Neuer Weg, 1963. május (15. évfolyam, 4356-4380. szám)
1963-05-14 / 4365. szám
Genosse Gheorghe Apostol besuchte schwedische Industrieausstellung Montag mittag besuchten der Erste Stellvertretende Ministerpräsident der RVR, Gheorghe Apostol, der Minister für Bergbau und Elektroenergie, Bujor Almăşan, der Minister für Lebensmittelindustrie, János Fazekas, der Minister für Gesundheitswesen und So-zialfürsorge, Voinea Marinescu, der Minister für Bauwesen, Dumitru Mos or a, der Minister für Forstwirtschaft, Mihai Sud er, der Minister für Metallurgie und Maschinenbau, Constantin Tu zu, der Vorsitzende des Komitees für neue Technik, Ştefan Nădăşan, der Stellvertretende Aussenminister Mircea Mali ţa, der Stellvertretende Aussenhandelsminister Mihail Petri, der Vorsitzende der Handelskammer der RVR, Mihai Clobanu, und andere offizielle Persönlichkeiten die schwedische Industrieausstellung jm Pavillon des Herăstrău-ParkS. Der interimistische Geschäftsträger Schwedens in Bukarest, Olaf Landenius, und der Sekretär der allgemeinen schwedischen Exportgesellschaft, Stig Cedermark, empfingen die Gäste. Schwedische Geschäftsträger und Experten, die Vertreter der 46 AussteUerfirmen, führten die Exponate vor. Serienfertigung erleichtert Waagenbauer werten Fachschriften aus Auch in der Waagenfabrik „Balanţa“ wurden mit Hilfe von technischen Büchern wichtige Produkticmsprobleme gelöst, wie z. B. die Serienproduktion der neuen halbautomatischen Tischwaage von 1 kg. Bei diesem neuen Waagentyp — es handelt sich um eine moderne Tischwaage mit Schaltgewicht und mit einer Genauigkeit von 1 gr — konnte zunächst die erforderliche Genauigkeit nicht erreicht werden. Um dieses schwierige Problem zu lösen, wurde ein Kollektiv gebildet, zu dem der Projektant, der Technologe, der Meister sowie einige Bestarbeiter gehörten. „Unsere grosse technische Bibliothek — sie hat einen Bestand von 6534 technischen Büchern und Zeitschriften — muss ausgewertet werden“, sagten sich Ing. Wieserner sowie die Bestarbeiter Tralau Schivaneini und Erich Simonis. Ohne lange zu überlegen, begannen sie von dieser Seite an die Lösung des Problems heranzugehen. Mit Hilfe von Fachzeitschriften und Büchern über Waagenbau sowie durch Diskussionen mit dem Leiter des technischen Kabinetts gelang es dem Kollektiv, die Fehlerquelle zu entdecken. Praktische Versuche bestätigten die Richtigkeit der gefundenen Lösung, und die Waage erreichte bald die verlangte Geirauigkeit. In gleicher Weise gingen wir vor, um in grösserem Masse Plaste zu verwenden. Dass nicht alles gleich reibungslos verlief, versteht sich. Derm nicht alle Plastbestandteile, die wir herstellen Hessen, erwiesen sich als geeignet. Dank einer engen Zusammenarbeit mit den Forschern und den Spezialisten des chemischen Kombinats in Fogarasch. wo unsere Werkstücke hergestellt werden, konnten wir aber die entsprechendsten Lösungen finden und den Kunststoffen weitgehend Raum schaffen. Während unsere Waagen 1959 erst sieben Plastbestandteile aufzuweisen hatten, waren es im darauffolgenden Jahr schon 26. Hervorgehoben sei, dass wir 1960 durch Verwendung von Plasten unter anderem 18 Tonnen Metall ersparen konnten. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Plastteile an unseren Waagen auf 35, darunter auch das Gehäuse der halbautomatischen Einkilowaage. Unsere Abnehmer hatten nur lobende Worte für unsere Erzeugnisse, was uns auch veranlasst hat, für dieses Jahr weitere 8 Bestandteile aus Plasten herzustellen. Das wird uns im Laufe dieses Jahres ausser einer grösseren Arbeitsproduktivität Metall im Werte von mehr als 120 000 Lei einsparen helfen. Um die technische Propaganda produktionsverbundener zu gestalten, halten jetzt — auf Anregung und mit Unterstützung des Parteikomitees — die qualifiziertesten Ingenieure und Techniker jeden Monat Vorträge über die wichtigsten Produktionsprobleme. In diesen Vorträgen, die sich allgemeiner Beliebtheit erfreuen, wird auf aktuelle, produktionsgebundene Themen besonderes Gewicht gelegt. Ing. Friedrich Teutsch „Balanţa“, Hermannstadt Technische Dokumentation im Blickpunkt Neue Halbleifergeräte für die Wirtschaft Intensive Zweckforschung im Bukaresler Physikinstitut Die Forscher des Bukarester Physikinstituts haben Laborarbeiten abgeschlossen, in deren Verlauf neue Halbleitersysteme entwickelt wurden. Mit Versuchsreihen wurde begonnen, um verschiedene darauf aufbauende Messgeräte praktisch zu erproben. Ein Teil der Halbleitervorrichtungen ist auch schon der Industrie zur Verfügung gestellt worden. Das Unternehmen für Bohrungen und Bohrkembestimmungen Ploieşti z. B. verwendet die ersten hier entwickelten Thermistoren, die auf Temperaturschwankungen mit hochgradiger Präzision reagieren, und die Temperaturkontrolle während der Bohrarbeiten an unzugänglichen Stellen gestatten. Die ersten im Institut hergestellten Photowiderstände mit Bleisulfat — Halbleiter, deren elektrischer Widerstand sich bei Lichtschwankungen verändert —, wurden im Rohrwalzwerk Roman für die Automatisierung mehrerer Aggregate verwendet. Im Bukarester Physikinstitut werden die Halbleiter-Forschungen intensiv fortgesetzt. Durch elektrische, galvanometrische und galvanothermische Methoden sowie durch Strahlungsbrechung werden die binären und ternären Verbindungen von Quecksilber, Zink, Selen, Tellur usw. untersucht. Einige dieser Forschungsergebnisse wurden von rumänischen Wissenschaftlern auf dem Internationalen Halbleiter- Kongress mitgeteilt, der im Herbst vergangenen Jahres in Exeter (England) stattfand. Selbstbedienung auch zeitsparend Interessante Schlussfolgerungen einer wissenschaftlichen Untersuchung Bukarest (NW). — Der ständige Ausbau unseres sozialistischen Handels, seine Ausrichtung auf grössere Wirtschaftlichkeit hat gleichzeitig zur Einbürgerung zahlreicher neuer Verkaufsmethoden geführt. Nach Bukarest gibt es nun in fast allen Städten Heimzustellung, Einkauf per Telefon usw. Die grösste Verbreitung fand allerdings die Selbstbedienung. Obwohl seit verhältnismässig kurzer Zeit eingeführt, gelang es im letzten Jahr über 100 Lebensmittelläden mit Selbstbedienung zu eröffnen und diese Handelsmethode auf weitere 1700 Gaststätten auszudehnen. Hinzu kommen noch über 300 Handelseinheiten der dörflichen Konsumgenossenschaften. Der vor allem zeitsparende Einkauf, der kürzlich in Bukarest, Klausenburg und Kronstadt Gegenstand einer Untersuchung des Instituts für Wirtschaftsforschung der Akademie der RVR war, hat das Handelsministerium veranlasst, das Selbstbedienungssystem noch heuer um das Doppelte auszuweiten. Die Untersuchung des Instituts ergab, dass in einem Selbstbedienungsladen um 40—57 Prozent weniger Zeit zum Einkauf benötigt wird als in anderen Handelseinheiten. In einem Selbstbedienungsladen mit 100 Quadratmeter Fläche können täglich viermal mehr Kunden abgefertigt werden, und die für die Begleichung der eingekauften Ware nötige Zeit geht auf ein Drittel zurück. Wiegendrucke und Awarenschatz Uber 100000 archäologische Funde im Grosswardeiner Museum / Zweites Werk eines miHelnltarlirhen Bildhauerhriideroaars Grosswardein (NW). — Zu einer der Sehenswürdigkeiten der Region Crişana entwickelte sich in den letzten Jahren das Regionsmuseum in Grosswardein mit seinen Abteilungen für Geschichte und Naturwissenschaften. Zahlreiche freiwillige und angestellte Mitarbeiter des Museums nehmen alljährlich Ausgrabungen in allen Teilen der Region vor, so dass heute allein die Abteilung Geschichte-Archäologie bereits über 100 000 Exponate verfügt-Die ältesten Funde stammen aus dem Paläolithikum. Eine Rarität des Museums ist ein Bronzebeil mit zwei Schneiden, das dem Ende der Jungsteinzeit entstammt. Ähnliche Metallgegenstände aus dieser Epoche gibt es nur noch in den Museen in Wien und Lissabon, doch sind dies kleinere Exemplare. Die Bronzezeit ist durch über 1000 Funde vertreten, darunter auch zahlreiche Raritäten, wie etwa der einzige bronzene Angelhaken aus jener Epoche, der bisher im Land gefunden wurde. Einzigartig bisher ist auch der in Grosswardein ausgegrabene dakische Einäscherungsofen. Von Bedeutung sind ferner zahlreiche Funde aus der Zeit der Völkerwanderung. Hier, im Land zwischen den drei Kreischflüssen, haben ebenso wie in der Theissebene zahlreiche Völker und Stämme zeitweiligen Aufenthalt gehabt und somit viele Andenken hinterlassen. Auch im Ausland bekannt sind die beiden hier gefundenen gotischen Fibeln sowie die zahlreichen Schätze aus Awarenund Gepidengräbem. Die Kunst der Feudalzeit ist besonder» durch Gold- und Siiberschmiedarbeiten vertreten. Ein wertvolles Stück ist der den Brüdern Marin und Gheorghe von Klausenburg zugeschriebene Torso, deren einziges bisher bekanntes Werk der in Prag befindliche Skt. Georg, der Drachentöter, war. Das neu aufgefundene Werk der beiden bisher wenig bekannten Bildhauer fand in der Fachwelt reges Interesse, wie auch ein Ansuchen der Oxforder Universität nach Einzelheiten und Fotografien vom Torso beweist. Das Bild der Feudalepoche wird durch eine Sammlung bereichert, die aus 30 goldenen und silbernen mittelalterlichen Uhren besteht, sowie aus etwa 4000 Büchern grossen antiquarischen Werts, darunter zahlreichen Wiegendrukken, der bekannten Grosswardeiner Bibel sowie dem Verboczi-Codex. Im naturgeschichtlichen Teil sind ausser einer einzigartigen Sammlung von 16 000 Vogeleiem zahlreiche paläontologische Funde, darunter Knochen von Höhlen,bären und Mammuts, zu sehen. Hier befindet sich auch der grösste, säbelähnliche Eckzahn eines Höhlentigers ; das zweite im Land gefundene Exemplar befindet sich im Bukarester Antipa-Museum. Verständlich somit die reiche Korrespondenz mit Fachkreisen des Auslands, die wissenschaftliche Informationen austauschen, sowie die ansehnliche Zahl der Besucher. • ■" ■»( yi w . .4 -K - h ,A Han dankt an Hochöfen, wenn von Hunedoara die Rede ist. Nichtsdestoweniger wurden hier in den letzten Jahren Wohnungen für die Hüttenwerker gebaut. Auch in diesen im Zentrum von Hunedoara errichteten Wohnblock werden in wenigen Wochen die neuen Einwohner einziehen Foto : Edmund Höler Herrichtung der Sommerweidelager begonnen 6 Millionen Lei durch Schafzucht Agnetheln (NW). — Die ständigen Baugruppen der Kollektivwirtschaften des Rayons Agnetheln haben mit der Herrichtung der Sommerweidelager für das Grossvieh begonnen. Es gilt, Bedingungen für den Sommerweidegang von nicht weniger als 12 295 Rindern zu schaffen. Der Rinderbestand im Rayonsdurchschnitt entspricht einem Hunderthektarbesatz von 34,4 Stück. Bis Jahresende will man den Bestand auf 14 000 Rinder erhöhen. Alle Sennhütten der Kollektivwirtschaften des Rayons Agnetheln haben Schafmilch zu liefern begonnen. Die ICIL-Übemahmestellen werden allein von den Kollektivwirtschaften über 7000 Hektoliter Schafmilch vertragsmässig erhalten, die Einkünfte von mehr als 6 Millionen Lei bringen. Der gesamte Schafbestand der Kollektivwirtschaften dieses Rayons beträgt heute schon 44 500 Stück. Das bedeutet im Rayonsmassstab einen Hunderthektarbesatz von 124 Stück. Jedem Arbeiter konkrete Aufgaben An führender Stelle im sozialistischen Wettbewerb sind in der Hermannstädter Möbel- und Bleistiftfabrik „Iprofil Republica“ Vasile Băra, Helmut Krauss, Constanţa Ocneriu, Béla Szalási, Helmut Felmerth u. a., die alle dazu belgetragen haben, den Gesamtproduküonsplan des Betriebs heuer monatlich um durchschnittlich 3,2 Prozent zu überbieten. Dies auch dank der Reorganisierung ihres Arbeitsplatzes entsprechend den technologischen Verfahren, die sie gemeinsam mit ihren Meistern durchführten, wie auch dank der Tatneche, dass es im Betrieb gang und gäbe ist, die Planaufgaben aufzuschlüsseln. Jedem einzelnen werden wöchentlich konkrete Aufgaben zugeteilt, deren Erfüllung regelmässig besprochen wird. Zu einer rund zweiprozentigen zusätzlichen Steigerung der Arbeitsproduktivität und zur Verbesserung der Qualität der Erzeugnisse in der „Republica“ haben vor allem die technisch-organisatorischen Massnahmen geführt. Von den 63 Punkten des diesjährigen TOMPlans sind bisher schon 50 verwirklicht worden. Neue Rezepte zur Anfertigung der Bleistiftminen werden benützt und in der III. Abteilung (Möbel) ist man zum kombinierten Zuschneiden der einzelnen Stücke übergegangen. Das Aufkleben der Furnierstreifen und das Anstreichen der Möbel wurde mechanisiert. Vaier R u s u Hermannstadt Der Kleinschelkener bleibt zu Hause (Fortsetzung von Seite 1) schon allerhand. Dafür gewährt man 175 Punkte. Der Ramser-Tek aber hat 60—70 Quadratmeter an einem Tag erledigt, und zwar auch an jenen bitterkalten Märztagen. Hui, wie damals der eisige Wind durch die Gassen pfiff! Aber unverdrossen stapfte der Ramser-Tek — den Brotsack über der Schulter — täglich im Morgengrauen zum Dorfe hinaus. Sein Bruder Johann hat ein paar Tage mitgehalten. Dann ist auch ihm die Puste ausgegangen. Trotz des schweren Winters war im April für die Rebenanpflanzung alles bereit. Georg Ramser hat neulich einen Barvorschuss von 700 Lei für die im März geleisteten Tagewerke erhalten. Andere Kollektivbauern zwischen 500 und 600 Lei. Im Sommer, wenn die Kollektivwirtschaft grössere Einnahmen hat, sind die Vorschüsse natürlich grösser, und die Endabrechnung hat in Klelnschelken immer gut ausgesehen. Als wir den Herkules der Gemeinde draussen auf dem Feld antrafan, war gerade Mittagspause. Er setzte den grossen umflochtenen Krug an den Mund und trank an die zwei Liter in einem Zug. Es war aber auch eine richtige Sommerhitze ! Gar nicht aprilmässig. „Morgen wird er bestimmt nicht Wasser im Krug haben •“ scherzte der KW-Vorsitzende, der selber auch ein Tek ist. Und nach alter Tradition wird der Namenstag der •„Teken“ im ganzen Dorf mit grossem Hallo gefeiert, denn jeder dritte heisst hier so. Der Beruf ist Erbgut Unter einem Kellermeister stellt man sich eine gewichtige Persönlichkeit vor, einen Mann mit dem grossen Schlüsselbund, mit guter Gesichtsfarbe und entsprechendem Leibesumfang. Johann Hienz bildet eine Ausnahme. Er ist mit 24 Jahren vielleicht der jüngste seiner Zunft in der ganzen Kokelgegend. Er hätte auch mit den Winzern der KW auf den Halden oben arbeiten können, denn er versteht sich darauf. Er hätte auch in der Stadt ein anderes Fach erlernen können. Aber das wollte er nicht Als verlässlichem jungen Mann hat • ihm die Generalversammlung die Schlüssel aller Lagerräume, nicht nur die des Weinkellers,, anvertraut. Bis aber der Traminer oder dei Riesling im Glase perlt — kühl, süss, aromatisch, „reif für eine goldene Medaille“, wie der junge Kellermeister sagt —, muss man viel schwitzen. Da hat auch der noch wackere Kassierer Nicolae Moldovan oft die Kassa gesperrt, seinen Strohhut aufgesetzt und seine 60 Vermorel-Spritzen pro Tag durch dia Reihen getragen. Der Weinberg fordert qualifizierte Arbeit, das ganze Jahr hindurch. Die Alten beherrschen das Fach. Und von den 46 vor einem Jahr erst „diplomierten“ Veredlern der KW sind etwa die Hälfte junge Burschen. Die im Leitungsrat sitzen, sind nämlich nicht nur gute Wirte, sondern auch gute Pädagogen. Vorwitzig gucken die hellgrünen Blättchen und die Triebe aus dem feuchten Sägemehl heraus. Alle Kisten haben gute Reben. Nur selten eine Ausnahme. Die beiden Lehrmeister des Kurses, Georg May und Johann Hermann, hatten gelehrige Schüler. Draussen in der Rebschule, unweit des Dorfes, trafen wir auch unseren Bekannten aus früheren Jahren, den Altvater der Kollektivwirtschaft, Johann Draser. Er überwacht dort das Geschehen. In seinen fünf Kindern und dreizehn Enkelkindern wird die Wirtschaft treuen Nachwuchs haben. Grossvater Draser ist unermüdlich dabei, die jungen Leute im Winzerberuf zu unterweisen. Warum also die Jugend von Kleinschelken im Dorfe bleibt ? Wir haben vielfache und überzeugende Antwort auf diese Frage gefunden : Weil die Wirtschaft gut geht, jedem Fleissigen ein gutes Einkommen sichert. Weil man es verstanden hat, die Jugend heranzuziehen, weil hier den landwirtschaftlichen Berufen der Väter unter den Bedingungen der sozialistischen Grosswirtschaft breitere Perspektiven eröffnet wurden. (Nicht nur für Weinbau, auch für Tierzucht und Ackerbau gibt es eine ernste Fachausbildung.) Weil die Jugend auch im Dorf nach Herzenslust tanzen und musizieren kann. Gar nicht so streng Und dann bleibt ja der Kleinschelkener nicht gar so streng zu Hause. In der Villa „Panseluţa“, im schönen Sinaia, konnte man im März zwanzig Kleinschelkener Kollektivbauern als vergnügte Urlauber antreffen. Andere Kleinschelkener waren mit einem ONTBus in Bulgarien. Heuer geht’s noch für eine Woche über den Roten-Turm-Pass und Bukarest ans Meer. „Zwei oder drei Autobusse werden wir mieten“, sagte der Vorsitzende. Voraussichtlich nach der Nach längerem Aufenthalt in dieser anmutigen Gemeinde erreichen wir die sonnigen Serpentinen in Richtung Marktschelken. Bewundernswert die vielen schmalen und breiteren Terrassen, die dem Landschaftsbild ein ganz neues Gepräge geben. Hier haben Kollektivbauern, wie der Ramser-Tek, ganze Arbeit geleistet. Wir sind über den Berg und erreichen das Asphaltband, das uns über Reussen durch den prächtigen Buchenwald, an den grossen Aufforstungsflächen, an der trotzigen und doch so mittelalterlich märchenhaften Burgruine von Stolzenburg vorbei, in eiliger Fahrt nach Hermannstadt bringt. Georg Ramser hat gut lachen: Wer schon so viele Tagewerke im trockenen hat... Ernte. Auch der Kleinschelkener will seine Heimat gut kennen., Zehnter Musikabend der Bukarester Mittelschule Nr, 21 Sonntag wurde im Festsaal des Pionierpalastes der zehnte Musikabend der Bukarester Mittelschule Nr. 21 mit deutscher Unterrichtssprache abgehaltem Diese nun schon zur Tradition, gewordene Festlichkeit der Schüler fand auch diesmal bei Eltern und Freunden der Schule grossen Beifall. Das Programm umfasste Kampflieder, Pionierlieder, rumänische, deutsche und ungarische Volkslieder sowie einige Instrumentalstüeke von Enescu und Vivaldi. Es wirkten der aus etwa 200 Schülern bestehende Chor, das Orchester (Streichinstrumente und Flötengruppe) und Solisten mit. Das Programm stand unter der Leitung der Musikprofessorin der Schule, Gerhild Wegendt. Neuererbewegung im Aufschwung Rcschitza (NW). — 92 Neuerungsvorschläge verzeichnete das hiesige Hüttenkombinat in den letzten vier Monaten, fast doppelt soviel wie in der Vergleichsperiode des Vorjahrs. Die über 50 eingeführten Neuerungen sichern dem Werk einen jährlichen Wirtschaftsnutzen von mehr als 636 000 Lei. Für die kommenden Monate rechnet die Werkleitung mit einem weiteren Aufschwung der Neuerertätigkeit. Das technische Kabinett hat deshalb im Werk die dringlichsten Themenvorschläge bekanntgemacht und gleichzeitig Massnahmen zu einer besseren Anleitung und Unterstützung der Neuerer getroffen. Bei „Ideal" Mediasch Moderne Ausrüstungen und Fachkurse Zwecks besserer Auslastung der neuen Maschinen, die in der Mediascher „Ideal“ laut Modernisierungsplan aufgestellt werden, organisierte die Betriebsleitung ab März d. J. einen sechsmonatigen fachlichen Fortbildungskurs, an dem 16 Werkzeug- und Matrizenschlosser teil nehmen. Der Kurs wird von vier Ingenieuren und drei Technikern, darunter Produktionsleiter Vasile Grumăzescu und der junge Ingenieur Richard Römer, geleitet. Um die Werkzeugschlosser in ihrem Studium zu unterstützen, richtete die technische Bibliothek in ihrer Werkstatt eine Zweigbücherei mit den einschlägigen Fachbüchern ein. Die Kommunisten Julius Schweller und Martin Sitterli verpflichteten sich, ihren jüngsten Fachkollegen, Absolventen der hiesigen „Nicovala“-Fachschule, in ihrer fachlichen Fortbildung behilflich zu sein. Vlc Michael Ungar Freund des Buches 6300 Bände belletristischer und technischer Literatur umfasst zur Zeit die Sackelhausener Gemeindebibliothek. Die Zahl der Leser liegt heuer bei 400, wächst aber, wie die Bibliothekarin Magdalene Bergauer sagt, ständig. In den letzten Monaten wurden vorwiegend landwirtschaftliche Fachbücher gesucht. Ausser der Gemeindebibliothek gibt es noch 12 Hausbüchereien, auf jede entfallen je 12—15 Leser. Elisabeth Dimster Sackelhausen erl/lnfTtL ({cSl De schmutzibus... Es ist gar nicht so lange her, da zogen, weniger im sonnigen Segen als im strömenden Regen, junge Sportler, ihres Zeichens Schüler der Mittelschule, aus der Hielt, dem schönen Heltau, gen Blasendorf, allwo sie sich mit anderen jungen Sportlern in Basketball messen sollten■ Obwohl Basket Korb bedeutet, wurde ihnen, dort angekommen, nicht ein Korb, sondern ein Logis gegeben, auf dass sie nach der Reise erst einmal der Ruhe pflegen könnten. Gastlich wurden sie in der ehrwürdigen, 150 Lenze zählenden Schule empfangen, allwo sie ruhen sollten. Alles schön und gut. Eine reine Freude. Ja, die Freude war rein, was aber nicht rein war, das waren Linnen und Decken. Gar gräulich schimmerten selbige, von Seife unberührt, und da, wo der Polster sein sollte, da war nichts, rein gar nichts. „Doch ein müder Wandersmann sieht nicht viel die Betten an.“ Und so wälzten sich denn die braven Heltauer schlaf- und hoffnungslos hin und her, während ihre Kleider, die aus Mangel an Kleiderhaken an den Fenstern hingen oder auf Betten lagen, den Raum schmückten. Doch jede Nacht geht vorbei, und am Morgen sieht alles rosiger aus. Nur als die guten Heltauer ein wenig trainieren wollten, da platzte den Blasendorfern, wenn auch recht spät und nach vielen Palavern, die gastfreundschaftliche Ader, und sie Hessen die Gäste nach einem ersten Korb dann doch an den Korb. Soweit die Stossseufzer eines Heltauers, der in Blasendorf dabei war und der bei dieser Gelegenheit auch feststellte, dass es hier anscheinend Brauch ist, den Braten zu Mittag und die Suppe dazu am Abend zu servieren■ Aber darüber berichtete er nur kurz, denn de gustibus non est usw., und da hat er recht. Aber de schmutzibus ? Nach einer Zuschrift von Hans Schneider Rocco und seine Brüder Schon vor zwei Jahren hatten gewisse Umstände „Rocco und seine Brüder“ ins internationale Gespräch gebracht, Dia klerikal beeinflusste Jury der Biennale in Venedig hatte damals versucht, dem Film, der Anwärter auf den Grossen Preis war, die Lorbeeren abzusprechen. Als dann die italieni-sehe Zensur das Werk nur in verstümmelter Fassung zur öffentlichen Vorführung freigab, löste diese Praktik im ganzen Lande eine Protestbewegung aus, die schliesslich zum Generalstreik der italienischen Filmschaffenden führte. Luchino Visconti, der' Regisseur, Mitbegründer des Neorealismus, gestaltet in seinem kämperischen Werk mit grosser künstlerischer Leidenschaft und Wahrhaftigkeit ein Grundproblem Italiens, das nicht ins offizielle Konzept passt. Er gelangt darin zu sozialen und politischen Schlussfolgerungen, die in den führenden Kreisen des Landes Unbehagen auslösten. Das Thema des Films, die Auseinandersetzung zwischen dem industriellen Norden Italiens und dem rückständigen, von der Industriebourgeoisie zu einer ausgebeuteten Kolonie degradierten Süden des Landes, ist heute noch eines der brennendsten Probleme Italiens. Jährlich verlassen Zehntausende Süditaliener ihre armseligen Hutten in der Hoffnung, im Norden Arbeit und Brot zu finden. Stellvertretend für sie alle steht in Viscontis Film die Familie Parondi. Mutter Rosaria und ihre fünf Söhne, die aus dem Süden nach dem Norden zieht, der es nicht gelingt, sich den hier herrschenden Lebensbedingungen „anzupassen“, und die eben durch diese unmenschlichen Lebensbedingungen fällt. Auf dem Umweg eines psychologischen Dramas, einer menschlichen Tragödie grossen Ausmasses, zeigt Visconti allgemeingültige gesellschaftliche Situationen und formuliert eine harte soziale Anklage 'gegen die in Italien herrschenden kapitalistischen Lebensverhältnisse. In Mailand, wo der üppige Luxus der Reichen in krassem Gegensatz zu der schreienden Armut der vielen steht, die ein Dach über dem Kopf und Arbeit suchen, hofft die Familie Parondi, sich eine Existenz aufzubauen. Aber diese Hoffnung wird bitter enttäuscht, und zu der Armut der Familie gesellt sich ihr moralischer Zerfall. Simone, auf den die .Mutter vor allem baut, zeigt sich den hier herrschenden brutalen Wolfsgesetzen willenlos ausgeliefert. Er versucht, sich als Berufsboxer durchzuschlagen. Von seiner Umgebung verführt, von Ehrgeiz und Eifersucht geblendet, verkommt er jedoch und wird schliesslich zum Mörder an dem Mädchen Nadia, das mit Hilfe Roccos, den sie liebt, ein neues, würdiges Leben beginnen wollte. Der Gegenspieler Simones ist RoccöJ der alles Verzeihende, Gütige, der, um seinen Bruder, an dessen Unglück er sich mitschuldig fühlt, zu retten, ebenfalls Boxer wird. Obwohl Rocco, die zweifellos interessanteste und in ihrer kindlichen Unschuld anziehendste Gestalt des Films, alles daransetzt, um das Elend der Familie, das Unglück seines Bruders Simone abzuwenden, wird er ungewollt und unbewusst mitschuldig am Zerfall seiner Familie, am Tode Nadias. An dem Schicksal Roccos will Visconti beweisen, dass durch Selbstaufopferung nichts verhindert werden kann, und er wird durch den Film im Grunde fast ebenso verurteilt wie sein verbrecherischer Bruder. Das wird besonders deutlich, wenn man beide mit dem Industriearbeiter Ciro (dem zweitjüngsten Bruder) konfrontiert. Die demutsvolle Güte Roccos erweist sich als ebenso schädlich und abwegig wie die aus tierhafter Vitalität ausgeartete Schlechtigkeit Simones. Denn der Verzicht auf die Auseinandersetzung mit der von Wolfsgesetzen beherrschten Gesellschaft ist eines der schlimmsten Übel. Ciro, dessen Verhalten im bewussten Gegensatz zu dem Simones und Roccos steht — er verliert sich nicht an Illusionen, sondern ist ein Mensch mit sozialem Verantwortungsbewusstsein —, wird zum Träger von Zukunftsbildern, die dem Werk Viscontis über die Tragik des Geschehens hinweg eine zuversichtliche, optimistische Richtung geben.' Mit den symbolischen Schlussworten über „eine bessere Zukunft“*1 die Ciro an seinen jüngsten Bruder richtet, legt Visconti dem Zuschauer die Schlussfolgerung nahe: Man muss die Umstände menschlich bilden beziehungsweise die kapitalistische Gesellschaftsordnung beseitigen, uţn wirklich menschlich leben zu können. Dieser Filmroman von ungewöhnlichen Ausmassen verliert sich, von der Fülle des Geschehens übermannt, manchmal auf Seitenpfaden, und in dem breiten epischen Strom gibt es neben Szenen von tiefem Symbolgehalt auch weniger substanzielle und naturalistische Sequenzen. Trotzdem lässt die Spannung während der langen Vorführungsdauer dieses Zwei-Serien- Films nicht nach. Die Kamera konfrontiert den Zuschauer in langen Einstellungen immer wieder ganz dicht mit den Gesichtern der Darsteller, die Visconti — im Gegensatz zu seiner verhaltenen ruhigen Erzählweise —, die Leidenschaften voll ausspielen lassend, zu hervorragenden expressiven Leistungen führte. Allen an der Spitze Annie Girardot, laut Jean Cocteau „die bedeutendste dramatische Begabung der Nachkriegszeit“, als Nadia. Sehr gut Alain Delon als Rocco und Renato Salvatori als Simone. Gertrud Fernengel Filmchronik Sowjetische Komponistendelegation aus Bukarest abgereist Montag vormittag reiste die Delegation des Komponistenverbands der UdSSR, die unserem Land auf Einladung des Komponistenverbands der RVR einen Besuch abgestattet hatte, in die Heimat ab. Der Erste Sekretär des Komponistenverbands der RVR, Ion D u m itrescu, der Sekretär des Komponistenverbands1, Alfred Mendelsohn, Komponisten und andere Vertreter unseres Musiklebens waren bei der Abreise der Gäste auf dem Flughafen zugegen. Vertreter der Botschaft der Sowjetunion. in Bukarest waren ebenfalls erschienen. Sonnabend und Sonntag hatten die sowjetischen Komponisten! Sinaia und Kronstadt besucht, wo sie einem Orgelkonzert beiwohnten* das Wetter?) Wettervorhersage für den 15., 16. und 17. Mai Weiterhin warm. Im Laufe des Nachmittags vorübergehend bewölkt, Massige, auffrischende Winde, insbesondere im Südosten des Landes gleichbleibend, Nachttiefstwerte 5—15 Grad, Tageshöchstwerte 8—18 Grad. tfunft und Donnerstag, 16. Mai Rundfunkprogramm BUKAREST I 6.07 Musik am Morgen. 7.10 Boleros. 7.45 Instrumentalmusik. 8.30 Bunt gemischt. 10.00 Für Opernfreunde. 11.05 Filmmusik. 12.27 Quartett Nr. 3 in B-Dur von Schubert. 13.10 Aus der Welt der Operette. 14.00 Mittagskonzert. 15.00 Siebenbürgisehe Volksweisen. 15.30 Unterhaltungsmusik. 10.45 Lieder von Hugo Wolf 17.10 Musik der Völker. 18.00 Opernklänge. 18.40 Schlager. 19.00 Operettenmusik. 19.50 Übertragung aus dem Konzertstudio des Rundfunk- und Fernsehdienstes. Dirigent Jean Paul Kreder (Frankreich), Solist Gheorghe Halmoş. Im Programm Werke von Ion Dumitrescu, Beethoven, Albert Roussel und Maurice Ravel. 22.55 Tanzmusik. Nachrichten, Wettervorhersage, Sport: 5.00, 6.00, 7 00, 11.00, 13.00, 17.00, 22,30, 23.50. BUKAREST II 10.30 Operettenklänge, . 11.15 Literarische Sendung, 12.05 Musik aus Weber- Freitag, Rundfunkprogramm BUKAREST I 5.30 Mit Musik in den Morgen. 6.35 Bunte Melodienfolge. 7.10 Volksweisen. 8.08 Beliebte Lieder. 8.30 Sinfonische Musik. 9.30 Opernszenen. 10.30 Estradenmusik 11.29 Tänze aus Operetten. 12.35 Alte Arien und Tänze von Respighi. 13.10 Potpourris. 14.00 Mittagskonzert. 15.00 Für Operettenfreunde. 15.48 Suite Nr. 1 in C-Dur von J. S. Bach. 16.15 Hier spricht Moskau. 16.45 Volksmusik. 18.00 Für Opernfreunde. 19.00 Interpreten im Studio. 20,15 Werke von Ion Hartulary Darclée. 20.40 Tanzmusik. 21.40 Volksweisen. 22.25 Lyrische Lieder. 23.00 Nachtkonzert. Nachrichten, Wettervorhersage, Sport: 5.00, 6.00. 7 00, 11.00, 13.00, 17.00, 22,30, 23.50. Opern, 13.00 Chöre, 13.40 Russische Volksmusik. 14.35 Violinkonzert Nr. 1 in D-Dur von Paganini. 15 24 Operettenarien und -duette. 16.30 Volksmusik. 18.05 Bunter Melodienreigen. 18.16 Sinfonische Musik von M. Basarab und Strawinski. 19.30 Chöre. 20.40 Volkslieder. 21.12 Tanzmusik. 23.10 Klaviersuite von Enescu. Nachrichten, Wettervorhersage, Sport: 10.00, 12.00, 14.00, 16.00, 18.00, 21.00, 23.00, 0.50 BUKAREST III 21.12 Theaterabend : „Hamlet“ von Shakespeare. Fernsehprogramm 18.30 Technische Sendung 19.00 Die »aktuelle Kamera. 19.15 Für kleine Leute. 19.45 Literarische Sendung : George Coşbuc. 20.10 Ein Spielfilm. 21.50. Revue „Kaufhaus der Herzen“. Abschliessend Nachrichten und Wettervorhersage. 17. Mai BUKAREST II 10.10 Kammermusik. 12,05 Ouvertüren, 12.35 Schöne Stimmen, schöne Weisem 12.55 Opernmusik. 13.40 Volkslieder. 14.35 Bunte Melodienfolge. 15.25 Folklore. 16.30 Mandolinenklänge. 16.45 Couplets aus Operetten. 18.05 Sinfonische Musik. 18.45 Literarische Sendung. 19.00 Tanzmusik. 19.30 Theaterabend 21,45 Volksweisen 21.55 Frühklassische Musik. 22.35 Sonate Nr. 12 in Es-Dur für Violine und Klavier von Mozart. 23.10 Für Opernfreunde 24.00 Tanzmusik. Nachrichten, Wettervorhersage, Sport: 10.00, 12,00, 14.00, 16.00, 18.00, 21.00, 23.00, 0.50 BUKAREST III 21.15 Rumänische Kammermusik. 22.00 Estradenkonzert. GIBT PIE WIETERERÖFFNUNG PER SOMMER‘bekannt Rost braten - erlesene Weine - Tanzmusik BESUCHEN SIE AUCH DIE BIERSTUBE | i „Smuceşti" j t Rostbraten - kalte Platte - erlesene üe tränke IM NEUEM CAFE KÖNNEN SIE FII.TFRKAFFPF A UND TÜRKISCHEN TRINKEN, ZUBEREITtT VON EINEN! SPEZIALISTEN AUS APA-KALEI-Í