Neue Zeitung, 1973 (17. évfolyam, 1-52. szám)

1973-03-23 / 12. szám

Vor den Wahlen in Bácsbokod I n diesen Tagen werden die Nomi­nierungsversammlungen der Rats­mitglieder — wie überall im Lande — auch in der Gemeinde Bácsbokod im Komitat Bács-Kiskun abgehalten. Die Ratsmitglieder, deren Mandat jetzt ab­­läuit, wurden vor zwei Jahren nomi­niert bzw. gewählt. Zwei Jahre sind eine verhältnismässig kurze Zeit. Diese Periode diente eigentlich dem Ziel, den Zeitpunkt der Wahlen der Ratsmitglie­der und der Abgeordneten zu trennen. Das ermöglicht jetzt, bei den heurigen Wahlen der Ratsmitglieder, dass die örtlichen Probleme in den Vordergrund kommen können, während bei der Wahl der Abgeordneten die Landesfra­gen bestimmend sind. „Die Einwohner kennen die zweijäh­rige erfolgreiche Tätigkeit unserer Ratsmitglieder gut. Deshalb wurde die Mehrheit der jetzt abdankenden Rats­mitglieder wieder nominiert. Einige frühere Ratsmitglieder zogen in ande­re Gemeinden um, einige wurden krank usw. Diese machen aber nur zehn Pro­zent der vor zwei Jahren gewählten Ratsmitglieder aus. Für sie wurden in erster Linie junge Leute nominiert. In 45 Wahlkreisen werden die Nominie­rungsversammlungen abgehalten. End­gültige Ergebnisse können wir noch nicht mitteilen, denn die Versammlun­gen werden erst am 26. März beendet. Wir wissen aber bereits, dass in zahl­reichen Wahlkreisen zwei Kandidaten nominiert wurden”, erzählte mir der Ratsvorsitzende Anton Zorn, als ich Bácsbokod besuchte. In der 3704 Seelen zählenden Gemein­de leben Ungarn, Deutsche und Süd­­slawen. Im vorigen Ratszyklus hat man ebenfalls 45 Ratsmitglieder gewählt. Die Deutschen und Südslawen waren — der Einwohnerzahl entsprechend — im Rat vertreten. Acht deutsche Ratsmit­glieder — Gisella Hehn, Frau Maria Tet­tinger, Anton Zorn, Josef Kürtös, Peter Régeisz, Michael Tettinger, Georg Hel­lenbart und Michael Kungl — und vier südslawische Ratsmitglieder vertraten die Nationalitäten-Bevölkerung. Der örtliche Ausschuss der Patriotischen Volksfront achtet auch bei den heuri­gen Nominierungsversamnmlungen dar­auf, dass die Deutschen und Südsla­wen — ihrem Verhältnis im Dorfs ge­mäss — im Rat vertreten sind. J osef Kürtös ist auch das Mitglied des Vollzugsausschusses. Im vori­gen Ratszyklus organisierte er mehr­mals freiwillige Arbeit für den Bau von Gehsteigen. Er hat den Löwenanteil daran, dass die Strassen und Plätze von Bácsbokod heute so schön aussehen. Für das Anlegen von Parks hat er sozusa­gen alle Einwohner mobilisiert, jung und alt nahmen in freiwilliger Arbeit an der Verschönerung des Dorfes teil. Frau Maria Tettinger ist das Mitglied des Anschusses für Jugendschutz. Man kennt sie in Bácsbokod als die Betreue­rin der verwahrlosten Kinder. Das Schicksal dieser Kinder liegt ihr am Herzen. Sie geniesst im Dorfe allge­meine Achtung. D ie Nominierungsversammlungen in Bácsbokod wurden bzw. werden in den öffentlichen Gebäuden des Dor­fes — in der Grundschule, im Rathaus, im Kindergarten, in der Molkerei, in der LPG, aber auch in grösseren Ein­familienhäusern, abgehalten. Die Red­ner äussern sich auf den Versammlun­gen u. a. auch über die Tätigkeit der Bácsbokoder Ratsmitglieder im letzten Ratszyklus. „Das war eine erfolgreiche Periode. In den letzten zwei Jahren entwickelte sich unsere Gemeinde dynamisch. Für den Bau von Betongehsteigen wurden im Jahre 1971 etwa 160 000 Forint, im Jahre 1972 mehr als 70 000 Forint ver­wendet. Dieses Jahr wurden für diesen Zweck 96 000 Forint bereitgestellt. Das Programm „Gehsteigbau” wird übri­gens bis 1975 beendet. Für die Verbes­serung der öffentlichen Beleuchtung wurden in den letzten zwei Jahren 300 000 Forint verwendet. 137 000 Forint kosteten die neuen Parkanlagen. Un­längst wurde ein neues Buswartehäus­chen fertig. Der Kostenaufwand be­trug 50 000 Forint”, berichtet der Sekre­tär des örtlichen Ausschusses der Pat­riotischen Volksfront, József Pestality. D ie Gemeindeentwicklung bildet auch weiterhin ein wichtiges Auf­gabengebiet für die neugewählten Rats­mitglieder. Dieses Jahr soll der Umbau der Vöröshadsereg-Strasse beendet werden. Ferner beginnt man in diesem Jahr im ganzen Dorf mit der Rekon­struktion des Kanalsystems. „In der letzten Ratsperiode verwen­dete der Gemeinderat eine halbe Mil­lion Forint für die Rekonstruktion der Grundschule. Im neuen Ratszyklus möchten wir eine polytechnische Werk­statt aufbauen. In den kurzfristigen Plänen steht die Renovierung des ver­alteten Kulturhauses, wozu wir die grossangelegte Unterstützung der Ein­wohner benötigen. Dabei rechnen wir aber auch mit der materiellen Unter­stützung des Komitatsrates. Für die Verwirklichung der zukünftigen Pläne des Gemeinderates von Bácsbokod er­bitten wir die Unterstützung der neuen Ratsmitglieder und aller Einwohner un­serer Gemeinde”, sagte abschliessend der Ratsvorsitzende Anton Zorn, der sich ebenfalls als Ratsmitgliedskandidat auf seine Nominierungsversammlung vorbereitet. Balázs Kratochwill Die neue LPG in Bonyhád Der Rechtsnachfolger der LPG „Pe­tőfi” in Bonyhád, der LPG „Aranyka­lász” (Goldene Ähre) in Majos und der Genossenschaft „Ezüstkalász” (Silberne Ähre) in Bonyhád, heisst seit dem er­sten Januar 1973 „Pannónia”. Auf den einzelnen Versammlungen beschlossen die LPG-Mitglieder diese Fusion, die die beiden Bonyháder LPG sowie die LPG der Nachbargemeinde Majos ver­einigt. Die neue „Pannónia” hat rund 900 Mitglieder und wirtschaftet auf 8000 Joch. Damit ist sie eine der grös­sten landwirtschaftlichen Produktions­genossenschaften im Komitat Tolna. In diesen Wochen — nach den Schlussab­rechnungen in den einzelnen LPG — fängt der „Umzug” an. Die Admini­stration wird in den Büroräumen der ehemaligen Bonyháder LPG „Ezüstka­lász” untergebracht, die LPG-Leiter richten in den Büros der einstigen „Pe­tőfi” ihr „Hauptquartier” ein. In den Plänen der neuen LPG ist der Bau ei­nes grossen Verwaltungsgebäudes vor­gesehen, aber es wird erst nach zwei Jahren aufgebaut. Bis dahin soll ein altes Bürohaus in der Bonyháder Rákó­­czi-Strasse 39 abgerissen werden. An dieser Stelle wird der Sitz der LPG „Pannónia” stehen. Letzte Schlussabrechnung der LPG „Petőfi” Ihre letzte Schlussabrechnung hielt im vorigen Monat die Bonyháder LPG „Petőfi”. Diese Genossenschaft wurde in den früheren Jahren von den Repor­tern der NZ oft besucht, um über die Arbeit der Mitglieder, die Entwicklung und Erfolge der LPG zu berichten. Ich suchte den LPG-Vorsitzenden Josef Hahner noch in seinem alten Büro auf. „Wir schlossen ein erfolgreiches Wirt­schaftsjahr ab, das aber auch noch be­sser hätte sein können, wenn es in den Sommermonaten nicht so viel geregnet hätte. Der hohe Niederschlag hinderte in grossem Masse die Einbringung der Ernte. Im Durchschnitt hätten wir bei den Getreidearten um 2—3 Doppelzent­ner mehr Ertrag erzielt. Beim Kukuruz haben wir einen Druchschnittsertrag von 42 Doppelzentnern geplant, 40 wur­de eingebracht. Dagegen war das vo­rige Wirtschaftsjahr in unserer Gärt­nerei sehr erfolgreich; hier wurde der Plan um 12 Prozent übererfüllt. Der Ertrag war bei den Gemüsearten hoch”, erzählte mir Josef Hahner. Forint pro Kilo Rindfleisch; diese Sum­me liegt beträchtlich unter dem Lan­desdurchschnitt. Die Rinderzucht brachte der „Küche” der Genossen­schaft im vorigen Jahr etwa 12 Mil­lionen Forint ein. 126,80 Forint betrug im Durchschnitt der auf einen Tag entfallende Verdienst der LPG-Mitglieder. Das bezieht sich auf einen zehnstündigen Arbeitstag. Im Jahre 1971 verdiente ein LPG-Mitglied 33 509 Forint, aufgrund der Erfolge im vorigen Wirtschaftsjahr wuchs diese Summe auf 35 900 Forint. Das war der Durchschnittsverdienst nach der heuri­gen Schlussabrechnung. Das vorige Wirtschaftsjahr zählt zu der grossangelegten Investitions-Perio­de der LPG „Petőfi”. Im vorigen Jahr begann man nämlich mit dem Bau ei­nes Rinderzuchtkombinates, dessen Kostenaufwand 15 216 000 Forint be­trägt. Die Bauarbeiten werden in die­sem Sommer abgeschlossen. Für Wald­anpflanzungen wurden 255 000 Forint investiert, für den Bau von landwirt­schaftlichen V erbindungsstrassen 300 000 Forint. Die neue Trocknungs­anlage hat 340 000 Forint gekostet. Die Genossenschaft eröffnete im Zentrum von Bonyhád einen neuen Milchladen: Kostenaufwand 259 000 Forint. Für den Ankauf von neuen Landmaschinen hat man 1 187 000 Forint verwendet. Fer­ner wurden fünf neue Traktoren, Ku­kuruzkombinen, LKW und zahlreiche kleinere Landmaschinen angeschafft. „Pannónia”: alles für die Rinderzucht Nach der Vereinigung der drei Ge­nossenschaften entstanden drei Be­triebseinheiten. Die erste umfasst das Gebiet in Richtung Bonyhádvarasd und Zomba, die zweite in Richtung von Börzsöny, und die dritte umfasst prak­tisch den Hotter von Majos. In der Be­triebseinheit 1 befindet sich das neue Rinderzuchtkombinat. Die Betriebsein­heit 2 ist mit der Schweinemast beauf­tragt. Die dritte hat gemischte Aufga­ben; Rinderzucht sowie in kleinerem Masse auch Schweinezucht. Die Betriebseinheiten 1 und 3 werden sich ausserdem mit der Zucht der sog. „Intensivpflanzen” beschäftigen, d. h. mit Pflanzenarten, deren Zucht viel manuelle Arbeit erfordert, wie z.B. Zuckerrüben, Sonnenblumen usw. Die Betriebseinheit 2 wird vor allem Fut­tergetreide und Kukuruz züchten. „Dieses Jahr fangen wir keine neue Investitionen an. Die wichtigste Aufga­be ist nun die Beendigung des Rinder­stallbaues und die Renovierung der äl­teren Ställe. All das geschieht schon im Zeichen der weiteren Entwicklung, der weiteren Pläne der neuen LPG „Pannónia”, die die Entwicklung der Rinderzucht als ihre wichtigste Aufga­be bezeichnet hat”, beendete Josef Hah­ner unser Gespräch. — bk — Josef Hahner: „Die Rinderzucht wird das Hauptprofil unserer neuen LPG.” 270 Mastrinder für den Export Die LPG „Petőfi” verwendete im vo­rigen Jahr 2,2 Millionen Forint für die „Auffrischung” ihres Rinderbestandes. Man kaufte 49 Kühe aus Österreich. Der Milchertrag betrug im Durchschnitt 3511 Liter pro Kuh. Ferner verkauften die Bonyháder bis zum 31. Januar 1973 — innerhalb eines Jahres — 270 Mast­rinder, die nach Italien geliefert wur­den. Die Aufzuchtkosten betrugen 24,70 BUDAPEST, 23. MÄRZ 1973 2 NZ • Gehört — gesehen — notiert In Brennberg musste das baufällige Kulturhaus, in dem sich auch die Bi­bliothek befand, abgerissen werden. Der Stadtrat Sopron entschloss sich zum Wiederaufbau des Kulturhauses unter Beihilfe der Bevölkerung. Der Grundstein wurde bereits gelegt. In Sopron wurde auf dem „Sänger­berg” ein Skilift errichtet. Zu den Ko­sten steuerte der Verwaltungsausschuss West-Transdanubiens 100 000 und die Soproner Forstwirtschaft 60 000 Forint bei. Junge Sportfreunde von Sopron leisteten freiwillige Arbeit im Werte von mehreren tausend Forint. Der Ski­lift wurde bereits in Betrieb gseetzt. * Die Gemeinde HARTA bekam im Vorjahr neue Bürgersteige in der Län­ge von anderthalb Kilometer. Damit vergrösserte sich das Bürgersteignetz auf 23 Kilometer, die alten Strassen ver­fügen jetzt ausnahmslos über Bürger­steige. ♦ Noch nicht endgültigen Angaben nach wurden 1972 in den Staatsgütern und Genossenschaften Investitionen im Wert von 13,7 Milliarden Forint ver­wirklicht. Die Baukosten wurden im Vorjahr verringert, der Aufschwung des Mechanisierungsprozesses hat — vor­läufig ziemlich langsam — begonnen. Die Güter gaben 7,7 Milliarden Forint für Bauarbeiten und 5 Milliarden für Maschinenanschaffungen aus. Die Ge­nossenschaften trugen ihren Möglich­keiten Rechnung: bei einem Kostenauf­wand von 5,4 Milliarden Forint für Bauarbeiten verwendeten sie 3 Milliar­den Forint für den Maschinenankauf. INNENPOLITIK DER WOCHE »• — 17• 3-vom 12. Wir sind bei der Halbzeit der Nomi­nierungsversammlungen der Ratsmit­glieder angelangt. Für Zehntausende von Wählern stellte das ein wichtiges Programm dar. Ich möchte nicht be­haupten, dass all jene Einwohner, die zu den Nominierungsversammlungen eingeladen wurden, dort auch erschie­nen; jene jedoch, die zu diesem öffent­lichen Forum ihres Wohnbezirkes gin­gen, wurden nicht nur von ihren staats­bürgerlichen Rechten, sondern auch von ihren staatsbürgerlichen Pflichten ge­leitet. Die reiche 'Thematik all dieser Diskussionsreden kann in diesem Rah­men nicht einmal zusammengefasst werden, schliesslich sind ja die Freu­den und Probleme in jedem Bezirk, in jedem Wahlkreis verschieden. Der An­lass zur Teilnahme an diesen Versamm­lungen und zum Wort-Er greifen ist je­doch überall derselbe: Uns selbst auf­zeigen, was wir in den vergangenen zwei Jahren alles erreicht haben, die bisherige Tätigkeit des Ratsmitgliedes auf die Waage legen, es erneut in sei­ner Funktion bestätigen oder statt sei­ner einen anderen, besser geeigneten Menschen Vorschlägen. Zwischendurch überprüft sich natürlich die Einwohner­gemeinschaft selbst: wie können die Pläne und Ansprüche der Verwirkli­chung nähergebracht werden, was er­warten wir von den Ratsmitgliedem und vom Rat und welche Forderungen müssen wir an uns selbst stellen? Ge­rade diese Nominierungsversammlun­gen sind am geeignetsten für wirkliche Dialoge gesellschaftlichen Ausmasses, denn ihre Themen sind lebendig und konkret ortsgebunden und der ein­zelnen Person sprechend. Die „einge­reichten Bedarfslisten” werden den lo­kalen Möglichkeiten und dem Taten­drang, der Handlungsbereitschaft der Einwohnerschaft gegenübergestellt. Die erste Woche der Nominierungsver­Sammlungen legte auf alle Fälle von dieser Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft Zeugnis ab. Auch ein an­derer Wesenszug war zu bemerken: grössere Ansprüche an die Nominier­ten. Presse, Rundfunk und Fernsehen gaben in den vergangenen Tagen so­wohl den Nominierten als auch den No­minierenden das Wort. Die breite Öf­fentlichkeit konnte den geeignetsten Menschen für die Ratsmitgliedstätigkeit aus dem Dorf, der Gehöftewelt, dem Betrieb, der Stadt kennenlernen, all je­ne, die gewillt sind, den gemeinsamen Interessen zu dienen. Ich meine, in vie­len Staatsbürgern hat sich ein günstiges Bild geprägt, als sie mittels der Presse die Kandidaten der am 15. April statt­findenden Wahlen kennenlernten, jene Menschen, die moralisch, politisch und gesellschaftlich am geeignetsten für diese Aufgabe sind. In den vergangenen Tagen äusserte sich im übrigen István Bencsik, der Ge­neralsekretär des Landesrates der Pat­riotischen Volksfront, über die bevor­stehenden Wahlen. Er lenkte erneut die Aufmerksamkeit auf die Tatsache — und ich glaube, man kann das nicht oft genug betonen —, dass aufgrund des 1970 modifizierten Wahlgesetzes jetzt zum erstenmal gesonderte Ratsmit­gliedswahlen abgehalten werden. Wie bekannt, war 1971 die Wahl der Parla­mentsabgeordneten auch mit der Wahl der Ratsmitglieder verbunden. Die Trennung dieser Wahlen ist nicht nur eine reine Formsache, sondern weist auch bedeutende inhaltliche Unter­schiede auf. Wenn wir die Ratsmitglie­der wählen, zentralisiert sich die Auf­merksamkeit selbstverständlich in er­ster Linie auf lokale Fragen, wenn wir jedoch darüber entscheiden, wer uns im Parlament vertreten soll, beschäfti­gen wir uns intensiver mit Landesan­gelegenheiten. Gyula Bereczky Die Fabrik qehört uns Für uns ist es ganz selbstverständ­lich, dass die Fabriken und Unterneh­men unseres Landes, unseres Volkes Eigentum sind. Und für die heutigen jungen Men­schen ist all das, was vor einem Vier­teljahrhundert, am 26. März 1948, er­folgte, bereits Geschichte. Jetzt, nach 25 Jahren, ist wirklich bereits Ge­schichte, was damals hervorstechend wichtige Station eines schicksalsent­scheidenden Vorganges war. Dieser über unser ganzes weiteres Leben ent­scheidende wichtige Prozess nahm mit den Kämpfen der Sowjetunion zur Be­freiung des ungarischen Volkes seinen Anfang und wurde durch jene ent­schlossenen politischen und wirtschaft­lichen Schlachten fortgeführt, welche die selbstbewusste ungarische Arbeiter­klasse, die Bauernschaft und die Intel­ligenz unter der Leitung der Kommu­nistischen Partei zum Schutz und zur Stabilisierung der volksdemokratischen Ordnung führten. Was geschah vor einem Vierteljahr­hundert, wie erfolgte dieser bedeuten­de Schritt? An jenem denkwürdigen 26. März vor 25 Jahren wurden all jene Fabriken verstaatlicht, die ab dem 1. August 1946 — wann auch immer — mehr als 100 Arbeiter beschäftigt hatten und sich im Eigentum von ungarischen Staatsbür­gern befanden. Um die ungeheure Wichtigkeit dieses Schrittes zu illu­strieren, genügt es, einige Daten anzu­führen: Von der im März erfolgten Ver­staatlichung wurden 594 Betriebe und Unternehmen berührt, in denen mehr als 160 000 Arbeiter beschäftigt waren. Durch diese Massnahmen wurde der sozialistische Sektor praktisch zum Be­herrscher der gesamten Fabrikindustrie und innerhalb dieser auch zu dem der wichtigsten Industriezweige. Selbstverständlich standen die Vor­bereitungen zur Verstaatlichung bis hin zu den Tagen des Vollzuges unter strengster Geheimhaltung. Und das war hundertfach begründet, mu­ssten doch die jVersuche der Fabrikbe­sitzer und ihrer Helfershelfer zur Ka­pitalflucht verhindert werden. So wa­ren sich auch all die Arbeiter, Partei­­und Gewerkschaftsfunktionäre, die am 25. März 1948 im Sitz der Metallarbei­ter zu einer Versammlung zusammen­gerufen wurden, im Unklaren darüber, warum man sie hierher bat. Sie hatten keine Ahnung davon, dass sie an die­sem Tag Zeugen, Teilhaber eines wei­teren Sieges der ungarischen Arbeiter­klasse, eines grossen historischen Fak­tes sein würden. Und es wäre ihnen nicht einmal im Traume in den Sinn gekommen, dass sie, die die Tore des Vasas-Gewerkschaftshauses als einfa­che Arbeiter betraten, diese als von der Regierung ernannte Betriebsleiter verlassen, um am nächsten Tag im Na­men der Arbeiterschaft die Leitung dieser Fabriken und Unternehmen zu übernehmen. Grossartig waren sie, diese Märztage vor 25 Jahren und jenes geschichtli­chen Umwälzungsprozesses würdig, als dessen Ergebnis wir mit immer weit­­ausholenderen Schritten auf dem Wege des Auf baus des Sozialismus, auf immer höherer Ebene, schreiten. Gy. G. Im Gymnasium „Lajos-Kossuth” in Pesterzsébet startet im September 1973 ein neuer deutscher Klassenzug, der vor allem deutschsprachige Schüler aus den auch von Schwaben bewohnten Budapester Bezirken und aus den umliegenden Ortschaften lieizliolut etioaifei! .Meldet Suek bei: Direktor Martin Thomann, Gymnasium „Lajos Kossuth*', Budapest XX. Pesterzsébet, Ády Endre út 142. Schwäbische Eltern! Schickt Eure Kinder in die deutschen Klassenzüge! Sie erhalten dort eine wohlfundierte Bildung in deutscher und ungarischer Sprache! Achtung! Achtung!

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