Neuer Weg, 1961. október (13. évfolyam, 3865-3890. szám)
1961-10-07 / 3870. szám
Ra(d)tschläge Geschildert von Hugo Zein, bebildert von Helmut Lehrer Seit Drais des Gehens über war und sieh dazu entschloss: „Ich fahr“, seit auf dem Rad er fuhr voll Stolz, wenn’s auch noch primitiv aus Holz, hat sich das . Fahrzeug sehr entwickelt, hat Gummireifen, ist vernickelt, hat Rücktritt, Lampe usf. es ist, kurzum, mit einem Wort, ein respektables Vehikel, das, was man heute nennt Bizykel, flink Doch eignet sich der gute Mann genügend nicht die Fanrkunst an, woran der Mann, der doch zu Fuss, so wie man sieht, nun leiden muss. zu klein die Radgeschwindigkeit. Am Auto, welches führt die Last, hat er mit einer Hand erfasst die Rückwand, und er lässt sich ziehn. ein Auto naht — wo führt das hin ? und jung und alt, sei’s Frau, sei’s Mann. schafft gern sich so ein Fahrzeug an. So dass am Land wie in der Stadt nebst Auto und nebst Motorrad das Fahrrad weniger und mehr belebet fleissig den Verkehr. Das ist an sich sehr lobenswert, doch so. wie manchmal mancher fährt, gibt es am Ende und zum Schluss — wie weiter unten — bloss Verdruss. begreifet auch die Fahrkrnst r -hnell. Freihändig fährt auf Gummireifen er bald die allertollsten Streifen, woran die Menschheit, die zu Fuss, so wie man sieht, auch leiden muss. 4. Wtohin das führt, wird auf dem Bild, das oben steht, konkret enthüllt. Statt Sachen, Schuh und Hosenbein hüllt Gips den rechten Fuss ihm ein. Von Frohsinn sieht man keine Spur, was steigt, ist bloss die Temp’ratur. Soli’s euch nicht gehn wie Speichenblink, . fahrt regelrecht — und nicht nur flink. Zeit hell, 1. Ein Fahrrad kauft sich Speichenblink, denn er ist gerne forsch und 3. Für Speichenblink wird mit der 2. Doch Speichenblink, ansonsten Ein gutes Beispiel Der amerikanische Professor Connor, der die Wirkungen des Alkohols studiert, kam auf den Gedanken, Katzen und Mäusen Wasser ünd Schnaps zur Wahl anzubieten. Nach zahlreichen Versuchen stellte der Gelehrte fest, dass die Tiere den Schnaps bei weitem vorziehen, doch Mass haltén können und sich niemals bis zur Bewusstlosigkeit besaufen. Eine sehr wichtige Schlussfolgerung ! Affen-Linguistik In den USA gab ein gewisser Ernest Walker ein „Englisch-schimpansisches Wörterbuch1' heraus. Wie in der Vorrede dazu unterstrichen wird, ist der Verfasser ein hervorragender Kenner der Schimpansensprache, da er als Direktor eines Zoos ständig mit Affen zu tun hatte. Hinrichtung oder Kaffee? Im achtzehnten Jahrhundert bemühte sich ein bekannter Pariser Arzt und Forscher festzustellen, welches Gift rascher töte—Kaffee oder Tee. An der verderblichen Wirkung dieser beiden Getränke zweifelte der ehrwürdige Jünger Äskulaps keinen Augenblick. Die Behörden erteilten ihm die Erlaubnis, seine Versuche an zum Tode verurteilten Verbrechern vorzunehmen. Einem der Häftlinge wurden täglich drei Tassen Tee, dem anderen drei Tassen Kaffee verabreicht Der erstere erreichte ein Alter von 70 Jahren, der Kaffeetrinker brachte es sogar auf achtzig. Allein der Arzt, der niemals einen Tropfen Kaffee oder Tee anrührte, starb schon mit 62 Jahren. . Kein Ereignis noch rief. in der Archäologie solch brennendes Interesse und leidenschaftliche Kontroversen, solche Auseinandersetzungen und Zwistigkeiten hervor wie die Funde am Ufer des Toten Meeres. Zufällig entdeckt Im Frühling 1948 entdeckte ein junger Beduinenhirt namens Mohammed ganz zufällig in einer der Höhlen von Qumram in der Jordanischen Wüste zahlreiche uralte Handschriften. Danach durchstöberten Hunderte von Gelehrten und Amateuren, hervorragenden Historikern und einfachen Beduinen buchstäblich die ganze' Gegend am Toten Meer. Die Suche erwies sich als ausserordentlich ergebnisreich : gefunden wurden Geheimverstecke mit Handschriften in acht Sprachen und Mundarten, nämlich in biblischem Hebräisch, in palästinensischem Aramäisch, in mischnaitischem Hebräisch, im Griechischen, Lateinischen. Nabbatäischen, Spataramäischen und Arabischen. Einige dieser Handschriften sind auf Leder, andere auf Papyrus, andere wieder auf Pergament, doch gibt es auch solche auf Kupfertafeln geschrieben. Viele' davon erwiesen sich als so überaus heikel, dass - man sie nicht einmal mit einet Kamelhaarbürste berühren durfte. Die Rollen waren durch die Feuchtigkeit schwarz geworden, beschmutzt und e'ngeschrumpft. Besondere Chemikalien und Befeuchtungsapparate mussten benützt werden. die dem Papyrus und dem Pergament e'ne gev/'sse Festigkeit verhaken-. Dann wurden die Handle rillen geglättet, mit infraroten Strahlen fotografiert und erst dann begann die Entzifreiung sowie die I a’äographische Ana yse. Dabei v. urden ausserordentlich wertvolle Urkunden entdeckt, die sich auf einen Abschnitt der antiken Geschichte beziehen, für den es bis jetzt so gut wie überhaupt keine schriftlichen Quellen gab. Die aufgefundenen Handschriften stellen die Reste der Bibliothek einer grossen Gemeinde dar, die vor mehr als 2000 Jahren in dieser Gegend bestand. Es sind biblische Texte. Kommentare zu den Büchern des Alten Testaments, Wirtschaftsund Geschäftsdokumente sowie die Satzung der Gemeinde von Qumram. Die Wissenschaftler, die diese letzteren studierten, gelangten zu dem Schluss, dass die Ordnung, die in der Gemeinde herrschte, grosse Ähnlichkeit mit den Sitten und der Lebensweise der religiösen Sekte der Essäer aufweist. Plinius Philon und Josephus Flavius sowie andere antike Historiker sind sich darüber einig, dass „bei ihnen niemand etwas zu eigen besitzt: weder Haus noch Sklave, weder Land noch Vieh oder andere Gegenstände und Dinge, die Reichtum bedeuten. Alle tragen zum Gemeingut bei und nutzen gemeinsam die Einkünfte aller. Sie leben zusammen in einer Gemeinschaft und verbringen ihre Zeit mit Arbeit für das Gemeinwohl“. Engels’ Vorhersage bestätigt Der junge Engels vermerkte in einer seiner Schriften über den Ursprung des Urchristentums, dass dieses in den Massen Palästinas entstand, wobei völlig unbekannt sei, auf welche Weise dieser Enlstehungsprozess vor sich ging. In einem anderen Artikel' äusserte Engels die Gewissheit, dass „neue Funde, insbesondere in Rom und im Orient“, diese ungelösten Rätsel enthüllen würden Die Handschriftenfunde am Toten Meer, bestätigen vollauf Engels’ Vorhersage. Der Gedanke, dass die neuentdeckten historischen Urkunden Grund bieten würden, im Christentum die Weiterentwicklung der Lehren einer unbekannten Sekte zu sehen, jagte den Männern der Kirche einen gehörigen Schrecken ein. Dass der Vatican sogar einen Versuch unternahm, das Studium der Dokumente von Qumram zu verbieten, war kein Zufall. Qumramkunde Nun erschien im vergangenen Jahr in Moskau eine umfangreiche Untersuchung aus der Feder I. D. Amussins, „Die Handschriften des Toten Meeres“, die dem Leser nicht nur in packender Weise den ideologischen Kampf schildert, der um diese neue Entdeckung entbrannte, sondern auch eine gründliche und eingehende Einführung in das bietet, was man heute bereits als „Qumramkunde“ bezeichnet. Viele von den darin geschilderten Ereignissen trugen sich in Ländern zu, in denen sich Wissenschaft nicht selten mit Spekulation und Business verflicht. Obzwar dieser Aspekt der Angelegenheit in dem Buch des sowjetischen Gelehrten nur flüchtig gestreift wird, ist es nicht uninteressant, einige Beispiele zu erwähnen : Der Metropolit Athanasios kaufte einem Beduinen einige Handschriften für 50 Pfund ab. Daraufhin versuchten mehrere Archäologen der Abteilung für Altertümer der englischen Administration, dem Kirchenfürsten weiszumachen, er verliere seine Zeit mit Schriftrallen, die keinen Heller wert seien. Als die Echtheit der Urkunden im weiteren Verlauf nachgewiesen wurde, überliess der Metropolit einigen Amerikanern auf drei Jahre das Recht, die Texte und Facsimiles zu veröffentlichen, wobei er sich 50 Prozent der Einnahmen aus der Veröffentlichung vorbehielt. Es geht um Gold und Silber Wie einem Detektivroman entlehnt wirken einige Einzelheiten, die in dem Buch erzählt werden, z. B. die Geschichte, wie der Metropolit die Handschriften im Safe einer New-Yorker Bank hinterlegte und damit rechnete, sie für eine Million Dollar zu verkaufen ; wie eine kleine anonyme Annonce auf der 14. Seite des „Wall Street Journal“ über den Verkauf neuer Schriftrollen den Preis von Athanasios’ Urkunden, erheblich senkte; wie die Urkunden im Feuerwehrtempo entziffert wurden, während die Schriftrollen noYh im Safe lagen; die in der dritten Höhle von Qumram aufgefundenen kupfernen Schriftrollen erwiesen sich als das eingehende Inventar von Schätzen, die vor 2000 Jahren in der Gegend von Jerusalem verborgen worden waren. Es handelt sich um nicht mehr und nicht weniger als 150 Tonnen Silber und Gold ! Die Urkunden enthalten genaue geographische und topographische Angaben sowie solche über die Tiefe, in der die verschiedenen Wertgegenstände vergraben wurden. Kein Wunder, dass diese Schriftrollen grosse Aufregung verursachten. Nach Jordanien ergoss sich ein ganzer Strom von Abenteurern und Schatzsuchern; die Regierung war genötigt, die Veröffentlichung der Schriftrollentexte einzustellen... Zur Zeit sind systematische Ausgrabungen an der Küste des Toten Meeres im Gange. Zutage gefördert wurden bisher ungefähr 40 000 Fragmente von unterschiedlicher Grösse, an deren Studium Historiker, Sprachwissenschaftler, Paläographen, Archäologen sowie Religionsforscher arbeiten. I. D. Amussin gibt in seinem Büch einen umfassenden Überblick über diese Forschungen, die zu höchst interessanten Schlussfolgerungen über eines der umstrittensten historischen Probleme führen. Original. Ihre ständigen Nachtübungen in der Nähe von Maulbronn (Baden-Württemberg) untermalen die Amerikaner mit Schlachtenlärm, der von Schallplatten auf Lautsprecher übertragen wird und jeden US-Soldaten mit dem Getöse einer „echten Kriegshandlung" vertraut machen soll. Marilyn-Schinken. Ein geschäftstüchtiger Filmfreund ist der Inhaber des Nachtklubs „Esquinade“ in Saint-Tropez, der seinen Gästen neuerdings nach Stars benannte Sandwiches anbietet. Statt eines Schinkenbrots bestellt man eine „Marilyn Monroe". „Marina Vlady" besteht aus kaltem Huhn mit harten Eiern und Rettich-Salat. „Claudia Cardinale“ aus ■ geräuchertem Salm mit Pistazien. Ein fettes Salamisandwich heisst „Jean Marais* und ein schlichtes Käsebrot „Alain Delon“. Zum Wochenende Goldgesprenkeltes Wenn mich zufällig jemand Goldchen. Goldili, Goldkäfer oder Goldfrosch nennt, bekomme ich Magenreissen. Das mag aber daran liegen, dass man es versäumt hat, mein Ohr von klein auf an goldige Dinge zu gewöhnen. Nur nicht falsch verstehen ! Nichts liegt mir ferner als Antipathie gegen goldene Uhren, wenn sie nur neben ihrem Glanz auch manchmal gehen. Das Gold der. Morgen- und Abendsonne regt mich zum Träumen an. Nur goldene Viecher regen mich auf. Und da nennt man mich plötzlich statt Johann, Hans oder Hansili ich fühle den Korkenzieher im Magen — GOLDWÜRMCHEN! Natürlich war ich dagegen. Alles andere aber, meine Finger, meine Zunge, meine Lippen sprachen dafür. Und das kam so : Meine Freundin kann den Carpaţi-Rauch nicht riechen, sie sagt er steige in die Nase und kratze im Hirn. Nach langem Herumtüfteln, welcher Rauch wohl weniger kratzend steigt und steigend kratzt, dekretierte sie „Specialitate“. Zwar fand ich schon beim ersten Anrauchen, dass sie etwas teurer und nicht viel besser sind als „Carpaţi“. doch was tut der Mensch nicht alles, um das Rauchen überhaupt zu retten, ohne die erst gefundene . Freundin zu verlieren ? Ausserdem — der Wahrheit die Ehre — sahen die neuen Zigaretten auch ganz anders aus : Eine formfeste Schachtel zum Schieben und Ziehen, darin die Reihen der ovalen Tabakstengel, die nicht schlechthin mit fahler Tinte, sondern mit Gold beschriftet waren. Die Form, die Lettern, der Doppelring aus Gold, alles Geschmack und nichts wie auserlesener Geschmack ! Ohne es zu ahnen, kam ich meinem Kosenamen immer näher. Ich bin kein Kettenraucher, aber Zigarettenraucher : Nach dem Frühstück legen sich dicke Wolken wie Milchschokolade an den Gaumen.... Wenn man nicht vom Herstellerbetrieb in eine Art Morgenstunde mit Gold im Munde verwandelt wird! Die Fingerspitzen füttern und flimmern, die Lippen glitzern, und die Zunge ist eine Milchstrasse mit ungezählten Sternchen. Zwar ist nicht alles Gold, was glänzt, doch ist auch Bronze Gold genug, um trotz des verzweifelten Sträubens in die Reihen der Goldviecher aufgerückt zu werden. Lauter wie Gold ist jetzt mein Wunsch, dass die Qualitätskontrolle der Bukarester Zigarettenfabrik in Zukunft nicht nur die Tabaksprobe — denn darauf verstehen wir uns selbst —, sondern auch die Goldprobe vornehmen soll. Ob es echt oder unecht ist, interessiert dabei weniger , als die Frage, warum wir, die wir doch zwei normale Füsse haben, als Goldkäfer, Goldfrösche und Goldwürmer herumkrabbeln, -hüpfen und -kriechen müssen. Im Namen der Goldgesprenkelten Fritz S t i r n e r , Der Hauswi rt Christian Fürchtegott Geliert, Dichter der Aufklärung, der um die Mitte des achtzehnten Jahrhunderts den literarisch massgebenden Einfluss an der Leipziger Universität ausübte und namentlich durch seine volkstümlichen Fabeln und Erzählungen berühmt geworden ist, stand in dem Rufe, besonders mildtätig zu sein. Eines Tages kam zu ihm ein Unbekannter und bat um eine Unterredung. „Herr Professor“, begann er, „ich weiss, Sie haben ein gutes Herz. Eine arme Frau, die seit Tagen hungert, wird heute vor die Tür gesetzt, weil sie die Wohnungsmiete nicht bezahlen kann.. „Die Ärmste!“ sagte Geliert und langte schon in dia Tasche. „Ja, das Elend ist gross. Und für Sie, Herr Professor, sind ja die paar Taler kein Geld. Sie sind mitleidig — wollen Sie der Frau helfen ?" „Aber natürlich — geben Sie mir den Namen und die Adresse." „Das ist nicht nötig", erwiderte mit dankbarem Lächeln der Besucher, „Sie können das Geld mir geben — ich bin nämlich der Hauswirt der Frau." Und überreichte Geliert die vorbereitete Quittung... Auflösung dfis Kreuzworträtsels Waagerecht: 7. Erntefest. 8. Rigoletto. 10. Litauen. 11. Mahler. 12. Stille. 13. Störche. 18. Gründung. 19. Plantagen. 20. Glier. 21. Orion. 26. Drăgăşani. 27. Murfatlar. 30. Trauben. 32. Zucker. 33, Rüben. 34. Tlrnava. 36. Eloge. 37. Fee. 38. Ale. 39. Adele. Senkrecht: 1. Dramaturg. 2. Weizen. 3. Assistenz. 4. Widerhall. 5. Plaste. 6. Stellagen. 9. Karre, 14. Verlage. 15. Adresse. 16. Angriff. 17. Karotte. 22. Tribunale. 23. Angreifer. 24. Auge. 25. Banderole. 28. Hunne. 29. Herder. 31. Muscat. 35. Volt. Waagerecht: 4. Fernsprecher. 7. Hebevorrichtung, Mehrzahl. 8. Bahnsteig. 11. Gewicht. 12. Männlicher Vorname. 13. Kräftiger, kurzer Schall. 14. Tanzlied. 17. Land in Nordafrika. 19. Unverfälscht. 20. Rahm. 21. Nichts. 22. Probearbeit. 25. Kletterstrauch. 29. Belohnung. Lob. 30. Musikalien. 31. Gewässer. 32. Kurort in der Region Banat. 33. Fluss in Westafrika. Senkrecht: i. Eine Fruchternte. 2. Futterpflanze. 3. Bekannte Weingegend. 5. Abgebröckeltes kleines Stück, ü—1 Buchstabe. 6. Edle Weinsorte. 9. Im Ausland bekanntes rumänisches Handelsunternehmen. 10. Sinnbildlich. 15. Hochgebirge in Mittelasien. 16. Zweige des Weinstocks. 17. Branntwein aus Reis. 18. Hauterkrankung. 23. Merkmal. 24. Kurzes Theaterstück. 26. Norwegische Schriftsprache. 27. Vormerkbüchlein, Mehrzahl. 28. .Schachtgang. Besefzt hat Westberlins Pflaster dieser Besatzer, ein smarter boy, der aus dem wildwestlichen Texas in das nicht minder wildwestliciie Westberlin gekommen . ist, um die westliche Freiheit in westlicher Manier zu schützen. Ob der Westberliner damit einverstanden ist, wird nicht gefragt, Hauptsache, Frontstadt-W'illy-Brandt, dem der Boden unter den Füssen brennt, ist es. Denn wo käme der Herr O-Bürgermeister hűn, wenn einmal in Westberlin Ruhe und Frieden herrschen würden, wenn auch dem hier abgebildeten MP-Arrw der Boden zu heiss würde und er heim nach Texas zöge ? Vogelscheuche im Anti-Atomrock In den Vereinigten Staaten wurde ein neuer Herrenrock entworfen und „konstruiert“. Auf den ersten Blick kein welterschütterndes Ereigpis. Es handelt sich jedoch darum, dass alle anderen bisher genähten Röcke an diesen neuen bei weitem nicht heranreichen, dabei sozusagen nicht einmal als Futter taugen. Dieses supermoderne Werk amerikanischer Meister der Nadel und des Fadens ist etwas ganz Ungewöhnliches, und seine Erfinder hoffen, dass in nächster Zukunft alle, vom Präsidenten bis zum Farmer, solche Röcke erstehen werden. In ihnen . werden sie auf Empfängen und im Kino stolzieren, Kühe melken und Dekrete unterzeichnen. Diese Hoffnung gründet sich darauf, dass der neue Rock die wundersame Fähigkeit besitzt, Brust und Rücken der Amerikaner vor der Wirkung radioaktiver Partikel Zu schützen. Wie es heisst, wurde eine Vogelscheuche auf dem Atom-Versuchsgelände in Nevada mit einem solchen Rock bekleidet und dann eine Atomexplosion ausgelöst. Was geschah ? Gar nichts. Die Vogelscheuche blieb heil und unversehrt. Auf dem Rock erschienen nur einige rötliche Sengflecken. Vorläufig gibt es noch kein Mittel gegen, diese. Ebenso, wie es noch keine Anti-Atomstiefel und Anti-Atornhandschuhe gibt. Deshalb wird empfohlen, zugleich mit dem Rock auch einige Eisenbetcnkonstruktionen, Schraubenschlüssel und Kohservenöffner zu kaufen. Ein Amerikaner, der diesen wundertätigen Rock anhat, .kann mit Hilfe solcher und ähnlicher Werkzeuge binnen . vier Stunden einen Atomunlerstand bauen. Die Schneider und die Firmen, die transportable Atomunterstände entwickelt hatten, waren überzeugt, diese würden eine Welle nationaler Begeisterung auslösen, die selbst den Ruhm der Erfinder des Kaugummis verdunkelt. Das blieb jedoch aus. Dr. John Wolfe aus der Kommission für Atomenergie fiel da dem Rad in die Speichen : Nach reiflicher Überlegung gelangte der Arzt zu der Schlussfolgerung : „Wenn die Umgebung des Menschen mit seinem Dasein unvereinbar wird, muss dieser sich entweder davonmachen oder zugrunde gehen.“ Nach einer Atomexplosion aber gibt es kaum einen Ort, an den man flüchten könnte. So bleibt nur der zweite Ausweg. Dr. Wolfe scheint ein vernünftiger Mensch zu sein. Die Konstrukteure des Anti-Atomrocks warfen jedoch nicht die Flinte ins Korn. Unverzüglich empfahlen sie, zugleich mit dem Rock auch Schweinefleisohkonssrven, konserviertes Wasser und batterielose Rundfunkgeräte zu erstehen. Ist man mit solchen Dingen versorgt, braucht man sich nicht erst auf uind davon zu machen. Verschiedene USA-Institute zur Erforschung der öffentlichen Meinung sind jetzt darum bemüht, festzustellen, welches die Haltung der Amerikaner zu dem Anti-Atomrock ist — billigend, missbilligend oder zurückhaltend. Ermittlungen haben ergehen, dass sich vorläufig nur die Erfinder an den betreffenden Rocksaum klammern, ebenso Wie jene, die davon träumen, den Amerikanern zusammen mit dem Rock auch Schraubenzieher und Atom-Unterstände aufzusehwatzen. Die Ursache dieser Leidenschaft für den Anti-Atomrock ist nicht schwer zu erkennen. Zweifellos würden die Aktien der Unterstände bauenden Firmen in die Höhe schnellen und die Leute ihr Geld ln Betonblocks investieren. Selbst amerikanische Zeitungen bezeichnen diese Aktion als Gaunerei. Mit Recht. Eine Gaunerei zum Quadrat, möchte man hinzufügen, mit Hilfe von Anti-Atomröcken und Fertigteilen für Bombenunterstände will man dco Amerikanern nicht nur das Geld aus der Tasche locken, sondern sie auch an den Gedanken gewöhnen, der Atomkrieg sei lange nicht so gefährlich, wie er aussehe. Aus allem, was man so aus Amerika hört, lässt sich jedoch nicht schliessen, die Eleganz des Anti- Atomrocks habe die Meinung der einfachen Amerikaner über den Atomkrieg geändert. L. Kusnezow So hätten Sie richtig getippt Bei der Ziehung des Zahlenlottos vom 6. Oktober 1961 wurden folgende Zahlen gezogen : 34 36 37 9 60 85 80 61 79 1 Sondergewinne A B C 60 37 36 34 61 9 80 1 79 Die Gewinnausschüttung beträgt 785 817 Lei. Finanziechnische Schule Kronstadt Aufnahmeprüfung findet am 9. Oktober 1961, 8 Uhr, statt Zugelassen sind Absolventen der allgemeinbildenden Mittelschule mit und ohne Reifeprüfung Auskünfte erteilt das Schulsekretariat Kronstadt, Bnncoveanu- Strasse Nr. 10, Telefon 16 64 Die Knopf- und Galalithfabrik Szabó Árpád ii HutJsld, Region Banat Fernruf 119 SUCHT: • einen Maschineningenieur für den Posten des Chefmechanikers ® einen Chemieingenieur für den Posten des Leiters des technischen Dienstes Für beide Posten ist ein Dienstalter von drei Jahren im betreffenden Fach erforderlich Anstellungsgesuche sind direkt an die Fabrik zu richten wy* •• GLANZT WIE NEU-DURCH sS veil TEMESVÁR i STR. SPUIUL PENES CURCÄNUL NR 5, TELEFON 2571 NEUER WEG (Nr. 3870) 7. Oktober 1931 Druck; I. P. 2. — Bukarest, Str. Brezoianu 23—23