Neuer Weg, 1969. november (21. évfolyam, 6377-6402. szám)

1969-11-19 / 6392. szám

Die Zeitung erscheint täglich {ausser Montag). Abonnements I einmonatig 8 Lei, vierteljährig 24 Lei, halbjährig 48 Lei, ganzjährig 98 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilem entgegengenommen 21. Jahrgang Í Nr. 6392 Neuer Wen Politische Tageszeitung in der Sozialistischen Republik Rumänien **** Bukarest, Mittwoch, 19. November 1969 Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Redaktion und Verwaltung i Bukarest, Piaţa Scînteii, Telefon i 17 60 10, 17 6020 (Zentrale), 181217 (Redaktion), 1816 92 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Reschitza, Mediasch, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistritz, Sohässburg, Sathmar Mediasch erhöht Jahresvorhaben Ziegelfabrik erfüllte bereits Produktionsplan 1969 100 Millionen Lei zusätzlich aus Săvineşti Mediasch (NW). — Mit einer zusätzlichen Bruttoproduktion von mehr als 88 Millionen Lei haben die Mediascher Industriebelegschaften ihre Jahresverpflichtung (84,5 Millionen) schon nach zehn Monaten er­füllt. Ausser der Schuh- und Lederfabrik „8. Mai“ und dem Lokalindu­strieunternehmen, die ihre geplante Produktivität nicht erreichten, haben alle anderen Betriebe bei den wichtigen Kennziffern keine Planschulden. *An Selbstkosten wurden bisher 34 Millionen Lei Einsparungen gebucht. Nach einer Analyse der Produktionser­gebnisse der zehn abgelaufenen Monate sowie der ersten November-Dekade ha­ben Betriebsleitungen und die Wirt­schaftskommission des Munizipalparteiko­mitees die Meinung geäussert, dass Mög­lichkeiten zu einer weiteren Erhöhung der Verpflichtungen um 15 Millionen Lei bestehen. Ein Grossteil dieser Zusatzver­­pflichtung — so Ing. Grigore Popa, Se­kretär des Munizipalparteikomitees — wird vom Automecanica-Werk verwirk­licht : 6 Millionen Léi mehr als die ur­sprünglichen Vorhaben der Belegschaft. Auf Munizipalebene wird die Erfolgsbi­lanz am Jahresende also etwa 100 Mil­lionen Lei betragen. Nach den bisher er­zielten guten Exportleistungen hofft man auch den Exportplan nicht nur um die 'vorgesehenen 18,7, sondern um weitere 12 Millionen Lei zu überbieten Sathmar. — Eine Zusatzproduktion von 2,3 Millionen Ziegeln und 4700 Betonblok­kén hat die Sathmarer Ziegelfabrik bis zum 8. November verzeichnet und damit ihren Bruttoproduktionsplan für 1969 er­füllt. Săvineştl- — Sämtliche diesjährigen Verpflichtungen hat die Belegschaft des Chemiefaser- und Kunstdüngerwerkes Să­vineşti (das Werk besteht aus den bei­den grossen Chemiebetrieben neben Pia­tra Neamţ) erfüllt und überboten. Bisher haben die Chemiearbeiter dieses Werkes eine Zusatzproduktion im Wert von 100 Millionen Lei erstellt und damit ihre Jahresverpflichtung um 31 Millionen Lei überboten. 82 Prozent des Produktionszu­wachses wurden durch Steigerung der Arbeitsproduktivität erzielt, Címpia Turzii (NW). — Fast 10 Millio­nen Lei macht die Zusatzproduktion aus, die die Belegschaft des metallurgischen Werks „Industria Sîrmei" seit Jahresan­fang erzielt hat. Das sind mehr als 9500 Tonnen Stahl und Walzgut, sowie zahl­reiche andere Erzeugnisse. An diesem Er­folg haben die Stahl- und Walzwerker zwar den Löwenanteil, doch haben auch andere Abteilungen wesentlich dazu bei­getragen, wie beispielsweise die Verz; x­­nungsabteilung, die allein zusätzliche Ein­sparungen in Höhe von 300 000 Lei erzielt hat. Im Sathmarer Land Vorträge in deutscher Sprache Bescheneed und Petrifeld machen den Anfang / Vortragende sind Prof Erich Pfaff, Prof. Michael Kroner und Prof. Robert Frank ■ Sathmar (NW). — In Petrifeld und im benachbarten Bescheneed werden kom­menden Sonntag (23. November) Vorträge in deutscher Sprache gehalten. Die beiden Gemeinden sind damit die ersten sath­­marschwäbischen Ortschaften, in denen künftig derartige Vorträge stattfinden sollen. Als Vortragender wurde Prof. Erich Pfaff aus Temesvár verpflichtet, dessen Vorlesungen im; ganzen Banat bekannt und beliebt sind. Prof. Pfaff wird sowohl in Petrifeld (15 Uhr) als auch in Besche­need (18 Uhr) ziim Thema „Auf den Spuren der Ulmer Schachteln — eine Donaureise vom Schwarzwald über Wien bis zum Eisernen Tor“ sprechen. Die Vorträge werden von Farbfilmprojek­tionen begleitet sein. Zu weiteren deutschen Vorträgen in ei­nigen sathmarschwäbischen Ortschaften wurde auch Prof. Michael Kroner aus Kronstadt ein geladen, der über Herkunft, Ansiedlung sowie über die wirtschaft­liche und kulturelle Entwicklung der Sathmarer Schwaben sprechen wird. Au­sser Petrifeld und Bescheneed sollen auch die oberen schwäbischen Ortschaften des Kreises — Bildegg, Schändern, Sekunden und Scheindorf — besucht werden. Zu Vorträgen mit naturwissenschaftlichen Themen ist Prof. Robert Frank von der naturwissenschaftlichen Fakultät in Baia Mare eingeladen worden. Die genauen Termine der Vorträge werden im „Neuen Weg“ rechtzeitig be­kanntgegeben. Gastregisseur in Temesvár Franz Auerbach inszeniert Muşatescus „Winternachtstraum“ „Sappho“-Premiere Ende November Temesvár (NW). — Gestern traf Franz Auerbach, Direktor des Bukarester Jiddi­schen Staatstheaters, in Temesvár ein, um am hiesigen Deutschen Staatstheater Tu­dor Muşatescus „Winternachtstraum“, in der Übertragung von Erika Scharf und Karl Hoffmann, zu inszenieren. Der Regisseur will bereits in einigen Tagen die Probearbeiten mit Otto Grassl, Ottmar Strasser, Luise Pelger, Albert Kitz], Rudi Bellgrasch, Angela Falk, Karl Hoffmann und Elisabeth Kölbl aufneh-men. Die Premiere soll Ende Dezember stattfinden. Wie bereits berichtet, wird gegenwärtig an der Temesvarer deutschen Bühne Franz Grillparzers Drama „Sappho“ von Margot Göttlinger und Johann Szekler in Szene gesetzt. Die Premiere ist für den 26. No­vember angesetzt. Die Titelrolle wird von Margot Göttlinger dargestellt, den „Faust“ spielt Otto Grassl, die Rolle der „Melitta“ Hadamuth Becker. Das Bühnenbild schuf Gábor Kazinczy. 0 f Nächstens im ganzen Land erhältlich „Neuer V7 eg11-Kalende / Wie kaum ein anderes Buch in deutscher Sprache hat sich der „Neue Weg“-Kalender in allen Bevölkerungs­schichten durchgesetzt. Dies ist auf mehrere Gründe zurückzuführen: 1. Das NW-Jahrbuch führt die besten Traditionen deut­schen Kalendermachens in Rumänien weiter, und zwar den heutigen Anforderungen entsprechend. 2. Durch umfassende und systematische Meinungsfor­schung sind die Autoren des Kalenders mit allen Leserwün­schen bestens vertraut. 3. Der NW-Kalender berücksichtigt sowohl die Sieben­bürger als auch die Banater Besonderheiten, er ist gleicher­­massen für Stadt und Land gemacht. 4. Der Redaktion des Kalenders gelingt es, die Leserschaft jedes Jahr mit Neuheiten zu überraschen, wobei man sowohl die inländische als auch die ausländische Erfahrung in dieser Branche berücksichtigt. Deshalb wäre es schade, wenn Sie diesmal den Kalender verpassen würden. Sichern ,,Sie sich also rechtzeitig ihr Exemplar! % Wie wird das Wetter? Gestern : Ein Tiefdruckgebiet, das sieh vom Adriatischen Meer her über unser Land ver­lagerte, verursachte eine merkliche Abküh­lung. Der Himmel war allgemein bewölkt. Re­genfälle im Banat, in Oltenien und örtlich im Süden Siebenbürgens. Massiger Wind. Nacht­tiefstwerte zwischen minus 5 Grad (Borsec, Topliţa) und plus IX Grad (Mangalia). Tages­höchstwerte hei minus 3 Grad (Topliţa) und plus 13 Grad (Giurgiu). Wetterentwicklung: Weitere Abkühlung bei allgemein feuchtem Wetter und bewölktem Himmel, örtlich Regen, vor allem ln den Ge­birgsgegenden. In höheren Lagen Schneere­gen und Schnee. Tiefstwerte zwischen minus 3 Grad und plus 8 Grad, Höchstwerte zwischen * und 12 Grad, örtlich Nebel. Gebirge : Feucht, Merkliche Abkühlung bei überwiegend bewölktem Himmel; Regen- und Schneefälle. Die Arbeiten der Grossen Nationalversammlung Dienstag vormittag setzte die Grosse Nationalversammlung der Sozialistischen Republik Rumänien die Arbeiten der drit­ten Tagung der 6. Legislaturperiode fort. Im Saal befanden sich Abgeordnete der Grossen Nationalversammlung und zahl­reiche Gäste — Leiter vön Zentralinsti­tutionen und gesellschaftlichen Organisa­tionen, Partei- und Staatsfunktionäre, Persönlichkeiten des wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Le­bens sowie Journalisten. Es waren in Bukarest beglaubigte Chefs diplomatischer Missionen und Korre­spondenten der Auslandspresse anwesend. Die Abgeordneten und Gäste begrüss­­ten mit starkem und anhaltendem Bei­­- fall ‘ das Eintreffen im Sitzungssaal der Genossen : Nicolae Ceauşescu, Ion Gheor­­ghe Maurer, Emil Bodnaraş, Paul Nicu­­lescu-Mizil, Gheorghe Rădulescu, Virgil Trofin, Jlie Verdeţ, Maxim Berghianu, Constantin Drágán, Emil Drăgăneseu, Já­nos Fazekas, Petre Lupu, Dumitru Popes­­eu, Leönte Răutu, Gheorghe Stoica und Vasile. Vilcu. Zum 2. Punkt der Tagesordnung über­gehend, legte der Abgeordnete Cornel Onescu, Innenministei’, den Gesetzent­wurf über die Organisation und Funk­tionsweise der Miliz vor- Der Bericht der Kommission für Volksräte und Staatsver­waltung und der Juridischen Kommission zu diesem Gesetzentwurf ’ wurde vom Ab­geordneten Dumitru Balalia, Vorsitzender der Kommission für Volksräte und Staats­verwaltung, vorgelegt. Zum Gesetzentwurf sprachen die Ab­geordneten Simion Dobroviei, Erster Se­kretär des Kreisparteikomitees Vrancea, Vorsitzender des Kreisvolksrates, und loan Benkö, Erster Stellvertretender Vor­sitzender des Kreisvolksrates Mureş. An­schliessend an die Erörterung nach Arti­keln billigte die Grosse Nationalversamm­lung in geheimer Abstimmung mit Ku­geln das Gesetz über die Organisation und Funktionsweise der Miliz. Zum folgenden Punkt der Tagesord­nung legte der Abgeordnete Florea Du­­mitrescu, Finanzminister, den Gesetzent­wurf über die Anstellung von Verwaltern von Sachwerten, über die Erbringung von Garantien und die Verantwortung im Zu­sammenhang mit der Verwaltung der Sachwerte der sozialistischen Organisatio­nen dar. Der Abgeordnete Aurel Vijoli, Vorsitzender der Wirtschafts- und Fi­nanzkommission, legte den Bericht die­ser Kommission Und der Juridischen Kommission vor. . Am Rande des zur Diskussion gestell­ten Gesetzentwurfs ergriffen folgende Ab­geordnete das Wort : IosiT Uglar, Erster Sekretär des Kreisparteikomitees Sathmar, Vorsitzender des Kreisvolksrates, Eleono­ra Nilca, Generaldirektor des Heltauer Textilkombinats, und Paraschiv Benescu, Vorsitzender des Gewerkschaftskreisrates Galatz. Danach wurde der Gesetzentwurf nach Artikeln erörtert. Anschliessend billigte die Grosse Nationalversammlung in ge­heimer Abstimmung durch Kugeln das Gesetz über die Anstellung von Verwal­tern von Sachwerten, über die Erbringung von Garantien und die Verantwortung im Zusammenhang mit der Verwaltung der Sachwerte der sozialistischen Organisa­tionen. Zum 4. Punkt der Tagesordnung legte Justizminister Adrian Dimitriu den Ge­setzentwurf über die Verbüssung von Strafen dar, und der Abgeordnete Mihail Ghelmegeanu, Stellvertretender Vorsit­zender der Juridischen Kommission, erstat­tete den Bericht dieser Kommission zu dem zur Diskussion gestellten Gesetzent­wurf. Im Rahmen der Diskussionen, die folg- | ten, ergriffen die Abgeordneten Emilian § Nucescu, Vorsitzender des Obersten Ge- | richtshofs der Sozialistischen Republik 1 Rumänien, und Gheorghe Pop, Erster § Stellvertretender Vorsitzender des Kreis- 1 volksrates Maramureş, das Wort. Nach der Erörterung nach Artikeln des | Gesetzentwurfs über die Verbüssung von | Strafen billigte ihn die Grosse National- 1 Versammlung in geheimer Abstimmung durch Kugeln. (Fortsetzung auf Seite 2) Die Abgeordneten wählen in geheimer Abstimmung das Gesetz über die Organ isation und Funktionsweise der Miliz Tunnel Rachitoberg durchstossen Reschitza. — Der für die Eisenbahn­strecke Craiova — Reschitza verkehrs­wichtige Eisenbahntunnel bei Rachitoberg (zwischen Herkulesbad und Karansebesch) wurde vor kurzem mit einem Zeitvor­sprung von 45 Tagen durchstossen. Der Bau des Tunnels wurde vor allem durch die Elektrifizierung der über Karanse­besch führenden Strecke Craiova — Kil­­nik (Reschitza) notwendig, da vorherige Unterführungen durch das Gebirgsmassiv einen elektrischen Eisenbahnverkehr nicht zuliessen. Die Länge • des neuen Tunnels misst annähernd 500 Meter. Kurznachrichten Eine Festsinzung fand in Sf.-Gheorghe anlässlich des 90. Jahrestages der Grün­dung des städtischen Museums statt. An der Feierlichkeit nahmen Wissenschaftler und Hochschullehrer aus dem ganzen Land sowie Vertreter der lokalen Organe teil. Ein Sinfoniekonzert unter Mitwirkung des belgischen Geigers Pierre d’Archembeau und des Baritons Dan lordächescu fand Sonntag im Kulturhaus der Gewerkschaften von Piatra Neamf statt. Das philharmonische Orchester von Tg.­­Mureş gab Sonntag im Grossen Kultursaal der Stadt ein Konzert, an dem die Piani­stin Yaeko Yamane (Japan) mitwirkte, im Programm standen Werke von Mozart, Wagner, Richard Strauss und Ţăranu. Napoleon Annovazzi, der unserem Publi­kum bekannte italienische Dirigent, trat Sonntag abend mit „Madame Butterfly" vor das Bukarester Publikum. Die Haupt­rollen wurden von Maria Sindilaru, Octav Enigärescu, Corneliu Fänäjeanu und Vale­ria Savu interpretiert. Zweihundert Jahre seit ihrem in Doku­menten verzeichneten Bestehen feierten am vergangenen Sonntag die Schüler und Lehrer der rumänischen Schule aus Ip, Kreis Sälaj. Im gleichen Kreis feierten die Be­wohner des Dorfes Giurfelec den 175. Jah­restag seit der Gründung ihrer Allgemein­schule. Eine technisch-wissenschaftliche Tagung fand in Anwesenheit von Ion Mineu, Stell­vertretender Minister für Bergbau, in Baia Mare anlässlich des 15. Jahrestags seit der Gründung des Forschungskreises für Bunt­metalle statt. Telegramm SEINER EXZELLENZ HERRN ION GHEORGHE MAURER Vorsitzender des Ministerrates der Sozialistischen Republik Rumänien Bukarest Von der Glückwunschbotschaft beeindruckt, die mir Eure Exzellenz liebens­würdigerweise anlässlich meiner Ernennung zum Premierminister übermittelt ha­ben, möchte ich Ihnen meinen herzlichen Dank aussprechen und Ihnen persön­lich Wohlergehen und weitere Erfolge in der Ihrem Land gewidmeten Tätigkeit wünschen. SULEYMAN DEMIREL Premierminister der Türkei m Rundschau international New York: Schon Kinder nehmen Heroin Händler verkaufen 8- bis 16jährigen New York. — Wie eine Bombe hat in New York die Aufdeckung eines Rausch­gifthandels ganz besonderer Art einge­schlagen i Die Kinder einer Grundschule im übervölkerten Stadtteil Bronx deckten sich seit Wochen an einer Strassenecke ungeniert mit Rauschgift und Narkotika aller Arten ein. Die 8- bis 16jährigen konnten das En­de des Unterrichtes kaum erwarten. Sie stürmten aus der Schule und rannten zu den Händlern, die sie auf offener Strasse mit Heroin versorgten. Das Geld dafür besorgten sich die hoffnungsvollen Sprösslinge durch Diebstähle. Die Rauschgifthändler — eine Bande Jugendlicher unter 25 Jahren — waren mit tragbaren Sprechfunkgeräten ausge­stattet und konnten sich daher beim Her­annahen eines Polizisten rechtzeitig aus dem Staub machen. In einigen Fällen das Rauschgift vor der Schule konsumierten jedoch die Kinder das Rauschgift nicht selbst, sondern verkauf­ten es wieder weiter. Diese letzte Entdeckung der Polizei be­stätigt die Annahme, dass ungefähr 80 Prozent aller Verbraucher von Drogen Jugendliche unter 25 Jahren und zwei Drittel davon noch jünger als zwanzig Jahre sind. Einem Bericht der UNO-Abteilung für die Rauschgiftüberwachung zufolge konn­te die Weltorganisation auch feststel­len, dass die Rauschgiftsucht in der Welt immer mehr den Charakter einer Epide­mie annimmt. Besonders stark verbreitet sei, laut UNO-Bericht, die Sucht in den Vereinigten St.aaten und Europa, dort be­sonders in Frankreich und England. Aber auch fast alle übrigen Länder der westli­chen Welt hätten heute ein Rauschgift­problem. Einzelpreis 30 Bani Neuorganisierung fördert Produktion NW-Gespräch mit Ion Stanciu, Stellvertretender Minister für Land- und Forstwirtschaft Vor einigen Wochen wurde das Ministe­rium für Land- und Forstwirtschaft ge­schaffen, eine ökonomisch begründete Massnahme, deren Zweck es ist, die ge­samte Leitung der Landwirtschaft Rumä­niens auf eine qualitativ höhere Stufe zu heben. Gleichzeitig wird durch diese Neu­­organisişrung eine bessere Koordinierung sämtlicher in diesem wichtigen Zweig der Volkswirtschaft wirkenden Faktoren ange­strebt ; das wird seinen Niederschlag in einer zügigeren Verwirklichung der vom X. Parteitag gewiesenen Aufgaben in der Landwirtschaft finden. In diesem Zusammenhang gewährte Ion Stanciu, Stellvertretender Minister für Land- und Forstwirtschaft, dem „Neuen Weg“ ein Interview. NW: Im Gegensatz zum ehemaligen Obersten Landwirtschaftsrat fällt ln den Kompetenzbereich des neugegründeten Ministeriums auch die Forst- und Wasser­wirtschaft unseres Landes. Welches sind die Paktoren, die für den Zusammen­schluss drei scharf voneinander abge­grenzter Tätigkeitsbereiche ausschlagge­bend waren ? Ion Stanciu: Zunächst eine Prä­zisierung, die mir wichtig erscheint. Die­se drei Sektoren sind nur auf den ersten Blick scharf abgegrenzt. Tatsächlich han­delt es sich um Arbeitsbereiche, die durch ihre Tätigkeit eng miteinander ver­knüpft sind. So kann man die gute Be­wirtschaftung der Wasserressourcen nur administrativ von der Landwirtschaft trennen, in der Praxis aber gehören sie zusammen, eben darum, weil die Land­wirtschaft mit ihren Bewässerungssyste­men der grösste Wasserkonsument ist.' Um nun die diesbezüglich grossen Vorha­ben meistern zu können — bis 1975 sind 2,2 Millionen Hektar landwirtschaftlicher Nutzflächen an Bewässerungsanlagen an­­zuschliessen —, bedarf es einer engen Zu­sammenarbeit sämtlicher hierfür in Fra­ge kommenden Ressorts. Auf diese Art kann unser Ministerium mit eigenen Kräf­ten grosse Aktionen starten, wie beispiels­weise die Errichtung von Stauwehren, die Anlegung von Stauseen usw. Ebenso Kann die Regulierung der Binnenflüsse auf die Arbeiten zur Abriegelung der Bodenero­sion abgéstimmt werden; diese Arbeit wird unser Ministerium durch sein De­partement für Bodenverbesserung (dem der Sektor für Wasserbewirtschaftung an­geschlossen ist) realisieren, das wiederum über eigene Forschungs- und Entwurfs­institute sowie über Bauunternehmen ver­fügt. Ähnlich verhält es sich auch mit der Forstwirtschaft, die, xYenn man so sa­gen kann, ziemlich nahe mit der Landwirtschaft „verwandt“ ist. Durch die Zusammenlegung von Land- und Forstwirtschaft werden Voraussetzungen für eine produktivere Nutzung der Land­wirtschafts- und Forstflächen geschaffen. Die Erosionsbekämpfung z. B. wird jetzt nicht mehr gesondert, sondern gemein­sam vorgenommen. Ebenso wird man de­gradierte landwirtschaftliche Flächen auf­forsten und umgekehrt kann Forstgebiet der Landwirtschaft zugeführt werden- Wenn wir noch die Waldweiden und die Aufforstung der Ufer und Dämme in den eingedeichten Gebieten erwähnen, so kann man sich ein Bild von der engen Verbin­dung zwischen Forst- und Landwirtschaft machen. N\V : Könnten Sie uns einiges über die organisatorische Struktur des Ministe­riums für Land- und Forstwirtschaft mit­­teilen ? Ion Stanciu: Ausser dem Kolle­gium des Ministeriums, dem es obliegt, die wichtigsten Entscheidungen zu tref­fen, wurde ein Landwirtschaftsrat ge­gründet, dem etwa 80 hochqualifizierte I Fachkräfte angehören und der zu peri­odischen Arbeitsberatungen Zusammen­tritt. Für die Leitung der staatlichen Landwirtschaft, der Forstwirtschaft und der Arbeiten für Bodenverbesserungen sind drei einschlägige Departements vor­gesehen : für die SLBs, für Forstwirt­schaft sowie für Bodenverbesserung und Wasserwirtschaft. Gleichzeitig sind eine Reihe Generaldirektionen gegründet wor­den (planzliche Produktion, tierische Produktion, Mechanisierung der Land­wirtschaft, Planung, Investitionen u. a.). Eine der Massnahmen, die bereits ver­wirklicht wurde: die Schaffung einer Landwirtschaftsakademie, die durch ihre Forschungsinstitute und Versuchsstatio­nen einen wichtigen Beitrag zur Entwick­lung unserer Landwirtschaft erbringen wird. Ich möchte in diesem Sinne noch ■ darauf hinweisen, dass unser Ministe­rium über eigene Entwurfsinstitute, über Dienststellen für Versorgung und Verkauf sowie über eigene Unternehmen für Au­­ssenhandel und ein dichtes Netz an Fachschulen verfügt. Durch die Massnah­men zur Vervollkommnung der Organi­sierung und Funktionsweise des Ministe­riums für Land- und Forstwirtschaft konnten über 800 Arbeitskräfte freige­stellt und einer andern Beschäftigung zu­geteilt werden. NW: Hat das Ministerium für Land­ung Forstwirtschaft auch einige Befug­nisse des Landesverbandes der Landwirt­schaftlichen Produktionsgenossenschaften übernommen ? Ion Stanciu: Durch die Neuorga­nisierung ist es gelungen, die Aufgaben unseres Ministeriums von denen des LPG­­Landesverbandes genauer abzugrenzen' wodurch kostspielige Zweigleisigkeit aus­geschaltet worden ist. Dem Ministerium für Land- und Forstwirtschaft wurden (Fortsetzung auf Seite 3)

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