Neuer Weg, 1954. augusztus (6. évfolyam, 1650-1674. szám)

1954-08-01 / 1650. szám

Seite 2 1. AUGUST Der schwere Anker wurde gelich­tet, die Trosse von den Pollern losgelöst und an Bord gezogen. Von all dem merkte Matrose Constantin Moldovan nicht viel. Er und seine Genossen befan­den sich im Heizraum, wussten erst, dass das Schiff in See stach, als der Maschi­nentelegraph von der Kommandobrücke meldete: „Volle Fahrt voraus!“ Die Jungs im Heizraum stellten mit ihnen nun schon gewohnten Griffen die Ölheizung nach; im Turbinenraum wurde indessen dem Dampf freier Weg gegeben. Am Heck sprudelte das ölige Wasser des Hafenbek­­kens auf, der Pier blieb zurück: das Kriegsschiff ein wahrer Koloss aus Stahl, befand sich in Fahrt Matrose Moldovan hatte schon lange diesen Augenblick erwartet. So oft er sich im Spiegel erblickt hatte, die schirmlose Matrosenmütze mit den Bändchen auf dem Kopf, schien es ihm unwahrschein­lich. Unzählige Male hatte er sich leise mit einem fragenden, zweifelnden Unter­ton wiederholt: „Matrose Constantin Mol­dovan“, Er fühlte sich eben noch mehr als Schlosser, der er noch vor einigen Monaten in der Stalinstädter Kugellagcr­­fabrik war. Jetzt hörte man im Heizraum nichts, ausser dem zeitweiligen Klingeln der Schifftelegraphen, dem Summen des Dampfes in den Rohren und dem Stamp­fen der Pumpen. Die älteren Matrosen verrichteten still ihre gewohnte Arbeit, die Neulinge aber waren erregt. Sie soll­ten jetzt ihre Seetaufe erhalten, richtige Matrosen werden. Nicht, dass sie etwa Angst gehabt hätten, aber es pochte doch in ihnen: Wie wird es auf hoher See sein? Wie ist es mit der Seekrankheit? Die Schiffe liessen indessen das letzte Hafenfeuer hinter sich. Der Meeresspiegel, im Hafenbecken nur leicht gekräuselt, wurde gischtig. Steife Böen pfiffen um die Masten, die letzten Möwen flogen schrill kreischend zur Küste zurück. Das Schiff aber kämpfte sich durch die Bre­cher, die bereits Deckhöhe erreicht hatten, im Stampfen seiner Maschine vorwärts, reihte sich im Konvoi ein. Eine Glocke kündet die Ablöse an, Langsamer als sonst ging es die eisernen Sprossen hinauf zur Luke. Hier, auf dem Deck, war das Schlingern des Schiffes noch stärker spürbar als unten im Heiz­raum, der sich unter dem Wasserspiegel befindet. Matrose Moldovan riss die Au­gen auf. So hatte er das Meer noch nie gesehen: bleierne Wellen, über die weisse G'scht schäumte, rauschten heran. Weit und breit kein Land mehr zu sehen; das Schiff hatte mit seiner Geschwindigkeit von Dutzenden Knoten bereits eine tüch­tige Strecke zurückgelegt. Der bewölkte Himmel wurde immer düsterer; es dun­kelte schon. Uber die Masten flohen graue Wolkenfetzen. Moldovan hatte ein merkwürdiges Ge­fühl im Magen. Torkelnd machte er ein paar Schritte über das eiserne Deck. Die Glocke rief zum Essen. Nur wenige von den Neulingen leisteten ihrem Ruf Folge. Matrose Viorel Merluţ, einer der Heizer, rauchte hastig mehrere Zigaretten hintereinander und kroch dann, grüngelb im Gesicht, wieder unters Deck. Moldovan zwang sich, einige Bissen der kräftigen Seemannskost zu schlucken, doch sie schienen ihm irgendwo in der Kehle stecken zu bleiben. Schnell ging er wieder aufs Deck, rauchte ein paar Zigaretten, nahm dann aus der Kombüse das Essen Viorels und kletterte in den Heizraum. Viorél, ein baumstarker Bursche lag zu­sammengekrümmt auf einigen Rohren. Ängeekelt schob er das Essen weg. Mol­dovan stellte es für später bereit. Die Glocke läutete; die Neuen traten wieder ihren Dienst an. Still nahmen sie ihre Plätze ein. Der Bootsmaat des Kessel­raumes, Fähnrich Constantin Juncu, wandte sich ihnen zu: „Nun, wie fühlt ihr euch Jungs?“ Keine Antwort kam; der Fähnrich erwartete auch keine. Schon so manchen Neuling hat er aufs Meer geführt, aus ihnen richtige „Seebären“ gemacht. Er wusste gut, — noch aus der Zeit, als er zum ersten Mal in See stach — wie sie sich fühlen konnten. Väterlich sagte er: „Lasst euch nicht unterkriegen... ihr habt zwar zu eurem Pech gerade zur ersten Ausfahrt einen schweren Seegang erwischt, aber ihr seht, dass selbst von euch Neulingen nicht allen übel ist.“ Schweigend hörten ihm die Burschen zu. „Ich gebe euch einen Rat: Denkt nicht daran; denkt, ihr würdet noch im Hafen sein. Tut eure Arbeit, singt meinetwegen dabei. Vor allen, raucht nicht und esst so viel ihr könnt.“ Die Stunden vergingen. Das Schiff stampfte an dem ihm bestimmten Platz im Konvoi durch die Wellen. Pechschwarze Nacht war es geworden. Ablöse. Moldo­van kletterte wieder an Deck, Mihuţ blieb unten, verkroch sich in einem Winkel. Dunkelheit. Kein Licht weit und breit zu sehen. Die Schiffe glitten wig im Kriegsfall verdunkelt durch die tinten­schwarze See. Moldovan spürte sich hier, zwischen dem unendlichen Himmel und dem schier uferlosen Meer ganz winzig klein. Das mächtige Schiff schien ihm nur eine Nusschale. Er ging wieder unter Deck. Plötzlich rührt sich die Schiffsglocke; Gefechtsübung ! Das Schiff, bisher wie ausgestorben, be­völkerte sich, Schatten huschten übers Deck, zu den Gerichtsständen. Moldovan war auf seinen Wunsch auch in einer zweiten Spezialität ausgebildet worden: Im Falle eines Gefechts, sollte er Ladeschütze sein. So hastete er zur Luke hinauf. Eisige Böen rissen ihm die Mütze fast vom Kopf. Das Deck war glitschig, wankte unter ihm. Als er zum Geschütz gelangte, warteten die übrigen bereits auf ihn. Die eingelernten Griffe wollten diesmal nicht gehen, die Granate schien zentnerschwer, flog, während er wankte, fast über Bord. Endlich, und als letzter, konnte auch der Kommandant ih­res Geschützes dem Gefechtsstab berich­ten: „Geschütz feuerfertig!“ Als der Alarm abgeblasem wurde, stürz­ten sich die Matrosen der älteren Jahr­gänge auf d!e Neulinge: „Zum Teufel... wegen euch verspäten wir! Rührt eure Knochen schneller!“ „Ruhe !“ rief der Fähnrich Surcealä, Bootsmaat bei den Geschützen, dazwi­schen. „Kommt Jungs, ich will euch was erzählen“. Sie nahmen in der Kajüte Platz und der Fähnrich legte los: „Ende des ersten Weltkrieges geschah es. Unter den Matrosen unserer Flotte herrschte Unzufriedenheit. Arbeiter- und Bauern­söhne waren sie, die Frieden, Feld und Arbeit wollten. Sie wollten es den russi­schen Matrosen nachmachen, die ihre reaktionären Offiziere beseitigten und die Flagge «hr Revolution hissten. Auf dem Monitor „Kogälniceanu“ hatten sich 25 Matrosen verschworen, mit den revolu­tionären Matrosen der russischen Schwarz-Meer-Flotte Verbindung aufzu­nehmen. Eines Abends fand jeder Ver­schwörer beim Offnen seiner Hängematte einen Zettel: , Um 22 Uhr geht es los“. Die Aufgaben waren bereits zugeteilt worden. Diese sollten die Offiziere ge­­fangennehmEn, jene die Kommandobrük­­ke, andere den Raum des Funkers usw. besetzen. Die Ordonanz des Kommandan­ten aber erhielt den Hauptauftrag: abends, wenn er dem Kommandanten — ein unmenschlicher Geselle der die Ma­trosen blutig prügelte — das Essen in des­sen Kajüte auftrug, sollte er ihn er­schlössen. Das sollte auch das Zeichen für die übrigen sein. Die Vorbereitungen zum Aufstand wur­den jedoch aufgedeckt und die sich daran beteiligen wollten, sofort erschossen. Gespannt hören die Matrosen zu. Sie hatten unterdessen ihre Übelkeit, den schweren Seegang und alles andere ver­gessen. Der Fähnrich aber setzte fort: „Seither ist eine lange Zeit verflossen; das Ziel, wofür auch jene 25 Matrosen ihr Blut vergossen, wurde erreicht. Nun sind wir dazu hier, das Errungene zu be­schützen. Wenn es auch am Anfang schwer ist; unsere Geschütze müssen immer schuss­bereit sein ! Dazu müssen wir die See und uns selbst überwinden! So wie damals, auf dem Monitor, hängt es auch jetzt noch von jedem einzelnen ab.“ Matrose Moldovan dachte noch lange über das Gehörte nach. Er wurde erst durch die Schiffsglocke aus seinen Ge­danken gerissen: Wieder Gefechtsübung! Die Brecher, die bis aufs Deck schlu­gen, den gischtigen Wind, den Tanz des Decks unter den Füssen, die stockdunkle Nacht vergessend, stürzte er zu seinem Geschütz, war als erster mit der Granate zur Stelle! „Geschütz feuerfertig!“ mel­dete auch schon der Kommandant ihres Gefechtsstandes. Fähnrich Surcealä blick­te befriedigt auf die Uhr: Das Geschütz war in noch kürzerer Zeit als vorgeschrie­ben feuerbereit. Die Schützen blickten indessen in die Dunkelheit hinaus, die das Schiff um­hüllte. Dort kennte in jedem Augenblick der „Feind“ auftauchen. Drohend richtete sich das Rohr ihres Geschützes dorthin. Matrose Moldovan aber stand auf festen Beinen, mit der Granate in den Armen, blickte furchtlos auf di« gischtigen Wel­len. Fähnrich Surcealä spitzte die Ohren: Vom Geschütz her ertönte leise ein Lied. Man wusste nicht, wer es begann. Viel­leicht auch Moldovan. Aber alle summten es mit. Ein Matroseinlied, das sich trotzig erhob, der Böen und dem Gischt spottend. Fähnrich Surcealä lächelte. Die Jungs hatten sich selbst und die See überwun­den, die Seetaufe bestanden. ★ Matrose Moldovan ist inzwischen zum Obermaat vorgerückt. Sein Schiff ist seit­her noch manchesmal auf Fahrt gegan­gen, aber Constantin Moldovan ist nie wieder seekrank gewesen und hat auch bei seinem Geschütz nicht mehr verspä­tet. BERT MILLITZ Die erste Ausfahrt Nachfolger Der Titel eines Matrosen ist ein Ehren­titel, ein Titel den viele der bekannte­sten Wissenschaftler und Forscher der vergangenen Jahrhunderte stolz getragen halten. Matrose sein bedeutet, an der See­oder Fiussgrenze des Landes zu wachen, ein Sendbote seines Volkes über Meere und Ozeane zu sein. In der Marine werden vielleicht noch mehr als anderwärts die Überlieferungen sorgfältig und getreulich gepflegt. Selbst die Matrosenuniforrn mit den Bändern an der Mütze und die Streifen an den Kragen der Kriegsmarineangehörigen sowie die Art, wie die Flaggen und Wimpel gehisst werden, entspricht alten Überlieferungen der Matrosen. Bereits in den ältesten Zeiten hat un­ser Volk ganz besonderes Interesse für seine Nachbarn bekundet. Oie moldaui­schen und wallachischeiT Schiffe fuhren auf der Donau, im Schwarzen und sogar im Mittelländischen Meer. Alte Doku­mente erwähnen die engen Handelsbezie­hungen dieser Kaufleute mit denen aus Saporoshi und am Schwarzen Meer. Jm gemeinsamen Kampf gegen das Otto, manische Reich festigte sich die Freund­schaft zwischen den russischen und ru­mänischen Matrosen. Ein wichtiges Er­eignis, das zu noch engeren Freund, schaftsbeziehungen führte, war die Teil­nahme der moidauischein Matrosen am Angriff auf die türkische Festung Ismail im .Jahre 1790, der von den russischen Armeen unter dem Kommando von Ge­neralissimus Suworow organisiert wurde. Im Jahre 1077 leistete die rumänische Flotille auf der Donau einen wichtigen Beitrag zur Zerschmetterung der türki­schen Flotte und sicherte den russischen Truppen die Möglichkeit des Übergangs über die Donau. Während dieser Periode sah sich Russland gemäss den Bestim­mungen des Pariser Vertrages von 1850 gezwungen, die Flotte zu verringern. Des­halb wurden die rumänischen Schiffe der Donauflotille der russischen Armee zur Verfügung gestellt und die Besat­zungen aus rumäJiischeu und russischen Matrosen gebildet. Das russische Kom­ ruhmreicher ★ von Kipitän III. Ranges V. NAUM ★ * mando schätzte den Mut und die Zähig­keit der rumänischen Matrosen und ver­lieh den Majoren Murgescu, Demetrescu, Maiean und anderem Offizieren und Ma­fiosen hohe Auszeichnungen und Me­daillen. Während des ersten Weltkrieges zeich­nete sich die Donau-Kriegsflotille eben­falls durch ihre mutigen in Zusammen-, arbeit mit der russischen Flotille durch­geführten Aktionen aus. Im August 1944, als unsere Armee die Waffen gegen die Hitleristen kehrte, eröffneten die rumänischen Matrosen das Feuer auf die hitleiristischen Ein­dringlinge. Auf der Donau verfolgten dio rumänischen und sowjetischen Schif­fe die Geleltzüge der feindlichen Schiffe, wobei einige versenkt und dio anderen gekapert wurden. Hunderte von Schiffen und Wasserfahrzeugen biissten die Hit­leristen durch die mutigen Aktionen der rumänischen und sowjetischen Kriegs­schiffe auf dem unteren Lauf der Do­nau ein. ★ Im Bewusstsein der rumänischen Ma­trosen leben auch gewaltige revolutionä­re Überlieferungen fort. Unter dem Einfluss des revolutionä­ren Aufschwungs in Russland entfaltete sich in Rumänien bereits in den Jahren vor dem ersten Weltkrieg eine gewal­tige revolutionäre Bewegung. In den Reihen der Matrosen war diese revolu­tionäre Bewegung besonders intensiv. Als die Matrosen de« Panzerkreuzers „Po­temkin“, die sich während der russi­schen Revolution des Jahres 1905 erho­ben, aus Mangel an Brennstoff gezwun­gen waren, im Hafen von Constanţa vor Anker zu gehen, bildeten rumänische Matrosen und Arbeiter des ganzen Lau- Traditionen des Komitees, die die Revolutionäre gut aufnahmen, sie beherbergten, ihnen zur heimlichen Rückkehr nach Russland (Hier zur Auswanderung in änderte Länder ve.rhalfen. Einige von ihnen blieben bei uns. Die epochemachenden Ereignisse des Jahres 1917 in Russland, die engen Be­ziehungen zwischen den russischen und rumänischen Matrosen, beeinflussten das Wachsen des, revolutionären Geistes un­serer Matrosen. Die' Jahre 1917—1919 waren Jahre grosser revolutionärer Kämpfe in den Reihen de-r Matrosen der rumänischen Flotte. Einen mächtigen Widerhall fand in dem Reihen der ru­mänischen Matrosen die Revolte auf dem Kreuzer „Carol I". Die reaktionären Of­fiziere wurden von den Schiffen ver­jagt, an Bord wurden Revolntionsko­­mitees gebildet und den Schiffern revo­lutionäre Namen gegeben. Diese Schiffe nahmen am Truppen- und Lehensmittel­­transport für die rote Armee teil, wäh­rend der Kreuzer „Ion Roată“ (der frü­here Carol I; sich an der Unterdrückung konterrevolutionärer Aktionen beteiligte. Aus den Reihen der rumänischen Mairo­sen meldeten sich viele freiwillig und fuhren nach Odessa, um für die Sache der Revolution zu kämpfen. Die rumä­nische Bourgeoisie sah mit Schrecken, wie sich die revolutionären Aktionen ausbreiteten, wie sie die Donauflotille, die Küstenbatteri'en und die Schiffs­werften erfassten, wie diese Aktionen vom Volk unterstützt wurden. Aber mit llill'e des ausländischen Imperialismus gelang es schliesslich der Bourgeoisie, die sich der Demagogie, der Unterstüt­zung der Verräter der Arbeiterklasse aus den Reihen der Sozialdemokrati­schen Partei bediente, die Revolte der Matrosen zu unterdrücken. Sic war dann eifrig bestrebt, diese heldenhaften Ereig­nisse in der Geschichte unserer Marine zu verheimlichen und sie mit Verleum­dungen zu beschmutzen. Die Partei, die Regierung und das ge­samte rumänische Volk stellten der Ma­rine der Rumänischen Volksrepublik ver­antwortungsvolle und wichtige Aufgaben. Der Kriegsmarine wurde die hohe Mis­sion anvertraut, treu über die Meeres­­und Hiissgrenzeh des Landes zu wa­rben und der Handelsmarine wurde die Aufgabe gestellt, zur Ausdehnung und Entwicklung des Binnen- und Aussen­­liandels auf dem Wasser beizutragen. Dio Tatsachen beweisen, dass die Matrosen ihre Pflicht mit hohem Verantwortungs­gefühl erfüllen. In unzähligen Kampfes­­ühungert und im Rahmen der sportlichen Wettbewerbe der Matrosen eignen sich die Matrosen der Kriegsflotte die kämpfe­rische Erfahrung der glorreichen Sowjet­flotte an, sie stählen sich als Matrosen, lernen schlagfertig zu handeln, so wie es die Anforderungen des modernen Kampfes verlangen. Manchmal sind auch die Matrosen der Handelsflotte gezwungen, unter beson­ders schweren Bedingungen mit den stürmischen Wogen zu kämpfen, um die ihnen anvertrauten Aufgaben dureh­­ztifiihren. Auf einer Fahrt durch die Ostsee wurde das rumänische Transport­schiff „Plec.hanow “ von einem starken Sturm erfasst und erlitt Schiffhnich. Die Matrosen ergaben sich aber nicht und wollten das Schiff nicht den Wellen überlassen. Durch heldenhaften Einsatz der Besatzung wurde nicht mir das Schiff sondern auch die ganze Ladung gerettet. Es ist bekannt, dass der Umfang des Aussenhandels der RVR in der Periode 1946—1955 um vieles gewachsen ist und sich in ständigem Wachsen befindet. Die Handelsflotte der RVR hat einen wesentlichen Beitrag zu dieser eindrucksvollen Ziffer geleistet. Umgeben von der Liebe und Fürsorge des gesamten Volkes festigt und entwic­kelt sich unsere Marine und leistet einen immer grösseren Beitrag zum Aufbau des Sozialismus in unserem Lande und zur Verteidigung der RVR. Dadurch er­weist sich die Marine der RVR des Bei­spiel« ihrer Vorgänger würdig und be­reichert den Sciialz ihrer Überlieferun­gen. dieser Überlieferungen, auf die nicht nur die Matrosen sondern auch unser ganzes Volk stolz ist. NEUER WEG Nr. 1650 Sonntag, 1. August 1954 |Die Ernte rechtzeitig und verlustlos Es ist für .jeden Werktätigen, vor allem für den Werktätigen vorn Lande, ! zur Selbstverständlichkeit geworden, dass er in der Erntezeit seinen besten ; Beitrag zum Gelingen dieser Kampagne leistet. Unter der Losung „Ernte- I einsatz, Sache des ganzen Volkes“ setzt unsere werktätige Bauernschaft in der i Ţaj alles daran, um Schnitt, Drusch und Stoppelsturz rechtzeitig und unter den j J. i... »«Smsiingen durchzuführen. Und dies ist umso wichtiger, da in diesem Erntejahr, durch die anhaltend ungünstigen Witterungsverhältnisse zur Durch­führung dieser landwirtschaftlichen Sommerarbeiten nur eine knappe Zeit­spanne zur Verfügung steht. Trotz der restlosen Einsatzbereitschaft unserer werktätigen Bauernschaft in dieser für die Sicherstellung des Brotes des gesamten werktätigen Volkes SO wichtigen Kampagne, der Erntekampagne, konnten im ganzen Land bis zum 25. Juli d. J. nur 68.3"/« der gesamten mit Halmfrüchten behauten Fläche ein­­gebraclit werden. In einigen Regionen, wie z.B. Stalin, Kiausenburg, Hunedoara und Temesvár ist die Tagesgeschwindig keit beim Schnitt, wegen mangelnder Orientierung und mobilisatorischer Tätigkeit der dafür verantwortlichen Organe, eine äusserst geringe. Während die Region Arad bis zum obigen Datum bereits 94,7“/« der Halmfrüchte eingebracht hat, konnte die Region Stalin nur 9,6"/« der Halmfrüchte einbringen. Worauf ist diese Tatsache zurückzuführen ? Die Gründe dafür müssen vor allem bei der mangelnden Organisierung der Schnittarbeiten Í durch die Exekutivkomitees der Volksräte dieser Regionen gesucht werden, die es bisher noch immer nicht voll und ganz verstanden haben, durch ihre Land- J Wirtschaftsorgane für die Einbringung der Ernte unter besten Bedingungen zu sor­­\ gen. auf eine ständige Steigerung der Tagesgeschwindigkeit bei den Schnittar­­j beiten hinzuwirken. ! Ein anderes sehr wichtiges Problem, das schon seit einiger Zeit in der I Region Stalin seiner Lösung hart, ist das des Bindfadens, der für das Garben­binden gebraucht wird. Bis zum hiutigen Tage hat die Region Stalin, trotzdem sie diesen Bindfaden rechtzeitig eingeplant und verlangt hat, keinen erhalten. Aus diesem Grunde sind die werktätigen Bauern der Region Stalin gezwungen, die geschnittenen Halmfrüchte auf dem Feld liegen zu lassen, wo sie dem Regen und Hagel niedcrschlägen ausgesetzt sind. Eine solche Situation darf von seiten der Volksräte dieser Region nicht geduldet werden, denn dadurch können grosse Ernteverluste entstehen, die nicht wieder gutzumachen sind. _ Noch ist es nicht zu spät, die vorhandenen Mängel bei der Ernteeinbringung in den Regionen Stalin, Klausenburg, Hunedoara und Temesvár zu beseitigen und ; durch eine erhöhte Tagesgeschwindigkeit beim Schnitt das Versäumte wieder nachzuholcn. Die Exekutivkomitees der Volksräte dieser Regionen müssen darum operativ sämtliche organisatorische Massnahmen treffen, die einen reibungslosen Verlauf der Ernteeinbringung sicherstellen. Die Ernte rechtzeitig und ohne Ver­luste unter Dach und Fach zu bringen, ist eine Aufgabe von grösster Bedeutung. G. SCH. Vordringlichste Aufgaben einiger Gemeindevolksräte Organisierung der Druschplätze duldet keine Verzögerung Die Halmfrüchte im Rayon Agnetheln reifen später als in anderen Landestei­len. Der ungünstigen Witterung ist es zuzuschreiben, dass erst vor ungefähr einer Woche einzelne Landwirtschaftsein­heiten mit dem Gerstenschnitt begannen. Den Anfang machten die Gemeinden Bur­gisch. Holzmengen, Michelsdorf, die Sek­tion Leschkirch des Staatsgutes Agne­theln, sowie einige Kollektivwirtschaften und Arbeitsgemeinschaften. Die volle Ent­faltung dieser Arbeit hängt jedoch viel von der Witterung ab. Die Halmfrüchte haben nun die“Gelbrei. fe erlangt. In Anbetracht dieser Tatsache müsste jetzt die Organisierung der Druschplätze schon beendet sein. Doch nur wenige Gemeindevolksräte dieses Rayons haben die Wichtigkeit der recht­zeitigen Durchführung dieser Arbeit er­kannt und dementsprechend gehandelt. In dieser Hinsicht kann der Gemeindevolks­rat Alzen mit dem Vorsitzenden I. Traub lobend hervorgehoben werden. In Befol­gung der Anweisungen des Rayonsvolks­­rates wurde die rechtzeitige Organisie­rung des Druschplatzes vorgenommen und zwar wurden dort Baracken für die Geräte der Feuerwehr, für die Bibliothek und für andere Bestimmungen errichtet. Wassertonnen wurden herbeigeschafft und alle Massnahmen zur Verhütung von Bränden getroffen. Losungen, die die werktätigen Bauern aufrufen, keine Mi­nute zu verlieren, sind angebracht. Auch eine Ehrentafel ist vorhanden, wo die beim Drusch fleissigsten Bauern gelobt und die Nachzügler getadelt werden sol­len. Auf der Wandzeitung in der Gemein­de wurden Artikel veröffentlicht, die das i-Toblem der rechtzeitigen Ernteeinbrin­gung und des Drusches behandeln.. Mit einem Wort, wenn in dieser Gemeinde der Schnitt beginnt, steht dem Drusch nichts im Wege. , Von demselben Pflichtbewusstsein liess sich auch der Gemeindevolksrat Schön­berg leiten. Hier ist es der regen Tätig­keit der ständigen landwirtschaftlichen Kommission zu verdanken, dass der Druschplatz jederzeit seiner Bestimmung übergeben werden, kann. Leider ist diese Feststellung für den Gemeindevolksrat Burgisch nicht gültig. Obwohl, wie eingangs schon erwähnt wurde, der Gerstenschnitt in dieser Ge­meinde bereits begonnen hat, ist von einem gut organisierten Druschplatz noch nicht die Rede. Die Tätigkeit des Volks­rates beschränkte sich lediglich auf die Festsetzung des Platzes für die Drusch­tenne. Völlige Interessenlosigkeit dieser Frage gegenüber ist beim Vorsitzenden Adam Pavel zu bemerken. Wie ist es sonst erklärlich, dass Genosse Adam Pa­vel gelegentlich einer Sitzung beim Ray­onsvolksrat einen Bericht erstattete, dem­zufolge die Organisierung des Drusch­platzes in der Gemeinde bereits beendet ist, wo dies den Tatsachen überhaupt nicht entspricht. Noch mehr. Als einige Tage später ein Delegierter des Rayonsvolks­rates dieser Gemeinde einen Besuch ab­stattete, um dem Exekutivkomitee des Gemeindevolksrates die letzten Anweisun­gen bezüglich der Ernteeinbringung und des Drusches bekanntzugeben, winkte der Vorsitzende Adam Pavel mit der Hand ab: „Nicht notwendig, bei uns klappt al­les wie am Schnürchen“. Zwar traf der Rayonsvolksrat hierauf die nötigen Massnahmen, doch scheinbar lässt sich der Gemeindevolksrat Burgisch nicht aus seiner Ruhe bringen. In Neithausen wird der Organisierung der Druschplätze ebenfalls keine Beach­tung geschenkt. Diese Aufgabe wird in gröbster Weise vernachlässigt. Der Vor­sitzende Ştefan Colcear hat an die Abge­ordneten völlig vergessen, die im Falle einer engen Zusammenarbeit mit dem Exekutivkomitee tatkräftig mithelfen können. In Michelsdorf haben die werktätigen Bauern mit dem Gerstenschnitt begon­nen. Doch sie sind besorgt denn die Or­ganisierung des Druschplatzes lässt viel zu wünschen übrig. Ihre Frage: „Wann werden wir mit dem Drusch beginnen können?“, ist berechtigt. Der Vorsitzende dieses Gemeindevolksrates Dumitru Mi­toc muss mit seiner bisherigen Gleichgül­tigkeit Schluss machen und danach trachten, das Versäumte ohne Zeitverlust nachzuholen. Zusammenfassend rufen wir diesen Ge­meindevolksräten mit aller Eindringlich­keit in Erinnerung, dass es um das Brot des werktätigen Volkes geht. Infolgedes­sen duldet die Organisierung dei Drusch­plätze keinen Aufschub. Jede Minute muss ausgenützt werden, um das Ver­säumte nachzuholen. H. KAMILLI BEKANNTMACHUNG Die Einschreibungen für die Auf­nahme prüfuny der Deutschen Päda­gogischen Lehranstalt in Tumesvar haben begonnen und 1werden am J. August 11)34 abgeschlossen. Die dazu nötigen Dokumente sind: 1. Gesuch für die Einschreibung zur Aufnahmeprüfung. 2. Deklaration Typ ausgestellt von Eltern oder Vormunde (Formular in der Schulkanzlei erhältlich). 3. Legalisierte Abschrift des Ge­burtsscheines (Leiter Typ). 4. Abgangszeugnis der 7. Klasse. 5. Ausweis über die soziale Kate­gorie und. Vermögenverhältnisse der Eltern o<ler des Vormundes ausge­folgt vom Exekutivkomitee des Volks, rates. b. Ausweis uber das (lehalt der Et­tern oder des Vormundes ausgefolgt von der Arbeitsstelle. Oben angeführte Dokumente sind, in einem Dossier in der Schulkanzlei abzugeben. Die Aufnahmeprüfung findet zwi. sehen dem. !).—46. August statt. Am ö. August findet die ärztliche. Untersuchung und Prüfung der mu­sikalischen Eignung statt. In den I. Jahrgang der Deutschen Pädagogischen Lehranstalt in Temes­­rear werden für das Schuljahr 11)33 /.<■.’ insgesamt 30 Schüler auf genommen. DIB SCHULLEITUNG, BEFEHL cles Ministers der Streitkräfte der Rumänischen Volksrepublik No, M 6 1. August 1954 Bukarest Genossen Matrosen und Soldaten, Maate und Sergeanten! Genossen Offiziere, Admirale und Generale! Heute feiern unser werktätiges Volk und seine Streitkräfte den Tag der Marine der Rumänischen Volksrepublik. Ich grüsse und beglückwünsche Euch anlässlich des Tages der Marine der Rumänischen Volksrepublik. Ich wünsche den Militärmatrosen und den Werktä­tigen der Schiffswerften neue Erfolge bei der weiteren Festigung der Seestreit­kräfte unseres volksdemokratischen Staates. Das Vorbild der hohen militärischen Meisterschaft, der Kenntnis und der vo'l. kommenen Handhabung der Kampftechnik der glorreichen Matronen und Techniker der sowjetischen Militärflotte soll Euch ein Beispiel für Eure Ausbildung aK zu­verlässige Verteidiger der See- und Flussgrenzen unseres teuren Vaterlandes sein. Zu Ehren des Tages der Marine der Rumänischen Volksrepublik BEFEHLE IC H : Heute, am 1. August 1954, werden 21 Artilleriesalven von den Kriegsschiffen und Küstenbatterien der Stadt Constanţa und Galaţi abgeschossen. Es lebe der Tag der Marine der Rumänischen Volksrepublik! Es lebe unser werktätiges Volk und seine Streitkräfte! Es lebe die Regierung der RVR! Es lebe die Rumänische Arbeiterpartei! Der Minister der Streitkräfte der RVR Armee^neral L. ,.L BODNĂRAŞ

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