Neue Zeitung, 2016 (60. évfolyam, 1-53. szám)
2016-06-10 / 24. szám
Gemeinschaften der Ungarndeutschen Neue Zeitung, Nr. 24/2016, Seite 2 „Unsri Musik“ - zurück zu der reinen Quelle der ungamdeutschen Blasmusik Alte Kameraden schaffen Schule Der Blasmusikverein „Alte Kameraden Blaskapelle“ wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen, die ungarndeutschen Blasmusiktraditionen aufleben zu lassen, um diese musikalische Muttersprache zu pflegen und wach zu halten. Zurück zu den Ursprüngen, die Suche nach der reinen Quelle dieser musikalischen Tradition könnte das Motto des Konzerts heißen: In das reiche Erbe der ungarndeutschen Blasmusiktradition der Branau ließ Vereinsvorsitzender Antal Schram (aus Nadasch) durch das konzeptionell gestaltete Konzert im Budapester Haus der Traditionen - der Ofener Redoute - Einblick gewähren (er stellte das reiche Bildmaterial und den wunderbaren Text der Moderation zusammen). Bis ins 19. Jahrhundert bzw. in noch frühere Zeiten entführte der aus Mesch/Mözs (Tolnau) stammende Moderator János Szászi - früher Rundfunkmitarbeiter, der auch seine Mundartund Deutschkenntnisse während der genussreichen Moderation kundtat - die Zuhörer: von den Einflüssen der Militärmusik, der verwobenen Beziehungen und Bindungen innerhalb der Habsburgermonarchie, dem böhmisch-mährischen Einfluss bis hin zu den ungamdeutschen Musikerdynastien und Meister-Schüler-Beziehungen reichte die Palette. Archivfotos verdeutlichten den visuellen Effekt der Exkursion in das Metier. Der aus Nimmesch stammende Es-Klarinettist Péter Heil wurde als Schüler des bekannten Sawener Kapellmeisters Josef Aubert vorgestellt, Stücke vom Wuderscher Silvester Herzog und dem Haimascher Konrad Habich wurden u. a. gespielt. Miklós Hazenauer war Schüler von Letzterem. Apropos Musikerdynastien: Die Familie Ritter aus Arpad war in hoher Zahl in der Kapelle vertreten. Und die Alte Kameraden Blaskapelle sollte keine Sorgen haben, was den Nachwuchs anbelangt: András Schram, der Enkelsohn des Vereinsvorsitzenden, übernahm beim ersten Zugabetitel mit charmanter Leichtigkeit die Leitung der Kapelle und zeigte sein Talent auf Flügelhom. Betont wurde, welche Instrumentengruppen charakteristisch waren, die verbreitete Doppelaufstellung in den Kapellen hervorhebend: neben den Blasmusikinstrumenten haben früher die Musiker jeweils auch Streichinstrumente gespielt. Die eigentliche Funktion dieser Musik ist eng mit der Freude des Tanzes verknüpft. Der Hochzeitsblock mit „Schön ist die Jugend“, „Auf der Hochzeit“ und „Brautschau“ ließ das gemeinschaftliche Feiern der Dorfgemeinschaft mit der Funktion von Tanzmusik heraufbeschwören. Bemerkenswert ist auch die Tätigkeit der Sammlung und Digitalisierung des noch auffindbaren und vorhandenen Notenmaterials, um die reine Quelle in der ungamdeutschen Blasmusik vermitteln zu können. Ein bewusst identitätsstiftendes, inhaltvolles Konzert gaben die Musiker der Alte Kameraden Blaskapelle am 29. Mai in Budapest. Hoffentlich findet dieses schon bald weitere Fortsetzung! angie Infos: Anton Schram, Vereinsvorsitzender, Handy: +36 30 9698970 E-Mail: schram.antal@gmail.com „Etwas, worauf wir stolz sein können“ Erster Ungamdeutscher Lehrpfad in Schömberg (Fortsetzung von Seite 1) einen Themenkreis rund um das Ungarndeutschtum in Schömberg zeigt. Die Stationen sind bequem zu Fuß im Zentrum erreichbar und regen jeden zum Mitspielen und Nachdenken an. Von der Änderung der Zusammensetzung der Bevölkerung und der Bevölkerungszahl in verschiedenen Epochen bis hin zu den Flurnamen und der Läutordnung der Kirche werden zahlreiche Themen vorgestellt. Besonders schön ist auch die Allee des Lehrpfades mit bedeutenden Schomberger Persönlichkeiten, wie Márton Kalász, Josef Michaelis, Valentin Pintz oder Maria Bauer. Die letzte Station ist das prächtige „Schwäbische Haus“, wo nicht nur Alltagsgegenstände, sondern auch die geistige Kultur der Schomberger vorgestellt werden. Der Lehrpfad kann gewiss als Vorbild für andere Dörfer dienen. Er vereint Wissen mit Spaß und ist für jede Altersgruppe zugänglich, wobei im Mittelpunkt explizit lokale Sehenswürdigkeiten stehen. Am 11. Juni wird der zweite Lehrpfad in Sankt Iwan bei Ofen übergeben (siehe Seite 20). Hoffentlich werden weitere Lehrpfade in ungamdeutschen Orten angelegt. Die Ungarndeutschen Lehrpfade werden vom Bundesministerium des Innern über die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen gefördert. GS <Fotos: https://www.facebook. com/La ndesselbstverwaltung/photos/pcb. 1728 781787382267/1728779090715870/?t ype=3&theater>