Neuer Weg, 1970. április (22. évfolyam, 6503-6528. szám)

1970-04-01 / 6503. szám

Die Zeitung erscheint täglich (ausser Montag). Abonnements : einmonatig 3 Lei, vierteljährig 24 Lei, halbjährig 48 Lei, ganzjährig 96 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilern entgegengenommen 22. Jahrgang / Nr. 6503 Unsere Binnenschiffahrt in neuem Fahrwasser Donau als Wasserstrasse besser genutzt / Schubschiffe haben Vorrang Zügiger Ausbau der Flusshäfen Bukarest (NW). — Unser Land verfügt über hervorragende natürliche Bedingungen für Binnen­schiffahrt. Der grösste und ökonomisch wichtigste Wasserweg — die Donau — hat beispielsweise auf rumänischem Gebiet eine Länge von 1075 Kilome­tern. Obwohl in den letzten 20 Jahren verstärkte Be­mühungen zur Nutzung der Wasserstrassen unter­nommen wurden (der Warentransport stieg um das Sechsfache), ist das riesige Potential der Donau und der anderen Flüsse noch nicht entsprechend verwer­tet. Das kommt auch darin zum Ausdruck, dass der Anteil der Binnenschiffahrt innerhalb des Transport­wesens unseres Landes noch recht gering ist. Diesem soll nun abgeholfen werden. Ausgehend von diesbezüglichen Hin­weisen des Dezember-Plenums des ZK der RKP hat das Ministerium für Transportwesen umfassende Studien für den zügigen Ausbau- der Binnenschiff­fahrt angeregt, deren Volumen bis 1975 um 80 Prozent gegenüber 1970 anwach­­sen soll. Den grössten Anteil der Güter, die auf den Flüssen befördert werden sollen, wird Baumaterial und vor allem Sand und Schotter belegen. Etwa 85 Prozent vom gesamten Transportvolu­­men werden interne Transporte ausma­chen. Die restlichen 15 Prozent dienen dem Export und Import sowie dem Transitverkehr. Eine wichtige Position im Programm zur Entwicklung der Binnenschiffahrt : die Modernisierung und Vergrösserung unserer Binnenflotte. Es geht vorrangig darum, sie. mit Schubschiffen auszustat­ten, die ökonomisch viel vorteilhafter als die herkömmlichen Schlepper sind. In diesem Zusammenhang sei auch auf den beschleunigten Ausbau der Flusshäfen hingewiesen. Unter anderem ist die Errichtung neuer Anlegestellen sowie eine durchgehende Mechanisierung der Löscharbeiten vorgesehen. In Tulcea beispielsweise, wo der Bau mehrerer In­dustrieeinheiten die Frage der Rohstoff­versorgung in den Vordergrund rückt, wird man neue Kais zum Anlegen von Hochseefrachtern errichten. Ähnliche Arbeiten, allerdings in viel grösserem Umfang, sind auch für den Galatzer Hafen vorgesehen. Die Versorgung des Hüttenkombinats mit Rohstoffen macht die Schaffung eines Hafens für Ei­senerze (jährlicher Umschlag 8 Millio­nen Tonnen) erforderlich. Gleichzeitig wird auch der alte Hafen substantiell vergrößert. In Brăila will man den Güterumschlag auf 3,5 Millionen Tonnen erhöhen, wofür umfassende Modemisie­­rungsarbeiten in Angriff zu nehmen sind. Ausbauarbeiten sollen auch in den Häfen Cernavodă, Călăraşi, Olteniţa, Giurgiu, Tr. Măgurele, Tr. Severin, Or­­schowa und Moldova Veche vorgenom­men werden. Baubetrieb Klausenburg ausgezeichnet J30 Industrieobjekte in 10 Jahren errichtet Klausenburg (NW). — Mit der Wettbe­werbsfahne „Landesbester Baubetrieb“ wurde am vergangenen Samstag in einer Festveranstaltung das hiesige Bau- und Montageunternehmen für Chemiebauten für seine Leistungén im Vorjahr ausge­zeichnet. Der Baubetrieb hat 1969 ein Bauvolumen im Werte von rund 31 Mil­lionen Lei planzusätzlich durchgeführt. Wie die Bauleitung meldet, hat die Be­legschaft ihre Vorhaben auch für das erste Trimester 1970 um zwei Tage vor­fristig erfüllt. Erwähnenswert ist, dass dieses Unternehmen im Laufe seines rund lOjanrigen Bestehens über 130 wichtige lndustrieobjekte, darunter das Papier­­un'd Zellulosekombinat von Dej, das Alu­­minatwerk von Grosswardein, das Che­miewerk von Tg.-Mureş, die Hartstahi­­zieherei von Címpia Turzii usw. errichtet hat. Dem Baukoliektiv wurden bereits vier Jahre nacheinander verschiedene Auszeichnungen zugesprochen. Mit einem Zeitvorsprung von vier Ta­gen hat, wie jetzt bekanntgegeben wurde, auch der Kreis Alba die Plansätze des ersten Vierteljahres erfüllt. Dies schuf Voraussetzungen dafür, die Gesamtpro­duktion der Industriebetriebe des Kreises im Werte von 17 Millionen Lei und die Exporte im Werte von 5 Millionen Lei zu überbieten. Desgleichen liegt die Arbeits­produktivität mit 2.4 Prozent über den vorgesehenen Plansätzen. In der genann­ten Zeitspanne wurden u. a. 140 Tonnen Giessereierzeugnis.se. 7000 Tonnen Salz, 28 000 Paar Strümpfe sowie zahlreiche andere Industrieartikel planzusätzlich hergestellt. Auch die meisten .Sektoren des Hüttenkombinats von Hunedoara ha­ben die vorzeitige Erfüllung ihrer Plan­aufgaben für das erste Trimester dieses Jahres, gemeldet. Die Arbeitskollektive des 800-m-Profilwalzwerks machten schon am 27. März Trimesterschluss, während die Erzaufbereitung seit .Jahresbeginn zu­sätzliche Füllstoffe für 8000 Tonnen Gusseisen lieferte. Schubert-Chor mit neuen Plänen Ausfahrten und Teilnahme am „Vidu“-Festival Temesvár (NW). — Nach bisher zehn erfolgreichen Auftritten, darunter vier selbständige Konzerte in Temesvár und Arad, hat sich nun der Schubert-Chor neue Ziele gesteckt : In erster Linie wird an der Erweiterung des Repertoires, be­sonders was das deutsche Volkslied und die Liedschöpfungen rumänischer und deutscher Komponisten des Banats be­trifft, gearbeitet. Als nächstes Programm wird, wie bereits berichtet, ein Volkslie­derabend vorbereitet, wobei neben Soli­sten erstmalig auch ein kleines Orchester von Schülern des hiesigen Musiklyzeums mitwirken soll. Vor dem Volksliederabend, der voraus­sichtlich im Mai zur Aufführung gelangen wird, ist für den 26. April eine Ausfahrt nach Reschitza geplant. Das dortige Kon- Stücke aus dem reichen Schubert-Reper­­zert wird im ersten Teil die schönsten tőire umfassen, während im zweiten Teil vor allem Volkslieder zum Vortrag gelan-gen sollen. Ebenfalls im April sollen auch Aufnahmen für die deutsche Sendung des Fernsehens gemacht werden. Ein weiterer Höhepunkt in der bis da­hin noch nicht eineinhalbjährigen Tätig­keit des Chores wird die Teilnahme an dem am 6. und 7. Juni in Lugosch statt­findenden „Ion-Vidu“-Chorfestival darstel­len, während für den Herbst eine Beetho­ven-Ehrung geplant ist. Erfolg bei der Premiere: Tatiana Fulda und Otto Grassl Foto : Walther Konschitzky Erstmals Shaw am Deutschen Staatstheater Temesvár (NW). — Ein nichtalltägli­­ches Ereignis im Theaterleben Temes­­vars war die gestrige Premiere am Deutschen Staatstheater. Das Lustspiel ..Man kann nie wissen“ ist das erste Stück von Bemard Shaw, das hier auf­geführt wird und hatte dank der vor­züglichen Regie von Helfried Schöbel aus Dresden als Gast und dem Bühnen­bild. das Eva von Achenbach (Bukarest) schuf, einen durchschlagenden Erfolg. Die vorzüglichen Leistungen der Haupt­darsteller Margot Göttiinger, Luise Pel­­ger, Tatiana Fulda. Albert Kitzl, Ottmar Strasser, Verdienter Künstler. Otto Grassl, Hans Kehrer und Friedrich Schilha ernteten anhaltenden Beifall. Achtung, nächste Woche! Unser grosses Mexiko-Preisausschreiben Drei Fragen an alle NW-Leser zur Fussballweltmeisterschaft Nächste Woche startet unser grosses Mexiko-Preisausschrei­ben zur Fussballweltmeisterschaft 1970. Drei Fragen gilt es zu beantworten, die NW an alle Sportfreunde stellt. Das können auch Frauen, Mädchen und Jungen sein. Und wer gut ratet, der ge­winnt auch, wenn er seinen Stimmzettel, die wir demnächst ver­öffentlichen werden, bis zum 25. Mai 1970 einsendet. Und hier die drei NW-Fragen an alle NW-Leser : 1. Welche Mannschaften der 3. WM-Gruppe erreichen das Viertelfinale ? 2. Wer wird im Halbfinale spielen ? 3. Wie heisst der IX. Fussball-Weltmeister ? II ko] ") Rundschau international Ein Name für jeden Eskimo Kanada startet „Aktion Surname“ Toronto. — In Kanadas hohem Norden, in den riesigen Nordwestterrito­rien, zieht Abe Okpik (vordem : „W 3 — 445“) von Eskimo zu Eskimo. Er ist der seltsamste und kühnste Hausierer der Welt. Okpik bietet, gratis, etwas sehr Persönliches an : Namen. Die Mehrzahl der 12 000 kanadischen Eskimos lebt in den eisigen Nordwestterri­torien, von denen Bleichgesichter behaup­ten, man benötige hier eine Haut aus Messing, Augen aus Glas und Brandy als Blut. Da viele der Ureinwohner des Nor­dens nur einen Vornamen und keinen Familiennamen haben, beschloss die ka­nadische Regierung zu Beginn der vierzi­ger Jahre, alle Innuit, wie sie sich nennen — den Namen Eskimo (Rohfleischesser) gaben ihnen die Indianer — mit Num­mern zu identifizieren. Jeder Eskimo er­hielt ein braunes Metallplättchen mit den Worten „Eskimo Identification Canada“, das mit einer Krone geziert ist und eine Nummer trägt. Derart sollten auch Irrtü­­mer bei der Überweisung von Zahlungen und Pensionen vermieden werden. Nun, da die Nordwestterritorien lOOjäh­­rigen Bestand feiern, wurde die „Aktion Surname“ gestartet. Jeder Eskimo soll von nun an auch einen Familiennamen haben. Okpik, der erste Eskimo, der in den Rat der Nordwestterritorien gewählt worden war, wurde mit der Aufgabe betraut, die 2500 Eskimofamilien der Territorien auf­zusuchen. Okpik argumentiert : „Die Re­gierung will, dass ihr Familiennamen habt — wie alle anderen Kanadier !“ Kanada ist bemüht, das Los der Eski­mos, die auch heute eine durchschnittliche Lebensdauer von nur 22 Jahren haben, zu verbessern. „Aktion Surname“ ist ein Teil dieses Programms. Die Ausbeutung der Bodenschätze des hohen Nordens, der kühlsten Schatzkammer der Welt, mag auch für Kanadas Eskimos eine Wendung zum Besseren bringen. Mittlerweile zieht der unermüdliche Abe Okpik in den Nordwestterritorien — „wie ein Hausierer“ — von Eskimo zu Eskimo, um sie dafür zu gewinnen, einen Familiennamen zu wählen. Irgendeinen Familiennamen. Okpik sagt: „Selbst vor dem Einschlafen tanzen Papiere mit Hun­derten Namen vor meinen Augen.. Bukarest, Mittwoch, 1. April 1970 Anbau gut im Kommen Das allgemein gute Wetter der letzten Märzdekade, das nur unwesentliche Stö­rungsfronten auf wies, war für den Ver­laut der F/ühjahrsarbeiten günstig. Be­sonders im Süden des Landes konnte gut gearbeitet werden. Die LPCs der Kreise Brăila und Konstanza haben innerhalb dieser kurzen Frist einen grossen Teil der Kulturen erster Dringlichkeit bestellt, da­von die Futtererbsen (Brăila) und die Zuckerrüben (Konstanza) gänzlich. Fort­geschritten sind auch die Wirtschaften in den Kreisen Tulcea, Gorj, Ialomiţa, Dîm­boviţa, Ilfov und Prahova. Weniger zügig, doch mit nicht geringe­ren Anstrengungen verlaufen die Arbei­ten im Westen des Landes (Temesch, Arad. Bihor), wo die Bodenfeuchtigkeit weitaus grösser als im übrigen Land ist und den Maschineneinsatz nur mit Ver­zögerung ermöglicht. Im Norden des Lan­des und in Siebenbürgen ist es auch schon zum Anbaubeginn gekommen, Bis zum 30. März haben die Staatlichen Landwirt­schaftsbetriebe nahezu die Hälfte der Erstkulturen bestellt, die LPGs (verhält­nismässig grössere Fläche) erst 25 Pro­zent. Gemessen am heutigen Datum ist weitere Eile besonders bei der Zuckerrü­be und anderen schwer keimenden Saaten geboten. Zu den besonderen Obliegenhei­ten der Agronomen und Feldbrigadiere gehört es, jede Anbauparzelle in kurzen Abständen auf ihre Bearbeitungseignung zu untersuchen. Der Stand der Boden­feuchtigkeit ändert sich bei den jetzigen Wettergegebenheiten von Stunde zu Stun­de, so dass der günstigste Augenblick nicht verpasst tverden darf. In solchen Fällen ist es besonders erforderlich, dass die Traktoristen und Genossenschaftsbau­ern organisiert Zusammenarbeiten. H. L. Wie wird das Wetter? Gestern: Ansteigende Temperaturen bei veränderlichem, im Süden heiterem Himmel. Keine Niederschläge. Nachttiefstwerte zwi­schen minus 5 Grad (Borsec, Kronstadt) und 6 Grad (Suiina). Mittagstemperaturen zwischen 2 Grad (Joseni) und 14 Grad (Tecuci). In Bu­karest IX Grad. Weiterentwicklung: Tropische Luft­­massen aus Siidwesteuropa bewirken im ganzen Land einen bedeutenden Temperatur­anstieg. Zunehmende Bewölkung, im Nord­westen Gewitter. Nachttiefstwerte zwischen null und 10 Grad, in Siebenbürgen und der j Nordmoldau tiefer ; Tageshöchstwerte zwi- I sehen 12 und 22 Grad. Gebirge: Meist bewölkt sowie vorüber­gehend Gewitter. Schwache bis massige Win­de. Temperatur im Ansteigen. Die Schneedecke: Predeal — 30 cm, Omul — 89. Paring — 31, Hohe Rinne — 23, Sinaia — 49, Fundata — 8, Semenlk — 85, Ţarcu — 53, Karău — 87, Ceahlău — 37, Băişoara — 18, Vlădeasa — 7. Genosse Nicolae Ceauşescu empfing die Delegation des Munizipalrates von Teheran Der Vorsitzende des Staatsrates der Sozialistischen Republik Rumänien, Nicolae Ceauşescu, empfing am Nach­mittag des 30. März im Palais des Staats­rates die Delegation des Munizipalrates von Teheran unter Leitung Bürgermei­sters Gholamreza Nikpey, die unser Land zur Zeit besucht. Dem Empfang wohnte der Oberbür­germeister der Hauptstadt, Dumitru Popa, bei. Soltan H. V. Sanandaji, Botschafter des Iran in Bukarest, war ebenfalls zu­gegen. Be} dieser Gelegenheit kam es zu ei­ner Besprechung, die in einer herzlichen Atmosphäre verlief. US-Flugverkehr durch Streik lahmgelegt Ausstand des Kontrollpersonals geht weiter Bundesverwaltung für Zivilluftfahrt droht mit Entlassungen Washington, Ap/NW : Der Streik des Kontrollpersonals der US-Flughäfen dauert an. Die Bundesverwaltung für Zivilluftfahrt forderte sämtliche Flugkontrol­leure telegraphisch auf, ihre Tätigkeit wiederaufzunehmen. Sie werden darauf auf­merksam gemacht, dass sie andernfalls entlassen werden. Die Fluggesellschaften ga­ben bekannt, dass sie den Berufsverband der Flugkontrolleure und den Leiter die­ser Organisation, Lee Bailey, gerichtlich belangen werden. Der Ausstand des Kontrollpersonals der amerikanischen Flughäfen, der bereits seit nahezu einer Woche dauert, hat die Tä­tigkeit dieser Flughäfen zum grossen Teil lahmgelegt. Im Streik stehen die Techni­ker und Ingenieure der Radarstationen und Kontrolltürme, die Lohnerhöhungen, bessere Arbeitsbedingungen und Anerken­nung ihrer Gewerkschaft durch die Bun­desverwaltung für Zivilluftfahrt, fordern. Diese Gewerkschaft vertritt den Stand­punkt, dass die derzeitige technische Aus­stattung verschiedener Flughäfen, ange­sichts der Intensivierung des Flugverkehrs, völlig unzulänglich ist und gewaltige Flugzeugkatastrophen verursachen könnte. Die Bundesbehörden haben den Streik als illegal erklärt und lehnen es somit ab, Verhandlungen über die vorgebrachten Forderungen zu führen. Im Streik stehen 4500—4800 Flugkon­trolleure von 320 Kontrolltürmen und 21 Radarstationen. Am schwersten betroffen von dieser Aktion sind die Flughäfen von New York, Chikago, Kansas City, Minnea­polis, Miami. Denver, Memphis und Salt Lake City, die ihren Verkehr um 50—70 Prozent einschränken mussten. Überdies haben die Flugzeuge, die dennoch aui diesen Flughäfen landen oder von dort starten, Fahrplanverspätungen von 3—15 Stunden zu verzeichnen.. Proletarier aller Länder, vereinigt euch l Redaktion und Verwaltung: Bukarest, Piaţa Scînteii, Telefon e 17 6010, 17 60 20 (Zentrale), 181217 (Redaktion), 1816 92 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Reschitza, Mediasch, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistritz, Schässburg, Sathmar Einzelpreis 30 Bani i Gediz: Rettungsaktion durch Schneefall erschwert Ankara (Agerpres.) — Aus den Trüm­mern der infolge des Erdbebens in Gediz und Umgebung eingestürzten Häuser wur­den bisher mehr als 900 Personen geborgen. Unvollständigen Angaben zufolge wurden mehr als 1000 Gebäude zerstört, so dass rund 15 000 Personen obdachlos sind. Die Rettungsaktion und die Hilfeleistung an die Bevölkerung des Katastrophengebiets gehen infolge der äusserst schlechten Wit­terungsverhältnisse sehr schleppend vor sich. Der Regen, der seit zwei Tagen über das ganze Gebiet niederging, hat sich in Schnee verwandelt, der die ganze Land­schaft einhüllt. In Kutahya, der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, sind die Kran­kenhäuser überfüllt. NW-Ausländskorrespondenten berichten Vorbereitung auf das Treffen in Kassel Von unserem Hamburger Mitarbeiter Wolfgang Hecht KASSEL IST DIE HAUPTSTADT des gleich­namigen Regierungsbezirkes im westdeut­schen Bundesland Hessen ; es handelt sich um einen Verkehrsknorenpunkt, in dem über 213 000 Einwohner leben und arbeiten. Die Stadt an der Fulda wurde zu 65 Prozent im Kriege zerstört. 913 residierte hier der fränkische Königshof, seit 1277 war Kassel Sitz der hessischen Landgra­fen. Es ist heute ein Standort wichtiger Industriebetriebe. In den staatlichen Ge­mäldegalerien hängen 19 Schöpfungen Rembrandts, weiträumige Park- und Gar­tenanlagen laden zum Spazierengehen ein, das Schloss Wilhelmshöhe ist ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen. Diese Stadt stellt am 21. Mai 1970 den äusseren Rahmen für (Fortsetzung auf Seite 5) Telegramm SEINER EXZELLENZ HERRN CEVDET SUNAT Präsident der Republik Türkei Ankara Zu unserem tiefen Kummer erfuhren wir von der Erdbebenkatastrophe im Westen der Türkei, die zahlreiche Menschenopfer forderte und ungeheuren Sach­schaden hervorrief, und bitten Sie, Herr Präsident, den Ausdruck unseres tief­empfundenen Mitgefühls entgegenzunehmen sowie den betroffenen Familien unser aufrichtiges Beileid zu übermitteln. NICOLAE CEAUŞESCU Vorsitzender des Staatsrates der Sozialistischen Republik Rumänien Sie lesen heute Information Gershwin, dreimal Gershwin Die Kronstädter Philharmoniker in Hermannstadt zu Gast (Seite 2) Wissenschaft und Technik Impfstoffe gegen Rcstfrass Interessante Entwicklungsarbeiten Bukarester Studenten Der Blindenführhund Ein unentbehrlicher Orientierungshelfer Für die Jugend Was ist Arbeit : Segen oder Fluch ? Sport oder Zeitvertreib ? Ein Disput um unsere tägliche Arbeit, angeregt von Franz Storch Ist heute Literatur verboten ? (Seite 4) Ausland Bayer und das US-Patent Nr. 3014943 ^DS^Projektbereich Kriegsforschung" (egt enthüllende Dokumentation vor (Seite 5) Sport / Serie Ohne Dan gegen die BRD Zwanzig Fussballer im Trainingslager Wieder Handballsieg Unsere Jugendauswahl gewann Pokal der lateinischen Länder Zum achtenmal UdSSR (Seite 6) (Seite 3) Auf alle stützen — mit jedem arbeiten Von Dumitru Popa, Stellvertretender Leiter der Generaldirektion für die Volksräte beim Staatsrat der Sozialistischen Republik Rumänien Ein Wesenszug unserer Staats- und Gesellschaftsordnung besteht darin, dass die breiten Massen der Bürger, das gan­ze Volk, an der Ausübung der Staats­macht, an der Verwirklichung der Po­litik der Rumänischen Kommunistischen Partei zum sozialistischen Aufbau teil­nehmen ; das steigert die Wirksamkeit aller Staatsorgane bei ihrer komplexen und vielseitigen Tätigkeit: Gemäss den Bestimmungen des neuen Gesetzes zur Organisation und Funk­tionsweise der Volksräte, wurden die Rechte und Pflichten der Volksräte er­höht ; ihre Autonomie bei der Leitung der wirtschaftlichen und sozial-kulturel­len Tätigkeit wurde erweitert; die Viel­falt an Formen und Methoden zur Be­teiligung der Massen am Wirken der örtlichen Verwaltungsorgane sowie an der Ausübung der Kontrolle über deren Arbeit ist gewachsen. Diese Vervollkommnung der Formen und Methoden zur Anregung der schöp­ferischen Initiative der Werktätigen beim sozialistischen Aufbau ist eine unerläss­liche Voraussetzung für die Entwicklung der sozialistischen Demokratie, der Fe­stigung und Hebung des staatsbürgerli­chen Verantwortungsbewusstseins. Dank der konsequenten Verwirklichung der Beschlüsse des X. Parteitags kann das geistige Potential der Menschen voller ausgewertet werden. Besonders wichtig in dieser Hinsicht sind die Schritte un­serer Partei- und Staatsführung zur Be­seitigung der überflüssigen Zwischen­glieder, der Überschneidungen, der Er­scheinungen des übermässigen Zentralis­mus durch die Schaffung eines elasti­scheren und dynamischeren Staatsappa­rates, der imstande ist, den Anforderun­gen des Lebens prompt nachzukommen. Die jüngsten Volksratstagungen, bei denen die lokalen Wirtschaftspläne und -budgets gebilligt wurden, haben die Effektivität dieser Massnahmen bestens unter Beweis gestellt. Diese Tagungen waren aber vor allem dadurch von Be­deutung, dass sie die künftigen Auf­gaben genau festgesetzt und mit grosser Kompetenz die Wege zu deren Erfüllung vorgezeichnet haben. Laut Staatsplan sollen 1970 die lokalen Wirtschaftsein­heiten der Volksräte eine Industriepro­duktion sowie Bau- und Montagearbei­ten wie auch Dienstleistungen im Wer­te von nahezu 40 Milliarden Lei erstel­len. Der Haushalt der Volksräte beläuft sich auf mehr als 21 Milliarden Lei. Diese Ziffer veranschaulicht mehr als jedes Superlativ die Bedeutung der öko­nomischen und sozial-kulturellen Aufga­ben der Volksräte sowie den wachsen­den Beitrag, den sie zur allgemeinen Entwicklung unserer Volkswirtschaft zu leisten haben. Vergangene Woche fand in Bukarest die Plenartagung des Landesrats der Front der Sozialistischen Einheit statt, bei der auch über die Arbeit der Volks­räte gesprochen wurde. Genosse Nicolae Ceauşescu hat in seiner Rede auf dieser Plenartagung ausdrücklich darauf hin­gewiesen, dass sich die Abgeordneten mehr als bisher um die Lösung jener Fragen bemühen müssen, die von den Bürgern aufgeworfen werden. Es ist klar, dass die Volksräte, wollen sie den Anforderungen genügen, ihre ganze Tätigkeit weit mehr als bisher auf die Heranziehung der besten Funk­tionäre, auf die Mitarbeit mit hoch­­qualifizierten Fachleuten und Wissen­schaftlern gründen müssen. Sie müssen sich, wollen und sollen sie die auftre­tenden komplexen . Probleme lösen, vor allem auf die Schaffenskraft der Werk­(Fortsetzung auf Seite 2)

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