Neuer Weg, 1959. április (11. évfolyam, 3089-3114. szám)

1959-04-01 / 3089. szám

Seite 2 Bon Fonaghi Zum 30. Todestag des kommunistischen Kämpfers int Ungarn, die Grossen Sozialisti­Drei Jahrzehnte im Leben eines Menschen sind nicht viel, und den­noch hat Ion Fonaghi in den weni­gen Jahren, die ihm vergönnt waren, ein erhabenes Beispiel der Treue zur Kommunistischen Partei Rumäniens, im Dienste der Arbeiterklasse, gelie­fert. Die Ereignisse sich nach der sehen Oktoberre­volution abspiel­ten, der Kampf der Werktätigen für die Verteidigung der jungen Räte­republik, machten den Studenten Fo­naghi zum revolu­tionären Kämpfer — eine Laufbahn, von der er bis zu seinem letzten A- teznzug nicht ab­wich. Kurz nach dem Zusammen­bruch der Revolu­tion in Ungarn kommt Fonaghi nach Siebenbürgen. Sein heiss ersehn­tes Ziel, Bauinge­nieur zu werden, hat er aufgegeben : es gilt mit aller Kraft für die Ar­beiterklasse zu wirken. 1923 wird er in die Kommunistische Partei Ru­mäniens aufgenommen. Als begeisterter Agitator und Propagandist verfasst er eine Reihe wissenschaftlicher Vor­träge. Als Redakteur des Organs des ZK der UTC „Uj Harcos" („Neuer Kämpfer“) zeigt er publizistische und organisatorische Begabung. Im glei­chen Jahr wird Fonaghi von den Schergen der Siguranţa in Bukarest festgenommen. Nach seiner Entlassung aus der Haft wird er beauftragt, die Organisationen der UTC in Arad neu zu organisieren. Auch diesmal legt Fonaghi unermüdlichen Eifer und gründliches Wissen an den Tag. Er befasst sich vor allem mit der Orga­nisierung von Zirkeln und Kursen, wo Marxismus-Leninismus gelehrt wurde. 1924 verbot die reaktionäre bürger­­lich-gutsherrliche Regierung die KPR und die UTO. Ein Verdienst Fonaghis war es, dass er zahlreiche Mitglieder der kommunistischen Jugendorganisa­tion auf die Bedingungen der illegalen Arbeit vorbereitete. Um diese Zeit oblag es Fonaghi, verschiedene Propagandamaterialien in alle Teile de? Landes zu senden. Er entfaltet auch weiterhin eine rege jour­nalistische Tätigkeit und wirkt als Mitarbeiter an mehreren Arader Ar­beiterzeitschriften mit. Die Organisie­­rung einer illegalen Druckerei in Tg. Installationsmaterial für Badezimmer und Wascbküct:*m Ausrtishingateile für Gas- und ’ Warmwasseranlagen sind begehrte Artikel. In jeder neuen Woh­nung werden sie benötigt, und neue Wohnungen baut man bei uns — das vjird jeder zugeben — nicht wenige. Daher sind auch die Anforderungen nicht gering, die an den einzigen Be­trieb dieser Art in unserem Lande, an das Armätura-Werk in Klausenburg gestellt werden. Der Cheftechniker, Ing. Ernst Kiss, ist der rechte Mann, uns darüber Aufschluss zu geben. Vor­läufig wird der Betrieb der Nachfrage noch nicht gerecht. Man ist jedoch be­müht, unserer Wirtschaft von Jahr zu Jabr mehr Installationsartikel zu lie­fern. Heuer beispielsweise sind die Planvorhaben um 10,2% grösser als im vergangenen Jahr. Zum Unterschied von 1958, als es oft an Material man­gelte, wodurch es mehrere Male zu Pro­duktionsstockungen kam, wurde dieses Jahr gut begonnen, und das Plansoll für die ersten Monate konnte rhyth­misch erfüllt und überschritten wer den. In einer Produktionsberatung kurz nach dem Aufruf der acht Buka­­rester Betriebe setzte sich die Beleg­schaft das Ziel, 467 000 Lei ausserplan­­l'ch zu trw.rtsehaften. Gegenwärtig steht die Produktions­aufnahme neuer, wirtschaftlicherer Ar­maturenmuster auf der Tagesordnung. Es geht vor allem um die Verringe­rung des Verbrauchs von Sparstoffen wie Messing und Bronze. Zu diesem Zweck hat man elf neue Hahnmodelle für verschiedene Verwendung entworfen. Mureş und die Anleitung 4er loka­len Parteiorganisation stellen ihn vor neue Aufgaben. Bald erscheint dort das Bulletin des ZK der KPR in un­garischer Sprache — „Bolsevizmus“. 1926 wird die Druckerei entdeckt und Fonaghi nach langwierigen „Ver­handlungen“ zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Die Dunkelzellen, das Ter­rorregime Doftanas können ihn in seiner politischen Tätigkeit nicht be­hindern. Vielen seiner Leidensge­fährten hilft er, sich mit Fragen der marxistisch-le­ninistischen Lehre auseinanderzuset­zen. Auch hier hört Fonaghi nicht auf, ein begeister­ter Erzieher jun­ger Kommunisten zu sein. In einem seiner letzten Briefe heisst es : „... Wir müssen uns bemü­hen, das Leben als Naturphänomen besser kennenzu­lernen; unsere per­sönlichen Ziele (jä unsere gesamte Tä­tigkeit) müssen im Einklang stehen mit den höchsten Zielsetzungen der Epoche. Darin besteht die Überle­genheit der Kommunisten.“ 1928 verschlechtert sich Fonaghis Gesundheitszustand merklich. Die Par­tei und seine nächsten Gefährten un­ternehmen alles, um den Erkrankten in ein Krankenhaus zu bringen. Die Gefängnisdirektion hat dafür kein Gehör. Als er in den ersten Frühlings­tagen 1929 nach Címpina gebracht wird, ist es zu spät. Ion Fonaghi stirbt am 1. April 1929. Fonaghis Leiche wurde nach Temes­vár überführt und im Gebäude aufge­bahrt, wo damals der Kongress der Einheitsgewerkschaften tagte. Tausende Werktätige wollten ihrem toten Kampf­gefährten einige Tage später die letz­te Ehre erweisen, doch die national­­zaranistische Regierung hatte befohlen, dass er von den lokalen Behörden be­graben werde. Die Polizei stürmte das Arbeiterheim und raubte die Lei­che. Diejenigen, die dies zu vereiteln versuchten, wurden verhaftet und miss­handelt. Das Leben und Wirken Ion Fonaghis, .seine unbeirrbare Treue und Erge­benheit der Arbeiterklasse gegen­über — dies alles setzte ihm in den Herzen unserer Werktätigen ein unver­gängliches Denkmal. Er wird unserer werktätigen Jugend für alle Zeiten ein leuchtendes Vorbild sein. R. G. In vergangenen Jahren begann man damit, verschiedene Installa.tionsastikel wie Hähne für Heizanlagen, und Gas­leitungen aus Guss anstatt Messing herzustellen. Vom technischen Stand­punkt aus gesehen, sind sie genau so gut wie Messinghähne und entsprechen ihrem Zweck vollauf. Heuer wird Me?, sing z. B. bei Bade- und Wasch­kücheneinrichtungen durch Porzellan ersetzt. Porzellan ist billiger als Mes­sing und schöner und leistet dem Druck ebenfalls genügend Widerstand. Das Sorgenkind der Belegschaft ist noch die Buntinetallgiesserei, Messing und andere Legierungen werden zur Zeit in vier Drehöfen bei direkter Flamme geschmolzen. Dadurch ver­brennt aber ein Teil des Metalls, und der Schmelzverlust beträgt oft bis zu 15% und darüber. Das ist ziemlich viel. Wie diesen Verlust verringern ? Eingehende Studien haben ergeben, dass dies nur erreicht werden kann, wenn man eine Art fixe Herdöfen baut, in denen das Metall nicht mehr bei direkter Flamme geschmolzen wird. Dadurch könnte der Metallverlust beim Schmelzen um mindestens ein Drittel herabgesetzt werden. Der Bau solcher Öfen kostet aber Geld, und man möchte staatliche In­vestitionen nicht so sehr in Anspruch nehmen. Darum sucht man jetzt, die­ses Problem im Betrieb zu lösen. Es dürfte nicht so leicht sein, doch wird das tüchtige Kollektiv bestimmt die richtige Lösung finden. Johann Lutsch ln der /,Armätura"-Klausenburg Sparsfoffverbrauch verringert In der KW Grossau Tierzuchtbilanz „Sehen Sie sich dies an: Das im Vorjahr erbaute Glashaus. Die er­forderlichen Baugelder wurden zum G rossteil von den Einnahmen unseres Tierzuchtsektors gestellt" —- meint vo! ler Stolz Johann Bartesch, der Vor­sitzende der KW Grossau. Es ist die letzte grössere Anschaffung, die 1958 der Kollektivwirtschaft glüekte. Dabei ist der Tierbestand, wenn er auch von Jahr zu Jahr anwächst, noch gar nicht so überwältigend gross. Die vorhandenen Möglichkeiten werden aber so genutzt, dass die Tierzucht eine stabile Einnahmequelle bildet. Die Futtergrundlage wurde fürs ganze Jahr sichergestellt. Oft konnte sogar mehr verfüttert werden als die Normen vor­sahen. Allmonatlich ein Zahltag Von 1 320 000 Lei, den Einnahmen des Jahres 1958, stammen 330 000 Lei (25 Prozent) aus dem Tierzuchtsektor. 25 Prozent? — Nicht erschütternd viel. Es handelt sich immerhin um jene Quelle der Gesamteinnahmen, auf wel­che die Grossauer Kollektivbauern be­sonderen Wert legen, brachte sie ihnen doch das ganze Jahr hindurch monat­liche Barvorschüsse. Auch in diesem Jahr konnte die „neue Tradition“ ge­wahrt werden. Die Mitglieder wissen, dass am 7. jeden Monats Zahltag ist. Sie haben auch heuer bereits zweimal 8 Lei je Tagewerk behoben. Am 1. Januar besass die KW 92 Rinder, davon 57 Milchkühe, die alle in dinem modernen Grossstall unterge­bracht sind. Jede Kuh lieferte im ver­gangenen Jahr rund 2300 Liter Milch. Die „Dumana“ konnte es auf eine Tagesleistung von 22 Liter ^bringen. Wenn auch der Besatz an Kühen je 100 Hektar Ackerfläche damals erst 12,2 betrug, wird er am 1. Januar 1960 bereits 17,2 Stück ausmachen, das heisst, dass die auf der Bauern­beratung in Konstanza festgesetzte Richtzahl überschritten wird. Da der Stallraum für 80 Kühe und das dazu­gehörende Jungvieh nicht ausreichen Wird, werden jetzt bereits Vorkehrun­gen getroffen, um durch Entfernen Mehrerer Zwischenwände weiterd 2CP? 30 Plätze zu schaffen. Diese sind für 23 Jungkühe bestimmt, die alle eigener Zucht entstammen. Kann man da noch im Zweifel sein, ob die Milchleistung in Zukunft steigen wird ? 1 Voraussicht­lich wird der Durchschnittsertrag bald auf 2500 Liter pro gefütterte Kuh an­­wachsen. Beinahe ebenso positiv verhält es sich auch mit der Schweinezucht. Demnächst werden wieder 40 Mast­schweine dem Staate geliefert. Hinzu kommen weitere 20, jetzt noch Mast­läufer, die gleichfalls im Laufe dieses Jahres geliefert werden. Bestanderneuerung gut — doch zu wenig Mast Wodurch bleibt die Schweinezucht im Vergleich zur Rinderzucht einiger­­massen zurück ? Wurden noch nicht alle Möglichkeiten genutzt ? Bis Ende 1959 wird der Zuchtsauenbestand von 20 auf 30 Stück anwaebsen. Rechnet man je Zuchtsau 14 Ferkel, so bedeutet das einen Zuwachs von 420 Stück. Zieht man in Betracht, dass sich die Auslagen in der Schweinezucht schnell amortisieren, so verspricht dies in un­serem Fall grossen Gewinn. Es isl nun so, dass der Zuchtsauenbestand der Grossauer Wirtschaft aus York- Baassen-Kreuzungen besteht, und der Leitungsrat beschlossen hat, den positiv Grundstock im nächsten Jahr durch reinrassige Yorktiere zu erneuern. Also müsste die Wirtschaft ausser 10 Stück alle Ferkel abgeben. Das ist grundsätzlich richtig, doch wie ge­schieht dies ? Vorsitzender Bartesch meint: „Unsere Kollektivmitglieder wollen auch je ein Schwein mästen. Das steht ihnen laut Statut zu. Also helfen wir ihnen.“ Einverstanden. Das wären bei 257 Familien genau soviele Ferkel. Bleiben von unseren 390 Fer­keln (20 für die Mast und 10 für die Zucht abgezogen) noch 133 Stück übrig. Mit diesen hat die Wirtschaft eigentlich nichts vor. Sie sollen beim Absetzen (wenn die schwierigste Periode in der Aufzucht vorbei ist) gleich verkauft werden. Es fragt sich: Könnten nicht wenigstens ein paar Dutzend Ferkel davon weitere 2—3 Monate gehalten werden, um dann als Mastläuier preiswert verkauft zu wer­den ? Der Vorsitzende ist auch damit einverstanden : „Ja, das ist schon rich­tig, aber wir ändern jetzt nichts mehr am Plan.“ Mit anderen Worten: Wir werfen eben einen Teil unserer zusätz­lichen Einkünfte zum Fenster hinaus. Der Feldbrigadier Josef Kufleitner äusserte seine Bedenken wegen des Mangels an Stallraum und Kraftfutter, worauf jedoch zu erwidern wäre: ein moderner Stall wird gewiss nicht frei stehen, aber kleine Schweinekoben müssten doch da sein, die sich für die Mast eignen. Berücksichtigt man, dass es vorübergehend an Kraftfutter mangelt, so könnte man mit der Mast dieser aussertourlichen Läufer gleich nach der Ernte beginnen. Nicht zu übersehen ist, dass die vor­jährigen 60 Hektar Klee heuer auf 100 Hektar erweitert wurden und dass diese Futterart auch für Schweine ein Leckerbissen ist. Auch eine ^Kartoffel­dämpfanlage und eine Hammermühle stehen der KW seit dem vergangenen Jahr zur Verfügung. Die Frage einer intensiveren Schweinemast sollte also doch noch einmal vor die Generalver­sammlung gebracht werden. Ausser Rinder- und Schweihezuctit betreibt die KW Grossau eine sehi rentable Schafzucht. 49 Liter Milch je Muttertier und 2,1 Kilogramm Wolle je Schaf — das sind die vorjährigen Leistungen. Der heuer von 704 aut 86S Stück an wachsende Schafbestand soll der Wirtschaft durch Verwertung von Milch und Wolle 124 000 Lei ein­­bringen. Hinzu kommen noch Einnah­men durch den Verkauf von Lämmern, Zuchttieren und Hammeln. Kunstdünger allein tut’s nicht Für die Futtergrundlage ist im all­gemeinen gesorgt. (100 Hektar Klee, 198 Hektar Wiesen, 350 Tonnen Silo­mais, usw.). Der Tierzuchtsektor wird aber ständig erweitert. Nicht nur we­gen der erhöhten Bareinnahmen^ die den Mitgliedern zugute kommen. Die Felder brauchen auch Stallmist, 20 000 Kilogramm je Hektar. Ohne Stalldung gibt auch das beste Ackerland nicht viel her, selbst dann nicht, wenn genügend Kunstdünger vorhanden ist. Heute ist es noch so, dass die KW, um die Düngerfrage zu lösen, auf einen Kompromiss eingeht: sie tauscht 150 Kilogramm Stroh gegen 1200 Kilo­gramm Stallmist ein. Dass das für die Wirtschaft kein „Geschäft“ ist, steht fest, denn es gibt keinen Über­fluss an Stroh. Aber der Leitungsrat ist zuversichtlich. Wenn sich die Wirt­schaft in diesem Jahr, wie eingeplant, einen Winterstall für 1000 Schafe baut und diesen ganz bevölkern kann, wenn ihr Milchkuhbestand die Zahl Hundert erreicht haben wird, so kann künftig auch auf solchen unvorteilhaften Tausch verzichtet werden. Grosse Ziele haben die Kollektivbau­ern in Grossau, und gross sind auch die Möglichkeiten, diese zu verwirk­lichen. Ludwig S c h r o m m In Schössburc; NEUER WEG Geriatrie tritt in den Vordergrund ln Europa jeder Fünfte über 60 Jahre alt Der Mensch unserer heutigen Zeit hat eine erheblich grössere Lebenser­wartung als der vor einigen hundert oder tausend Jahren. Der Mensch wird älter und erreicht ein Lebensalter, das ihn lange Zeitabschnitte über­blicken lässt. Wenn auch nicht die mannigfaltigen Ursachen dafür aufge­zeigt werden sollen, die in den Fort­schritten der Hygiene, der allgemei­nen Medizin, der Chirurgie und der Verbesserung der Lebensbedingungen zu suchen sind, so erscheint es doch angebracht, auf einen Zweig der me­dizinischen Wissenschaft hinzuweisen, der sich mit den Problemen des Alters, des Alterns und seinen Krank­heiten befasst. Das ist die GERIATRIE, keine neue Wissenschaft, aber aktuell, da sie zu einem Massenproblem ge­worden ist. In vorgeschichtlicher Zeit lag die durchschnittliche Lebensdauer bei 25 Jahren. Im Laufe der Jahrhunderte stieg sie immer mehr an, wenn auch nur langsam im Vergleich zu den letz ten 50 Jahren. Um 1900 lag sie bei 40 Jahren, 1950 bei 61, und heute be­trägt die durchschnittliche Lebenser­wartung bereits 69 Jahre. Sie ist also um fast das Dreifache angestiegen. Einige Zahlen mögen das eindrucks­voll beleuchten. So sind in Wien 18 Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre alt. Auf der Erde sind insgesamt 202 Millionen Menschen über 60 Jahr alt, davon allein in Europa über 80 Mil­lionen. Nimmt man laut Statistischem Jahrbuch von 1957 die Zahl der Ge- Samtbevölkerung der Erde mit 2734 Millionen und die Europas (ohne UdSSR) mit 412 Millionen an, so sind auf der Erde 7,4 Prozent und in Eu­ropa 19,4 Prozent über 60 Jahre alt. In Europa ist also jeder Fünfte über 60 Jahre alt. Es ist verständlich, dass sich da­durch mancherlei Probleme ergeben, so auf medizinischem Gebiet, und die Geriatrie, die Behandlung der Greisen­­krankheiten, immer mehr in den Vor­dergrund tritt. Man könnte nun dar­über streiten, von welchem Zeitpunkt an ein Mensch als Greis bezeichnet werden kann. Denn der Mensch lebt heute nicht nur länger, sondern altert auch vor allem weniger schnell. Si­cher ist der Zeitpunkt individuell ver­schieden und liegt nach manchen Au­­torén bei 60 Jahren, bei anderen um 65. Betrachtet man das Alter vom Blick­punkt des Chirurgen aus, so kann man wohl sagen, dass heute ein 65-jähriger mehr Chancen hinsichtlich seiner Heilung hat als ein 55jähriger noch voh 20 Jahren. Das mag an der ausgebauten Narkosetechnik ebenso liegen wie an der Chemotherapie, un­­tcr deren Schutzwirkung gegen Infek­tionen operiert und nachbehandelt wird, sowie an den weiterentwickelten chi­rurgischen Verfahren. So wird heute ein Kranker noch in einem Alter ope­riert, in dem man vor noch nicht all­zulanger Zeit von einem chirurgischen Eingriff abgesehen hätte, da das Ri­siko zu gross erschien. Die medikamentöse Behandlung des alten Menschen wird sich von der des jüngeren ebenfalls unterscheiden müssen. Richtet man sich bei jünge­­ren zumeist nach dem Körpergewicht, wird man bei alten Menschen niedri­ger dosieren und die gleiche Wirkung erzielen. Es sind alte Menschen daher davor zu warnen, ohne Konsultatio­nen des Arztes Medikamente in glei­cher Menge zu nehmen, wie sie viel­leicht ihren Kindern (erwachsenen Kindern) einmal verordnet wurden. Im allgemeinen benötigt also der alte Mensch eine geringere, natürlich in­dividuell dosierte Menge. Das hängt mit den Altersveränderungen im Stoff­wechsel und den anatomischen Ver­änderungen zusammen. Diese stimmen 'edoch nicht mit den jeweiligen Ka­­enderjahren des Menschen überein. Daher ist auch die Leistungsfähigkeit im Alter verschieden. Bukarest (Eigenbericht). — Ein wahrhaft schönes Geschenk erhielt das Bukarester deutsche Kulturhaus vom Kulturministerium der DDR : über 500 wertvolle Bücher. Aus diesem Anlass veranstaltete das Kollektiv der Biblio­thek Sonntag eine Buchausstellung für die deutsche Jugend unserer Haupt­stadt. Die Bibliothek wird die gezeig­ten Werke später ihren Lesern leih­weise überlassen. Aus der reichen Auswahl sind zu erwähnen; die gesammelten Werke von Leonhard Frank, Theodor Storm, G. E. Mayer, Hebbel, Erich We’inert. einige Bände von Bertolt Brecht, Lion Feuchtwanger und Willi Bredel so­wie Zimmermanns Münchhausen. Auch Übersetzungen aus der rumänischen Literatur wie: „Barfuss“ von Zaharia Stancu, Rumänische Balladen u. a. liegen auf. Aus der schöngeistigen Literatur sind besonders hervorzuheben : „Deut­sche Stimmen 1956“, eine Auswahl der Prosa und Lyrik aus Ost und West, und „Die Jagd nach einer Million“ von Ilf und Petrow. überdies wird eine reiche Auswahl von Werken'pol­nischer Literatur, Fach- und Kinder­bücher gezeigt. (Aus „Tribüne’') Buchaiistellung im Friedrich-Schüler* Kulturhaus Handelsorganisation verbessert Kundendienst Die Leitung der Schässburger Han­delsorganisation ist bemüht, den Dienst am Kunden ohne Unterlass zu verbessern und die Umlaufspesen - zu senken. Zu diesem Zweck wurde ein dreimonatiger Fortbildungskurs abge­halten, an dem 85 Verkaufsstellenlei­ter teilnahmen. Ein weiterer Fortbil­dungskurs, diesmal für Verkäufer, soll in Kürze eröffnet werden. Zur Zeit werden Vorbereitungen ge­troffen, um eine ansprechende Auf­machung der zum Verkauf gebotenen Warenauswahl zu erzielen. In diesem Jahr sollen ingesamt 29 öffentliche Ver­kaufsstellen nach neuen, dem sozialisti­schen Handel entsprechenden Gesichts­punkten ausgestattet werden. An sechs Verkaufsstellen wurden die Überholungs­arbeiten bereits abgeschlossen. Auch eine Sommerterasse mit Konditorer­zeugnissen und , Erfrischungen, ferner eine moderne Verkaufsstelle für Zi­garetten und Tabakwaren sollen er­öffnet werden. Um die Umlaufsspesen zu senken, werden die Waren nicht mehr wie bisher aus dem Stalinstäd­ter Zentralwarenlager, sondern aus Mediasch bezogen. Durch umsichtigere Bewirtschaftung des Kraftwagenparks, durch Vollauslastung der Waggons und andere Massnahmen wird die Schäss­burger Handelsorganisation in diesem Jahr 616 000 Lei Einsparungen er­zielen. Ernst L o e w In diesem Jahr in China Zehn Millionen neue Schallplatten Zehn Millionen Schallplatten werden in diesem Jahr in China hergestellt, das sind zehnmal soviel wie 1950. (Im vergangenen Jahr waren sieben Mil­lionen, 1957 etwa 5,5 Millionen Plat­ten neu in den Handel gekommen.) Nachdem in der Zeit von 1949 bis 1958 etwa 3100 Titel aufgenommen worden waren, kommen allein in die­sem Jahr nahezu 2000 Titel hinzu. Die Preise für Platten, die von 1952 bis 1955 bereits auf die Hälfte gesenkt wurden, sollen in diesem Jahr um weitere 25 bis 30 Prozent ermässigt werden. Die erfolgreichsten Titel erreichten bisher jeweils 20 000 bis 30 000 Exem­plare. Zu einem aussergewöhnlichen Er­folg wurde im vergangenen Jahr, dem Jahr des grossen Sprungs nach vorn, die Schallplatte mit dem Lied „Der Sozialismus ist gut“. Von diesem Titel wurden allein von Februar bis Oktober 1958 über 60 000 Platten ver­kauft. Die seit 1950 am meisten be­gehrte Schallplatte ist das Lied „Osten erglüht“. Es wurden über 100 000 Stück davon verkauft. Bisher sind alle Schallplatten in der dafür einzigen Fabrik Chinas, in Schanghai hergestellt worden. In den nächsten Jahren sollen die grössten Provinzen eigene Fabriken erhalten, die den Bedarf im wesentlichen allein decken können. Bald im Handel erhältlich Neue Modelle der Arader „Artex" / Schick, praktisch, den Anforderungen der Käufer entsprechend Hübsche, praktische Kleider, Mäntel, Kostüme usw. führte die Arader Hand­werkergenossenschaft „Artex“ vor kur­zem zuerst im Kulturpalais und danach in einem Saal des Arbeiterviertels Grădişte vor. Nicht nur Frauen waren zu dieser Modeschau zahlreich erschie­nen, sondern auch Vertreter des Han­dels. Nicht alle der 300 Modelle für Frauenkonfektionen, die das einfalls­reiche Kollektiv der Arader Mode­schöpfer — es steht unter der Leitung von Rosalia Szabó — für dieses Jahr entworfen hat, konnten gezeigt wer­den. Dazu reichte die Zeit einfach nicht aus. Sie sind aber gewiss alle so nett wie die Kleider und Blusen, die von den Mannequins vorgeführt wur­den. Auch die Frühjahrsmäntel für Damen und Herren, Kostüme, Jacken usw., für die ein Kollektiv unter Leitung von János Pollák die Modelle entwarf, waren geschmackvoll ausge­führt. Auffiel bei dieser Modeschau, dass die Modeschöpfer sich grosse Mühe ge­geben haben, um Modelle zu entwer­fen, die schick, kleidsam, dem Ge-schmack möglichst vieler Käufer ent­sprechend und praktisch sind. Die in den vergangenen Jahren gemachten Fehler suchte man zu beseitigen. Hof­fentlich werden diese hübschen Kon­fektionswaren in allen Grössen und in den vorgeführten Farben erhältlich sein. Dia neue Modelinie wurde den An­forderungen der Käufer unseres Lan­des angepasst. Auch wurde danach getrachtet, Abend- und Nachmittags­kleider möglichst abwechslungsreich zu gestalten. Natürlich werden von ein und demselben Modell nicht allzu viele Kleider herausgebracht werden. Denn welche Frau wünschte schon, ihr Kleid auch bei anderen Frauen wiederzusehen 1 Bei den Sommerkleidern herrschten leuchtende, helle Farben und nette Mu­sterung vor. Die Kleider sind etwas kürzer, weiter, als im vergangenen Jahr, gerafft oder gezogen. Beson­ders gefielen ,idie aus einfarbigem oder bedrucktem Popeline gearbeiteten Röcke. Sie lassen sich sowohl ins Büro als auch im Haus tragen. Sehr nett und kleidsam wirkten ferner die Kleider mit den kurzen Ärmeln und grossen aufgenähten Ta­schen. Für sie wurden neue Gewebe wie „Marusia“ und „Bumbeşti“ ver­wendet. Grossen Beifall fanden die vielen Blusen, die gezeigt wurden. Popeline, Ballonseide, Zephir usw. wurde dazu aufgearbeitet. Ballonseideähnliche Gewebe scheinen überhaupt besonders anempfohlen zu werden. Kleider, Jacken, Röcke, In hellen und dunklen Farben, alles sport, lieh gehalten, werden bald im Handel" erhältlich sein. Da die im vergangenen Herbst her­ausgebrachten Kostüme aus Kordsamt grossen Anklang fanden, schlug „Art­ex“ fünf neue Modelle vor, die aus diesem Material gearbeitet werden können. Zum Unterschied zu den vor­jährigen Kostümen werden die Jacken nun weit sein. Auch Windjacken aus Kordsamt fanden Anklang. Und nun noch einige Worte zu den Übergangsmänteln, die gezeigt wurden. An ihnen fielen die breiten Revers und die schöne Rückenlinie auf. Zum Schluss sei noch erwähnt, dass die Vertreter des Handels bereits viele der vorgeführten Modelle vertraglich angeforderf haben. Wety May Kurz notiert Die Frauen von Dortmund ÍDBR) nehmen an der Aktion der „Aktions­­gemeinschaft Dortmund gegen Atom­waffen“, die sich gegen die Statio­nierung von Atomraketen in dieser Stadt richtet, aktiv teil. Sie verteilen Flugblätter unter der Bevölkerung, in denen auf die Mahnung der 18 füh­renden westdeutschen Atomwissen­schaftler vom April 1957 hingewiesen wird, wonach eine Wasserstoffbombe „einen Landstrich von der Grösse des Ruhrgebietes unbewohnbar machen kann“. Die Proteste der verschiede­nen Organisationen und des Stadtrates allein genügen nicht, wird in den Flugblättern angeführt. Sie „müssen von der gesamten Bürgerschaft unter­stützt werden... Jeder muss das Sei­ne tun, um die Gefahr abzuwenden“, heisst es darin. Allerlei aus Ei Eierfadensuppe: 11/8 1 Brühe von Gemüse, Knochen oder Fleisch wird zum Kochen gebracht. Inzwischen 1/81 Milch, 2 Eier und 25 g Mehl ver­quirlt und unter ständigem Rühren m die kochende Brühe gemengt. Hat die Suppe mehrmal aufgekocht, wird sie mit etwas Muskatnuss und gehackter Petersilie gewürzt. Salz nach Ge­schmack zufügen. Eiersülzchen: Dazu worden 4 Eier hart gekocht und in kleine Wülfel geschnitten., i/4 1 Wasser kräftig mit Essig, Salz und wenig Zucker ab­schmecken und şufkochen. Inzwichen können 15 g Gelatine mit ganz wenig kaltem Wasser eingeweicht werden. Sie v.erden in der vom Feuer genommenen heissen Flüssigkeit aufgelöst. Die Eier­würfel und nach Belieben klein­geschnittene Wurst und Gurke hipzu­mengen. Nach Äbkühlen der Masse nodi je 2 Esslöffel Senf und Mayon­naise beimengen. Das ganze in kalt ausgespülten Tassen erstarren lassen. Nach dem Stürzen mit Eiseheiben ver­zieren. Ausgebackene Eier: Eier werden hart gekocht, geschält und in einen dicklichen Brei aus Mehl und Milch getaucht, in einem Gemisch aus Semmel­bröseln und geriebenen Käse gewendet und in siedendes Fett gelegt. Dazu schmeckt ein Kartoffelbrei sehr gut, der mit Kräutertunke aufgetragen wird. Flip: 1 Eigelb und ein Schuss Weinbrand in den Mixer geben und bis zur Hälfte mit Rotwein oder Wer­mut auffüllen. 2 Teelöffel Zucker und 1 Messerspitze fein abgeriebene Zitro­nenschale darüber geben. Auch das in der Zitronenschale befindliche öl kann hinzu gespritzt werden. Das gut ge­schüttelte Getränk wird in ein entspre­chendes Gefäss gefüllt, ein Eiswürfel­­chen hineingegeben und mit einem Strohhalm gereicht. In der Strassenbahn. „Ist die aber schwerfällig. Steht da 'ne halbe Stunde, statt sich einfach auf ihren Koffer zu setzen." Auf der Leipziger Frühjahrsmesse gezeigt (Aus „Krokodil") 1. Hagebuttenrotes, durchgehend geschnittenes Jerseykleid mit einem gestreiften Einsatz und darüber eine taillenlange Blouson-Jacke. 2- J ugendlicher Hut ‘aus naturfarbenem Reisstroh und eine fjgfojffoK« tasche, deren Abschluss aus buntem Stroh besteht. 3. Jugendliches Ta nzkleid aus' fliederfarbenen?' Perl dm (Die Kleider gehören zur DDR-Moele-Kollektion.) Mittwoch, 1. April 1959 Hilfe, die nicht nüfzt Im Laufe meiner Tätigkeit alsi Leh­rerin bin ich zur Schlussfolgerung ge­­langt, dass viele Eltern ihren Kin­dern durch vermeintliche Hilfe bei den Hausaufgaben mehr schaden als nüt­zen. Die Schule lehrt' die Kinder selb­ständig denken und arbeiten. Aufgabe des Elternhauses ist es, die Schule dabei zu unterstützen. Was tun aber manche Eitern? Da ist z. B. der Schüler A. G. Er liest seine Aufgaben fliessend. Bei ge­nauer Kontrolle stellt es sich jedoch heraus, dass er seine Hausaufgabe gar nicht liest, sondern auswendig hersagt. Die Mutter hat ihm die Auf­gabe so lange laut vorgelesen, bis er sie erlernt hat. Nützt ihm wohl diese Hilfe der Mutter? Kaum! Er lernt nämlich nicht fiiessend lesen. Ähnlich ergeht es auch Kindern, denen die Eltern die Rechenaufgaben machen. Sie glänzen wohl eine Zeitlang in der Schule mit guten Hausaufgaben (bis der Lehrer draufkommt), kön­nen aber nicht allein arbeiten. Worin soll nun die richtige Hilfs der Eltern bestehen? Die Eltern snüen sich bemühen, dem Kinde’eventuelle Unklarheiten, Dinge, die es nicht ganz erfasst hat, zu er­klären. Dabei müssen sie aber dis gleichen Methoden verwenden wie der Lehrer in der Schule. Ansonsten kann das Kind leicht verwirrt werden. Die Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus ist also unumgänglich ’not­wendig. Vk Elise Schör werth ★ Wir möchten damit eine kleine Aus­sprache einleiten über das Thema s Richtige Hilfe bei den Hausaufgaben. Schreiben Sie uns, wie Sie die Ver­bindung zwischen Elternhaus und Schule aufrecht erhalten. Das erste Küken ist aus dem Ei geschlüpft Das Einmaleins der Zahnpflege Zahnschmerzen hat schon jeder ge­habt. Dass map jedoch selbst der Hauptschuldige an seinen Schmerzen ist, möchte keiner wahrhaben. Und doch ist in den meisten Fällen eine mangelhafte Zahnpflege die wahre Ursache der Zahnfäule (Karies) und der damit verbundenen Komplikatio­nen. ★ Um den Zahnerkrankungen vorzu beugen, muss die Mundhöhle stets in pteinlich sauberem Zustand gehalten* werden. Speisereste, die sich zwischen den Zähnen festsetzen und nicht recht­zeitig entfernt werden, fangen zu faulen oder zu gären an. Dauert die­ser Zersetzungsprozess längere Zeit an, so entstehen verschiedene Säuren, die den Zahnschmelz angreifen und zerstören. Dadurch wird der Zahn seines natürlichen Schutzes beraubt und es entsteht eine Pforte, durch die die Mikroben ins Zahninnere eindrin­­gen und ihr unheilvolles Werk begin­nen können. Daraus ergibt sich: unsere Zahn­bürste muss gründlieh und sachgemäss gebraucht werden. Die meisten aber handhaben dieses so unentbehrliche Werkzeug unserer Gesundheitspflege falsch, indem sie die Zähne nur durch waagerechte Bewegungen längs der Zahnreihe bürsten. Auf diese Weise können Speisereste aus den Zwi­schenräumen der Zähne nicht oder nur unvollkommen entfernt werden. Mit der Zahnbürste müssen also auch senkrechte Bewegungen vom Zahns fleisch zur Zahnkante ausgeführt wer? den. Selbstverständlich soll nicht nur die Aussenseite der Zähne geputzt wer­den, auch die Innenseite muss íu ihrem Recht kommen. Besonders die Innenseite der Schneidezähne muss gut gereinigt werden, da sieh der Zahnstein hauptsächlich dort ansetzt. Nach der Reinigung mit der Bürsté soll die Mundhöhle gründlich auşg'ei spült werden, um die Speisereste auch wirklich zu entfernen. Wer empfindli. che Zähne hat, nimmt lauwarmes Wasser. Dies alles muss täglich zweimal getan werden: morgens und abends. Besonders wichtig ist die abendliche Zahnpflege, da die Zersetzungsprozesse in der Mundhöhle während der Nacht­ruhe besonders intensiv sind. Gegen eine wiederholte Reinigung am Tage nach der Mahlzeit ist nichts einzu. wenden, ja, nach dem Genuss von Mehlspeisen, die mit Hefe zubereitet sind, sollte das Zähneputzen nie un­terlassen werden. (Fortsetzung in unserer nächsten Rubrik)

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