Neuer Weg, 1970. február (22. évfolyam, 6453-6476. szám)

1970-02-01 / 6453. szám

Die Zeitung erscheint täglich (ausser Montag). Abonnements : einmonatig 8 Lei, vierteljährig 24 Lei, halbjährig 48 Lei, ganzjährig 96 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilern entgegengenommen 22. Jahrgang / Nr. 6453 Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Redaktion und Verwaltung: Bukarest, Piaţa Scinteii, Telefon : 17 60 10, 17 60 21 (Zentrale), 18 1217 (Redaktion), 1816 91 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Reschitza, Mediasch, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistritz, Schässburg, Sathmar Einzelpreis 30 Bani Belegschaften erörtern Planaufgaben 1970 Weidenbach: Betriebsausrüstungen müssen einwandfrei funktionieren / Durch Steigerung der Arbeitsproduktion um 1,6 Millionen Lei mehr Waren Kronstadt (NW). — In Betrieben Kronstadts und des Kreises haben in den Abteilungen die Besprechungen der Planaufgaben für 1970 begonnen. In allen Ge­neralversammlungen der Lohnempfänger kommt die einstimmige Entschlossenheit zum Ausdruck, die im Aufruf der Kronstädter Kreisparteiorganisation eingegange­nen Verpflichtungen restlos zu erfüllen. Arbeiter, Ingenieure und Techniker mach­ten in den bisher abgehaltenen Versammlungen wertvolle Vorschläge, die zur raschen Verwirklichung der vom Dezemberplenum gestellten Aufgaben führen sollen. In der Abteilung für Wellkarton der Weidenbacher Kreidepapierfabrik wurde der Entschluss der Versammlung, die ein­gegangenen Verpflichtungen restlos zu er­füllen, nicht durch allgemein formulierte Massnahmen bekräftigt. Der analytisch und kritisch gehaltene Rechenschaftsbe­richt des Abteilungsleiters Ing. Mireal Balazs wies auf mehrfache Mängel hin und nannte namentlich die dafür Ver­antwortlichen sowie jene, die diese Miss­stände geduldet hatten. Arbeitsgruppen­leiter Cristea Mareş kritisierte aufs schärfste die Versorgung und die techni­sche Gütekontrolle wegen Nichtrespektie­rung der für die Fabrikation erforderli­chen Mengen an Halbfabrikaten, was zu einer wesentlichen Qualitätsminderung der Verpackungen führte. Die Arbeiterin Adelheid Schmidt und Meister Gerhard Martini beanstandeten die verspäteten und oft nicht entsprechenden Überholun­gen der Ausrüstungen der Abteilung. Ver­antwortlich wurde dafür der Chefme­chaniker gemacht. Sie wiesen darauf hin, dass der 5000-Tonnen-Produktionszuwachs für 1970 nur dann rhythmisch durchge­führt und qualitätsmässig eingehalten werden könne, wenn sämtliche Betriebs­ausrüstungen der Abteilung einwandfrei funktionieren. Die Abteilung Wellkarton richtete an alle Produktionsabteilungen der Fabrik einen Aufruf, unter anderem eine zusätz­liche Warenproduktion im Werte von 1,6 Millionen Lei durch Steigerung der Ar­beitsproduktivität zu erstellen und 100 Tonnen Wellkarton über die Bestimmun­gen hinaus zu liefern. Karansebesch erhält Werk für Metallkonstruktionen Karansebesch. — Bei Karansebesch wur­de mit dem Bau einer neuen Fabrik für Metallkonstruktionep begonnen. In einer Haupthalle, die etwa 4 Hektar Produk­tionsfläche umfasst, mehreren Nebenhal­len, einer Sauerstoffabrik, einer Azetylen­anlage und einem Kraftwerk sollen hier jährlich 60 000 Tonnen schwere und mitt­lere Metallkonstruktionen und 6000 Ton­nen geschweisste Elemente hergestellt werden. Die erste Bauetappe wird im er­sten Semester des kommenden Jahres ab­geschlossen. Grcssangriff gegen Verkehrssünder Neue Gesetzesbestimmungen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit Fahrer und Fussgänger gleichermassen gewarnt Statistischen Angaben zufolge kam cs in den vergangenen Jahren zu zahlrei­chen Verkehrsunfällen, die Menschenopfer forderten und erheblichen Schaden ver­ursachten. Diese tragischen Fälle waren immer wieder auf das Übertreten der Ver­kehrsregeln, besonders in bezug auf zulässige Geschwindigkeiten und korrektes Überholen, sowie auf Alkoholeinfluss usw. zurückzuführen. Es erweist sich als not­wendig, die Disziplin im Strassenverkehr zu festigen und die Interessen jener Fussgänger und Autofahrer zu schützen, die, obgleich sie selbst die gesetzlichen Vorschriften einhalten, infolge anderer, die die Verkehrsregeln verletzen, Schaden — der manchmal nicht wieder gutzumachen ist — erleiden. Durch den Ministerratsbeschluss Nr. 2289/1969 werden einige Artikel des Regle­ments zur Anwendung des Dekrets Nr. 328/1966 abgeändert, das den Strassenver­­kehr sowie die Feststellung und Bestra­fung von Verstössen auf diesem Gebiet zum Gegenstand hat und durch den Mi­nisterratsbeschluss Nr. 772/1966 gebilligt wurde. Gemäss den neuen Bestimmungen wird regelwidriges Überholen mit Geld­strafen von 100 bis 800 Lei belegt ; die Nichtbeachtung des Vorfahrtsrechts mit 100 bis 500 Lei ; Überschreitung der Ge­schwindigkeitsgrenzen mit 500 bis 1500 Lei ; das Fahren unter Alkoholeinfluss mit Geldstrafen von 1000 bis 2500. Hohe Geldstrafen sind auch für die regelwidrige Verwendung des Scheinwerferlichbei Nacht und der Blinkanlage beim Ändern der Fahrrichtung, für Nichtbeachtung des Rechtsverkehrs, Anhalten und Parken an dafür verbotenen Stellen, Vorrangsverwei­­gerung an Fussgänger, Fahrerflucht, re­gelwidrigen Fracht- und Personentrans­port, Beschmutzung öffentlicher Ver­kehrswege usw. vorgesehen. Da ein Drittel aller Unfälle durch Fuss­gänger verursacht wird, sind auch für Fussgänger, die die Verkehrsregeln nicht einhalten, strengere Strafen vorgesehen. Um den Verkehr auf dem Lande — der häufig durch das verkehrswidrige Ver­halten von Pferdewagen und Fahrrädern gestört wird — zu bessern, können Per­sonen, die die Verkehrsregeln nicht be­achten, mit Geldstrafen von 80 bis 1000 Lei belegt werden. Nach Ansicht zustän­diger Stellen werden die neuen Gesetzes­bestimmungen zu einer grösseren Ver­kehrssicherheit bei regerem Verkehr und massivem Anwachsen des Kraftwagen­parks beitragen. Lachen mit Strasser und Kehrer Dritter „Bunter Abend“ am Temesvarer Deutschen Staatstheater Temesvár (NW). — Zum drittenmal wird an der Temesvarer deutschen Bühne ein Unterhaltungsprogramm unter dem Titel „Bunter Abend“ vorbereitet. Humor serviert der Verdiente Künstler Ottmar Strasser, Hans Kehrer als Vetter Matz aus Hopsenitz und die junge Schauspielerin Johanna Brunner; für die musikalische Leitung wurde Prof. Hans Fritz von der Temesvarer Philharmonie verpflichtet. Schlager, vertraute Melodien und viele Überraschungen bringen Irmgard Schati, Hannelore Waldeck, Karl Hoffmann, Luise Pelger, Albert Kitzel und andere Mit­glieder des Ensembles. Die erste Auffüh­rung wird aus technischen Gründen nicht, wie mitgeteilt, am 4. Februar, sondern am 11. Februar stattfinden. Ebenso werden die ausgefallenen Vorstellungen in Lu­gosch am 3. Februar („Einen Jux will er sich machen“) und in Arad am 10. Fe­bruar („Ein Winternachtstraum“) nachge­holt. Die vorher verkauften Karten sind für diese Vorstellungen gültig. Peter Schreier sang im „Don Giovanni“ Bukarest (NW). — Peter Schreier, der lyrische Tenor aus Dresden, der am Don­nerstag im Kleinen Saal einen Beetho­ven-Liederabend bestritten hatte, sang Freitag abend in der Rumänischen Oper die Rolle des Don Ottavio in Mozarts „Don Giovanni“. In den weiteren Rollen wirkten mit : Dan Iordăchescu (Don Gio­vanni), Constantin Gabor (Leporello), Va­lentin Loghin (Grosskomtur), Eugenia Moldoveanu (Donna Anna), Elisabeta Ne­­culce (Donna Elvira), Elena Grigorescu (Zerline), loan Hvorov (Masetto). Die mu­sikalische Leitung hatte Constantin Bu­­geanu. Die gute Leistung des Ensembles wurde mit Beifall belohnt. Sonderapplaus erhielt der deutsche Gast für seine Arien „Dalia sua pace“ und „II mio tesoro“. (Siehe auch unseren Konzertbericht auf Seite 2.) Zum Stadtschlüssel- Wettbewerb nach Kronstadt Temesvár (NW). — Die Stadtauswahl von Temesvár, die bekanntlich bei der jüngsten Etappe des vom Fernsehen ge­meinsam mit dem VKJ organisierten Wettbewerbs um den „Stadtschlüssel“ ge­gen Ploieşti als Sieger hervorging, wird sich nun am 7. Februar den Kronstädtern stellen. Die Abteilung „Jugendtourismus" des Temesvarer Kreiskomitees des VKJ organisiert aus diesem Anlass einen Aus­flug in die Stadt unser der Zinne, zu dem gegenwärtig Einschreibungen vorgenom­men werden. Im Preis (120 Lei) sind Rei­sespesen, Unterkunft und die Eintritts­karte zum Wettbewerb mitinbegriffen. Wie wird das Wetter ? Gestern: Die Kaltluft aus dem Norden des Kontinents und die zeitweilige Aufheite­rung der vergangenen Nacht haben zu Tiefst­­temperaturen bis zu minus 27 Grad (Joseni) geführt. Im südlichen Banat war ein leich­ter Temperaturanstieg zu verzeichnen. Ver­einzelte Schneefälle, besonders in Oltenien. Mittagstemperaturen zwischen minus 21 Grad (Radautz) und 1 Grad (Mangalia). Wetterentwicklung: Durch zwei Tiefdruckgebiete, von denen sich eines vom Mittelmeer her nach Ost-Nord-Ost ausbreitet und das zweite den Süden des Kontinents und Mitteleuropa überflutet, entstehen grosse Druck- und Temperaturunterschiede, die die Wetterlage unseres Landes in den nächsten 48 Stunden stark beeinflussen werden. Es ist mit kaltem Wetter, bei vorwiegend bedecktem Himmel zu rechnen, örtliche Schneefälle bei mässigen bis starken Winden, besonders in der Donauebene, der Dobrudscha und der Moldau, wo es zu Schneetreiben kommen kann. Nachtfröste. Tagestiefsttemperaturen zwischen minus 12 und minus 4 Grad in der nördli­chen Landeshälfte (örtlich noch tiefer), sonst zwischen minus 6 und null Grad. Tageshöchst­werte zwischen minus 8 und 2 Grad. Im Gebirge: Temperaturrückgang, vor­wiegend bedeckt, örtliche, leichte Schneefälle. Mässige bis auffrischende Winde. Die Schneedecke: Predeal — 32 cm, Omul — 80, Sinaia — 44, Hohe Rinne — 22, Lăcăuţi — 30, Semenik — 54, Ţarcu — 46, Fundata — 14, Paring — 20, Rarän — «8. Bukarest, Sonntag, 1. Februar 1970 Staatsrat ratifizierte Atomstopvertrag Am 30. Januar 1970 tagte im Palais der Republik der Staatsrat unter Leitung Ge­nossen Nicolae Ceauşescus, Vorsitzender des Staatsrates. Ausser den Staatsratsmitgliedern nah­men an der Sitzung als Gäste Minister, Leiter einiger zentraler Staatsorgane, Vor­sitzende von Ständigen Kommissionen der Grossen Nationalversammlung und Pressevertreter teil. Der Staatsrat prüfte den Atomstopver­trag und billigte das Dekret über die Ratifizierung dieses Vertrages. Der Atomstopvertrag war vorher von der Aussenpolitischen Kommission sowie der Juridischen Kommission der Grossen Nationalversammlung erörtert worden, die den vom Aussenministerium unter­breiteten Dekretentwurf günstig begut­achteten. Danach erörterte und billigte der Staats­rat folgende Dekrete: ein Dekret über die Ausfolgung von Ausweisakten an ru­mänische Staatsbürger sowie über die Veränderung des Wohnorts und des Wohnsitzes,; ein Dekret über die Erle­gung einer Kaution und die in bestimm­ten Fällen erfolgende Ersetzung der Ver­­büssung einer Gefängnishaft durch Ent­richtung einer Geldstrafe ; ein Dekret über die Abänderung des Dekrets Nr. 210 vom 17. Juni 1960 über das Regime ausländischer Zahlungsmittel, der Edel­metalle. und Edelsteine ;. ein Dekret über die Abänderung einiger Gesetzesbestim­mungen über, Steuern und Gebühren so­wie Versicherungsprämien ; ein Dekret über die Abänderung der Artikel 9 und 15 des Dekrets Nr. 377 vom 20. Oktober 1960 über Organisation und Funktions­weise des Staatlichen Notariats ; ein De-kret über die Ratifizierung des Handels­und Schiffahrtsvertrages zwischen der So­zialistischen Republik Rumänien und Ja­pan. Die gebilligten Dekrete waren vor­her von den ständigen Fachkommissionen der Grossen Nationalversammlung geprüft und günstig begutachtet worden. Der Staatsrat hörte einen von der Kom­mission der Grossen Nationalversammlung für die Volksräte und die Staatsverwal­tung unterbreiteten Bericht über die Tä­tigkeit der ständigen Kommissionen der Volksräte des Kreises Galatz und des Munizipiums Ploieşti. Auf Grund dieses Berichts billigte der Staatsrat einige Massnahmen zur Verbesserung der Tätig­keit der ständigen Kommissionen der Volksräte. Der Staatsrat prüfte sodann einige Be­gnadigungsgesuche. Erklärung des Vorsitzenden des Staatsrates der Sozialistischen Republik Rumänien, Genosse Nicolae Ceauşescu, über die Ratifizierung des Atomstopvertrages Auf der Tagesordnung dieser Staats­ratssitzung steht die Ratifizierung des Beitritts Rumäniens zum Atomstopver­trag. Bekanntlich nahm Rumänien an der Ausarbeitung dieses Vertrages aktiv teil. Während der Arbeiten der Abrüstungs­­kommission und auf der Vollversamm­lung der Organisation der Vereinten Na­tionen unterbreitete Rumänien eine Reihe von Vorschlägen und Bemerkungen zur Verbesserung des ursprünglich vorgelcg­­ten Entwurfs. ; Einige dieser Vorschläge und Bemerkungen wurden in Betracht gezogen, in eine Reihe von Abänderungen zum Entwurf umgesetzt und in den Ver­trag einbezogen, den wir heute vor uns haben. Es muss jedoch erwähnt werden, Ge­nossen, dass leider nicht alle Vorschläge und Bemerkungen Rumäniens sowie an­derer Staaten in den Vertrag aufgenom­­men wurden. Man kann sagen, dass der Vertrag in seiner gegenwärtigen Form den Forderungen der fortschrittlichen Weltbewegung und der Gewährleistung der Sicherheit der Völker nicht völlig entspricht. Ebenso nehmen am Vertrag mehrere Länder nicht teil, unter ihnen die Chinesische Volksrepublik, die Kern­waffen besitzt, was die Einflusssphäre des Vertrages von vornherein einschränkt. Ausserdem sieht der Vertrag keine praktischen Massnahmen zur Einstellung der Produktion von Kernwaffen sowie zur Auflassung der Bestände an derarti­gen Waffen vor, wie er auch keine Ga­rantie dafür bietet, dass die Kernwaffe in einem eventuellen Krieg nicht einge­setzt wird. Aus diesem Grund können wir nicht sagen, dass wir es mit einem Ver­trag zu tun haben, der imstande ist, der Menschheit Sicherheit vor einem Atom­­kri'g sowie die Gewähr zu bieten, dass gegen die Völker keine Kernwaffen ein­gesetzt werden. Dennoch erachten wir nach wie vor, dass der Vertrag ein Schritt in Richtung auf jene Massnahmen ist, die zur Einschränkung und Beseitigung der Entfaltung des Atomrüstens führen. Deshalb unterstützen wir ihn und unter­breiten ihn zur Ratifizierung. Wir erachten es aber als notwendig, auch weiterhin sowohl in Genf. wie auch bei der Organisation der Vereinten Na­tionen und in anderen internationalen Körperschaften eine beharrliche Tätigkeit zu entfalten, damit zu konkreten Mass­nahmen der nuklearen Abrüstung ge­schritten werde. Nur so werden Bedin­gungen geschaffen, die der Menschheit tatsächlich die Garantie bieten, dass sie niemals zum Opfer eines Atomangriffs wird. Keinen Augenblick darf man ver­gessen, dass auch imperialistische Staa­ten Kernwaffen besitzen und dass also die Gefahr des Ausbruchs eines verhee­renden Atomkrieges vorhanden ist. Der einzige Weg, die Atomgefahr zu bannen, besteht darin, die Kernwaffen endgültig zu verbieten und zu beseitigen. In diesem Sinne glaube ich, dass der Staatsrat bei. der Ratifizierung des Ver­trages der Regierung empfehlen soll, die Tätigkeit in Richtung auf die Durchfüh­rung neuer Massnahmen zur Beseitigung der Kernwaffen auf dem Wege der ato­maren Abrüstung zu verstärken. Insbe­sondere empfehlen wir der Regierung, bei der Tätigkeit der Vertreter Rumäniens beim Genfer Abrüstungsausschuss mit aller Ent­schlossenheit auf die allgemeine Abrü­stung und auf konkrete Schritte zur Be­seitigung der Kernwaffen hinzuwirken. Dieser Ausschuss darf sich nicht bloss auf allgemeine Erklärungen die — prak­tisch fast nichts Positives gebracht haben — beschränken, sondern muss das Ver­bot der Kernwaffen und ihres Einsatzes konkret in den Vordergrund rücken. Ich schlage vor, die Ratifizierung des Vertrages mit diesen Bemerkungen und Empfehlungen zu billigen. Schiller-Kulturhaus eröffnet Reichhaltiges Arbeitsprogramm / Deutsche Werktätige Bukarests zur Mitarbeit aufgefordert Bukarest (NW). — Im sorgfältig restau­rierten Gebäude auf der Batiştei-Strasse 15 wurde Freitag abend das Friedrich- Schiller-Kulturhaus eröffnet. An der Fest­lichkeit, zu der zahlreiche Bukarester er­schienen waren, nahmen Ion Moraru, Stellvertretender Vorsitzender des Staats­komitees für Kultur und Kunst, Adalbert Millitz, Sekretär des Rates der deutschen Werktätigen in der Sozialistischen Repu­blik Rumänien, sowie Vertreter des Bu­karester Munizipalvolksrates teil. Nach der Eröffnungsrede Prof. Dr. Virgil Brădăţeanus, Vorsitzender des Ko­mitees für Kultur und Kunst des Muni­­zipiums Bukarest, sprachen Prof. Ion Borca, Stellvertretender Vorsitzender des Bukarester Munizipalvolksrates, und der Schriftsteller Claus Stephani, Mitglied im Leitungsrat des Schiller-Kulturhauses. Die Redner schätzten die Eröffnung die­ses Kulturhauses als ein wichtiges Ereig­nis im künstlerischen und geistigen Le­ben der Hauptstadt ein. An den anschliessenden Gedichtvorträ­gen und Musikdarbietungen beteiligten sich der Dichter Marin Sorescu, die Schauspieler Eva Pătrăşcanu vom Buka­rester Nationaltheater, Val Sändulescu vom Nottara-Theater, Reimundt Binder vom Caragiale-Theaterinstitut und die Sänger Emilia Petrescu und Bogdan Pan­­cu. Das Programm umfasste u. a. Schil­ler- und Eminescu-Gedichte sowie eine Gedichtfolge einheimischer deutscher Au­toren : Alfred Margul-Sperber, Franz Liebhard und Christian Maurer. Gleich­zeitig wurde in den Ausstellungsräumen des Kulturhauses eine Ausstellung des jungen Graphikers Gert Fabritius eröff­net, der u. a. durch seine Illustrationen im „Neuen Weg“ und in der „Neuen Li­teratur“ bekannt wurde. Die festliche Eröffnung des Kulturhauses wurde vom Rumänischen Fernsehen und Rundfunk aufgenommen. Auf einer Arbeitssitzung des Leitungs­rates des Schiller-Kulturhauses, die vor­her stattgefunden hatte — dem Rat ge­hören 26 Mitglieder an, namhafte Ver­treter des Bukarester Kulturlebens —, wurde das erste Arbeitsprogramm aufge­stellt. Als ständige Formationen werden (Fortsetzung auf Seite 2) Der Lyriker Marin Sorescu trägt eigene Gedichte vor Die Wettbewerbs­stafette Von Franz S t o r c H D er Name Galatz machte die Runde. Nicht nur als alte Donaustadt mit der jüngsten Stahlfeste des Landes, sondern auch als Heimstätte einer Wettbe­werbsinitiative, die überall aufgegriffen und in materielle Kraft umgewanaelt wur­de. Es ging dem Galatzer Kreisvolksrat nicht schlechthin um mengenmässig wei­tergespannte Zielsetzungen, wie das früher oft der Fall war, hier wurde ein von Grund auf neues Arbeiten angepeilt. Die Zeit selbst hatte inzwischen dieses Umschlagen in eine höhere Qualität erstens bedingt und, zweitens, auch möglich gemacht. Den neuen Rahmen gab die verbesserte admi­nistrativ-territoriale Organisation, während erfahrene Volksratsfunktionäre diesen Rah­men zu nutzen suchten. Im Grunde genom­men Hessen sich die mannigfaltigen Wett­bewerbsziele des Galatzer Aufrufs zu ei­nem einzigen grossen Wunsch zusammen­fassen : das lokale Kräftepotentiai besser zum Zug bringen ! Heute, vor einem neuen Aufruf, wäre wohl die Frage fällig, was aus diesem Wunsch geworden ist. In Ziffern ausge­drückt, nimmt sich beispielsweise die Bi­lanz des Kreisvolksrats Konstanza wie folgt aus: ein Plus von 13 Millionen Lei beim Kapitel Bruttoproduktion der Lokalindustrie; ein Plus von 7,1 Millionen Lei beim Kapi­tel Warenlieferungen an den Handel und für den Export; etwa 11 zusätzliche Spar­millionen beim Kapitel Selbstkosten, und 56 337 000 Lei (das ist ein besonderer Er­folg !) macht der Gegenwert der im pa­triotischen Arbeitseinsatz summierten Ge­samtleistung aus. Warum wir ausgerechnet den östlichsten Kreis herausgreifen ? Nicht allein des ein­drucksvollen Querschnitts wegen, denn schliesslich haben auch andere Kreise — darunter Kronstadt, Hermannstadt und Te­­mesc’n — nicht geschlafen; Konstanza ver­dient diese Vorrangstellung auch aus einem anderen Grund : Der dortige Kreisvolksrat hat vor einigen Tagen die Wettbewerbssta­fette übernommen ! Von dort kam der ein­gangs erwähnte neue Aufruf, dessen Inhalt und Sinn eine Besprechung an dieser Stelle verdient. Vorweggenommen : Es ist gut, dass die vom Dezemberplenum des Zentralkomitees ausgehenden Impulse immer mehr über das strikt Volkswirtschaftliche hinausgreifen und praktisch alle Bereiche erfassen. Es war sogar zu erwarten, dass sich die Volksräte ins Aufgebot zur richtigen Nutzung der letzten zwölf Monate des Planjahrfünfts einschalten. Sie haben heute bereits riesige materielle Werte und Produktivkräfte zu betreuen ; sie haben lokale Geldmittel zu verwalten, die hoch in die Milliarden ge­hen ; sie haben durch ihre Arbeit die Ab­sichten des Gesetzgebers im Bereich der örtlichen Autonomie wahrzumachen, was einerseits neue Initiativen und damit zusätz­liche Ressourcen in die Gütererzeugung, Kommunalwirtschaft und Urbanistik bringt, andererseits auch ein besseres Verhältnis zwischen Aufwand, Zeit und Leistung er­möglicht. Im Falle der Volksräte hilft der Wettbewerb nicht nur Minuten zu Planvor­sprüngen, MetalJgramme zu Spartonnen und Selbstkostenkorrekturen zu Millionen Lei summieren, obgleich auch diese drei Ziele schon einen Wettstreit im Interesse der Gesellschaft lohnen, er kommt auch der Beziehung und der Zusammenarbeit zwi­schen Volksrat und Einwohnerschaft, zwi­schen Abgeordneten und Wählern zugute, er färbt in das so wichtige Gebiet der Ver­sorgung ein, drängt nach weiterer Moder­nisierung der Dienstleistungen, strahlt seine belebenden Impulse ins Unterrichtswesen, in die. Kulturarbeit, in die örtliche Ge­sundheitsfürsorge. Das ganze vielfältige, vielschichtige Leben eines Kreises kommt so zu Erfolgen, die sich zwar nicht unbedingt in vielstelligen Zahlen festhalten lassen, indessen aber um nichts geringer wiegen. Nicht zufällig nimmt die Verschönerung und bessere Bewirtschaftung der Städte und Dörfer einen besonderen Raum ein. Im ab­gelaufenen Jahr wurden in diesem Bereich einige Scharten ausgewetzt, wurde der Ein­zug des Modernen und Schönen mit mehr Mut und, man könnte sagen, auch mit mehr Sachkenntnis gefördert. Die Volksräte zahl­reicher Städte sind von den sogenannten Splitteraktionen zu koordinierten Grossak­tionen übergegangen, was den Vorhaben selbst und allen Beteiligten nur Vorteile brachte. Auf diese Erfahrung gestützt, darf man auch das wertmässige Ziel der patrio­tischen Arbeit von vornherein als bare Münze nehmen : Der Konstanzaer Kreis­volksrat hat diesmal sogar 57 Millionen an­gesetzt ! Nun, die einzelnen Städte und Dörfer werden davon profitieren, ihre Ein­wohner werden auch dem Fremdenverkehr in diesem Landstrich von Jahr zu Jahr schönere Visitkarten vorlegen können. Verglichen mit früheren Wettbewerbs­zielen muten die im Aufruf enthaltenen Kennziffern erstaunlich hoch an, doch ge­ben solche Vergleiche aus zweierlei Grün­den ein schiefes Bild : Das materielle und Kräftepotential der einzelnen Kreise ist ge­rade in den letzten Jahren sehr gewachsen und, ausserdem, beginnen sich die Vorteile einer beweglicheren, auf die lokalen Be­lange ausgerichteten Volksratsarbeit immer deutlicher zu zeigen. Es ist deshalb mehr als eine klingende Wendung, wenn es im Wettbewerbsaufruf heisst: „Der Volksrat hat... die bedeutenden Möglichkeiten er­wogen, über die der Kreis Konstanza ver­fügt, sowie die materiellen und geistigen Ressourcen, die bei besserer Auswertung den Beitrag des Kreises zum Aufbau der vielseitig entwickelten sozialistischen Ge­sellschaft in unserer Heimat erhöhen wer­den." Hier geht es eigentlich nicht mehr um den Stafettenersten des laufenden Jah­res, sondern um ein Zusammenwirken, bei dem es praktisch nur Gewinner gibt : um den Aufstieg der einzelnen Kreise, die in ihrer Gesamtheit sozialistisches Rumänien I heissen.

Next