Neuer Weg, 1970. június (22. évfolyam, 6554-6578. szám)
1970-06-30 / 6578. szám
Die Zeliung erscheint täglich (ausser Montag) Abonnements : einmonatig 8 Lei, vierteljährig 24 Lei, halbjährig 48 Lei, ganzjährig 96 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilern entgegengenommen 22. Jahrgang / Nr. 6578 Neuer Wen Politische Tageszeitung in der Sozialistischen Republik Rumänien Bukarest, Dienstag, 30. ]uni 1970 Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Redaktion und Verwaltung î Bukarest, Piaţa Scânteii, Telefon t 17 6010, 17 60 20 (Zentrale), 181217 (Redaktion), 18 16Í3 (Verwaltung). — Redabtionsvertretungen in Temesvár, Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Reschitza, Mediaseh, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistritz, Schässburg, Sathmar Genosse Nicolae Ceauşescu besucht Bukarester Märkte Sonntag morgen um 7,30 Uhr verbreitete sich auf dem Filantropia-Markt der Hauptstadt mit Windeseile die Nachricht, dass Genosse Nicolae Ceauşescu in Begleitung des Oberbürgermeisters der Hauptstadt, Genossen Dumitru Popa, 'einen unvorgesehenen Arbeitsbesuch unternehme, um sich unmittelbar über die Marktversorgung der Bukarester Einwohner zu unterrichten. Von allen Seiten strömten Hausfrauen, Genossenschaftsbauern und Verkäufer zusammen, um den Generalsekretär der Partei, den Vorsitzenden des Staatsrates, zu begrüssen und .ihrer Freude Ausdruck zu verleihen, Genossen Ceauşescu in ihrer Mitte zu wissen. Unermüdlich darum bemüht, sich mit den alltäglichen Fragen des einfachen Menschen vertraut zu machen, stellt Genosse Ceauşescu seine eigene Erholung zurück, um inmitten des Volkes zu weilen. Auch dieses Mal entspannen sich zwischen den Marktbesuchern und dem Führer der Partei und des Staates ein angeregtes Zwiegespräch. Die Hausfrauen äusserten ihre Zufriedenheit über die gute Marktversorgung, die gute Qualität der Produkte und auch die erschwinglichen Preise, die besonders bei Tomaten, Zwiebel und Obst laufend gesenkt werden. Als nächstes Versorgungszentrum wurde der Marktplatz Ilie Pintilie besucht. Die Verkaufsstände wurden hier in der letzten Zeit überdacht. Auf den Steintischen lag ein reiches Warenangebot ausgebreitet. Dieser auch Matache-Mäcelarul oder einfach „La Mataehe“ genannte Marktplatz, der unweit des Nordbahnhofs liegt, wird von Genossenschaftsbauern und Einzelproduzenten gern aufgesucht, um hier Marktgemüse, Obst sowie Milcherzeugnisse feüzubieten. In der Fleischhalle, die ein reiches Angebot an Schweine- und Rindfleisch sowie Sc’nlachtgeilügel führte, wurde Genosse Nicolae Ceauşescu herzlich willkommen geheissen. Von allen Seiten streckten sich ihm Hände entgegen. Jeder wollte dem Führer der Partei und des Staates die Hand schütteln. , Blumen und wieder Blumen reichten die Hausfrauen Genossen Ceauşescu als Zeichen der Achtung und Liebe, mit der die Massen, die Bürger unseres Vaterlandes die Partei- und Staatsführer umgeben. Nächste Besuchsziele waren der Elef-terie-Markt im Wohnviertel Cotroceni und sodann der Naţiunii-Markt. Hier be-, gann der Marktbesuch bei den Verkaufsständen der Blumenfrauen. Ein unbeschreiblicher Fá’rbenzauber iJreüet'e áích aus, hüllte alle Anwesenden ein. Auch hier wurden Genossen Ceauşescu Blumengewinde gereicht. Einfache Menschen drängten sich vor, uniringten den Generalsekretär der Partei und richteten an ihn herzliche Willkommensgrüsse und Worte des Dankes. Bei dem Besuch der Markthalle, deren Fleischangebot in jeder Beziehung Genugtuung auslöste, wurde Genosse Ceauşescu wiederholt umringt. Die Anwesenden äusserten ihre Zufriedenheit über die Versorgung der Bevölkerung, sprachen der Partei- und Staatsführung, Genossen Nicolae Ceauşescu persönlich den Dank dafür aus, dass trotz der Überschwemmungskatastrophen, die unser Land in den vergangenen Wochen heimgesucht haben, die Einwohnerschaft der Hauptstadt überreich mit Nahrungsmitteln versorgt ist, dass in keinem Laden und auf keinem Marktplatz Produkte des täglichen Bedarfs fehlen. Jedes Dankeswort, jede Meinung des einzelnen ergänzten die Gedanken aller hier Anwesenden, äusserten ein allen gemeinsames Gefühl des Selbstverständlichen, mit dem Staatschef über Dinge des Alltags Zwiesprache zu pflegen. Bei uns ist es heute, im Gegensatz zu anderen Zeiten, zu einer Selbstverständlichkeit geworden, dass der Staatsführer sich per(Fortsetzung auf Seite 3) Genosse Nicolae Ceauşescu bei der Besichtigung der Hala Traian Togesspiegel Laienkunstschau im „Schatzkästlein“ Hermannstadt (NW). — Unter Beteiligung von Laienkünstlern aus den Kreisen Bistritz-Nassod, Hermannstadt. Klausenburg, Karasch- Severin und Vilcea wurde in der ehemaligen Kürschnerlaube (heute „Haus der Künstler“) eine Ausstellung angewandter und dekorativer Kunst eröffnet. Hervorzuheben sind Arbeiten aus Baumwurzeln, Holzschnitzereien und Hinterglasmalereien. Aus Ost und West Konstanza. — 47 000 Touristen aus England, Polen, Schweden, der Tschechoslowakei, Frankreich, der Bundesrepublik Deutschland, Österreich, der Deutschen Demokratischen Republik und aus anderen europäischen Ländern verbringen zur Zeit ihren Urlaub in'1 den rumänischen Seebädern. In dieser Saison ist die Aufnahmefähigkeit durch die Eröffnung' neuer Hotels, Campings und vier moderner Urlauberkomplexe um 21 600 Plätze gewachsen. Neptun allein besitzt 22 Hotels. 17 Gaststätten, 20 Sportplätze u. a. Einrichtungen. Lebach-Prozess begonnen Bonn. — In Saarbrücken begann Montag der Prozess gegen die Terroristen. die in der Nacht des 29. Januar 1969 ein Munitionslager der Bundeswehr in der Nähe von Lebach angegriffen und dabei vier Militärangehörige getötet sowie einen weiteren verletzt hatten. Die drei Angeklagten sind der ehemalige Gerichtsschreiber Wolfgang Dietz, der ehemalige Bankbeamte Hans Jürgen und der Zahntechniker Gemot Wenzel. Dietz, der Hauptangeklagte, schrieb unter dem Pseudonym ,.Dr. Sardo“ vor und nach dem Attentat an verschiedene Persönlichkeiten Briefe, um ihnen unter der Androhung von Attentaten Geldsummen zu erpressen. Grösste US-Eisenbahn meldet Konkurs an New York. — Amerikas grösste Eisenbahnge^llschaft, die Penn Central Railroad, hat den Konkurs angemeldet. Die Gesellschaft, die 35 Prozent des Eisenbahnverkehrs in den USA bestreitet, hat diesen Schritt mit akuter Bargeldknappheit und mit gescheiterten Bemühungen um neues Fremdkapital begründet. Sonntag liefen die Maschinen Kreis Temesch : Sonderschicht brachte 5 Millionen Lei Bukarest. — Zahlreiche Belegschaften im ganzen Land sind am Sonntag wieder wie an einem gewöhnlichen Wochentag zur Arbeit erschienen. Zur siebenten Sonderschicht in diesem Jahr haben sich die Arbeiter und die technischen Kader aller Abteilungen des Temesvarer „Electromotor“-Belriebs auf ihren Arbeitsplätzen eingefunden. Bis Schichtschluss erstellten sie 125 E-Motoren, 200 Staubsauger, 250 Kraftfahrzeugrelais. 50 Elektropumpen für Haushalt und andere Erzeugnisse im Gesamtwert von 400 000 Lei. In anderen Betrieben Temesvars wurde ebenfalls mit voller Kapazität gearbeitet. 2000 Belegschaftsangehörige sind im Temesvarer Maschinenwerk, 2400 in den zwei Textilkombinaten und 1100 im Lokalindustriebetrieb „Electrometal“ zur Arbeit erschienen, um nur einige Beispiele anzuführen. In sämtlichen Industriebetrieben des Munizipiums Temesvár wurde an diesem Arbeitssonntag eine Produktion im WTert von mehr als 5 Millionen Lei erstellt. Im Lugoscher Text.ilkombinat und in der Ziegelfabrik „Mondial“ wurde ein Produktionswert von einer Million Lei geschaffen. Eine normale Tagesproduktion erzielten am Sonntag die fast 1500 zur Arbeit erschienen Angestellten der Bukarester „Electronica“. Unter anderem wurden 300 Fernsehgeräte und mehr als 1000 Rund-funkempfänger erzeugt. In der Medikamentenfabrik „Bucureşti“ waren die Arbeitsergebnisse besser, als erwartet : Der Wert der Tagesproduktion überschritt die Millionengrenze und war um 300 000 Lei höher als vorgesehen. Im Kreis Hunedoara standen am Sonntag Tausende Kumpel im Einsatz. Allein in den Zechen im Poiana-Ruscä-Gebirge waren es 2000. Die Erzbergwerke in Ghelar und Teliuc arbeiteten mit ganzer Kapazität und förderten an diesem Tag 4000 Tonnen Roherz. Ihnen stehen die Kohlenkumpel des Schiltals nicht nach, die am Sonntag 17 000 Tonnen Rohkohle förderten. Die Arbeit wurde am Wochenende auch im Piteştier PKW-Werk nicht unterbrochen. Die Belegschaft dieses neuen Betriebs hat am Sonntag eine Produktion im Wert von 700 000 Lei erzeugt. Für Mannhaftigkeit und Heldentum 568 Jugendliche erhielten Ehrendiplom des ZK des VKJ Bukarest (NW). — Das Ehrendiplom des Jugendverbandes wurde auf Beschluss des Sekretariats des ZK des VK J 168 VKJ-Grundorganisationen und 588 Jugendlichen verliehen, die sich während der Überschwemmungen durch ihren Ein-. satz zur Rettung von Menschenleben und Gütern und durch besondere Leistungen zur Beseitigung der Schäden, zur Überwindung der Verluste ausgezeichnet haben. Im schwergeprüften Sehässburg erhielten die Auszeichnung Otto Lurtz, dem mehr als 50 Menschen ihre Rettung verdanken, der Schlosser Nicolae Zabläu und der Techniker Herberth Kessler, beide Kollegen von Otto Lurtz in der Maschinenbaufabrik „Nicovala“, die.unter grossen Anstrengungen Ausrüstungen und Rohstoff geborgen haben; der Schlosser Nicula Ardeleanu. die Weberin Irina Filip, der Mechaniker Klaus Kopacsek und der Facharbeiter Vasile Milnă vom Textilbetrieb-Tirnava“, die von der Flutwelle auf dem Arbeitsplatz überrascht worden sind und in tage- und nächtelangem Ringen Güter der Fabrik in Sicherheit brachten, der Schlosser Gheorghe Rotaru von der Baustofffabrik „7 Noiembrie“, der Spengler Gheorghe Cezar vom „Lemetea“-Betrieb und Rodica Soloduhin, Merzeolog bei der lokalen Handelsorganisation. :CA„ASTRA"j B I ü I Einzelpreis 30 Bani Schah-in-schah an der Küste Am Samstag in Neubauvierteln der Hauptstadt Die rumänische Küste, die während der Sommermonate Zehntausende Touristen des In- und Auslandes anzieht, empfing am Sonntag hohe Gäste ; den Schahin-schah des Irans. Mohammad Reza Pahlavi Aryamehr, und Kaiserin Farah. Die Gäste widmeten den ganzen Tag der Besichtigung der goldenen Küste Rumäniens, überstrahlt von einer freigebigen Sommersonne. Die Ankunft des iranischen Souveräns und seiner Gemahlin fand um 10 Uhr auf dem Flughafen „Kogälniceanu“ statt. Mit den Gästen trafen auch der Stellvertretende Vorsitzende des Staatsrates, Emil Bodnaraş, und die Mitglieder der dem iranischen Staatschef während seines Besuches in unserem Lande beigegebenen rumänischen Mission, Constantin Stătescu, Sekretär des Staatsrates, Pavel Silard, Botschafter Rumäniens in Teheran. Generalleutnant Constantin Popa, Stellvertretender Generalstabschef, sowie Maria Groza, Stellvertretende Vorsitzende des Landesrates der Frauen. Ferner trafen ein Adeshir Zahedi, Aussenminister des Irans, Malektadj Alam, Ehrentiame Ihrer Majestät der Kaiserin Farah. Zoltán Sanandaji, Botschafter des Irans in Bukarest, sowie andere iranische offizielle Persönlichkeiten. Der Vorsitzende des Kreisvolksrates Konstanza, Petre Ionescu, empfing die hohen Gäste beim Verlassen des Flugzeuges, hiess sie im Gebiet von Konstanza herzlich willkommen und brachte die Gefühle der Sympathie und der Achtung zürn Ausdruck, die die Bevölkerung des Kreises für die ehrenwerten Sendboten des iranischen Volkes hegt. An diesem Sonntag zeigte sich Mamaia in seinem strahlendsten Gewand. Dieser Seebadeort wird im wahrsten Sinne des Wortes bestürmt von Touristen aus dem Ausland. Die vielen Badegäste verhessen für einige Minuten den heissen Sand und begrüssten die iranischen Gäste mit grosser Herzlichkeit. In vielen europäischen Sprachen wurden Begrüssungsworte gerufen; Die Foto- und Filmapparate standen in Hochbetrieb. Es herrschte eine Atmosphäre unbeschwerter Heiterkeit, die für schöne, angenehme Ferien kennzeichnend ist. Der Souverän des Irans, dem dieses Seebad von seinem vorigen Besuch her bekannt ist, bewunderte die neuen Bauten, die durch ihre phantasievolle Architektonik und erhöhten Komfort auffallen. Die Organisatoren der Sommerferien an der rumänischen Küste haben sich übertroffen, um in diesem Jahr allen Gästen die besten Bedingungen für Erholung und Unterhaltung zu bieten. Auf Wunsch der Gäste verlangsamten die Wagen, in denen sie Platz genommen hatten, ihre Fahrt, um diese Bauten richtig bewundern zu können. Die Wagenkolonne machte sodann vor dem höchsten Gebäude Mamaias halt, dem Hotel „Riviera“. Der Schah-in-schah, die Kaiserin upd die offiziellen rumänischen und irani(Fortsetzung aui Seite 3) Die hohen iranischen Gäste auf der Terrasse des „Riviera“-Hotels in Mamaia Temesvarer Folkloretagc Der grosse Reigen vor der Oper Schubert-Chor singt schwäbisch / „Kerwei“ im Rosengarten Von unserem Korrespondenten Franz Engelmann Temesvár (NW). — Die zwei letzten Tage stellen gleichzeitig auch den Höhepunkt — wenn man will, eine Kette von Höhepunkten — der Temesvarer Festveranstaltungen dar. Um 6 Uhr Nachmittag eröffnete das ausgezeichnete Folkioreensemble des Temesvarer Pionierhauses die Veranstaltungen vom Samstag, um 7 Uhr ging sodann im Opern-Saal der Vorhang zum grossen Chorkonzert hoch. Den Auftakt bot Chizătău, dem als ältestem Bauernchor des Landes diese Ehre unbedingt gebührte. Der Schubert-Chor, dirigiert von Herbert Weiss, bot deutsche und rumänische Volkslieder, sang erstmalig auch schwäbisch und bot damit eine kleine Kostprobe für den im Herbst geplanten Volksliederabend. Der Lugoscher Vidu-Chor unter Remus Taşcäu sang ein jubelndes Finale. Am Abend die grosse Schau der Volksmusik und des Volkstanzes. Das Volksmusi korch ester der Temesvarer Gewerkschaften, die Jahrmarkter Jungmusikanton sowie die zahlreichen Solisten begeisterten das Publikum, wunderbar die Tänze des Timişul-Ensembles und des serbischen Gesangs- und Tanzensembles, denen jedoch die schwäbische Tanzgruppe von Wetschehausen und die ungarische von Hatzfeld kaum nachstanden. Sonntag vormittag gehörten die Hauptstrassen der Stadt, von der Fabrik quer durch das Zentrum und an der Universität vorbei wieder in die Fabrik einem Trachtenzug, wie ihn Temesvár noch nie gesehen hatte. Tomeşti, von hoch oben im Bega-Tal bildete die Spitze und dann gab’s wohl ein Dutzendmal eine bunte, schieier-, tücher- und bänderwehende Bauernhochzeit, von der Poiana Ruscă bis hinunter in die Heide. In das Rot und Weiss, das Schwarz und Gold der in unerschöpflichem Reichtum variierenden rumänischen Trachten, gliederten sich die zarten Farben der schwäbischen Trachten, das Schwarz, Rot, Weiss und Grün der \mgarischen, serbischen und bulgarischen ein. Bunt glitzerte der Hutschmuck der Neupetscher „Kerweibuwe“, die Warjascher zeigten abermals die historische Entwicklung der schwäbischen Tracht von der Altsiedlung bis heute. Auf dem Platz vor der Oper vereinigte sich der Zug zu einer überdimensionalen (Fortsetzung aui Seite 2) ff Uns bleiben alle " Festliche Eröffnung der Gedenkstätte „Adam Müller-Guttenbrunn“ Von unserem Berichterstatter Franz Heinz Guttenbrunn (NW). — Ganz Guttenbrunn hatte sich Sonntag vormittag vor dem Gebäude des Volksrats eingefunden, wo die Feierlichkeiten der Eröffnung der Gedenkstätte „Adam Müller-Guttenbrunn“ ihren Anfang nahmen. Männer und Frauen in schwarzer Sonntagstracht, Mädchen mit bunten Schultertüchern und weiten Faltenröcken. Die Organisatoren der Stefan-Jäger-Ausstellung aus Hatzfeld waren gekommen, die Nachbarn aus Schöndorf, Engelsbrunn, aus Chesinţ, Gäste aus Arad, Temesvár und Bukarest. Kapellmeister Michael Bauer und seine Bläser waren da, Chorleiter Peter Lulav mit seinen Sängern — ein farbenfrohes, festliches Bild unter der strahlenden Sonne eines unbewölkten Sommerhimmels. Um 10 Uhr hatte sich das Festpräsidium auf der Tribüne gegenüber der Gedenkstätte eingefunden ; Ştefan Mocuţa, Stellvertretendes Mitglied des ZK der RKP. Sekretär des Kreisparteikomitees Arad, Adalbert Millitz, Sekretär des Landesrates der Werktätigen deutscher Nationalität, Prof. Franz Marx, Vorsitzender des Arader Kreisrats der Werktätigen deutscher Nationalität, Prof. Aurel Martin, Vorsitzender des Arader Kreiskomitees für Kultur und Kunst, Ovidiu Olariu, Direktor des Arader Kreismuseums. Nikolaus Berwanger, Vorsitzender des Temescher Kreisrats der Werktätigen deutscher Nationalität, Josef Scheirich, Bürgermeister von Guttenbrunn, Vertreter von Massenorganisationen und des öffentlichen Lebens. Die Festlichkeiten wurden von Bürgermeister Josef Scheirich eröffnet. Anschliessend sprach. Prof. Aurel Martin. Prof. Franz Marx dankte für die Hilfe des Arader Kreisparteikomitees bei der Errichtung der Ge(Fortsetzung auf Seite 2) Zum Tag des Lehrers Das beste Zeugnis Von Hans Fink I n dem Roman „Jean-Christophe" formuliert Romain Rolland diese bescheidene Anschauung: Es gibt ein Mindestmass an Glück, das man fordern kann. Keiner aber hat Recht auf mehr; möge er aus eigener Kraft mehr erringen, wenn er will, das ist nicht die Aufgabe anderer. Wer die Sätze langsam liest, fühlt sich zur, Entgegnung herausgefordert, denn bei uns im Land kann heute, ein halbes Jahrhundert nach dem Erscheinen jenes Buches, ein zehnjähriges Kind nach einigem überlegen ohne viel Denkhilfe das Glück beim Namen nennen und mit Worten bezeichnen, wös die Menschen ringsum als Mindestmass betrachten ; der unentgeltliche Schulbesuch, für ein Kind wohl am besten fassbar, ist nur ein Teil davon, die Liste ist lang und umfasst Rechte, von denen die Helden des Schriftstellers noch nicht einmal träumen mochten. Mehr noch — dieses beträchtlichen Minimums gewiss, lernen alle Bürger eine gute Reihe von Jahren in der öffentlichen, für jeden offenen Schule, wie sie ihre Kräfte für ihr persönliches Fortkommen einsetzen und wie sie die Achtung der Mitmenschen erringen — wie sie den Hammer schwingen sollen, um ihres Glückes Schmied zu sein. Ihre Lehrer, deren Tag wir heute feiern, sind mit viel Ernst zu einem überragenden Vorhaben angetreten : sich mit den Errungenschaften der Didaktik und Pädagogik in den fortgeschrittensten Ländern vertraut zu machen, die besten Erfahrungen zu prüfen, um sie unter den konkreten Bedingungen unserer Heimat anzuwenden. Eine , wachsende Anzahl von Studien zu Erfindungen und Neuerungen in aller Welt sowie die Würdigung von Leistungen grosser Wissenschaftler und Pädagogen, die lebhafte Beteiligung an Tagungen im Inland, die immer häufigere Teilnahme von rumänischen Lehrkräften an internationalen Treffen und eine gleichfalls wachsende Zahl von eigenen Forschungsberichten beweisen es. Die traurigen Ereignisse des vergangenen Frühjahrs boten die einzigartige Gelegenheit, dass jedermann sehen konnte, wie noch die Menschen unseres Landes sich selbst einschätzen, welche Forderungen sie in der Bedrängnis und, um dem Nächsten zu helfen, an sich zu stellen bereit sind. Fast von selbst knüpft da die Frage an, was für Massstäbe die Erzieher fortan an die Leistungen und an die moralische Haltung der Kinder, der Heranwachsenden; der Jugendlichen legen dürfen. Und man weiss es jetzt. Als die unbändigen Wasserläufe still, gierig und erbarmungslos nach Häusern und Höfen, nach Ställen und Werkstätten griffen, ist der Geist von Johanna Sebus in hundertfacher Gestalt durch (Fortsetzung auf Sette 3)