Neuer Weg, 1970. augusztus (22. évfolyam, 6606-6630. szám)

1970-08-01 / 6606. szám

Die Zeitung erscheint täglich (ausser Montag). Abonnements : einmonatig 8 Lei, vierteljährig 24 Lei, halbjährig 48 Lei, ganzjährig 96 Lei. — Bestellungen werden *on den Postämtern, den Briefträgern md den freiwilligen Zeitungsverteilern entgegengenommen 22. Jahrgang / Nr. 6606 Bukarest, Samstag, 1. August 1970 Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Redaktion und Verwaltung i Bukarest,' Piaţa Scînteii, Telefon e 17 6010, 17 60 20 (Zentrale), 181217 (Redaktion), 181692 (Verwaltung). — Redaktionsvertretungen ln Temesvár, Kronstadt, Hermannstadt, Arad, Reschitza, Mediasch, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistritz, Schässburg, Sathmar Einzelpreis SO Bani Richtfest in dieser Woche Grosszügige Unterstützung des Staates für Wiederaufbau in Aiba iulia 17 Millionen Lei Entschädigung ausgefolgt / Von unserem Korrespondenten Franz Remmel Alba Iulia (NW). — Sireth-Strasse 13 : Ein stattliches Haus wird hier gebaut. Das Mauerwerk steht, und schon diese Woche ist das Richtfest fällig. Eigentümer'ist Ion Birsan, dessen Wohnung von den Flutwellen vollkommen zerstört worden ist. „Ich hoffe“, sagt er zuversichtlich, „dass ich bis zum 1. Septem­ber mein neues Heim beziehen kann. Der Staat hat mir eine grosszügige Hilfe und Unterstützung gewährt. Ich habe 13 000 Lei Entschädigung erhalten, und für einen Teil des Geldes wurde mir das Recht eingeräumt. Baustoffe zu stark ermässigten Prei­sen (55 Prozent unter dem üblichen Handelspreis) zu kaufen. So habe ich mir bis jetzt 40 Sack Zement, 4000 Stück Ziegel u. a. besorgt.“ Dadurch, dass für den Wiederaufbau zerstörter Wohnhäuser Baumaterial zu ermässigten Preisen ausgefolgt wird, sparten die flutgeschädigten Familien in Alba Iulia 2 Mil­lionen Lei bei Bauholz, fast 4 Millionen Lei bei Tischlercier­­zeugnissen und etwa eine halbe Million Lei bei Zement. In einer Nebenstrasse ein Zelt. Hier wohnt vorübergehend Valeria Christea mit ihrer Familie. An ihrem Haus, das bei der Überschwemmung stark beschädigt wurde, wird seit Wochen fest gearbeitet. Frau Christea : „Ich habe mir mit einem Teil des vom Staat erhaltenen Geldes als Entschädigung die notwendigsten Bauma­terialien gekauft, so dass ohne Unterbre­chung gearbeitet werden kann.“ Wie uns Bürgermeister Nicolae Roşu in­formiert, wurden den flutgeschädigten Fa­milien, die sich neue Eigenheime bauen wollen, insgesamt 16 814 050 Lei Entschädi­gung ausgefolgt. In diesen Tagen werden weitere fünf Millionen Lei diesem Zweck zugeführt. Das ist jedoch nicht die einzige Unterstützung des Staates. Bürgermeister Roşu : „Täglich werden an etwa 1000 Bür­ger Lebensmittel unentgeltlich ausgeteilt." Der Volksrat von Alba Iulia hat alle Schritte unternommen, damit die Bau­plätze kontinuierlich mit Baustoffen ver­sorgt werden. Die ursprünglich für das III. Trimester vorgesehenen 360 000 Ziegel wurden bereits geliefert. Ab 1. August wird in gestaffelten Lieferungen auf wei­tere 600 000 Ziegel gewartet, die zusätzlich Alba Iulia zur Verfügung gestellt werden. Bis jetzt haben die flutgeschädigten Fa­milien. wie Bürgermeister Roşu mitteilt, folgende Mengen Baustoffe erhalten : 3000 Tonnen Zement, 185 Tonnen Kalk, 100 000 Stück Ziegel, 583 Quadratmeter Parketten, 178 Quadratmeter Türen u. a. Gegenwärtig wird an Dutzenden Häusern gearbeitet. Teodor Buceag hat 15 000 Lei für die Er­richtung seines Eigenheims, 2000 Lei für Nebenbauten und 3000 Lei für Möbel er­halten. Er will bis zum 1. September die neue Wohnung beziehen. Obwohl Valeria Muntean 65 Jahre alt und alleinstehend ist, kann sie dank der staatlichen Unter­stützung und der Hilfe der Nachbarn und Freunde ihr neues Haus auch bald bezie­hen. Im Block 3 A 1 wohnt Raveca Matei. Gleich nach der Überschwemmung wurde ihr eine Blockwohnung mit vier Zimmern zugewiesen. Ebenso erhielt sie für ihre mehrköpfige Familie Kleider, Bettwäsche und Lebensmittel. Etwa 120 obdachlos ge­bliebene Familien wurden in Blockwohnun­gen einquartiert. Viele von ihnen haben darauf verzichtet, sich neue Eigenheime zu bauen, und ziehen es vor, eine Block­wohnung als Eigentum zu erhalten. Auch in Alba Iulia wird dem Wohnungsbau be­sondere Aufmerksamkeit geschenkt. Aus Staatsfonds werden heuer 240 Apparte­ments zusätzlich errichtet. Erwähnt sei auch die Tatsache, dass rund 2500 Kinder von flutgeschädigten Familien auf Staats­kosten in Sommerlager geschickt wurden. Zwischenfrüchte ohne Verzug unter die Scholle bringen! Leistungsstand in LPGs : Erst ein Drittel der Felder bestellt Tag- und Nachteinsatz der Radschlepper erforderlich Bukarest. — In diesem Jahr sind hervorragende Bedingungen vorhanden, um erfolgreich Zwischenfruchtbau auf grossen Flächen zu betreiben. Wenn in den Vorjahren diese Aktion mancherorts auf ein natürliches Hindernis stiess (geringe Bodenfeuchtigkeit), so haben diesmal die Felder grosse Wasserreserven gespeichert, so dass dem Anbau einer Zweitfrucht nichts im Wege steht. Es muss jedoch ge­sagt werden, dass diese Arbeit in vielen Kreisen des Landes stark im Rückstand geblieben ist. Aus dem letzten Lagebericht des Mini­steriums für Land- und Forstwirtschaft geht hervor, dass die staatlichen Betriebe der Landwirtschaft bis zum 29. Juli erst 42 Prozent der vorgesehenen Flächen mit Zwischenfrüchten bestellt haben. Zu den Nachzüglern zählen die SLBs der Kreise Olt, Temeseh, Buzău, Konstanza und Ia­lomiţa, wo man es unterlassen hat, für eine maximale Auslastung der Landma­schinen zu sorgen. Auch in den LPGs kommt der Zwi­schenfruchtanbau nur schleppend vor­wärts. Das geht auch aus dem Leistungs­stand vom 29. Juli hervor : Bis zu diesem Tag wurden von den 916 000 Hektar erst 327 000 Hektar angebaut. Im Lagebericht wird darauf hingewiesen, dass trotz glei­cher Arbeitsbedingungen grosse Unter­schiede von Kreis zu Kreis festzustellen sind. Während beispielsweise die Genos­senschaften des Kreises Ialomiţa fast 80 Prozent ihrer Felder bestellt haben, hat man in den LPGs des Kreises Teleorman knappe 30 Prozent realisiert. Besorgniser­regend ist die Sachlage auch im Kreis Arad, wo erst ein Drittel der Felder von den Sämaschinen angefahren wurde. Noch schlimmer steht es in den Kreisen Karasch-Severin, Jassy, Argeş, Vilcea und Bacău, wo man die Zwischenfrüchte erst auf 8 bis 20 Prozent der Felder ausge­bracht hat. Von der günstigen Periode, in der Zwi­schenfrüchte angebaut werden können, sind nur noch wenige Tage geblieben. Es geht jetzt darum, alle verfügbaren Kräfte für die substantielle Beschleunigung die­ser Arbeit zu konzentrieren. Dem Zwi­schenfruchtbau wird in diesem Jahr be­sondere Aufmerksamkeit geschenkt, weil auf diese Art die Verluste, die durch Hochwassereinwirkung entstanden sind, wettgemacht werden können. In diesem Sinne empfiehlt das Ministerium für Land- und Forstwirtschaft die Arbeit mustergültig zu organisieren, damit nach der Bergung des Erntegutes sofort die Strohräumung und das Ackern der Fel­der in Angriff genommen werden können. Die Leitungen der LPGs und BMLs ha­ben dafür zu sorgen, dass der Maschinen­park maximal ausgelastet wird. In erster Linie ist danach zu trachten, dass die Radschlepper Tag- und Nachteinsätze fah­ren. Vorsitzender des Föderativen Exekutivwetsches der SFR Jugoslawien in unserem Land eingetroffen Auf Einladung des Ministerpräsidenten der Sozialistischen Republik Rumänien, Ion Gheorghe Maurer, traf der Vorsitzen­de des Föderativen Exekutivwetsches der SFR Jugoslawien, Mitja Ribicic, zu einer Jagdpartie in unserem Lande ein. Toqesspieqel Goldtrophäe für Bistritzer Folklore-Ensemble Bistritz, — Von den 35. internationa­len Folklore-Festspielen in Nizza (Frankreich) und einer Tournee durch Italien ist das Bistritzer Folklore-En­semble „Cununa de pe Someş“ sieges­­bekränzt zurückgekehrt. In 20 Vorstel­lungen haben die Bistritzer 50 000 Zu­schauern rumänische Volkstänze und -lieder dargeboten und mit 19 Län­dern konkurriert. Sie erhielten die Goldmedaille der Festspiele von Monte Sant Angelo Eggio und . die Goldtrophäe „Marrone d’ore“ der in­ternationalen Folklorewoche von Castel del Piano Grosseto in Italien. Exodus der Pariser Paris. — 38 500 Polizisten, die mit 6500 Wagen, 600 Motorrädern und zahlreichen Hubschraubern ausgerü­stet wurden, sollen den Verkehrspro­blemen, die sich durch den alljährli­chen August-Exodus der Pariser Ur­lauber ergeben, Herr werden. Für die diesjährige Stadtflucht stehen 1500 Züge zur Verfügung, während über 50 000 Passagiere die beiden Pariser Flughäfen Orly und Bourget für ihre Ferienreisen benutzen werden, Direktleitung Prag—New York Prag. — Eine direkte Telefonverbin­dung zwischen Prag und New York wurde in Betrieb genommen. Mit Hil­fe von Radio-Relais, Kabel und dem Nachrichtensatelliten, der über dem Atlantischen Ozean stationiert ist, sol­len von Prag aus Fernsprechverbin­dungen und gelegentliche TV- und Radiosendungen zu allen Ländern Nord- und Südamerikas bewerkstelligt werden. Neues Geriatriesanatorium Bukarest. — Heute wird in Otopeni bei Bukarest ein neues Geriatriesana­torium eröffnet, das unter der Leitung der international anerkannten Spezia­listin Frau Prof. Dr. Aslan steht. In einem grossen Park 16 km von Buka­­res entfernt gelegen und mit modern­ster medizinischer Technik ausgestat­tet, bietet die neue Heilstätte einhun­dert Patienten Platz. Hubschrauber im Stadtverkehr Moskau. — Der Personenverkehr zwischen dem Stadtzentrum und den Randvierteln von Moskau sowie zu den Erholungsorten in der Umgebung soll in absehbarer Zeit zum Teil von Hubschraubern bewältigt werden. Nach bisherigen Berechnungen werden rund 600 000 Personen jährlich dieses neue Verkehrsmittel benützen. 29 Monate nach Lebertransplantation gestorben New York. — Das vier Jahre alte Mädchen, Wayne Bennette, dem am 9. Februar. 1968 eine fremde Leber eingepflanzt worden war, ist Mittwoch im Spital von Denver, Colorado, ge­storben. Der Tod trat als Folge der Abstossung des fremden Organs ein. Von den 41 Personen, an denen in diesem Spital Lebertransplantationen vorgenommen wurden, leben gegen­wärtig nur noch vier. Alkoholiker in England London. — Wie der Internationale Rat für Alkohol bekannt gab, nehmen in England die Alkoholiker statistisch den dritten Platz, nach Herz- und Krebserkrankungen, ein. Aus dem gleichen Bericht geht hervor, dass Englands Wirtschaft einen jährlichen Verlust von über 100 Millionen Pfund Sterling durch Alkoholiker erleidet. Flucht vor Tigern Delhi. — Einer nicht alltäglichen Gefahr sahen sich die Einwohner von Tolongsore im 'Nordosten Indiens plötzlich gegenüber. Ein Rudel Tiger war in ihre Ortschaft eingebrochen und zwang die Einwohner, sich in Kel­lern und hinter fest verrammelten Tü­ren vor den Eindringlingen zu ver­stecken. Ionel Perlea gestorben Bukarest (NW). — Nach langer Krank­heit verschied in New York Ionel Perlea, einer der grossen Dirigenten unserer Zeit. Ionel Perlea wurde 1900 in Grosswardein geboren, studierte in Rumänien und Deutschland, dirigierte anschliessend in Leipzig und Rostock und stand lange Jahre den Bukarestéi- Rundfunksinfoni­­kern vor. Nach dem Krieg gelangte er über Bamberg an die New-Yorker „Me­tropolitan Opera“ und übernahm einen Lehrstuhl an der „Manhattan School of Musik“. 1969 konzertierte der Meister nach langen Jahren der Abwesenheit wieder vor dem Bukarester Publikum. Ionel Per­lea war auch als Komponist tätig. Vor kurzem verstorben ist auch Georg Széli, dessen Dirigentenlaufbahn über Strassburg, Graz, Darmstadt, Düsseldorf, Berlin, Glasgow, Den Haag ebenfalls zur New-Yorker „Met“ führte. Besonderes Verdienst erwarb er sich in der Leitung des Cleveland-Orchesters. - Georg Széli wurde 1897 in Budapest geboren. Wie wird das Wetter? Die letzten 48 Stunden: Durch ei­nen mitteleuropäischen Antizyklon sind in unseren Raum warme, trockene Luftmassen tropischer Herkunft eingedrnngen und ha­uen zu einer allgemein heiteren und war­men Wetterlage geführt. Vereinzelte Regen­­fälle waren im Bucegi-Gehirge und im Nordwesten der Moldau zu verzeichnen. Ta­­gestiefsttemperaturen gestern zwischen 9 (Jo­seni) und 21 Grad (Sulina). Mittagstempera­turen zwischen 22 (Baraolt, Petroşeni) und 3# Grad (Jtirilofca, Viziru). In Bukarest zwischen 17 und 28 Grad. Weiterentwicklung: Der Antizyklon verbreitet sich von Polen aus nach dem Süd­osten des Kontinents und wird demnach in unserem Land zu weiter anhaltendem schö­nen, warmen Wetter führen. Ausgenommen ist der Südwesten des Landes, wo vorüber­gehende Bewölkungen, leichte Niederschläge und kurzzeitige Gewitter zu erwarten sind. Schwache bis kurzzeitig höige Winde um Nordost. Tagestiefsttemperaturen zwischen 13 und 23, Höchstwerte zwischen 28 und 36 Grad. Gebirge: Allgemein heiter und warm. Im Banater Bergland vorübergehende Bewöl­kung und kurzzeitige Regenschauer. An der Küste: Heiteres, warmes Ba­dewetter. Voraussichtliche Höchsttemperatu­ren zwischen 27 und 30 Grad. Die Wassertem­peraturen gestern hei Konstanza 22, hei Man­galia 21 und hei Sulina 22 Grad. Rumänien steht treu zu den grossen Idealen der Völker Staatsratsvorsitzender Nicolae Ceauşescu an die 16. internationale Konferenz gegen Atom- und Wasserstoffbomben — Gensuikyo Im Namen des rumänischen Volkes und des Staatsrates der Sozialistischen Republik Rumänien habe ich das besondere Vergnügen, den Teilnehmern an der 16. internationalen Konferenz gegen Atom- und Wasserstoffbomben einen herzli­chen Gruss zu entbieten. Die vom ..Japanischen Rat gegen Atom- und Wasserstoffbomben“ — Gensuikyo — entfaltete Tätigkeit stellt einen wesentlichen Beitrag dar zum Kampfe der Völ­ker gegen die aggressiven Pläne des Imperialismus und seiner Politik der Vorherr­schaft, zur Durchführung der Abrüstung und vor allem der Kernabrüstung, zur Gewährleistung einer Atmosphäre des Friedens und der internationalen Zusam­menarbeit und Sicherheit. Wir sind fest davon überzeugt, dass die Zeit gekommen ist, entschlossen zu handeln, um dem Wettrüsten ein Ende zu bereiten, praktische Massnahmen auf dem Gebiete der allgemeinen Abrüstung und vor allem zur Zerstörung der Mas­­senvemichtungswaffen zu ergreifen, so dass jedes Volk seiner Sicherheit gewiss sein kann. Rumänien, das den Gefühlen Ausdruck verleiht, die unser ganzes Volk besee­len, wird an der Seite der fortschrittlichen und demokratischen Kräfte in aller Welt auch künftighin seinen Beitrag zu dieser edlen Sache erbringen. Es wird wei­terhin für die Vereitelung der von den imperialistischen Kreisen geförderten Kriegspolitik, für die Einstellung der Aggression, des amerikanischen Imperialis­mus gegen die Völker in Indochina, für die Beseitigung der Spannungs- und Kon­fliktherde, die es in verschiedenen Gebieten der Welt gibt, sowie für die Vereini­gung sämtlicher antiimperialistischen Kräfte in diesem Kampf eintreten. Ich wünsche den Arbeiten Ihrer Konferenz vollen Erfolg und nehme diesen Anlass wahr, um die Ergebenheit des rumänischen Volkes gegenüber den Idealen des gesellschaftlichen Fortschritts, der Demokratie, der nationalen Unabhängigkeit, des Friedens und des Einvernehmens zwischen den Völkern erneut zu bekräftigen. Genosse Nicolae Ceauşescu empfing Genossen Dmitri Stepa nowitsch Poljanski Genosse Nicolae Ceauşescu, Generalse­kretär der Rumänischen Kommunistischen Partei, Vorsitzender des Staatsrates der Sozialistischen Republik Rumänien, emp­fing Donnerstag in Mangalia Nord Genos­sen Dmitri Stepanowitsch Poljanski, Mit­glied des Politbüros des ZK der KPdSU, Erster Stellvertretender Ministerpräsident der Sowjetunion, der seinen Erholungsur­laub in unserem Land verbringt. Am Empfang nahm Genosse Ilie Verdeţ, Mitglied des Exekutivkomitees, des Stän­digen Präsidiums des ZK der RKP, Erster Stellvertretender Ministerpräsident, teil. Nach dem Empfang gaben Genosse Nicolae Ceauşescu und seine Gattin Elena Ceauşescu zu Ehren des Genossen Dmitri Stepanowitsch Poljanski und seiner Gat­tin ein Diner, bei dem Genosse Ilie Ver­deţ und Gattin zugegen waren. Empfang und Essen verliefen in einer Atmosphäre herzlicher Freundschaft. NW-Kalender-Preisgewinner tritt seine Urlaubsreise an n Auf der Urlaubsfahrt ans Schwarze Meer, wo er zwei Wochen lang Fe­rien machen wird, besuchte der NW­­Kalender-1970-Preisgewinner Mathias Martini unsere Bukarester Redaktion. „Ich freue mich auf diese Urlaubs­fahrt, damit ich unsere Küste, von der man überall so viel Schönes erzählt, einmal richtig gemessen kann. Es ist zwar nicht meine erste Bekanntschaft mit dem Meer; während meines Mili­tärdienstes war ich einmal für kurze Zeit in Konstanza. Jetzt geht es aber nach Mangalia Nord — Venus, einem der schönsten Seebäder. Es werden be­stimmt herrliche Tage werden.“ Mathias Martini stammt aus der Banater Grenzgemeinde Johannisfeld und ist Student an der Fakultät für Physik (2. Jahrgang) der Temesvarer Universität. Als ständiger Neuer-Weg- Leser („seit mein Vater im Jahre 1955 die Zeitung abonniert hat“) beteiligt er sich an den wöchentlichen Preis­rätseln. „Es ist sozusagen ausser An­sichtskartensammeln mein zweites Freizeit-Hobby.“ Wie uns der 21 fahrige Physikstudent erzählt, besitzt er schon 800 Ansichtskarten aus aller Welt, dar­unter auch eine mit der Apollö-ll-Be­­satzung, die er zu den wertvollsten sei­ner Sammlung zählt. „Durch das grosse Los beim NW-Ka­­lender-1970 kann ich nun meine An­sichtskartensammlung auch mit eige­nen Erlebnissen ergänzen. Übrigens ist es das erstemal, dass ich am Ka­lender-Preisausschreiben teilgenommen habe. Und gleich den Grossen Preis! Als die Liste der Preisgewinner be­kannt ivurde und auch mein Name darunter stand... Nun, Sie können sich meine Freude vorstellen.“ Mathias Martini will auch beim nächsten Kalender-Preisrätsel mitma­chen. „Selbst wenn ich keine Gewinn­chancen habe. Es macht eben viel Spass.“ Bürgermeister war Mafia-Chef Korruptionsaffäre vor US-Gericht Trenton. — Ais Nachspiel zu dem Korruptionsskaridal, der im Jahr 1967 im Zusammenhang mit blutigen Farbigenunruhen in Newark aufgedeckt worden war, ist der Prozess anzusehen, der nach sechswöchiger Verhandlungsdauer vor einem Gericht in Trenton im US-Bundesstaat New Jersey zu Ende gegangen ist. Der Hauptangeklagte, der frühere Bürgermeister der amerikanischen Grossstadt Newark, Hugh J. Addonizio, wurde zusammen mit vier Mitangeklagten wegen Erpressung und Verabredung zur Erpressung schuldig gesprochen. Den Angeklag­ten wurde vorgeworfen, eine Baufirma zur Zahlung von 253 900 Dollar gezwun­gen zu haben. Wie weit die Macht der Mafia in diese Affäre hineinspielt — diese Frage zog sich durch den gesamten Prozess, doch bekam das Gericht nicht mehr als halbe Andeutungen oder vielsagendes Schwei­gen zur Antwort. Das ist um so leichter verständlich, als mehrere andere ins Ver­fahren verwickelte und redefreudige Per­sonen noch vor Prozessbeginn ebenso un-erwartet wie imerklärlich starben. Ein Bankier wurde auf dem Weg ins Gericht, wo er als Zeuge vereidigt werden sollte, Opfer eines Autounfalls. Ein anderer Zeuge starb gleichfalls unter den Rädern eines Fahrzeugs, kurz nachdem er die gerichtliche Ladung erhalten hatte. Auch mehrere andere Angeklagte erwiesen sich als von so labiler Gesundheit, dass sie nicht vor Gericht erscheinen konnten. Kein Wunder also, dass der Kronzeuge des Prozesses, der von Bürgermeister Ad­­donizio und anderen Beamten der Stadt­verwaltung monatelang erpresste Firmen­gesellschafter Rigo, von der Polizei Tag und Nacht bewacht wird. Auch die Ge­schworenen genossen, während sie für die Dauer des Prozesses streng isoliert in einem Hotel lebten, Polizeischutz. Addo­­nizio selbst, der angeblich Mafia-Chef sein soll, erschien auf freiem Fuss zu Gericht. Er hatte sich die Enthaftung ge­gen eine Kaution von 25 000 Dollar si­chern können. Ebenso darf sich Anthony Boiardo, ebenfalls führendes Mafia-Mit­glied, gegen eine Kaution von 50 000 Dol­lar seiner Freiheit erfreuen. „Ich habe die Schmiergelder dem Bür­germeister und seinen Freunden nicht nur gezahlt, um Aufträge von der Stadt zu erhalten, sondern weil ich um mein Le­ben fürchtete.“ Mit dieser Aussage gab Kronzeuge Rigo dem Gericht zu verste­hen, dass ert sich nicht von den Stadt­­funktionären, sondern von den Mafia- Mitgliedern bedroht gefühlt habe. Mit den erspressten Geldern finanzierten Addoni­­zio und seine Komplizen ein aufwendiges Leben, wie der Ankauf einer Jacht und der Bau von Luxushäusern bewiesen. Sie lesen heute: Ärger mit dem Thermalbad Erfreuliches und weniger Erfreuliches von Temesvars neuester Erholungs­stätte Gerstenengsts DDR-Tournee Der Bukarester Organist spielte auf der Silbermannorgel in Freiberg (Seite 2) Wer leistet den Jungarbeitern Start­hilfe ? über die Freizeitgestaltung der Ju­gendlichen Temesvars Zwölf Millionen für zügiges Fahren Neue Vorhaben im Strassenbau, um Verkehrshindernisse zu beseitigen Umfassende Grünlandbewirtschaftung Nur 10 Prozent des Weidelandes ent­sprechend (Seite 3) Briefe an die Redaktion (Seite 4) Bauarbeiterstreik und Matesa-Skandal Unser Auslandskommentar Sir Goodwin, der Schiffeverschlinger Letzte Folge (Seite 5) Uber die Eisenbahn Ein Brief Peter Feders Humor (Seite 6) Mit dem Antlitz dem Menschen zu (Von Franz Liebhard Das Buch ist unser tägliches geistiges Brot geworden. Man darf mit vollem Recht sagen : Heutzutage, da sich die Jahresproduktion an Büchern in der Welt rund um eine halbe Million von Titeln bewegt, ist das Leben der Menschen oh­ne das Buch schlechthin unvorstellbar. Die Beziehung Mensch—Buch bei den Völkern mit alten Kulturtraditionen, ih­re Entwicklung, ihr zeitweiliges Absin­ken und erneutes ,.Hochschnellen erfor­derte eine umsichtige Untersuchung. Die­se hätte die verschiedensten Faktoren zu berücksichtigen vom gesellschaftlichen Hintergrund und den Produktionsformen materieller Güter bis zur Erschliéssung der heimlichsten Phänomene menschli­chen Denkens und Fühlens. Viel einfa­cher hingegen ist zu ergründen, was das Buch dort zu bedeuten hat, wo es erst in unserer Gegenwart an die Menschen herangebracht werden kann, weil die Kunst des Schreibens und Lesens, wie im schwarzen Erdteil zum Beispiel, der überwältigenden Mehrheit mit sieben Sie­geln versperrt war. Es ist eine stark be­wegte stürmische Beziehung des In-Be­­sitz-Nehmens und des In-Besitz-genom­­men-Werdens, eine ursprüngliche Bezie­hung voll von Wallungen und Erre­gungen, die für den Elementarzustand eines Anfangs mit unabsehbaren und unerwägsamen Folgen kennzeichnend sind. Eine wilde geistige Akkumulation, die sich zu einem entscheidenden Teil dadurch erklären lässt, dass vom Inhalt her dem Leser fast unbegrenzte Möglich­keiten vollkommener Identifizierung an­­geboten werden. Wenn hier von Büchern gesprochen wird, so wollen darunter die Bücher der schöngeistigen Literatur verstanden, ihre Wirkungen auf den Menschen ins Auge gefasst werden und vor allen Dingen ih­re Kraft, das menschliche Bewusstsein nicht nur zu beeinflussen, sondern mitzu­gestalten, und zwar nach einer ganz be­stimmten Richtung. Es ergibt sich von selbst, darin ein Grundgesetz der Bezie­hung des Buches zum Menschen zu er­blicken. In welcher Form auch immer Kreuz- und Quergänge durch die älteren und neueren Literaturen der Völker un­ternommen werden, diesem Grundgesetz begegnet man immer wieder. Mag es auch gewandelt und manchmal sogar : verschüttet sein, es klingt auch durch die fremdeste Haut durch. Die durch gesellschaftliche Beben verursachten Ge­röll- und Schotterschichten können nicht so umfangreich sein, dass sie von den Wellenbewegungen der Botschaft dieses Gesetzes früher oder später nicht durch­drungen werden könnten. Nennen wir dieses Gesetz, der Stimme des Lebens Ausdruck zu verleihen, ihrer tausend­fachen Choralität, die unausweichlich ge­fangennimmt und Buch und Mensch zu­sammenwachsen lässt. Der Komplexität des Menschen als ge­sellschaftlichem Wesen mit seinen Ver­flechtungen nach innen und nach aussen entspricht auch eine Vielförmigkeit der Wirkungen, die in den Ausstrahlungen des Buches auf den Menschen liegen. Da die Grundform seines Daseins eine ge­sellschaftliche ist, kann es auch gar nicht anders sein, als dass diese Seins-Tatsache von der Literatur in erster Linie ange­­sprochen wird. Seine soziale Existenz kann von dieser untermauert, gefestigt und gefördert werden, natürlich aber auch ins Schlepptau einer atavistischen Vereinzelung und damit auf das engste verbunden auch in die düsteren Gefilde einer völligen Vereinsamung hineinge­­drängt werden. So oder so, können sich einerseits aktivierende Einflüsse auf die moralische Gesinnung des Menschen er­geben, auf seine Verhaltensweisen der sozialen Lebensgesamtheit gegenüber, auf seine Entscheidungen betreffend das Gu­te und Böse im gesellschaftlichen Dasein, oder im Gegensatz zu all dem — geistig und moralisch entwaffnende Infiltratio­nen, die die Innenwelt aus den Angeln zu heben vermögen, den Menschen als das Ergebnis eines vieltausendjährigen, durch zahllose Opfer teuer errungenen Fortschreitens zu denaturieren, sein in diesen ungemein verwickelten, schmerz­geladenen Wechselfällen einer vielgesich­(Fortsetzung auf Seite 3)

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