Neue Zeitung, 1972 (16. évfolyam, 1-52. szám)
1972-12-29 / 52. szám
Sport • Sport • Guter Anfang... Als die Herbstfussballmeisterschaft zu Ende ging, meinten wohl die wenigsten, dass die Winterpause keine anderen Sportereignisse bieten würde. Nun, bereits einige Tage nach Beendigung der Herbstsaison konnten die Fussballfreunde bereits wieder Fussballmatchs beiwohnen. Allerdings war das Hallenfussball und den gibt es auch vorläufig nur in Miskols, doch da das Fernsehen diese Matchs übertrug, konnten Hunderttausende Augenzeugen dieser seltenen Fussballdelikatesse sein. In Ungarn wurde nämlich bisher nur sehr selten Hallenfussball unter Einbeziehung der Öffentlichkeit gespielt. Diese mehrtägige Sportveranstaltung war im übrigen prima gelungen. Die den Möglichkeiten des Hallenfussballs angepassten Regeln schufen die Bedingungen zu guten und niveaureichen Spielen. Die Spieler wurden vor die spezifischen Aufgaben von Hallenmatchs gestellt, die in erster Linie gesteigerte Schnelligkeit, ständige Konzentration und grössere Standhaftigkeit erfordern. Müssen doch die sechs sich im Feld befindlichen Spieler zu gleicher Zeit angreifen wie auch verteidigen. Das ist vom Standpunkt der Spieler her nützlich, von dem der Zuschauer wiederum viel unterhaltender. Diesen Matchs wohnten auch mehrere Fachleute bei. Der jugoslawische Verbandskapitän betonte u.a., dass es gut wäre, dem Hallenfussball internationalen Rang zu verleihen. Ähnlich äusserte sich auch der Verbandskapitän Rudolf Illovszky. Die vier Mannschaften Vasas, Ferencváros, Diósgyőr und Tatabánya begründeten die Daseinsberechtigung des Hallenfussballs. Doch ohne Spielverderber sein zu wollen, müssen wir jedoch zwei Dinge unbedingt erwähnen. Erstens, dass auch die Budapester Fussballfreunde solchen Matchs gerne beiwohnen würden, und zweitens, dass es schön wäre, wenn sich ausser den vier gestarteten Mannschaften auch noch andere Teams melden würden. Die ersten bedeutenderen Hallenfussballkämpfe wurden im übrigen um den Képes-Sport-Pokal ausgetragen. Im Kopf-an-Kopf_Kampf siegte schliesslich Ferencváros vor Diósgyőr. Den dritten Platz belegte Vasas, den vierten Tatabánya. Wir warten also auf die Weiterführung dieser guten Initiative. Noch einmal über die Abschiedsmatchs Bereits früher hatten wir in den Spalten der Sportrubrik unserer Zeitung darüber gesprochen, dass es sich lohnen würde, einen hervorragend guten Fussballer schön und erinnerungswürdig zu verabschieden. Vor allem dann, wenn das der Sportler durch seine persönliche Haltung wirklich verdient hat. Mit solch einem gut organisierten Match könnte man nämlich nicht nur dem sich verabschiedenden Fussballer, sondern auch den Fans ein unvergessliches Erlebnis bieten. Selbstverständlich kann nicht davon die Rede sein, dass solche mit viel umsichtiger Arbeit verbundenen Abschiedsmatchs nun jede Woche im Sportprogramm enthalten sind. Doch nach Ablauf einer gewissen Zeitspanne könnte für meh- Sport • Sport rere sich vom aktiven Sport zurückziehende Fussballer ein Abschiedsspiel arrangiert werden. All das erwähnen wir eines in der jüngsten Vergangenheit in Spanien veranstalteten Matchs wegen, an dem auch der vielfache Auswahl- Mittelstürmer Ferenc Bene teilnahm. Gento, der weltberühmte Linksaussen der Mannschaft Real Madrid, sagte dem aktiven Fussballsport ade. Und aus diesem Anlass eilten mehr als 60 000 Zuschauer ins Madrider Fussballstadion. Schade, dass diese Art der Sportereignisse ausschliesslich ausländischen Fussballfans Vorbehalten ist. In Ungarn nämlich legt man darauf keinen Wert. Warum? Will man sich vielleicht vor der Mehrarbeit drücken? Oder'Ist es einfach auf Gleichgültigkeit zurückzuführen? Eine genaue Antwort kann man leider nicht geben. Der Fakt bleibt jedoch auch weiterhin Fakt — von Abschiedsmatchs ist nämlich bei uns keine Spur zu finden! Noch immer an der selben Stelle In den Wintermonaten lichtet sich zweifelsohne die Reihe der Sportereignisse etwas. Das ist auch vollkommen verständlich, werden doch innerhalb der Wintersportarten weniger Wettkampfnummem aufrechterhalten. Wenn wir nun noch berücksichtigen, dass der ungarische Eissport — von ein-zwei Ausnahmen abgesehen — weit hinter dem internationalen Feld zurückbleibt, ist die Interesselosigkeit bereits leichter verständlich. Trotzdem würden aber doch viele Sportfreunde einer Eishokkey-Meisterschaft beiwohnen. Leider lassen aber spannende und niveaureiche Kämpfe noch auf sich warten, und da macht auch das heurige Jahr keine Ausnahme. Hauptrolle in diesem Sport spielt nämlich hier immer noch das Alte, Gewohnte. Und wir stellen hier nicht zum erstenmal fest, dass sich dieser Sportzweig nicht entwickelt, sondern auf der Stelle tritt. Doch eine offene und direkte Antwort auf diese Frage wurde nur von wenigen gegeben. Die Gründe müssen vor allem in dem Sportzweig selbst überprüft werden. Es ist nämlich ziemlich schwer, sich auf objektive Schwierigkeiten zu berufen, da ja in der benachbarten Tschechoslowakei diese Sportart bei fast gleichen Bedingungen in der Weltspitzenlinie zu finden ist. Und um der Gerichtigkeit willen muss auch gesagt werden, dass bei uns auch schon Schritte im Interesse des Eishockey- Sports unternommen wurden. Wenn wir nur daran denken, dass nach KSI und Újpesti Dózsa auch Ferencváros Eishockey-Sportschulen gründete, so ist das an sich schon bedeutend. Diese Anfangsschritte und Bestrebungen können der Beginn zu etwas Neuem in diesem Sportzweig sein. Es muss jedoch auch ehrlich gesagt werden, dass mehr als nur dies getan werden muss, und das auf die Schnelle! Über die hier aufgeworfenen Fragen wurde nämlich bereits des öfteren diskutiert — doch Taten folgten nur sehr wenige. Hoffen wir, dass der Eishockeysport — im Interesse des ganzen universellen ungarischen Sports — nun endlich einmal eine Entwicklung erfährt! Josef Steigerwald Was der Arzt sagt: Der Luftröhrenkatarrh (Tracheitis) Dieser tritt bei jüngeren Kindern meist gemeinsam mit entzündlichen Veränderungen im Nasen-Rachen- Raum oder im Kehlkopf auf. Bei oft nur mässig hohem Fieber und Reizhusten stellen sich Druckgefühl hinter dem Brustbein und Brustschmerzen beim Husten ein. Später wird der Husten lockerer, und der Schleim wird hervorgebracht. Bei älteren Kindern wirken Schwitzpackungen, Brustwickel, Einreibungen und Kamilleninhalationen günstig. Zu Beginn sind oft Mittel notwendig, die den Hustenreiz dämpfen. Die Bronchitis Bronchialkatarrhe treten besonders häufig im Säuglings- und Kleinkindalter auf. Vorwiegend bei Säuglingen kommt dabei eine Form der Bronchitis vor, die als spastische oder krampfartige Bronchitis bezeichnet wird. Es sind hier vor allem die mittleren Verzweigungen der Bronchien befallen, die in diesem Alter einen sehr kleinen Durchmesser haben. Dieser wird durch entzündliche Schleimhautveränderungen und Schleimbildung zusätzlich verengt. Die Kinder erkranken mit quälendem Reizhusten und Fieber. Die Ausatmung ist behindert und ein pfeifende Atemgeräusch ist hörbar. Während der Atembewegungen des Brustkorbs sieht man Einziehungen vor allem unterhalb der Rippenbögen. Die Nasenflügel bewegen sich während der Atemzüge. Manchmal können Sauerstoffmangelzustände auftreten, die zu einer bläulichen Verfärbung der Mundpartie führen. Dass man diese Bronchitiden zeitweise auch als asthmoid oder asthmaähnlich bezeichnet, besagt noch nicht, dass Säuglinge, die öfter an solchen erkran-ken, später asthmaleidend werden. Wenn eine Erkrankung dieser Art auftritt, ist ärtzliche Behandlung oder Krankenhausaufnahme notwendig. Säuglinge erbrechen besonders während des krampfartigen Hustens, auch die Nahrungsaufnahme bereitet zuweilen Schwierigkeiten. Die Kinder müssen bei häuslicher Behandlung von der Mutter gut beobachtet werden. Die Zufuhr frischer Luft ist bei dieser Krankheit sehr nüztlich. Die Mutter stellt den Säugling aus offene Fenster, auf den Balkon oder fährt mit ihm bei günstigem Wetter ins Freie. Die aktute Bronchitis beim älteren Kind tritt oft begleitet von Fieber und Husten auf, der anfangs häufig trocken ist, später lockerer wird. Auswurf wird von älteren Kindern abgehustet. Zu Beginn einer solchen Erkrankung kann bei älteren Kindern eine Schwitzpackung angelegt werden. Feuchtwarme Brustwickel oder Wickel mit einem Einreibemittel, wirken lindernd. Schleim- und krampflösende Hustenmittel unterstützen die Heilung. Hustenreizdämpfende Tropfen werden nur ausnahmsweise gegeben, wenn anfangs starker Reizhusten besteht. Der Arzt entscheidet, ob zusätzliche Medikamente, wie Antibiotika (Penicillin usw.), erforderlich sind. Diese werden vor allem Säuglingen mit fieberhafter Bronchitis gegeben, weil durch ihre geringe Widerstandskraft sich nicht selten aus einer Bronchitis eine Lungenentzündung entwickeln kann. Falsch wäre es, ohne ärtzliche Weisung mit noch von der letzten Erkrankung im Hause vorhandenen Mitteln zu behandeln. Nur der Arzt legt bei der entsprechenden Schwere der Erkrankung fest, ob Antibiotika oder Sulfonamide geeignet sind, und bestimmt auch deren Dosierung. DISPUTIEREN — Servus, Hannes! — Grüss Gott, Michl! Machst du auch einen Spaziergang? Ich wollte gerade beim Kulturhaus vorbeischauen um zu sehn, wie die Vorbereitung zum Silvesterfest stehen. — Kannst dir den Weg sparen, Freund! Ich komme gerade von dort und kann es dir erzählen. Mein Junge steht auf einer Leiter und hängt bunte Girlanden an den Leuchter. Meine Söhnerin steht am Fuss der Leiter und gibt ihm aus der Froschperspektive Ratschläge. Auf einigen anderen Leitern und Stühlen stehen weitere junge Leute auf Zehnspitzen und recken und strecken sich, damit die Wände und der Plafond schön dekoriert werden. Auf dem Fussboden liegen lustige Masken und Papierhüte, diese warten darauf, dass sie ebenfalls ihren Platz in der Dekoration bekommen. Und als ich mich trolle, weil ich fühlte, dass ich ein bisschen fehl am Platze bin, haben sie sogar ein lustiges Lied angestimmt ... — Nun, Michl, du hast alles so plastisch erzählt, dass ich wirklich nicht hingehen muss. Ich glaube es ist auch besser, wir lassen die jungen Leute allein werken ... — Sie lassen übrigens niemand hinein, ich hab auch nur die Nasenspitze in den grossen Saal stecken dürfen, da bin ich schon liebenswürdig hinauskomplimentiert worden. Es soll halt eine Überraschung sein fürs ganze Dorf, — hat der Reinthaler- Tontschi gesagt. — Nun, wir werden ja morgen Abend alles sehen. Du kommst doch auch, mit deiner ganzen Familie! — Und ob, Hannes! Die Silvesterfeier in unserem Kulturhaus pflegt jedes Jahr so stimmungsvoll und lustig zu sein, dass ich keine auslassen will, solange mich meine morschen Beine tragen .. . — Die tragen dich noch etliche Jahre, Freund. Ich gehe auch gern zu unserem Silvesterabend, obwohl ich da jedes Jahr eine kleine Schlacht mit meiner Traudl auszufechten habe... — Wieso? Wie ich deine bessere Hälfte kenne, ist sie auch gern mit lustigen Leuten zusammen. Sogar eine Polka tanzt sie ab und zu gern mit. Wo hapert es dann? — Das stimmt alles, was du sagst, Michl, aber meine Traudl freut sich auch jedes Jahr diebisch auf das Silvesterkabarett im Fernsehen. Und an zwei Stellen kann der Mensch nun mal nicht sein. Entweder sitzt sie zuhause und guckt in den Kasten oder sie feiert beim Silvesterball... — Ich glaube, Hannes, dass du, der sonst immer der gescheitere bist, jetzt vom dummen alten Michl belehrt werden musst: jawohl, man kann auf zwei Stellen zugleich sein... — Du verkohlst mich wohl, Freund?... — Keine Spur, Hannes. Es gibt aber in diesem Dorf einen Menschen, der an alles denkt... — Du, Michl? — Ach was; wenn ich auch einen gewissen Anteil an seiner Existenz hab’. Ich meine meinen Jungen. — Und wie will dein Junge den Silvesterkonflikt von meiner Traudl lösen? — Du darfs nicht glauben, Hannes, dass einzig und allein deine Traudl dieses Silvesterproblem hat. Es gibt eine Menge Leute, die sich gern das Fernsehprogramm ansehn und zugleich auch den Silvesterball mitmachen würden. Und aus diesem Grunde hat mein Junge den Fernseher aus dem grossen Saal in den Klubraum hinübertragen lassen. Ausserdem wird am Silvesterabend im Zimmer, wo die Fachzirkel zu arbeiten pflegen, unser Apparat aufgestellt, den wir für einen Tag dem Dorf ausborgen. So finden alle, die in den Kasten gucken wollen, Platz, während im grossen Saal getanzt wird. Man kann es auch abwechselnd tun. Was hälst du davon? — Wie einfach, Michl! Dein Junge ist schon ein heller Kopf. Meine Traudl wird sich freuen, wenn ich es ihr erzähle. So kommen wir beide auf unsere Kosten. — Na, eben... Denn ein schiefer Haussegen am Silvesterabend soll ja für das ganze Jahr böse Folgen haben ... ■— Bin nicht abergläubisch, Michl! Tja, es geht nun langsam wieder ein Jahr zu Ende, mit dem wir nicht jünger geworden sind . . . — Du vielleicht, Hannes! Ich bin jünger geworden und ich muss dir sagen, wenn mich nicht manchmal das Zipperlein plagen würde, tat’ ich sagen, dass ich heut jünger bin als vor zehn Jahren! — Das freut mich, Michl, aber was ist der Grund für diese Erkenntnis? Wohl eine junge Liebe? — Red’ keinen Quatsch, Bruder! Aber seit ihr mir bei den letzten Volksfrontwahlen gesagt habt: komm, alter Knochen, dich brauchen wir noch, du kannst viel für uns tun, und seitdem ich wirklich versuche, das und jenes zu tun, weiss ich erst richtig was es heisst, dass das Leben einen Sinn hat. Früher auch, freilich, da ist die Familie gewesen und die Wirtschaft und später in der LPG, da hat es mir viel Freude gemacht zu sehen, dass die Kühe in unserem Stall prächtig gedeihen und unser gemeinsamer Reichtum sich vermehrt. Aber nach der Arbeit, da bin ich schön nach Hause geradelt und hab mich nicht mehr viel um andere gekümmert. .. — Es freut mich, dich so sprechen zu hören, Michl. Und du hast recht, solange man seinen eigenen Sinn inmitten des grossen Ganzen voll empfindet, ist man jung. Und in diesem Sinne fühle auch ich mich jung, Freund. Aber da sind wir schon bei mir zu Hause angelangt. Komm doch noch auf einen Sprung herein, Michl, meine Traudl ist bei ihrem Patenkind, ich würd’ noch gere ein Gläschen von unserem Weihnachtsschnaps mit dir trinken, zumal es mich ein bisschen fröstelt. Es ist ein ziemlich eisiger Wind aufgekommen heut’ Mittag . . . — Gern komm ich noch zu dir’ rein, ich hab noch ein bisschen Zeit. Und für einen Schnaps braucht es bei mir keiner Ausrede . . . — So hab ich es auch nicht gemeint, Michl. Hier in der Kredenz sind die Gläser, die Flasche ist hier im Kühlschrank. Siehst du wie golden der Schnaps glänzt? Es ist ein ganz alter, zünftiger. Nun, wie schmeckt er dir? — Mmmm. . . Kann sich wirklich sehen lassen ... — Ich schenk’ dir gern noch einen Schluck nach . .. Und den trinken wir auf unsere Jugend! Auf dass wir auch im nächsten Jahr so jung bleiben! — Auf dein Wohl, Alter! Abgelauscht von Erika Áts «äJti -é Unglaubwürdig Als man Bemard Shaw erzählte, ein bekannter Dramatiker habe sich eine besonders attraktive Freundin zugelegt, winkte Shaw lächelnd ab und meinte: „Ausgeschlossen, bei dem schläft doch höchstens das Publikum!” Verwandtschaftliche Beziehungen Theodor Fontane wurde einmal von einer seiner Nichten während eines Spazierganges auf dem Lande nach dem Unterschied zwischen Bullen und Ochsen gefragt. „Siehst du die Kälber dort auf der Weide”, sagte Fontane, „die Bullen sind ihre Väter und die Ochsen ihre Onkel.” Das Herz Nichts amüsierte den alten Arzt Virchow mehr, als seine Studenten durch absonderliche Fragen zu irritieren und dabei ihre Schlagfertigkeit zu prüfen. Einmal führte er die Studenten zu einer Leiche, der das Herz entfernt worden war. „Nun, meine Herren, was haben Sie zu dieser Merkwürdigkeit zu sagen?” „An Herzschlag ist der wohl nicht gestorben”, antwortete einer schlagfertig. Der Totgesagte Heinrich Zille erschien eines Tages im Bierkeller, in dem auch Liebermann verkehrte, und berichtete den anwesenden Freunden mit bittertraurigster Miene, dass Liebermann plötzlich verstorben wäre. Man bedauerte den Tod des grossen Malers und rühmte seine Kunst. Wie überrascht war man, als sich der Totgesagte munter in der Tür zeigt. Auf die fragenden Blicke der Freunde erwiederte Zille wispernd: „Verratet ihm kein Wort, Freunde. Er weiss noch gar nicht, dass er tot ist.” Verpinselter Kopf Leibi pinselte an seinem bekannten Gemälde „Drei Frauen in der Kirche” herum, als ihn sein Freund Sperl aufsuchte und den Kopf der jungen Bäuerin für misslungen hielt. In seinem künstlerischen Eifer überpinselte Leibi am nächsten Tag den Kopf und malte ihn neu. „Nun, Sperl, wie findest du ihn jetzt?” fragte er den Freund. Der meine offenherzig: „Der gestrige hat mir doch besser gefallen.” „Hättest du mir das nicht schon gestern sagen können?” wetterte Leibi. Wirkung der Kunst Paul Dessau und der Berliner Architekt Professor Henselmann gerieten einmal über die Wirksamkeit ihrer Künste in Streit. Dessau argumentierte: „Ich zum Beispiel gehe an der Architektur vorbei.” Darauf Henselmann mit liebenswürdiger Bissigkeit: „Und deine Musik geht an mir vorbei.” Handel Zwei Geschäftsleute handeln über den Preis eines Pelzes. „Was verlangen Sie für diesen Pelz?” „10 000.” Darauf der andere leise für sich: „10 000 verlangt er, 8000 kann ich bieten. 6000 ist er wert. 4000 will ich zahlen.” Dann sagt er laut: „2000”. Studium aufgegeben Promeisls haben einen Ehekrach. „Und um dich zu heiraten, habe ich sogar mein Studium aufgegeben!” schleudert Frau Promeisls ihrem Mann entgegen. „Ich nehme an, es war das Studium der Kochkunst!” kontert Herr Promeisls giftig. * Agatha Christie, weltberühmte englische Kriminalschriftstellerin, wurde im britischen Fernsehen interviewt. Auf die Frage des Sprechers: „Wann finden Sie die Ideen zu Ihren Romanen?” erwiderte die Autorin: „Wenn ich das Geschirr spüle. Das ist eine derart stumpfsinnige Tätigkeit, dass mir dabei stets mörderische Gedanken kommen!” Mit den besten Empfehlungen Ida Wüst haderte einmal mit Ihrer Schneiderin: „Sie haben mir dieses Kleid hier wirklich total verpfuscht!” Die Schneiderin war unströstlich: „Da werden Sie wohl jetzt nichts mehr bei mir arbeiten lassen, gnädige Frau?” fragte sie verzagt. „Genau!” brummte Ida Wüst. „Aber Sie können sich trösten: Ich werde Sie allen meinen Freundinnen empfehlen!” * Herr Professor, der Arzt ist da! Er will zu Ihnen!” — „Ach, immer diese Störungen! Ich will niemand sehen! Sagen Sie ihm, ich wäre krank!” Brüderlich „Karl”, sagt die Mutter zu ihrem grösseren Kind, „ich muss jetzt Weggehen. Gib acht auf Egon, esst diese zwei Stück Kuchen. Die Stücke sind nicht gleich gross, lass deshalb den Egon wählen.” Als sie nach Hause kommt, fragt sie: „Habt ihr den Kuchen gegessen?” „Ja, Mutter”, antwortet Karl. „Und hast du Egon wählen lassen?” „Natürlich! Ich habe ihm gesagt, du hast die Wahl. Entweder das kleinere Stück oder gar keines.” 1 BUDAPEST, 29. DEZEMBER NZ 7