Neuer Weg, 1971. október (23. évfolyam, 6968-6994. szám)
1971-10-27 / 6990. szám
Seite 2 Upper Clyde als Vorbild Vor einigen Tagen lief eine Nachricht über die Fernschreiber der Presseagenturen, die bezeichnend ist für die sozialen Krisenerscheinungen im Westen. Aus Englands Industriezentrum Birmingham wurde gemeldet, die 4000 Arbeiter der dortigen Motorradfabrik hätten gedroht, das Werk unter eigene Kontrolle zu stellen, falls die Unternehmer nicht von der geplanten Entlassung von 3000 Mann Abstand nähmen. Die Arbeitskampfmethode ist für England ungewöhnlich, wenn auch nicht unbekannt. Man wird an die Aktion der schottischen Schiffsbauer am Upper Clyde erinnert, die den Beschluss der konservativen Regierung, vier Werften mit jahrzehntelanger Tradition im Schiffbau von einem Tag auf den anderen zu schliessen, mit einem „work-in“ erwiderten, mit der Besetzung der Arbeitsplätze und der Fortführung der Arbeit. Die unerwartete Reaktion des „Sozialpartners“ veranlasste die Regierung, ihren Beschluss nochmals zu überdenken, und Mitte Oktober verzeichneten die Werftarbeiter, die seit dem 30. Juli im Stellungskrieg an der Arbeitsfront stehen, einen ersten Erfolg: Die Regierung verpflichtete sich, Verhandlungen mit Reedern aufzunehmen, um neue Aufträge hereinzuholen und den Fortbestand von wenigstens zwei der von Stillegung bedrohten Werften zu sichern. Selbst ein so konservativenfreundliches Blatt wie die „Times“ schrieb, „das work-in wird in der einzigartigen Geschichte der Arbeiterschaft von Upper Clyde einen Ehrenplatz einnehmen“. Im Zweifrontenkrieg, den die englischen Arbeiter seit dem Machtantritt der Konservativen gegen die Unternehmerschaft und eine sie protegierende Regierung führen, haben sie einen doppelten Positionsgewinn erzielt. Zu einem Zeitpunkt, da sich die Zahl der Arbeitslosen in England der Millionengrenze nähert, haben sie die Entlassung vieler Tausender verhindert und zudem die Unternehmer, die sich gern als „Arbeitgeber" bezeichnen, darauf hingewiesen, dass sie sich in dieser Rolle nur solange gefallen, wie ihnen Profite gesichert sind. Die Meldung aus Birmingham zeigt, dass das Beispiel Schule macht. E. A. Indira Gandhi hei Gaston Eyskens Brüssel (Agerpres). — Der indische Premierminister, Frau Indira Gandhi, die sich zu einem offiziellen Besuch in Belgien aufhält, hatte Aussprachen mit Premierminister Gaston Eyskens und Aussenminister Pierre Harmel. Vor Journalisten gab der belgische Premierminister bekannt, dass Fragen im Zusammenhang mit der westlichen Währungskrise und den Auswirkungen der von US-Präsident Nixon getroffenen Massnahmen auf die Wirtschaft der Entwicklungsländer erörtert wurden. Oasen in der chilenischen Salpeterwüste Aufforstungsprogramm ermöglicht Schafzucht im Trockengebiet Santiago de Chile. — In der nordchilenischen Salpeterwüste, einem der trokkensten und vegetationsärmsten Gebiete der Erde, entstehen auf Initiative der chilenischen Regierung gegenwärtig grüne Oasen. Etwa 60 000 hä Wüstenfläche werden noch in diesem Jahr mit Setzlingen des Tumarugobaumes bepflanzt. Chilenische Wissenschaftler rechnen damit, dass dadurch das Klima in dieser riesigen Salpeterwüste günstig beeinflusst wird. Bei den Tumarugos handelt es sich um einen etwa zehn Meter hohen Baum, der bis zum Eindringen der Spanier im 16. Jahrhundert grosse Teile des chilenischen Territoriums bedeckte. Biologen vermuten, dass seither etwa 21 Millionen Hektar Wald, vornehmlich Tumarugobäume, durch Raubbau zerstört wurde. Damit die jungen Pflanzen in dem stark salpeterhaltigen Boden überhaupt gedeihen können, werden sie, mit Ausnahme der tiefsten Teile ihrer Wurzeln, durch Plastikhüllen geschützt. Tumarugos haben die Eigenart, ständig Blätter sowie olivenähnliche Früchte abzuwerfen. Beides stellt wertvolles Futter für Schafe dar. Nach Abschluss dieser Aktion ist damit zu rechnen, dass nicht nur klimatische Verbesserungen, darunter eine höhere Niederschlagsmenge, eintreten, sondern gleichfalls Ernährungsprobleme Nordchiles gelöst werden. Brandt für Treffen mit Pompidou Bonn (Agerpres). — Angaben eines westdeutschen Regierungssprechers zufolge machte Kanzler Willy Brandt dem französischen Staatspräsidenten Georges Pompidou den Vorschlag, zusammenzukommen, um zu versuchen, die Standpunkte der beiden Länder zur westlichen Währungskrise aufeinander abzustimmen. Dieser Vorschlag ist in einem Schreiben enthalten, das der westdeutsche Kanzler dem französischen Staatschef in der vorigen Woche zugehen liess. Der westdeutsche Regierungssprecher gab an, dass Präsident Pompidou versprochen habe, das Schreiben des Kanzlers in Kürze zu beantworten. Die beiden Staatsmänner sollen im Zuge der regelmässigen halbjährigen Beratungen, die im französisch-westdeutschen Vertrag vorgesehen sind, im Januar 1972 Zusammenkommen. Das von Brandt vorgeschlagene Treffen jedoch soll vor diesem Termin stattfinden. Kontinentales Island Kaliningrad. — Island ist nicht, wie ursprünglich angenommen, Bestandteil einer unter dem Atlantik verlaufenden Gebirgskette, sondern kontinentalen Ursprungs bzw. ein herausgehobener Teil einer alten Tafel. Diese Ansicht vertrat Gleb Udinzew. Leiter einer sowjetischen Expedition mit dem Forschungsschiff „Akademik Kurtschatow“, bei seiner Ankunft in Kaliningrad. Die Wissenschaftler hatten 72 Tage lang noch wenig erforschte Gebiete im nördlichen Atlantik untersucht Ausland „Gruppe der 77“ tagt in Lima Hauptziel: Erarbeitung eines gemeinsamen Standpunkts für nächste UNCTAD-Konferenz Lima (Agerpres). — In der Hauptstadt Perus wurde die zweite Konferenz der sogenannten „Gruppe der 77“ eröffnet, an der Vertreter der der UNO angehörenden Entwicklungsländer Lateinamerikas, Afrikas und Asiens teilnehmen. Die Bezeichnung „Gruppe der 77“ wurde auf dem ersten in Algerien abgehaltenen Treffen gewählt, auf dem man sich dahingehend einigte, die Zusammenarbeit zu fördern, um die ökonomische Emanzipation zu beschleunigen. Heute gehören dieser Gruppe 95 Länder an, -die in Lima durch 1500 Delegierte vertreten sind. Auf dem Treffen wird der Standpunkt der Entwicklungsländer im Zusammenhang mit der dritten UNO-Konferenz für Handel und Entwicklung (UNCTAD) geprüft, die im nächsten Frühjahr in Santiago de Chile Zusammentritt, Der peruanische Aussenminister Edgardo Mercado Jarrin hatte eine Begegnung mit Journalisten, auf der er verschiedene Probleme behandelte : das jüngste CECLA-Treffen (Sonderkomitee für lateinamerikanische Koordinierung), auf dem die Stellungnahme der Länder südlich des Rio Grande zu den allgemeinen Problemen des Kontinents präzisiert wurde, die Tagung afrikanischer Länder (in Addis Abeba) und die Tagung asiatischer Länder (in Bangkok). Er wies auf die neuen internationalen Gegebenheiten hin, unter denen das Treffen in Lima stattfindet, wobei er hervorhob, dass sich revolutionäre Prozesse geltend machen, die die Schaffung einer gerechteren und menschlicheren Gesellschaftsordnung anstreben. In seiner Eröffnungsansprache auf der Konferenz befasste sich der peruanische Aussenminister Edgardo Mercado Jarrin mit den internationalen Wirtschafts- und Finanzbeziehungen, der Kooperation zwischen den Industrie- und Entwicklungsländern, wobei er auf die Notwendigkeit hinwies, einen entsprechenden Rahmen für diese Beziehungen zu schaffen. Wie France Presse meldet, wurden ausser Kuba, das erstmalig an der Konferenz teilnimmt, andere drei Länder zur „Gruppe der 77“ zugelassen, und zwar Katar, Bahrein und Bouthan. ★ Weitere Zwischenfälle an der Grenze Indien—Pakistan New Delhi (Agerpres). — Wie Press Trust of India meldet, beschoss die pakistanische schwere Artillerie die Städte Agartala und Kamalapur sowie einige Dörfer in der indischen Provinz Assam. Dabei waren fünf Tote und 25 Verwundete zu verzeichnen. Andererseits meldet die gleiche Nachrichtenagentur, dass sich 20 000 pakistanische Flüchtlinge im Raum von Tripura verbargen, als vier pakistanische Düsenflugzeuge die in der Nähe der Distrikthaubtstadt liegende Ortschaft Quasba angriffen. Die Bevölkerung von Tripura, die 1,5 Millionen Einwohner zählt, hat sich infolge des Zustroms von pakistanischen Flüchtlingen in den letzten Monaten verdoppelt. Press Trust of India gibt an, dass im Verlauf von Luftangriffen mindestens 200 Zivilpersonen getötet wurden. Karatschi. — Associated Press of Pakistan gibt bekannt, dass mehr als 70 Inder, die versucht hatten, in Ostpakistan einzudringen, getötet und ihre Wasserfahrzeuge versenkt wurden. Der Zwischenfall ereignete sich in der Nähe der Ortschaft Rangpur. In Nordirland bleibt die Lage weiterhin gespannt. Täglich kommt es zu kleineren oder grösseren Zwischenfällen. Die britischen Besatzungstruppen haben in verschiedenen Ortschaften neue Kontrollstellen errichtet und patrouillieren mit Panzerfahrzeugen durch die Strassen Das vielgesichtige Isfahan Reisenotizen aus Iran / Von Werner Lebach Alljährlich am 26. Oktober begeht der Iran seinen Nationalfeiertag — den Geburtstag des Schah-in-schah Mohammad Reza Pahlavi Aryamehr. — Der Nationalfeiertag ist nicht nur Anlass zu frohen Festlichkeiten, sondern auch zu Rückschau und Ausblick. Und heute kann der Iran eine besonders reiche Bilanz vorzeigen — seit Oktober 1970 wurden beachtliche Erfolge bei der Industrialisierung, in der Landwirtschaft und auf anderen Gebieten erzielt. Bekanntlich haben sich zwischen Rumänien und dem Iran in verschiedenen Bereichen gute Beziehungen herausgebildet, die sich zum Vorteil beider Staaten entwickeln. Zum Nationalfeiertag wünscht unser Volk dem Iran weitere Erfolge in seiner friedlichen Aufbauarbeit. Freilich — in Isfahan habe ich auch Teppiche gesehen. In den Schaufenstern, wo sie den Vorübergehenden durch ihre verschwenderische Farbenpracht und ihre seidenweiche Glätte in Versuchung führen. Da und dort kann man sehen, wie Teppiche auf dem Boden, auf den Gehsteigen ausgebreitet werden. Nachdem sie so ein wenig benützt wurden, feuchtet man sie an und wäscht sie schliesslich gründlich in Flusswasser. Erst jetzt hat ein neuer Teppich seine „Patina“ erhalten und gilt als vollendet. Es ist ein uraltes, bewährtes Verfahren pers: scher Teppichknüpfer, unter deren unheimlich flinken, geschickten Händen, die Hunderte Knoten auf jedem Quadratzentimeter zusammendrängen, sie erstehen. Die Teppiche waren also unvermeidlich, ist das doch die erste Gedankenassoziation, die sich dem Ausländer beim Namen dieser iranischen Stadt — und nicht nur bei dieser — aufdrängt. Aber was ich zu sehen bekam, war unendlich viel mehr, denn Isfahan erweist sich nicht nur als Stadt der Teppiche, es vermittelt eine Vorstellung vom jahrtausendealten Iran ebenso wie von seiner jüngsten Entwicklung. „Besucht man voller Erwartung eine anerkannt berühmte Stätte, ist es immer leicht möglich, dass man eine Enttäuschung erlebt“, schrieb der englische Historiker Arnold Toynbee. „Wenn die Wirklichkeit aber auf der Höhe der grossen Erwartungen ist, empfindet man doppelte Genugtuung ; Isfahans Schönheit war eines dieser glücklichen Erlebnisse für mich.“ Um sich von der Berechtigung dieses Lobs zu überzeugen, das Toynbee nach so vielen anderen Besuchern der einstigen persischen Hauptstadt spendete, genügt es, den Kaiserlichen Platz im Herzen der Stadt zu betrachten : Siebenmal grösser als die Piazza San Marco in Venedig, wird er von den Moscheen Masjid-e-Shah und Masjid Sheikh Lotfollah sowie vom Palast Ali Gapur gesäumt; von seiner Terrasse sah Schah Abbas, dessen Hauptstadt Isfahan war, den Wettkämpfen seiner Vasallen, Reiter und Bogenschützen zu. Den Platz säumt auch Werkstatt um Werkstatt; in einem Rhythmus, der seit Jahrhunderten nicht abzubrechen scheint, hämmern Handwerker hier von früh bis spät auf Silber und Kupfer. Isfahan besitzt sehr alte Bauwerke; einige Moscheen stammen aus dem elften Jahrhundert, und die Shahrestan- Brücke, noch immer in Gebrauch, blickt auf ein ehrwürdiges Alter von 1500 Jahren zurück. Dennoch erhielt das historische Isfahan sein besonderes Gepräge erst durch Schah Abbas. Dieser Herrscher, der um die Wende des XVI. zum XVII Jahrhundert regierte, verteidigte die Unabhängigkeit seines Landes tapfer gegen holländische und englische Expeditionen ; zugleich förderte er auch das Bauwesen mit grossem Eifer, Prunkbauten ebenso wie Städtebau. Das bezeugen nicht nur der Stadtplatz, sondern auch z. B. der Palast der vierzig Säulen, so genannt, weil der Schah nicht nur die wirklichen zwanzig Säulen zählte, sondern auch ihre Widerspiegelung im Wasser des schön geschmückten Beckens vor dem Haupteingang. Weltberühmt sind die Menar Jobhan, die „bebenden" Minarette ; wird das eine zum Schwingen gebracht, löst das im anderen eine scheinbar unerklärliche Resonanz aus. Imposant ist auch der ausserhalb der Stadt gelegene Palast Tschehel Sutun, in dem sich herrliche Fresken aus dem XVII. Jahrhundert befinden. Diese Bauwerke der Vergangenheit zu bewahren ist eins der ersten Anliegen der Stadtväter von Isfahan. Allerdings steht das in engem Zusammenhang mit dem Industrialisierungsfoemühen und den damit verknüpften urbanistischen Aufgaben. Nur wenige Kilometer von der Hauptstadt Schah Abbas’ entfernt ersteht jetzt das grösste Stahlwerk des Landes ; es wird eine Jahresleistung von 700 000 Tonnen Metall erreichen. Der Standort für diesen Industriekomplex wurde so gewählt, dass die in der Gegend vorherrschenden Luftströmungen Abgase und unvermeidliche Schwebestoffe nicht auf die bunte, in herrlichen Farben leuchtende Glasur der Kacheln lenken, die die Wände der alten Moscheen und Paläste bekleiden. Das Stahlwerk soll zum Kern von Arya Share, einer neuen Satellitenstadt Isfahan«, werden. 300 000 Menschen, die Angestellten des neuen Industriewerkes samt ihren Familien, werden in einem ganz modernen urbanistischen Wohnkomplex mit allem Komfort untergebracht. Das Können der alten Silberund Kupferschmiede, die in ihren türlosen Werkstätten, vor den Augen der Vorübergehenden, die herrlichsten Zierate schufen, wird im Stahlwerk von Arya Share eine neue Stufe erreichen, wie sie der modernen Industrieentwicklung entspricht. Die ehemalige persische Hauptstadt schüttelt ihre jahrhundertewährende Starre und Versunkenheit ab, um auf den dynamischen Rhythmus unserer Gegenwart zu schalten. Blick auf Isfahan Erklärung Ä. N. Kossygins Ottawa (Agerpres). — Auf einer Pressekonferenz in Ottawa wies der Ministerpräsident der UdSSR, A. N. Kossygin, auf die Bedeutung seiner Aussprachen mit den kanadischen Behörden im Hinblick auf die Entwicklung der Beziehungen zwischen der Sowjetunion und Kanada hin und betonte, dass diese Besprechungen und Kontakte neue Möglichkeiten für die Entwicklung der bilateralen Zusammenarbeit erschliessen. In Beantwortung einer Frage im Zusammenhang mit den Besuchen Präsident Nixons in China und der Sowjetunion, sagte A. N. Kossygin : „Wir haben gewisse Probleme, deren Erörterung mit Präsident Nixon wir für notwendig erachten und die wir mit ihm erörtern werden. Wahrscheinlich hat China seine Probleme, die es zu erörtern beabsichtigt. Wir hegen jedoch den Wunsch, dass sowohl die einen als auch die anderen Verhandlungen zur friedlichen Regelung der Probleme, zur Entspannung in der Welt, nicht aber zu militärischen Spannungen führen sollen. Diese Zielsetzungen werden wir in. den Verhandlungen mit Präsident Nixon anstreben.“ Der sowjetische Ministerpräsident wies überdies darauf hin, dass die Sowjetunion den sowjetisch-amerikanischen Verhandlungen über die Begrenzung der strategischen Rüstungen grosse Bedeutung beimisst. Unter Bezugnahme auf die sowjetischchinesischen Verhandlungen erklärte Alexej Kossygin, dass diese seit langem geführt werden und dass es möglich ist, für alle zwischen der UdSSR und China bestehenden Probleme positive Lösungen zu finden. „Wir werden zweifellos alles unternehmen, was möglich ist, damit unsere Beziehungen zu China auf staatlicher Ebene normal sein sollen“, betonte er. Präsident Tito nach Washington Belgrad (Agerpres). — Der Präsident der SFR Jugoslawien, Josip Broz Tito, ist zu einem Staatsbesuch in die Vereinigten Staaten von Amerika gereist, meldet Tanjug. Nach den USA wird Präsident Tito Kanada einen offiziellen Besuch abstatten und auf seiner Rückkehr in die Heimat in Gr06Sbritannien Aufenthalt nehmen. Die Delegation der Front der Sozialistischen Einheit Rumäniens, die unter Führung von Nicolae Moraru, Mitglied des Exekutivbüros des Landes rates der Front der Sozialistischen Einheit, zu einem Erfahrungsaustausch in Jugoslawien weilt, hatte Aussprachen mit einer lúgos awischen Delegation unter Führung von Draghi Stamenkovic, Mitglied des Präsidiums der SFRJ, Vorsitzender der Landeskonferenz des Sozialistischen Bundes der Werktätigen der SR Serbien. Die Aussprachen verliefen in einer Atmosphäre herzücher Freundschaft. Die 15. Sitzung des Ständigen RGW-Ausschusses für Leichtindustx-ie wurde in Ulan Bator abgehalten. Daran beteiligten sich Delegierte aus Bulgarien, der CSSR, DDR, Mongolei, Polen, Rumänien, Ungarn und der UdSSR. Die Sitzung verlief in einer Atmosphäre freundschaftlicher Zusammenarbeit und gegenseitigen Einvernehmens. Zum Generalsekretär der FDP wurde mit Stimmeneinhelligkeit Karl Hermann Flach (42), Stellvertretender Chefredakteur der „Frankfurter Rundschau", gewählt. Bisher gab es innerhalb der FDP die Funktion eines Generalsekretärs nicht. Zusammengestossen sind zwei Expresszüge in einem Tunnel in der Nähe von Osaka (Japan). Ersten Angaben zufolge kamen in der Katastrophe mindestens 12 Personen ums Leben, während etwa 300 andere Verletzungen erlitten. Die Rettungsaktion wird dadurch sehr erschwert, dass die Unfallstelle schwer zugänglich ist. Vom Blitz getroffen wurde in der Nähe der Ortschaft Batticaloa auf Ceylon eine Elefantenherde, die zur Tränke unterwegs war. Sieben Elefanten wurden getötet. Das fünfte internationale Forum des Films und Fernsehens wurde in Brno eröffnet. Es werden 181 Spielfilme und 284 Kurz- und Fernsehfilme vorgeführt. Unter den Teilnehmerländern befindet sich auch Rumänien. Durch einen Sabotageakt beschädigt wurde die „Tapline“, durch die das Erdöl aus Saudiarabien über das Territorium Syriens, Jordaniens und Libanons zu den Mittelmeerhäfen befördert wird. Der Anschlag wurde in der Nähe der jordanischen Ortschaft El Qaryatain verübt. Prinz Norodom Sianuk, der Staatschef Kambodschas, erklärte sich bereit, anlässlich des Besuchs, den US-Präsident Richard Nixon Volkschina abzustatten beabsichtigt, mit diesem zusammenzukommen. „Dies würde uns ermöglichen, die beiderseitigen Absichten kennenzulernen“, betonte er. NEUER WEG / 27. Oktober 1971 Leonid Breshnew in Paris Besprechungen zwischen Georges Pompidou und dem hohen Gast im Elysee Paris (Agerpres). — Leonid Breshnew, Generalsekretär des ZK der KPdSU, Mitglied des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR, ist zu einem offiziellen Besuch in Paris eingetroffen. Der Gast, der einer Einladung des französischen Staatspräsidenten Georges Pompidou und der Regierung Frankreichs Folge leistet, befindet sich in Begleitung von Wladimir Kirillin, Stellvertretender Ministerpräsident der UdSSR, Vorsitzender des Staatskomitees für Wissenschaft und Technik. Aussenminister Andrej Gromyko und Aussenhandelsminister Nikolai Patolitschew. Am Tage der Ankunft fand im Elysee eine erste Aussprache zwischen Georges Pompidou und Leonid Breshnew statt. Am Abend wurde zu Ehren des Sowjetgastes ein Diner veranstaltet, auf dem der Präsident der Französischen Republik und der Generalsekretär des ZK der KPdSU Trinksprüche ausbrachten. Gemeinsames Kommuniqué über den Besuch der Delegation der Sozialistischen Volkspartei Norwegens in der Sozialistischen Republik Rumänien Auf Einladung des Zentralkomitees der Rumänischen Kommunistischen Partei stattete eine Delegation der Sozialistischen Volkspartei Norwegens unter Führung des Genossen Finn Gustavssen, Parteivorsitzender, der Sozialistischen Republik Rumänien vom 18. bis 25. Oktober d. J. einen Besuch ab. Der Delegation gehörten an die Genossen : Berge Fürre und Ola Bonnevie, Stellvertretende Vorsitzende des Exekutivkomitees, Odd Nordheim, Mitglied des Exekutivkomitees, und Birgit Laudal, Stellvertretendes Mitglied des Exekutivkomitees des ZK der Sozialistischen Volkspartei Norwegens. Die Mitglieder der Delegation besichtigten Industriebetriebe, Landwirtschaftseinheiten, soziale, kulturelle und touristische Einrichtungen in den Kreisen Mehedinţi, Dolj, Olt und Braşov und trafen mit Vertretern der lokalen Partei- und Staatsorgane sowie mit Werktätigen zusammen. Die norwegischen Gäste wurden überall mit kameradschaftlicher Freundschaft begrüsst. Die norwegische Delegation dankte aufs herzlichste für die ihr zuteil gewordene Gastfreundschaft und herzliche Aufnahme während des Besuchs im sozialistischen Rumänien. Die Delegation der Sozialistischen Volkspartei Norwegens wurde von Genossen Nicolae Ceauşescu, Generalsekretär der Rumänischen Kommunistischen Partei, empfangen. Bei dieser Gelegenheit wurden beide Parteien interessierende Probleme erörtert und ein Meinungsaustausch über die internationale politische Gegenwartslage wie auch über einige Probleme der internationalen Arbeiterbewegung vorgenommen. Während des Besuchs hatte die norwegische Delegation Aussprachen mit einer Delegation des ZK der RKP, bestehend aus den Genossen : Paul Niculescu-Mizil, Mitglied des Exekutivkomitees, des Ständigen Präsidiums, Sekretär des ZK der RKP, Leonte Räutu. Mitglied des Exekutivkomitees des ZK der RKP, Miu Dobrescu, Stellvertretendes Mitglied des Exekutivkomitees des ZK der RKP, Ghizela Vass und Miron Nicolescu, Mitglieder des ZK der RKP. Bei den Aussprachen und beim Treffen unterrichteten die Teilnehmer einander über die Tätigkeit und die Gegenwartsanliegen der Rumänischen Kommunistischen Partei und der Sozialistischen Volkspartei Norwegens. Beide Parteien würdigten die zwischen der Rumänischen Kommunistischen Partei und der Sozialistischen Volkspartet Norwegens bestehenden kameradschaftlichen Beziehungen und äusserten den gemeinsamen Wunsch, sie durch intensivere Gestaltung des Austauschs von Delegationen, Informationen und Erfahrungen auszubauen und mannigfaltiger zu gestalten. Sie sprachen sich zugunsten der vielseitigen Ausweitung der Beziehungen zwischen Rumänien und Norwegen aus, entsprechend den beiderseitigen Interessen, den Interessen der Sache des Friedens, der Verständigung, der Sicherheit und der internationalen Zusammenarbeit. Bei den Besprechungen wurde den Fragen der europäischen Sicherheit besonderes Augenmerk zugewandt. Beide Parteien treten für die Verwirklichung eines Systems der Sicherheit und Kooperation in Europa ein, das zur Ausschaltung der gegenwärtigen Spaltung des Kontinents in einander entgegengesetzte militärische Gruppierungen, zur Rücknahme der Truppen hinter die nationalen Grenzen, zur Aufhebung der Schranken, die eine fruchtbare wirtschaftliche und wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit zwischen allen Staaten Europas verhindern, zur Gewährleistung der friedlichen Entwicklung der europäischen Staaten in einer Atmosphäre der Entspannung, des Einvernehmens und der Kooperation führen soll. Sie vertreten den Standpunkt, dass gegenwärtig Voraussetzungen bestehen, um sofort zu konkreten Aktionen im Hinblick auf die Verwirklichung einer gesamteurooäischen Konferenz unter Beteiligung aller interessierten Staaten überzugehen. Die Vertreter der beiden Parteien würdigten die Bedeutung der Bemühungen für die Aufbietung der breitesten sozialen und politischen Kräfte sowie der Öffentlichkeit, die an der Schaffung einer der europäischen Verständigung und Kooperation günstigen Atmosphäre interessiert sind. Die Rumänische Kommunistische Partei und die Sozialistische Volkspartei Norwegens unterstreichen die Bedeutung, die die Ratifizierung der zwischen der UdSSR und der Bundesrepublik Deutschland, zwischen der BRD und der Polnischen VR Unterzeichneten Verträge wie auch die Anerkennung der Deutschen Demokratischen Republik im Einklang mit den Völkerrechtsnormen für die Sache des Friedens und der Zusammenarbeit haben würden. Die beiden Parteien vertreten den Standpunkt, dass das Abkommen über Westberlin einen positiven Schritt auf dem Wege der Entspannung und der Sicherheit in Europa bildet. Beide Delegationen wiesen auf die Bedeutung hin, die der Entwicklung der verschiedenen Beziehungen zwischen Ländern mit unterschiedlicher Gesellschaftsordnung im Geiste der friedlichen Koexistenz zukommt. Ferner hoben sie die Bedeutung hervor, die der Wahrung der Prinzipien der nationalen Unabhängigkeit und Souveränität, der Gleichberechtigung und Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Länder, wie auch des gegenseitigen Vorteils im internationalen Leben zukommt. Die Rumänische Kommunistische Partei und die Sozialistische Volkspartei Norwegens halten es unter den gegenwärtigen Gegebenheiten für unbedingt notwendig, dass praktische und wirksame Massnahmen zur Eindämmung des Wettrüstens, zur Verwirklichung der Abrüstung und vor allem der Kernabrüstung getroffen werden. Sie hoben die Notwendigkeit hervor, die breitesten Gesellschaftsschichten, die Arbeiter- und Volksmassen zum Kampf für die Verwirklichung dieses Ziels heranzuziehen. Die Rumänische Kommunistische Partei und die Sozialistische Volkspartei Norwegens kämpfen gegen die imperialistische Politik des Diktats und des Drucks, der Stärke und der nationalen Versklavung, der Anschläge für die Unabhängigkeit der Völker. Sie sprechen sich zugunsten der Achtung des unabdingbaren Rechtes eines je-uj den Volkes aus. sein Schicksal allein, ohne*' jede Einmischung von aussen, zu bestimmen. Die beiden Parteien bekundeten erneut ihre Unterstützung und volle Solidarität mit dem Kampf des vietnamesischen Volkes und der anderen Völker Indochinas gegen die US-Aggression und sprechen sich zugunsten des Abzugs der US-Truppen aus Indochina aus, zugunsten der Achtung des legitimen Rechtes des vietnamesischen, laotischen und kambodschanischen Volkes, ihr Schicksal allein, ohne Druck von aussen, zu regeln. Beide Parteien betrachten die Revolutionäre Provisorische Regierung der Republik Südvietnaim als den wahren Vertreter des Volkes Südvietnams und unterstützen das von dieser Regierung vorgeschlagene Sieben-Punkte-Friedensprogramm. Die beiden Parteien sind für eine politische Regelung des Nahostkonflikts auf der Grundlage der Resolution des Sicherheitsrates vom November 1967, für die Ausschaltung sämtlicher Kriegsherde. Die Rumänische Kommunistische Partei und die Sozialistische Volkspartei Norwegens hoben die Notwendigkeit hervor, die legitimen Rechte der Chinesischen VR in der UNO — des einzigen Vertreters des chinesischen Volkes — unverzüglich wiederherzustellen. Ebenso sprechen sie sich zugunsten der Zulassung der beiden deutschen Staaten — der Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland — wie auch anderer Länder zur UNO aus, die ausserhalb der Organisation gehalten werden. Beide Parteien betonten die Notwendigkeit der Vereinigung der Parteien der Arbeiterklasse, aller demokratischen, fortschrittlichen. antiimperialistischen Volkskräfte im Kampf gegen den Imperialismus, für den Sieg der Sache der Freiheit und der nationalen Unabhängigkeit, des sozialen Fortschritts, der Demokratie, des Friedens und der Zusammenarbeit der Völker. Der Besuch der Delegation der Sozialistischen Volkspartei Norwegens in der Sozialistischen Republik Rumänien, die bei diesem Anlass stattgefundenen Aussprachen und Treffen trugen zu einem besseren beiderseitigen Kennenlernen bei, zur Ausweitung der kameradschaftlichen Beziehungen zwischen der Rumänischen Kommunistischen Partei und der Sozialistischen Volkspartei Norwegens im Interesse der Festigung der Freundschaft zwischen den beiden Parteien und Völkern, der Einheit aller antiimperialistischen Kräfte. Montag vormittag hat die Delegation der Sozialistischen Volkspartei Norwegens unter Führung von Finn Gustavssen, Parteivorsitzender, die auf Einladung des Zentralkomitees der Rumänischen Kommunistischen Partei unserem Lande einen Besuch abstattete, die Hauptstadt verlassen. Der Delegation gehörten an die Genossen : Berge Fürre und Ola Bonnevie. Stellvertretende Vorsitzende des Exekutivkomitees des ZK der SVP, und Birgit Laudal, Stellvertretendes Mitglied des Exekutivkomitees des ZK der SVP. Die Delegation wurde verabschiedet von den Genossen : Paul Niculescu-Mizil, Mitglied des Exekutivkomitees, des Ständigen Präsidiums, Sekretär des ZK der RKP, Leonte Räutu. Mitglied des Exekutivkomitees des ZK der RKP, Miu Dobrescu, Stellvertretendes Mitglied des Exekuti /komitees des ZK der RKP, Ghizela Vass und Miron Nicolescu, Mitglieder des ZK der RKP, sowie von Parteifunktionären. Wahlen in Ägypten Kairo (Agerpres). — Die Kairoer Zeitung „Al Ahram“ gibt bekannt, dass in der Arabischen Republik Ägypten am 27. Oktober Wahlen für die Nationalversammlung stattfinden. In 169 Wahlkreisen des Landes werden die 338 Mitglieder des obersten gesetzgebenden Forums gewählt. In den Wahlkreisen von Suez, Port Said. Esmailia und Sinai finden keine Wahlen statt; für diese Wahlkreise werden 12 Mitglieder ernannt. Somit wird die Nationalversammlung aus insgesamt 350 Mitgliedern bestehen.