Blankscheit, aus einem Grundrock mit Fransen und Krausen besetzt, auf diesen Rock kam „die Schürze” und hinten die Turnüre mit Bändern aufgefestigt und bauschig geknüpft. Unser dunkel rotes gestreiftes Kleid stammt aus dieser Zeit. Der untere Teil der Taille wird durch einen — hinten in einem geschnittenen — Lappen ausgehoben und den Halt gibt ihm ein eingenähter Bleibeschwerer. Das Pferdehaankis?"n gab den Frauen wieder eine unnatürliche Form. Das Kleid ist immer enger geworden, die hohe, schlanke Silhouette ist durch die aufgetürmte Frisur erhöht, auf dieser Frisur sass ein winziger Hut. Unter den Kleidern schimmern die Schuhe und Knöchel hervor, es gab die Möglich­keit die Strümpfe zu sticken. Die Damen trugen Handtasche, Uhr, Schlüssel, Fächer auf den Gürtel gefestigt. Der Fächer und der Sonnenschirm waren wichtige Zugehöre der Garderobe. Material und Muster sind immer andere; der Ball - und Theaterfächer ist prächtiger, glänziger, sobald die Frühlings — und Sommerfächer aus geblümtem, leichtem Material gemacht sind. Höchstwahrscheinlich ist der grosse bemalte Fächer mit Stiefmütterchen und Krikett spielenden Frauen auf den Frühling verfestigt. Die Wichtigkeit des Son­nenschirmes können wir auch aus den Notizen von Maria von Bunsen kennenlernen: „...Mit grosser Freude bin ich nach Cannes gefahren, ich habe meine Siebensachen gepackt; diese Operation war viel komplizierter als heutzutage. Ich habe sorgfältig erwägt, mit wieviel Sonnenschirmen werde ich auskommen; ein praktischer, ein einfacher, ein heller, ein schön bunter, einer aus Seide, der zum be­sten Strassenkleid passt, ein luftiger und ein reich geschmückter zum eleganten Nachmittagskleid. In der Notzeit genügt es auch . . .” Die ausgestellten schwarzen zackigen, gekräuselten Schirme gehören zu den „reich geschmückten Schirmen” auch die Speichen, die unsehbaren Steifen sind mit Spitzen bezogen. Das Ende des Jahrhunderts brachte wieder eine Änderung: auf einige Jahre kehrte die „Bie­dermeier Sanduhr” — Silhouette wieder, während kurzer Herrschaft die Gestalt der Frauen neulich zu verändern. Diesmal ist die Hüfte schlank geworden. In der Veränderung hilft wieder das Mieder, den Überschuss nach oben drückend, bekamen die Damen eine S—Form; im Interesse dieses Zieles sind die Kleider und Blusen in der Taille bauschig. Die Taille am Kleid mit Blankscheit hört auf, das Mieder wird ein selbständiges Kleidungsstück. Statt der Taille ist die Bluse das dekorative putzbare neue Kleidungsstück. Den Halt des hohen stehenden Halses erreichte man mit den eingenähten Stei­fen. Diese Steife ist kein Blankscheit mehr, sondern ein Blättchen aus Zelluloid oder ein Draht. Zu den Kleidern mit eingenähten oder japanischen Ärmeln passte ein Rock mit Glockenlinie. Während der Geschichte der Mode brachte ein wahrer Krieg im Schutz der Gesundheit gegen das Mieder aus. Schreckliche Nachrichten erschienen über ein junges Mädchen, deren Rippe die Leber durchbohrte: . . . „So kann man im Alter von 23 Jahren sterben. Weder an Typhus, noch an Wochen­bett, sondern im Mieder"... schrieb der geistriche Journalist in Paris im Jahre 1859. Gegen das Mieder kämpften auch die Ärzte, die Ästheten, die Karikaturisten - trotz allem blieb die Mode. In Deutschland hat man Vereine im Interesse des Zustandebringens der zweckdienlichen Frauenkleider gegründet. Es erscheint wieder die Schnittlinie, die erhöhte Taille, die Anfang des Jahrhunderts verbreitet war. Die Frauen legen dann den Panzer ab, um des neuen sog. Reformmieders zu gehorchen: es ist der Büstenhalter. Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts diekti ert Paul Poiret, der Schneider, Künstler und Ge­schäftsmann die Mode in Paris, „dieser Pariser Mensch ist der König der Königinnen”, wie er für sich selbst Reklám macht. Auf seinen Kleidern fühlt man die östliche Wirkung, um 1907 erscheinen die Ärmel des japanisdhen Kimonos auf den Pariser Kleidern. Die Linienführung und Blumenschmücke der Sezession kann man nicht nur auf den Kleidern beobachten, sondern auch auf den Ergänzungsstücken wie der Metallrahmen einer Handtasche oder die vergoldeten Narzissen eines Ballanhängers. Während des ersten Weltkriegs sind die Frauen arbeiten gegangen; sie haben in der Industrie, in der Landwirtschaft und in der Armee gearbeitet. Nach dem Krieg verschwand die weibliche Frau! Sie hat kein Mieder getragen, sie hat ihre Reize mit keinem Kissen oder Pferdehaar ergänzt; im Gegenteil !

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