Neuer Weg, 1961. október (13. évfolyam, 3865-3890. szám)

1961-10-07 / 3870. szám

Ra(d)tschläge Geschildert von Hugo Zein, bebildert von Helmut Lehrer Seit Drais des Gehens über war und sieh dazu entschloss: „Ich fahr“, seit auf dem Rad er fuhr voll Stolz, wenn’s auch noch primitiv aus Holz, hat sich das . Fahrzeug sehr ent­wickelt, hat Gummireifen, ist vernickelt, hat Rücktritt, Lampe usf. es ist, kurzum, mit einem Wort, ein respektables Vehikel, das, was man heute nennt Bizykel, flink Doch eignet sich der gute Mann genügend nicht die Fanrkunst an, woran der Mann, der doch zu Fuss, so wie man sieht, nun leiden muss. zu klein die Radgeschwindigkeit. Am Auto, welches führt die Last, hat er mit einer Hand erfasst die Rückwand, und er lässt sich ziehn. ein Auto naht — wo führt das hin ? und jung und alt, sei’s Frau, sei’s Mann. schafft gern sich so ein Fahrzeug an. So dass am Land wie in der Stadt nebst Auto und nebst Motorrad das Fahrrad weniger und mehr belebet fleissig den Verkehr. Das ist an sich sehr lobenswert, doch so. wie manchmal mancher fährt, gibt es am Ende und zum Schluss — wie weiter unten — bloss Ver­druss. begreifet auch die Fahrkrnst r -hnell. Freihändig fährt auf Gummi­reifen er bald die allertollsten Streifen, woran die Menschheit, die zu Fuss, so wie man sieht, auch leiden muss. 4. Wtohin das führt, wird auf dem Bild, das oben steht, konkret ent­hüllt. Statt Sachen, Schuh und Hosen­bein hüllt Gips den rechten Fuss ihm ein. Von Frohsinn sieht man keine Spur, was steigt, ist bloss die Temp’­ratur. Soli’s euch nicht gehn wie Spei­chenblink, . fahrt regelrecht — und nicht nur flink. Zeit hell, 1. Ein Fahrrad kauft sich Speichen­blink, denn er ist gerne forsch und 3. Für Speichenblink wird mit der 2. Doch Speichenblink, ansonsten Ein gutes Beispiel Der amerikanische Professor Con­nor, der die Wirkungen des Alko­hols studiert, kam auf den Gedan­ken, Katzen und Mäusen Wasser ünd Schnaps zur Wahl anzubieten. Nach zahlreichen Versuchen stell­te der Gelehrte fest, dass die Tiere den Schnaps bei weitem vorziehen, doch Mass haltén können und sich niemals bis zur Bewusstlosigkeit be­saufen. Eine sehr wichtige Schluss­folgerung ! Affen-Linguistik In den USA gab ein gewisser Er­nest Walker ein „Englisch-schim­­pansisches Wörterbuch1' heraus. Wie in der Vorrede dazu unterstrichen wird, ist der Verfasser ein hervor­ragender Kenner der Schimpansen­sprache, da er als Direktor eines Zoos ständig mit Affen zu tun hatte. Hinrichtung oder Kaffee? Im achtzehnten Jahrhundert be­mühte sich ein bekannter Pariser Arzt und Forscher festzustellen, welches Gift rascher töte—Kaffee oder Tee. An der verderblichen Wirkung dieser beiden Getränke zweifelte der ehrwürdige Jünger Äskulaps keinen Augenblick. Die Behörden erteilten ihm die Erlaubnis, seine Versuche an zum Tode verurteilten Verbrechern vor­zunehmen. Einem der Häftlinge wurden täglich drei Tassen Tee, dem anderen drei Tassen Kaffee verabreicht Der erstere erreichte ein Alter von 70 Jahren, der Kaf­feetrinker brachte es sogar auf achtzig. Allein der Arzt, der nie­mals einen Tropfen Kaffee oder Tee anrührte, starb schon mit 62 Jah­ren. . Kein Ereignis noch rief. in der Archäologie solch brennendes Inter­esse und leidenschaftliche Kontro­versen, solche Auseinandersetzungen und Zwistigkeiten hervor wie die Funde am Ufer des Toten Meeres. Zufällig entdeckt Im Frühling 1948 entdeckte ein junger Beduinenhirt namens Mo­hammed ganz zufällig in einer der Höhlen von Qumram in der Jorda­nischen Wüste zahlreiche uralte Handschriften. Danach durchstöber­ten Hunderte von Gelehrten und Amateuren, hervorragenden Histo­rikern und einfachen Beduinen buchstäblich die ganze' Gegend am Toten Meer. Die Suche erwies sich als ausserordentlich ergebnisreich : gefunden wurden Geheimverstecke mit Handschriften in acht Sprachen und Mundarten, nämlich in bibli­schem Hebräisch, in palästinensi­schem Aramäisch, in mischnaiti­­schem Hebräisch, im Griechischen, Lateinischen. Nabbatäischen, Spat­aramäischen und Arabischen. Einige dieser Handschriften sind auf Leder, andere auf Papyrus, an­dere wieder auf Pergament, doch gibt es auch solche auf Kupferta­feln geschrieben. Viele' davon er­wiesen sich als so überaus heikel, dass - man sie nicht einmal mit ei­net Kamelhaarbürste berühren durf­te. Die Rollen waren durch die Feuchtigkeit schwarz geworden, be­schmutzt und e'ngeschrumpft. Be­sondere Chemikalien und Befeuch­tungsapparate mussten benützt wer­den. die dem Papyrus und dem Per­gament e'ne gev/'sse Festigkeit ver­haken-. Dann wurden die Hand­le rillen geglättet, mit infraroten Strahlen fotografiert und erst dann begann die Entzifreiung sowie die I a’äographische Ana yse. Dabei v. urden ausserordentlich wertvolle Urkunden entdeckt, die sich auf ei­nen Abschnitt der antiken Ge­schichte beziehen, für den es bis jetzt so gut wie überhaupt keine schriftlichen Quellen gab. Die aufgefundenen Handschriften stellen die Reste der Bibliothek ei­ner grossen Gemeinde dar, die vor mehr als 2000 Jahren in dieser Ge­gend bestand. Es sind biblische Texte. Kommentare zu den Büchern des Alten Testaments, Wirtschafts­und Geschäftsdokumente sowie die Satzung der Gemeinde von Qumram. Die Wissenschaftler, die diese letzteren studierten, gelangten zu dem Schluss, dass die Ordnung, die in der Gemeinde herrschte, grosse Ähnlichkeit mit den Sitten und der Lebensweise der religiösen Sekte der Essäer aufweist. Plinius Philon und Josephus Flavius sowie andere antike Historiker sind sich darüber einig, dass „bei ihnen niemand et­was zu eigen besitzt: weder Haus noch Sklave, weder Land noch Vieh oder andere Gegenstände und Din­ge, die Reichtum bedeuten. Alle tra­gen zum Gemeingut bei und nut­zen gemeinsam die Einkünfte aller. Sie leben zusammen in einer Ge­meinschaft und verbringen ihre Zeit mit Arbeit für das Gemein­wohl“. Engels’ Vorhersage bestätigt Der junge Engels vermerkte in einer seiner Schriften über den Ur­sprung des Urchristentums, dass dieses in den Massen Palästinas entstand, wobei völlig unbekannt sei, auf welche Weise dieser Enl­­stehungsprozess vor sich ging. In einem anderen Artikel' äusserte En­gels die Gewissheit, dass „neue Funde, insbesondere in Rom und im Orient“, diese ungelösten Rätsel enthüllen würden Die Handschrif­tenfunde am Toten Meer, bestätigen vollauf Engels’ Vorhersage. Der Gedanke, dass die neuent­deckten historischen Urkunden Grund bieten würden, im Christen­tum die Weiterentwicklung der Lehren einer unbekannten Sekte zu sehen, jagte den Männern der Kir­che einen gehörigen Schrecken ein. Dass der Vatican sogar einen Ver­such unternahm, das Studium der Dokumente von Qumram zu verbie­ten, war kein Zufall. Qumramkunde Nun erschien im vergangenen Jahr in Moskau eine umfangreiche Untersuchung aus der Feder I. D. Amussins, „Die Handschriften des Toten Meeres“, die dem Leser nicht nur in packender Weise den ideolo­gischen Kampf schildert, der um diese neue Entdeckung entbrannte, sondern auch eine gründliche und eingehende Einführung in das bie­tet, was man heute bereits als „Qumramkunde“ bezeichnet. Viele von den darin geschilder­ten Ereignissen trugen sich in Län­dern zu, in denen sich Wissenschaft nicht selten mit Spekulation und Business verflicht. Obzwar dieser Aspekt der Angelegenheit in dem Buch des sowjetischen Gelehrten nur flüchtig gestreift wird, ist es nicht uninteressant, einige Beispiele zu erwähnen : Der Metropolit Athanasios kaufte einem Beduinen einige Handschrif­ten für 50 Pfund ab. Daraufhin ver­suchten mehrere Archäologen der Abteilung für Altertümer der eng­lischen Administration, dem Kir­chenfürsten weiszumachen, er ver­liere seine Zeit mit Schriftrallen, die keinen Heller wert seien. Als die Echtheit der Urkunden im wei­teren Verlauf nachgewiesen wurde, überliess der Metropolit einigen Amerikanern auf drei Jahre das Recht, die Texte und Facsimiles zu veröffentlichen, wobei er sich 50 Prozent der Einnahmen aus der Veröffentlichung vorbehielt. Es geht um Gold und Silber Wie einem Detektivroman ent­lehnt wirken einige Einzelheiten, die in dem Buch erzählt werden, z. B. die Geschichte, wie der Me­tropolit die Handschriften im Safe einer New-Yorker Bank hinterleg­te und damit rechnete, sie für eine Million Dollar zu verkaufen ; wie eine kleine anonyme Annonce auf der 14. Seite des „Wall Street Jour­nal“ über den Verkauf neuer Schriftrollen den Preis von Atha­nasios’ Urkunden, erheblich senkte; wie die Urkunden im Feuerwehr­tempo entziffert wurden, während die Schriftrollen noYh im Safe la­gen; die in der dritten Höhle von Qumram aufgefundenen kupfernen Schriftrollen erwiesen sich als das eingehende Inventar von Schätzen, die vor 2000 Jahren in der Gegend von Jerusalem verborgen worden waren. Es handelt sich um nicht mehr und nicht weniger als 150 Tonnen Silber und Gold ! Die Ur­kunden enthalten genaue geographi­sche und topographische Angaben sowie solche über die Tiefe, in der die verschiedenen Wertgegenstände vergraben wurden. Kein Wunder, dass diese Schriftrollen grosse Auf­regung verursachten. Nach Jorda­nien ergoss sich ein ganzer Strom von Abenteurern und Schatzsu­chern; die Regierung war genötigt, die Veröffentlichung der Schrift­rollentexte einzustellen... Zur Zeit sind systematische Aus­grabungen an der Küste des Toten Meeres im Gange. Zutage gefördert wurden bisher ungefähr 40 000 Fragmente von unterschiedlicher Grösse, an deren Studium Histori­ker, Sprachwissenschaftler, Paläo­­graphen, Archäologen sowie Reli­gionsforscher arbeiten. I. D. Amus­­sin gibt in seinem Büch einen um­fassenden Überblick über diese For­schungen, die zu höchst interessan­ten Schlussfolgerungen über eines der umstrittensten historischen Probleme führen. Original. Ihre ständigen Nacht­übungen in der Nähe von Maul­bronn (Baden-Württemberg) unter­malen die Amerikaner mit Schlach­tenlärm, der von Schallplatten auf Lautsprecher übertragen wird und jeden US-Soldaten mit dem Getöse einer „echten Kriegshandlung" ver­traut machen soll. Marilyn-Schinken. Ein geschäfts­tüchtiger Filmfreund ist der In­haber des Nachtklubs „Esquinade“ in Saint-Tropez, der seinen Gästen neuerdings nach Stars benannte Sandwiches anbietet. Statt eines Schinkenbrots bestellt man eine „Marilyn Monroe". „Marina Vlady" besteht aus kaltem Huhn mit har­ten Eiern und Rettich-Salat. „Clau­dia Cardinale“ aus ■ geräuchertem Salm mit Pistazien. Ein fettes Sa­lamisandwich heisst „Jean Marais* und ein schlichtes Käsebrot „Alain Delon“. Zum Wochenende Goldgesprenkeltes Wenn mich zufällig jemand Gold­­chen. Goldili, Goldkäfer oder Gold­frosch nennt, bekomme ich Magen­­reissen. Das mag aber daran liegen, dass man es versäumt hat, mein Ohr von klein auf an goldige Dinge zu gewöhnen. Nur nicht falsch ver­stehen ! Nichts liegt mir ferner als Antipathie gegen goldene Uhren, wenn sie nur neben ihrem Glanz auch manchmal gehen. Das Gold der. Morgen- und Abendsonne regt mich zum Träu­men an. Nur gol­dene Viecher re­gen mich auf. Und da nennt man mich plötz­lich statt Johann, Hans oder Hansili ich fühle den Korkenzieher im Magen — GOLD­WÜRMCHEN! Na­türlich war ich dagegen. Alles an­dere aber, mei­ne Finger, meine Zunge, meine Lippen sprachen da­für. Und das kam so : Meine Freundin kann den Car­­paţi-Rauch nicht riechen, sie sagt er steige in die Nase und kratze im Hirn. Nach langem Herumtüfteln, welcher Rauch wohl weniger krat­zend steigt und steigend kratzt, de­kretierte sie „Specialitate“. Zwar fand ich schon beim ersten Anrauchen, dass sie etwas teurer und nicht viel besser sind als „Car­­paţi“. doch was tut der Mensch nicht alles, um das Rauchen über­haupt zu retten, ohne die erst ge­fundene . Freundin zu verlieren ? Ausserdem — der Wahrheit die Ehre — sahen die neuen Zigaretten auch ganz anders aus : Eine form­­feste Schachtel zum Schieben und Ziehen, darin die Reihen der ova­len Tabakstengel, die nicht schlecht­hin mit fahler Tinte, sondern mit Gold beschriftet waren. Die Form, die Lettern, der Doppelring aus Gold, alles Geschmack und nichts wie auserlesener Geschmack ! Ohne es zu ahnen, kam ich mei­nem Kosenamen immer näher. Ich bin kein Kettenraucher, aber Zi­garettenraucher : Nach dem Früh­stück legen sich dicke Wolken wie Milchschokolade an den Gaumen.... Wenn man nicht vom Hersteller­betrieb in eine Art Morgenstun­de mit Gold im Munde verwan­delt wird! Die Fingerspitzen füt­tern und flim­mern, die Lippen glitzern, und die Zunge ist eine Milchstrasse mit ungezählten Stern­chen. Zwar ist nicht alles Gold, was glänzt, doch ist auch Bronze Gold genug, um trotz des verzweifelten Sträubens in die Reihen der Goldviecher aufge­rückt zu werden. Lauter wie Gold ist jetzt mein Wunsch, dass die Qualitätskontrolle der Bukarester Zigarettenfabrik in Zukunft nicht nur die Tabakspro­be — denn darauf verstehen wir uns selbst —, sondern auch die Goldprobe vornehmen soll. Ob es echt oder unecht ist, interessiert dabei weniger , als die Frage, war­um wir, die wir doch zwei nor­male Füsse haben, als Goldkäfer, Goldfrösche und Goldwürmer he­rumkrabbeln, -hüpfen und -krie­chen müssen. Im Namen der Goldgesprenkelten Fritz S t i r n e r , Der Hauswi rt Christian Fürchtegott Geliert, Dichter der Aufklärung, der um die Mitte des achtzehnten Jahr­hunderts den literarisch mass­gebenden Einfluss an der Leipzi­ger Universität ausübte und na­mentlich durch seine volkstüm­lichen Fabeln und Erzählungen berühmt geworden ist, stand in dem Rufe, besonders mildtätig zu sein. Eines Tages kam zu ihm ein Unbekannter und bat um eine Unterredung. „Herr Professor“, begann er, „ich weiss, Sie haben ein gutes Herz. Eine arme Frau, die seit Tagen hungert, wird heute vor die Tür gesetzt, weil sie die Wohnungsmiete nicht bezahlen kann.. „Die Ärmste!“ sagte Geliert und langte schon in dia Tasche. „Ja, das Elend ist gross. Und für Sie, Herr Professor, sind ja die paar Taler kein Geld. Sie sind mitleidig — wollen Sie der Frau helfen ?" „Aber natürlich — geben Sie mir den Namen und die Adresse." „Das ist nicht nötig", erwi­derte mit dankbarem Lächeln der Besucher, „Sie können das Geld mir geben — ich bin näm­lich der Hauswirt der Frau." Und überreichte Geliert die vorbereitete Quittung... Auflösung dfis Kreuzworträtsels Waagerecht: 7. Erntefest. 8. Rigo­­letto. 10. Litauen. 11. Mahler. 12. Stille. 13. Störche. 18. Gründung. 19. Plantagen. 20. Glier. 21. Orion. 26. Drăgăşani. 27. Murfatlar. 30. Trauben. 32. Zucker. 33, Rüben. 34. Tlrnava. 36. Eloge. 37. Fee. 38. Ale. 39. Adele. Senkrecht: 1. Dramaturg. 2. Wei­zen. 3. Assistenz. 4. Widerhall. 5. Plaste. 6. Stellagen. 9. Karre, 14. Verlage. 15. Adresse. 16. Angriff. 17. Karotte. 22. Tribunale. 23. An­greifer. 24. Auge. 25. Banderole. 28. Hunne. 29. Herder. 31. Muscat. 35. Volt. Waagerecht: 4. Fernsprecher. 7. Hebevorrichtung, Mehrzahl. 8. Bahnsteig. 11. Gewicht. 12. Männ­licher Vorname. 13. Kräftiger, kur­zer Schall. 14. Tanzlied. 17. Land in Nordafrika. 19. Unverfälscht. 20. Rahm. 21. Nichts. 22. Probearbeit. 25. Kletterstrauch. 29. Belohnung. Lob. 30. Musikalien. 31. Gewässer. 32. Kurort in der Region Banat. 33. Fluss in Westafrika. Senkrecht: i. Eine Fruchternte. 2. Futterpflanze. 3. Bekannte Wein­gegend. 5. Abgebröckeltes kleines Stück, ü—1 Buchstabe. 6. Edle Wein­sorte. 9. Im Ausland bekanntes ru­mänisches Handelsunternehmen. 10. Sinnbildlich. 15. Hochgebirge in Mittelasien. 16. Zweige des Wein­stocks. 17. Branntwein aus Reis. 18. Hauterkrankung. 23. Merkmal. 24. Kurzes Theaterstück. 26. Norwegi­sche Schriftsprache. 27. Vormerk­­büchlein, Mehrzahl. 28. .Schacht­gang. Besefzt hat Westberlins Pflaster dieser Besatzer, ein smarter boy, der aus dem wild­westlichen Texas in das nicht min­der wildwestliciie Westberlin ge­kommen . ist, um die westliche Frei­heit in westlicher Manier zu schüt­zen. Ob der Westberliner da­mit einverstan­den ist, wird nicht gefragt, Hauptsache, Front­­stadt-W'illy-Brandt, dem der Boden unter den Füssen brennt, ist es. Denn wo käme der Herr O-Bür­­germeister hűn, wenn einmal in Westberlin Ruhe und Frieden herr­schen würden, wenn auch dem hier abgebilde­ten MP-Arrw der Boden zu heiss würde und er heim nach Texas zöge ? Vogelscheuche im Anti-Atomrock In den Vereinigten Staaten wur­de ein neuer Herrenrock entwor­fen und „konstruiert“. Auf den er­sten Blick kein welterschütterndes Ereigpis. Es handelt sich jedoch darum, dass alle anderen bisher genähten Röcke an diesen neuen bei weitem nicht heranreichen, da­bei sozusagen nicht einmal als Futter taugen. Dieses supermoderne Werk amerikanischer Meister der Nadel und des Fadens ist etwas ganz Ungewöhnliches, und seine Er­finder hoffen, dass in nächster Zu­kunft alle, vom Präsidenten bis zum Farmer, solche Röcke erste­hen werden. In ihnen . werden sie auf Empfängen und im Kino stol­zieren, Kühe melken und Dekrete unterzeichnen. Diese Hoffnung gründet sich dar­auf, dass der neue Rock die wun­dersame Fähigkeit besitzt, Brust und Rücken der Amerikaner vor der Wirkung radioaktiver Parti­kel Zu schützen. Wie es heisst, wurde eine Vo­gelscheuche auf dem Atom-Ver­suchsgelände in Nevada mit einem solchen Rock bekleidet und dann eine Atomexplosion ausgelöst. Was geschah ? Gar nichts. Die Vogel­scheuche blieb heil und unversehrt. Auf dem Rock erschienen nur ei­nige rötliche Sengflecken. Vorläu­fig gibt es noch kein Mittel gegen, diese. Ebenso, wie es noch keine Anti-Atomstiefel und Anti-Atorn­­handschuhe gibt. Deshalb wird empfohlen, zugleich mit dem Rock auch einige Eisenbetcnkonstruktio­­nen, Schraubenschlüssel und Koh­­servenöffner zu kaufen. Ein Ame­rikaner, der diesen wundertätigen Rock anhat, .kann mit Hilfe sol­cher und ähnlicher Werkzeuge bin­nen . vier Stunden einen Atomun­­lerstand bauen. Die Schneider und die Firmen, die transportable Atomunterstände entwickelt hatten, waren über­zeugt, diese würden eine Welle na­tionaler Begeisterung auslösen, die selbst den Ruhm der Erfinder des Kaugummis verdunkelt. Das blieb jedoch aus. Dr. John Wolfe aus der Kommission für Atomenergie fiel da dem Rad in die Speichen : Nach reiflicher Überlegung gelang­te der Arzt zu der Schlussfolge­rung : „Wenn die Umgebung des Menschen mit seinem Dasein un­vereinbar wird, muss dieser sich entweder davonmachen oder zu­grunde gehen.“ Nach einer Atom­explosion aber gibt es kaum einen Ort, an den man flüchten könnte. So bleibt nur der zweite Ausweg. Dr. Wolfe scheint ein vernünfti­ger Mensch zu sein. Die Konstruk­teure des Anti-Atomrocks warfen jedoch nicht die Flinte ins Korn. Unverzüglich empfahlen sie, zu­gleich mit dem Rock auch Schwei­­nefleisohkonssrven, konserviertes Wasser und batterielose Rund­funkgeräte zu erstehen. Ist man mit solchen Dingen versorgt, braucht man sich nicht erst auf uind davon zu machen. Verschiede­ne USA-Institute zur Erforschung der öffentlichen Meinung sind jetzt darum bemüht, festzustellen, wel­ches die Haltung der Amerikaner zu dem Anti-Atomrock ist — bil­ligend, missbilligend oder zurück­haltend. Ermittlungen haben erge­hen, dass sich vorläufig nur die Erfinder an den betreffenden Rock­saum klammern, ebenso Wie jene, die davon träumen, den Amerika­nern zusammen mit dem Rock auch Schraubenzieher und Atom-Unter­stände aufzusehwatzen. Die Ursache dieser Leidenschaft für den Anti-Atomrock ist nicht schwer zu erkennen. Zweifellos würden die Aktien der Unterstän­de bauenden Firmen in die Höhe schnellen und die Leute ihr Geld ln Betonblocks investieren. Selbst amerikanische Zeitungen bezeichnen diese Aktion als Gau­nerei. Mit Recht. Eine Gaunerei zum Quadrat, möchte man hinzu­fügen, mit Hilfe von Anti-Atom­röcken und Fertigteilen für Bom­benunterstände will man dco Amerikanern nicht nur das Geld aus der Tasche locken, sondern sie auch an den Gedanken gewöhnen, der Atomkrieg sei lange nicht so gefährlich, wie er aussehe. Aus allem, was man so aus Ame­rika hört, lässt sich jedoch nicht schliessen, die Eleganz des Anti- Atomrocks habe die Meinung der einfachen Amerikaner über den Atomkrieg geändert. L. Kusnezow So hätten Sie richtig getippt Bei der Ziehung des Zahlenlottos vom 6. Oktober 1961 wurden folgende Zahlen gezogen : 34 36 37 9 60 85 80 61 79 1 Sondergewinne A B C 60 37 36 34 61 9 80 1 79 Die Gewinnausschüttung beträgt 785 817 Lei. Finanziechnische Schule Kronstadt Aufnahmeprüfung findet am 9. Oktober 1961, 8 Uhr, statt Zugelassen sind Absolventen der allgemeinbil­denden Mittelschule mit und ohne Reifeprüfung Auskünfte erteilt das Schulsekre­­tariat Kronstadt, Bnncoveanu- Strasse Nr. 10, Telefon 16 64 Die Knopf- und Galalithfabrik Szabó Árpád ii HutJsld, Region Banat Fernruf 119 SUCHT: • einen Maschineningenieur für den Posten des Chefmechanikers ® einen Chemieingenieur für den Posten des Leiters des technischen Dienstes Für beide Posten ist ein Dienstalter von drei Jahren im betreffenden Fach erforderlich Anstellungsgesuche sind direkt an die Fabrik zu richten wy* •• GLANZT WIE NEU-DURCH sS veil TEMESVÁR i STR. SPUIUL PENES CURCÄNUL NR 5, TELEFON 2571 NEUER WEG (Nr. 3870) 7. Oktober 1931 Druck; I. P. 2. — Bukarest, Str. Brezoianu 23—23

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